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Rezensionen zu
Die Magermilchbande

Frank Baer

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Rezension zu: dir Magermilchbande von Frank Baer Inhalt: April 1945: Angeführt von Maxe Milch, Spitzname »Magermilch«, irren nach Pilsen verschickte Berliner Schüler in den Wirren des Krieges heimwärts – zwischen geschlagenen Soldaten, Gefangenenkolonnen und Flüchtlingstrecks, querfeldein, durch Wälder und Felder, zu Fuß, in Güterwaggons, auf Lastern, mit Pferdefuhrwerken. Sie sehen die Toten am Wegesrand, begegnen amerikanischen Soldaten und Menschen, die sich in ihren Häusern und Höfen verschanzt haben. Als sie endlich zu Hause sind im zerstörten Berlin, findet dort keiner, was er sich während des langen Weges erträumt hat. Meine Meinung: Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, denn ich liebe alle möglichen Werke, die sich mit dem Nationalsozialismus beschäftigen und uns in diese dunkle Zeit abtauchen lassen. Besonders angesprochen hat mich bei diesem Buch, dass die Geschichte aus der Sicht von Kindern erzählt wird. Kinder können nicht alles verstehen, was die Erwachsenen tun und vielleicht finden sie gerade deshalb erstaunliche Wege, mit erdrückenden Situationen wie der des Krieges und seinen Folgen umzugehen. Die Charaktere sind es auch, die dieses Buch ausmachen - sie sind dem Autor nämlich wahnsinnig authentisch gelungen und man hat das Gefühl, selbst ein Teil dieser beklemmenden Situation zu sein. Das Buch hätte gerne noch ein paar Seiten länger sein können, da ich mir an manchen Stellen noch ein wenig Entschleunigung gewünscht hätte, um den Kindern mehr Raum zum Wachsen und Reifen zu geben und dem Leser zum Nachempfinden und Verstehen. Von dieser Kleinigkeit aber abgesehen hat mir das Buch gut gefallen und ich habe tolle Lesestunden verbracht. Ich vergebe 4 von 5 Sternen ⭐️⭐️⭐️⭐️ und empfehle das Buch jedem, der sich für den Nationalsozialismus und die damit einhergehenden Hürden aus den Augen von Kindern interessiert. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Empfehlung!

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April 1945: Angeführt von Maxe Milch, Spitzname „Magermilch“, irren nach Pilsen verschickte Berliner Schüler in den Wirren des Krieges heimwärts - zwischen geschlagenen Soldaten, Gefangenenkolonnen und Flüchtlingstrecks, querfeldein, durch Wälder und Felder, zu Fuß, in Güterwaggons, auf Lastern, mit Pferdefuhrwerken. Sie sehen die Toten am Wegesrand, begegnen amerikanischen Soldaten und Menschen, die sich in ihren Häusern und Höfen verschanzt haben. Als sie endlich zu Hause sind im zerstörten Berlin, findet dort keiner, was er sich während des langen Weges erträumt hat. Dieses Buch hat mich wirklich mitgenommen auf eine lange Reise von der ehemaligen Kinderverschickung zurück nach Hause - und das bei Krieg. Die Kinder hatten nur wenig zu essen, die Kleidung war nicht unbedingt der kalten Jahreszeit angepasst und mussten den Weg, trotz Kiegswirren, meist zu Fuß nach Hause zurück legen. Maxe Milch, der pfiffige Anführer der kleinen Gruppe, sorgte gut für seine Gruppe, so gut es eben ging in diesen schwierigen Zeiten. Obwohl es sich hier um einen Roman handelt, ist die Geschichte doch sehr wirklichkeitsnah erzählt und hat mich total gefesselt. Als ich dieses Buch gelesen hatte, musste ich erst einmal eine längere Pause einlegen, so ergriffen war ich von diesem Buch. Deshalb meine Bewertung : 5 von 5 möglichen Punkten An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich beim Verlag bedanken, der mir dieses Buch kostenlos als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Jedoch möchte ich ebenso betonen, dass es sich bei meiner Rezension um meine eigene Meinung handelt.

