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Rezensionen zu
Beim Morden bitte langsam vorgehen

Sara Paborn

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Eine Geschichte über den zersetzenden Prozess einer Liebe. Es wird mit wirklich schwarzem Humor erzählt, wie aus Liebe Hass werden kann und über die Abrechnung jahrelanger Demütigungen. Faszinierend geschrieben, unterhaltsam und manchmal richtig komisch. Faszinierend fand ich die Kaltblütigkeit, mit der die Protagonistin vorgeht. Man erfährt in Rückblicken über die Demütigungen, den langsamen Verlust der Liebe und den aufkeimenden Hass. Mir ist nicht klar, warum die Protagonistin in den ganzen Jahren keinen anderen Ausweg in Betracht gezogen hat. Freunde des bitterbösen schwarzen Humors kommen hier auf ihre Kosten.

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Horst macht einer Frau Irene das Leben zur Hölle. Die stets bescheidene, nette und hart arbeitende Ehefrau tut alles für ihre Familie, bekommt in den 39 Jahren Ehe jedoch keine Dankbarkeit sondern nur Sticheleien, Gemeinheiten und Undank zu spüren. Als ihr dann zufällig alte Vorhang- Bleibänder ihrer Mutter in die Hände fallen, macht es klick: Sie hat die Idee, Bleizucker herzustellen und ihren Gatten mit dieser tödlichen Süße mal in eine ganz andere Rolle innerhalb der Ehe zu bringen.. Ob sie es wirklich durchzieht? Wird sie ihren Mann umbringen? Stil, Machart, Meinung Dieses wunderbar aufgemachte, hübsche Büchlein trieft nur so vor schwarzem Humor. Schön geschrieben, intelligent, mit Witz und Charme wird dem Leser schnell klar, auf wessen Seite er steht. Auf der Seite der potentiellen Mörderin nämlich. Die Autorin bringt einen mit der Abwechslung aus der Gegenwart voller Sticheleien vom Ehemann und Anekdoten aus der Vergangenheit der Eheleute schnell in eine moralisch etwas verwerfliche Situation. Irene war mir schnell unglaublich sympathisch und ich konnte einfach nicht glauben, dass sie die Launen ihres furchtbaren Mannes aushält. Man fiebert also mit, wie eine Frau versucht, ihren Mann umzubringen. Diese makabere Geschichte muss man aber auch noch etwas anders betrachten: Eine Frau kommt aus der Opferrolle und kämpft dafür, den Rest ihres Lebens so zu leben, wie sie es möchte. Ihr blieb ja am Abend nicht mal die Fernbedienung, denn die hatte immer der Mann im Griff. Nun möchte sie mehr, und dafür ist sie bereit zu kämpfen. Noch dazu ist sie einfach eine intelligente, belesene Frau mit einer interessanten Sicht auf die Welt. Was mir etwas erschreckend erscheint ist die Tatsache, dass dieses Buch tatsächlich auch als Anleitung zur Herstellung von Gift gelesen werden kann. Ich hoffe, dass Niemand, der in einer ähnlichen Rolle steckt wie die Protagonistin, inspiriert aus der Lektüre hervor geht. Ich finde eher die Nachricht wichtig, dass man für seine Ehe und die Gleichberechtigung darin kämpfen sollte, BEVOR es zu derlei Gedankengängen kommt. Fazit Dieses kurzweilige Buch besticht zunächst durch die liebevolle Aufmachung, dann durch den moralisch herausfordernden Inhalt und die humorvolle Schreibe. Ich vergebe 5 Sterne und hoffe, dass mein Mann diese Rezension nicht liest. Er könnte Angst haben, wenn ich ihm das nächste Mal ein Getränk mit Zucker anreiche. Mal abgesehen davon, dass ich keinen Mord plane, ist mit dieser Rezension meine Chance in dieser Richtung eh versiegt. Ich denke, nun würde man mir im Ernstfall schnell auf die Schliche kommen, denn das Netz vergisst ja bekanntlich nie. Spaß beiseite – ich empfehle dieses Buch gern weiter. Es wäre wohl eher etwas für Frauen, aber Männer dürften auch ihren Spaß haben. Wer bitterbösen, schwarzen Humor liebt, sollte hier zuschlagen. Die Lektüre wäre aus den oben genannten Gründen vielleicht nicht für jeden das richtige Geschenk ;-)

