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Rezensionen zu
Das Schloss

Franz Kafka

Manesse Bibliothek (8)

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Ein neues Ausmaß der Verwirrung Ich habe bereits von der einen oder anderen Stelle gehört, dass diese Geschichte doch für ein wenig Verwirrung sorgen kann – Spoiler: „ein bisschen“ ist untertrieben. An dieser Stelle ist es aber sicherlich auch wichtig zu erwähnen, dass Kafka Das Schloss offiziell nie beendet hat. Wobei auch andere Werke von ihm auch schon zu dieser Reaktion geführt haben. Doch auch, wenn alles ein wenig verwirrend scheint, so hat die Geschichte doch ihren ganz eigenen Sog. Der Landvermesser K. möchte gerne seiner Tätigkeit nachgehen und reist zum Schloss, dort angekommen, weiß die Dorfgemeinschaft allerdings nichts wirklich mit ihm anzufangen und tritt ihm doch eher mit Argwohn entgegen. Dieses Verhalten ist nicht unüblich, gerade im betreffenden Zeitalter, dass sich eine Dorfgemeinschaft doch eher skeptisch gegenüber Fremden verhält. Davon abgesehen, findet man hier eine kleine Parodie an unser bürokratisches System. Ich weiß nicht, ob ihr „Asterix erobert Rom“ kennt – in der Folge muss der kleine Gallier zwölf Aufgaben erledigen, unter anderem soll er den „Passierschein A 38“ besorgen und eine wilde, scheinbar nie endende Tour durch das Amtswesen beginnt. So ähnlich habe ich K. hier gesehen, stets bemüht nun endlich seine offizielle Stellung anzutreten und in das Schloss zu kommen – vergebens. Kein Ans-Ziel-Kommen Nach und nach verliert man sich auch als Leser hinter diesem psychischen Spiel, auf der verzweifelten Suche nach einer Ankunft. K. scheint unerschütterlich, gibt nie auf und versucht es immer weiter. So arbeitet man sich durch die Geschichte und ist immer wieder fassungslos von der Resigniertheit der Dorfbewohner, den kleinen Machtspielen und der Intoleranz. Scheinbar sind nicht nur wir selbst immer diejenigen, die sich im Weg stehen, manchmal sind es auch unsere Mitmenschen. Ich muss zugeben, dass es jetzt keine große Erleuchtung für mich war als ich das Buch beendet habe. ich habe auch nicht unbedingt das Gefühl nun etwas zu kennen, was mir vorher gefehlt hat. Das Lesen war eine Mischung aus Faszination und Qual, ein weiterer Beweis dafür, wie Kafka seine Leser immer noch gefangen nehmen kann, aber dennoch auch kräftezehrend. FAZIT Mit Das Schloss hat Franz Kafka eine Geschichte geschaffen, in der sich der Leser einfach verlieren muss. Ich war gefesselt, gebannt und dennoch hat mich die Geschichte jede Menge Kraft gekostet. Es war wie Schwimmen gegen den Strom, aber das Ziel hat sich gelohnt.

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