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Die Magermilchbande – Deutsche Jungs, die uns von Anfang an ans Herz wachsen, uns ihre Ängste und ihre Kräfte spüren lassen. Bereits von der ersten Seite an war ich in der Geschichte gefangen. Mir fiel es schwer, diesen Roman wieder aus der Hand zu legen. Maxe Mager, der Anführer der Truppe, war für mich zuerst der typische kleine Frechdachs, den es in jeder Gruppe gibt. Jedoch änderte er sich schneller als man es hätte erwarten können. Maxe wuchst mit jeder weiteren Herausforderung, Überraschung und auch jedem Niederschlag. Er wurde zu schnell erwachsen und ist damit wahrscheinlich nur einer von vielen Kinder am Ende des zweiten Weltkrieges. Besonders bewundernswert finde ich die Beschreibung der Reise der Jungs. Es wird niemals Mitleid hervorgerufen, durch entsprechende Adjektive oder Stilmittel des Autors. Stattdessen beschreibt Baer die Reise auf eine sachliche Art, die uns trotz allem die Möglichkeit gibt, uns mit den Protagonisten zu identifizieren und uns unser eigene Meinung zu bilden. Die Geschichte der Jungs ließ mich spüren in welch privilegierter Situation ich mich während meiner Kindertage, aber auch heute befinde. Die meisten von uns werden niemals diese Ängste spüren, und das ist gut so. Umso wichtiger ist es für mich, mir zu vergegenwärtigen, dass ich damit in einer absolut wertvollen Situation bin. Und insgesamt? Die Magermilchbande ist ein wunderbar ehrlicher Roman über einen oftmals unbeachteten Teil unserer Geschichte – deutsche Flüchtlingskinder. Ich kann euch diesen Roman empfehlen, um euch auch mit diesem Teil vertraut zu machen.

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Sie sehen die Toten am Wegesrand, begegnen amerikanischen Soldaten und Menschen, die sich in ihren Häusern und Höfen verschanzt haben. Als sie endlich zu Hause sind im zerstörten Berlin, findet dort keiner, was er sich während des langen Weges erträumt hat. Meine Meinung: Der Einstieg in die Geschichte beginnt etwas apprupt. Man bekommt keine Einführung wer der Erzähler ist und in welcher Situation er sich befindet merkt man auch erst später. Die Tagebucheinträge aus Billies Sicht fand ich lustig aber anfangs auch etwas zusammenhangslos. Später klärt sich ihre Beziehung zu Maxe auf und die Einträge wechseln sich mit Maxes Erlebnissen ab. Als nächstes lernt man nun endlich besagten "Maxe Milch" kennen, von dem im Klappentext die Rede ist. Er war mir von Anfang an sympathisch, ein mutiger und loyaler und ehrlicher Junge, der sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Der Schreibstil bzw. der Ausdruck der Tagebucheinträge hat gut zur Geschichte gepasst, war für mich aber anstrengend zu lesen. Ich musste mich sehr auf den Text konzentrieren und bin auch nicht so schnell voran gekommen. Hingegen der Teil, der von Maxe und seinen Freunden erzählt war wieder leicht zu lesen und gut verständlich. Die Story ist sehr spannend, ohne übertrieben oder gekünstelt zu wirken, man fiebert total mit Maxe und seinen Freunden mit. Ich fand die Geschichte sehr berührend und auch schockierend, da sie ja zum Teil auf wahren Begebenheiten beruht. Für mich kaum vorzustellen, was die Bevölkerung und vor allem die Kinder während und nach des zweiten Weltkrieges alles erleben mussten. Fazit: Ein spannender, emotionaler und schockierender Roman über das Ende des zweiten Weltkriegs und dessen Folgen für die Zivilisten. Absolute Empfelung, eines der besten Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe!

