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Rezensionen zu
Der Traum von einem Baum

Maja Lunde

Klimaquartett (4)

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€ 24,00 [D] inkl. MwSt. | € 24,70 [A] | CHF 33,50* (* empf. VK-Preis)

(Rezensionsexemplar) Gerade ist der vierte und letzte Band von Maja Lundes Klimaquartett erschienen. Nach Bienen, Wasser und Artensterben spielen diesmal ein Baum und Pflanzensamen eine Rolle. Der vierte Band lässt sich – wie die anderen drei auch – unabhängig von den anderen Bänden lesen. Anders als in den Vorgängerbänden bleibt die Geschichte diesmal auf einer einzigen Zeitebene, größtenteils im Jahr 2110, also mehr als 110 Jahre in der Zukunft. Haupthandlungsort ist Spitzbergen, eine Inselgruppe nördlich des Polarkreises (gehört heute zu Norwegen). Die wenigen dort lebenden Menschen haben sich von allen anderen Menschen der Welt isoliert, Hafen und Flughafen demontiert, große Teile von zivilisatorischen Eingriffen in die Natur zurückgebaut und versuchen im Einklang mit der Natur zu leben. Aber Bäume wachsen dort schon lange nicht mehr. Auf der Insel befindet sich eine Saatgutsammlung mit Millionen Arten aus aller Welt. Bereits zu Beginn der Geschichte erfahren wir, dass ein großes Unglück geschehen sein muss, so dass nur eine Handvoll Kinder auf der Insel übriggeblieben und nun auf sich allein gestellt sind. Mittels eines Funkgeräts haben sie Kontakt aufgenommen zu Menschen in Sichuan, die sich auf den Weg nach Spitzbergen gemacht haben. Sie haben großes Interesse an der Saatgutbank. Aber etwas geht schief. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Tommy und Tao erzählt. Tommy ist 17 Jahre alt und der älteste von mehreren Brüdern. Seine Großmutter ist die Hüterin der Saatgutsammlung. Tao lebt in Sichuan und gehört zu der Gruppe von Menschen, die zu den Kindern nach Spitzbergen unterwegs ist. Die Lebenswirklichkeit in beiden Ländern wird sehr unterschiedlich geschildert. Die Welt ist geprägt von den verheerenden Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels, Menschen müssen auf vieles verzichten, was uns heute selbstverständlich ist. Es wird die Frage aufgeworfen, wie Menschen in diesen Zeiten leben sollten. Dass die Natur nicht auf den Menschen angewiesen ist und durch dessen Aussterben nicht bedroht wird, ist allen klar. Darf also der Mensch Dinge tun, die nur seinem eigenen Überleben dienen? Was soll mit der wohl einzigen noch existierenden Saatgutbank der Welt geschehen? Dürfen Menschen sie jetzt zur Aussaat nutzen? Wenn ja, wer und wo? Was passiert, wenn die Aussaat nicht gedeihen sollte? Sollten Menschen versuchen möglichst autark in kleinen Gruppen zu leben oder sollten sie sich weltweit zusammenschließen? Der dystopische Roman stellt die moralischen Fragen, die sich nach dem Eintritt des Klimawandels stellen, wenn große Teile der Tier- und Pflanzenwelt bereits zerstört sind. Er ist aber auch eine spannende Geschichte, in der wir nur nach und nach erfahren, was in Spitzbergen eigentlich passiert ist und wie es zur Ausgangssituation des Romans gekommen ist. Gefühle der Isolierung, Einsamkeit und Perspektivlosigkeit werden geschildert, die uns an unsere Erfahrungen der Coronapandemie erinnern. Trotz der Melancholie hat mich das düstere Szenario bald in seinen Bann gezogen. Ich musste gespannt weiterlesen und einfach wissen, was mit den Menschen passiert. Ein würdiger Abschluss des Klimaquartetts! Mich hat die Geschichte gefesselt.