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"Wenn sie einmal nicht geht, geht sie nie mehr. Die ist hin. Völlig ungefährlich." Er warf sie in die Höhe, fing sie wieder auf. Dann holte er weit aus und warf sie in hohem Bogen flußabwärts, dass sie fast bis zum Waldrand flog. Sie sahen, wie sie zwischen den Uferbüschen aufschlug, sahen, wie etwas durch die Zweige fetzte, sahen die Explosion, noch bevor sie den Knall hörten, und das jaulende Surren der Splitter." (S.267) Man befindet sich zeitlich in den letzten Tagen des 2. Welt-Krieges. Nazi-Deutschland hat verloren – im Westen marschieren die Alliierten vor, im Osten die Russen. Auf der Flucht, oder vielmehr auf dem Weg „nach Hause“ befinden sich einige Kinder aus der Kinder-Landverschickung aus Pilsen, die allesamt zu ihren Familien im Deutschen Reich zurückkehren wollen. Kilometer um Kilometer begleitet man die Protagonisten dieses Romans auf ihrer Reise. Man kann sich nur schwer vorstellen, wie es in einer Zeit sein muss, in der man abgeschnitten von der Welt und mutterseelenallein unterwegs ist. Keine Post, kein Telefon, nichts, was dich mit deinen Liebsten daheim in Verbindung bringen kann. Niemand weiß, wo du dich befindest. Diese Unsicherheit, nicht zu wissen, wo die anderen sind, ob es ihnen gut geht, ob sie überhaupt noch leben. Der Autor zeigt die Gefühlswelt von Kindern, die nicht alles verstehen können, womit sie sich konfrontiert sehen und dennoch ihren Weg finden. Man kann nicht anders, als mit den Kindern mitzufiebern und ihnen das Beste zu wünschen. Meisterhaft vermittelt Frank Baer den Schmerz des Krieges, welcher sich durch so viele Ebenen durchzieht, wobei er dies sehr einfühlsam tut und eher das Gefühl des Schmerzes vermittelt. Positiv ist auch, dass er den Leser nicht mit einer Moralkeule erschlägt und ihn seine eigenen Schlüsse ziehen lässt. Die Protagonisten sind bunt gemischt, alle haben sie Eigenschaften, die man lieben kann, alle sind menschlich, niemand ist das Vorzeigeobjekt, das Kind ohne Fehl und Tadel. Das machte sie mir auf unterschiedliche Art und Weise sehr sympathisch. Die Tagebucheinschübe lockern das ganze zusätzlich auf und bringen eine sehr persönliche Note in die Geschichte. Ein zweiter Band wäre wünschenswert gewesen, welches das Schicksal von Maxe und Bille nach ihrer Heimkehr schildert. Auch heute noch lesenswert ist der 1979 erstmals veröffentlichte Roman "Die Magermilchbande" des heute 79-jährigen Autors und Journalisten Frank Baer. Das Buch ist gerade wieder im März 2017 neu im Penguin-Verlag als Taschenbuch erschienen. Ich danke recht herzlich für dieses Rezensionsexemplar!

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– Ein Roman nach wahren Begebenheiten – Die Schulen von Bille und Maxe sind in Tschechien, obwohl die beiden Deutsche sind. Ihre Schulen wurden dorthin verlegt, nachdem die Regionen von Deutschland im zweiten Weltkrieg erobert wurden. Maxe besucht eine reine Jungenschule, Bille eine reine Mädchenschule. Die beiden erleben hautnah die Gefahren des Krieges und wissen, was sie tun müssen, wenn der Fliegeralarm ertönt. Als der Krieg sich zu Ende neigt und der Feind immer näher kommt, müssen die beiden Schulen auf schnellstem Wege aus den besetzten Gebieten heraus und begeben sich auf einen unglaublichen Marsch in Richtung Bayern. Als Maxe, Peter und Adolf allerdings ihre Schule durch unglückliche Zufälle verlieren, sind sie auf sich allein gestellt und kämpfen ums überleben, gegen den Hunger und die Kälte und geraten dabei zwischen die Fronten. Sie treffen ein Mädchen, das ihre gesamte Familie verloren hat und kaum älter als 7 Jahre alt ist. Sie treffen auf Soldaten, Landser, die sie ein Stück weit begleiten, treffen auf Zustimmung und Ablehnung. Sie erleben den Tod, die Freiheit und sind sich nie ganz sicher, ob sie ihre Heimat wieder erreichen… Maxe Milch ist an seiner Schule ein Unruhestifter. Er stellt ständig etwas an und wird dafür bestraft und keiner versteht seine Taten. Doch Maxe ist auch verschwiegen und teilt sich nicht jedem gleich mit. So haben alle seine Taten einen Sinn und für den Leser ist er unglaublich clever und denkt sehr weit voraus für einen Viertklässler. Er ist aber auch impulsiv und leicht zu provozieren. Seine Eltern sind arm und er kann sich nie so viel leisten wie seine Mitschüler und das merkt man auch im Laufe des Buches, wie sehr ihn das in seinem Verhalten geprägt hat. Über Peter erfährt man eigentlich relativ wenig. Er ist stark, sportlich und vor allem kein Weichei. Er ist aber auch ein Egoist, da er Adolf in dem Haus bei den Mädchen zurück gelassen hätte. Peter hat viel Geduld und eine gute Menschenkenntnis, was ihm an so mancher Stelle im Buch einen Vorteil verschafft. Adolf ist sehr klein und schmal. Er schämt sich dafür, dass er die Reise mit seinen verwundeten Füßen so sehr hinauszögert und verzeiht sich das auch nicht so schnell. Er hält unglaublich viel von Maxe, da die beiden gute Freunde sind und Maxe ihn unterstützte, als kein anderer es tat. Aber ich finde, dass man auch über ihn nicht besonders viel erfährt. Trotzdem mag ich, wie sich Adolf im Laufe des Buchs entwickelt. Mir hat das Buch und der Schreibstil von Frank Baer wirklich gut gefallen, obwohl es ein paar Längen gab und die Handlung meiner Meinung nach erst sehr spät ins Rollen geraten ist. Ich habe mein Leben lang in ein und dem selben Haus gelebt und konnte immer mit meinen Eltern reden, wenn ich sie gebraucht habe. Nie kam ich in eine solche Situation wie die Protagonisten, vor allem nicht wie ich erst 10 Jahre alt war. Dass die drei komplett auf sich allein gestellt durch ein kaputtes und vom Krieg gezeichnetes Deutschland wandern müssen, ohne Unterstützung und mit nur wenig zu Essen, hat mich wirklich sehr zum Nachdenken gebracht. Wir leben nun in anderen Zeiten und ich bin auch nicht mehr im Alter von Maxe und Co., aber eine solche Vorstellung, dass ich das hätte erleben können, was die drei erlebt haben, ist für mich erschütternd. Ich weiß, dass im 21. Jahrhundert so viele Leute wie noch nie auf der Welt auf der Flucht sind aber trotzdem ist es für mich eine unvorstellbare Situation. Dieses Buch hat mir das Leben als Flüchtling und vor allem die Geschehnisse rund um den Einmarsch der Amerikaner in Deutschland im Zweiten Weltkrieg toll näher gebracht und ich werde es so schnell nicht vergessen! Meine Bewertung: 4/5