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Der Abschlussband der Klimareihe. Das Cover ist wieder wunderschön gestaltet und passt perfekt zu den anderen Bänden. Titel und Klappentext klangen auch wieder vielversprechend und interessant, vor allem weil es unseren Bäumen ja aktuell nicht so gut geht. Ich hab gut ins Buch hineingefunden und hab es wirklich gerne gelesen. Der Schreibstil ist, wie in den anderen Büchern, sehr geschmeidig. Ich flog nur so über die Seiten. Es ist sprachgewaltig und lässt so richtig schöne Bilder im Kopf entstehen. Die Abgeschiedenheit und die Endzeitstimmung gehen einem richtig nahe. Die Charaktere sind dagegen eine Sache für sich. Tao ist eher eine Randfigur, die sehr wenig Platz einnimmt und auch eher blass bleibt. War trotzdem schön, zu sehen wohin ihre Reise aus Band 1 hinführte. Tommy nimmt dagegen den meisten Raum des Buchs ein. Und mit Tommy hatte ich so meine Probleme. Engstirnig, uneinsichtig und unreflektiert. Eigenschaften die mich zur Weißglut treiben können. Aber sein Verhalten ist nachvollziehbar, er macht einiges durch und nimmt stark das Verhalten seines Vaters und der Großmutter an. Und er ist immerhin auch nur 18 Jahre alt. Passt also gut, man muss ja nicht immer alle mögen um ein gutes Buch zu haben. Womit ich dafür Probleme hatte, war mit der Thematik des Buches. Für mich passt es nicht so richtig in die Klimareihe. Ja, es werden ein paar Fäden aus den anderen Bänden verknüpft. Und am Rande geht es um Saatgutbanken, aber im Vordergrund steht für mich die Entwicklung von Tommy mit den gesellschaftlichen Herausforderungen und Problemen einer abgeschiedenen Gemeinschaft. Was sich an sich wirklich gut liest, nur halt nicht zur Reihe passt. Spaß hatte ich, Thema eher verfehlt aber trotzdem ein lesenwertes Buch.

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Wie sehr habe ich dieses Buch erwartet: das Finale des Klima-Quartetts von Maja Lunde! „Die Geschichte der Bienen“ erschien vor sechs Jahren; ein Jahr später im März 2018 „Die Geschichte des Wassers“ und „Die letzten ihrer Art“ im Oktober 2019 - das war nun eine lange Wartezeit bis zum Abschluss… umso gespannter war ich! 😊 Anders als in den ersten drei Bänden gibt es nur eine Zeitebenen, wobei jedoch zwei verschiedene Perspektiven -die von Tao und Tommy- gewählt werden und beide durch Rückblicke etwas über die Geschehnisse vor 2110 erzählen. Wie auch in den Vorgängern wird eine sehr düstere Zukunftsvision skizziert: nach dem Kollaps ist ein Leben in den meisten Teilen der Welt kaum möglich. Umso wichtiger ist die Saatgutkammer in Spitzbergen, in welcher alle Länder dieser Welt ihre Flora konserviert haben. „Mithilfe der Samen dort drinnen konnte man die Zeit zurückdrehen und jene landwirtschaftliche Vielfalt wiedererschaffen, die der Mensch einmal besessen hatte.“ (S. 42) Tommys Großmutter passt auf diese Samen auf und will die Aufgabe Tommy übertragen - doch auch in Spitzbergen kommt es zu einer Katastrophe… während der gerade volljährige Tommy an seinem Leben & Alltag dort festhält, wünscht sich die fast gleichaltrige Rakel einen Umbruch. Und schon nimmt das nächste Unheil seinen Lauf… Wieder wird ein extrem düsteres, aber leider nicht gänzlich unrealistisches Szenario beschrieben - im Kontrast steht die teilweise sehr poetischen Sprache „Der Schlaf ist wie eine Grube, in der er verschwindet, hier gibt es nicht einen Lichtstrahl, nur die ewige Dunkelheit und den Stillstand der Berge.“ (S. 45) neben dem Klimawandel werden politische Entwicklungen und Errungenschaften von Forschern wie Wawilow wie beiläufig erläutert - sehr interessant und gleichzeitig passend eingebettet in die sprachlich sehr gelungene Erzählung. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass es in diesem Buch weniger um die Natur -in diesem Fall das Saatgut- geht, sondern eher um die zwischenmenschlichen Schicksale, die durch die Umgebung maßgeblich beeinflusst werden. Daher hat das Buch meine Erwartungen nicht komplett erfüllt, was aber nicht negativ zu werten ist - es ist halt einfach anders und den Abschluss dieses Quartetts hätte ich auf keinen Fall missen wollen!! Es gibt sogar ein Wiedersehen mit den Wildpferden und anderen Akteuren der bisherigen Bücher - ein rundes Ende!

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