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Bereits 1979 erschien die erste Auflage des Romans „Die Magermilchbande“ von Frank Baer. Das Buch wurde nun im Penguin Verlag in korrigierter Fassung neu verlegt. Ein Roman über Krieg, Angst und Flucht. Aber auch über Freundschaft, Vertrauen und Sehnsucht. Man befindet sich zeitlich in den letzten Tagen des 2. Welt-Krieges. Nazi-Deutschland hat verloren – im Westen marschieren die Alliierten vor, im Osten die Russen. Auf der Flucht, oder vielmehr auf dem Weg „nach Hause“ befinden sich einige Kinder aus der Kinder-Landverschickung aus Pilsen, die allesamt zu ihren Familien im Deutschen Reich zurückkehren wollen. Kilometer um Kilometer begleitet man die Protagonisten dieses Romans auf ihrer Reise. Die abgeklärte und doch teils kindliche Sichtweise auf die Wirren des Kriegsendes, die Toten am Wegesrand oder die neuen Gefahren durch die Besatzung der Alliierten ist dabei unglaublich fesselnd und ergreifend. Mit ungeschönt direktem Blick und einem feinen Gespür für die zwischenmenschlichen und nachkriegsprägenden Zustände führt Baer durch den Roman und schafft eine ganz eigene, dichte Atmosphäre. Die Figuren rund um den Hauptprotagonisten und „Banden-Führer“ Maxe Milch wirken dabei durchweg authentisch und packend. Es entstehen beim Lesen immerzu Bilder und Landschaften vor dem inneren Auge und so wird man schnell Teil der Gruppe. Die Schilderungen, ob nun als kurze Tagebuch-Fragmente oder Fließtext waren für mich durchgängig flüssig lesbar und setzen die vergangenen Zeiten lebendig in Szene. Mich hat der Roman absolut gefesselt und ich war fasziniert von den Eindrücken, die Frank Baer hier aufleben lässt. Von einem subtilen Humor über unglaublich schockierende und tragische Verläufe oder Bilder - das Buch bietet eine große Bandbreite, immer vor dem Hintergrund der Flucht und Heimkehr der Kinder und den Trümmern des besiegten Nazi-Deutschland. Ich fand den Roman großartig und sehr eindrücklich. Man sollte sich definitiv mit „Magermilch“ und seinen „Komplizen“ auf die Reise begeben. Eine ganz klare Leseempfehlung, 5 Sterne.

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Auch heute noch LESENSWERT ist der 1979 erstmals veröffentlichte Roman "Die Magermilchbande" des heute 79-jährigen Autors und Journalisten Frank Baer. Das Buch ist gerade wieder im März 2017 neu im Penguin-Verlag als Taschenbuch erschien. Baer schildert anhand einer Vielzahl eigener Interviews mit Zeitzeugen das Schicksal einer Gruppe 14/15-jähriger Berliner Kindern, die von April bis Oktober 1945 - ohne jede Hilfe auf sich allein gestellt - den weiten Marsch aus Pilsen (Tschechei) über Bayern (amerikanische Besatzungszone) zurück nach Berlin (sowjetische Besatzungszone) wagen. Dem Autor gelingt es, die damalige Situation in Deutschland aus Sicht dieser Kinder, die ihr halbes Leben erst im Krieg verlebt haben und dann vom plötzlichen "Friedensausbruch" überrascht wurden, sachlich-nüchtern zu erzählen und wie selbstverständlich erscheinen zu lassen. Innerhalb weniger Monate werden diese Jugendlichen auf ihrem Marsch vom Kind zum Erwachsenen. Baer setzt in seinem Buch äußerst gekonnt einzelne Situationsbilder (individuelle Erlebnisse der befragten Zeitzeugen) als Splitter eines Mosaiks zu einem stimmigen Gesamtbild des Jahres 1945 in Deutschland zusammen. Dabei zeigt er keinen moralisierenden Zeigefinger, fordert kein Mitleid für diese Kriegsgeneration ein, sondern schildert alles mit einer naiven Selbstverständlichkeit, wie auch die Kinder diese Situation aufgenommen haben mögen: Es ist so, wie es ist! Das Buch, das noch im Jahr seiner Erstveröffentlichung (1979) als TV-Mehrteiler gezeigt wurde, ist auch heute noch unbedingt EMPFEHLENSWERT und lesenswert, um die damalige Lebensituation der (Ur)Großeltern besser verstehen zu können.

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