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Irene hat die Nase voll von Horst. Seit 39 Jahren meckert und mäkelt er an ihr rum, nimmt sie ansonsten kaum wahr. Als ihr der Zufall eine Schachtel mit alten Vorhang-Bleibändern in die Hände spielt, reift in Irene ein Plan. Irene beschließt, dafür zu sorgen, dass die Chemie zwischen ihr und Horst wieder stimmen muss. Sie beginnt, ihn gastronomisch besonders zu verwöhnen. Liebe geht schließlich durch den Magen, sagt der Volksmund. HERRLICH, EINFACH NUR HERRLICH SCHWARZ Sara Paborn hat mich mit Beim Morden bitte langsam vorgehen im Sturm erobert. Mir fiel spontan so manche Story aus langjährigen Ehen ein. Ehen, die im besten Falle noch Zweckgemeinschaften, im schlechtesten Kriegsschauplätze sind. Keine Chance zum Seitenhieb wird ausgelassen. Ansonsten geht man sich aus dem Weg, traut sich aber nicht, eigene Wege zu gehen. Hätte aber auch nichts dagegen, wenn die oder der andere plötzlich nicht mehr da wäre. Ein super böses Buch, das sich genussvoll mit einem Schmunzeln lesen lässt. Nicht nur von unzufriedenen Eheleuten. Beim Morden bitte langsam vorgehen von Sara Paborn ist einfach Zucker! Von mir ein klares: Kaufen, lesen, lachen. Oder wundern. Je nachdem, wie man gepolt ist und wie schwarz die Lektüre sein darf.

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Nach 39 Jahren Ehe, in denen Irene sich immer weiter von sich selbst entfernt hat, überkommt sie das übermächtige Verlangen endlich selbst über ihr Leben zu bestimmen und sie beschließt sich gegen die Dominanz ihres egoistischen Ehemanns Horst aufzulehnen. Als ihr der Zufall eine ganze Schachtel mit längst aus der Mode gekommenen Vorhang-Bleibändern in die Hände spielt, beginnt eine Idee in ihr zu reifen. Durch die Erfolge ihrer ersten Experimente ermutigt und mit einem neuen gestärkten Selbstbewusstsein, beginnt sie mit ungewohnter Energie ihren Plan in die Tat umzusetzen. Alles entwickelt sich besser als sie es sich in ihren kühnsten Träumen ausgemalt hat. Aber dann bekommt sie Mitleid mit ihrem leidenden Ehemann und sie wird von Zweifeln geplagt. Doch Horst bleibt sich selbst treu und so verspielt er auch seine letzte Chance. Fazit Eine bitterböse Geschichte und grandiose Abrechnung die nach langen Ehejahren, treffsicher den Finger in offene Wunden legt.

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„Die Ehe ist ein Krieg. Ist es da nicht logisch, dass sie auch so endet wie alle Kriege? Einer stirbt!“ 39 Jahre Ehe mit Horst – nun reicht es Irene. Als die Bibliothekarin auf die Vorhang-Bleibänder ihrer Mutter stößt, kommt ihr eine geradezu revolutionäre Idee: Wie wäre es wohl, wenn sie endlich wieder die Kontrolle über die Fernbedienung erhielte, sich nicht mehr mit gefühlskalten Sticheleien rumschlagen oder mit ihren Büchern vor Horsts Musikleidenschaft in den Keller fliehen müsste? Als sie in einem alten Buch ein Rezept für giftigen Bleizucker entdeckt, ist ihr Interesse mehr als geweckt. In einem Notizbuch ihrer Mutter dokumentiert sie akribisch ihre Experimente und erzählt von Erinnerungen aus der Zeit vor und während der Ehe. Von weniger aufmerksamen Geburtstagsgeschenken, den alltäglichen Sticheleien und was ihr in dieser Zeit des Umbruches noch ins Gedächtnis kommt. Für mich absolut beeindruckend ist die unglaublich sympathische Protagonistin: Als Bibliothekarin liebt sie es, zu lesen, sie mag die Ruhe und pflanzt gerne eigenes Obst und Gemüse an. Sie träumt nicht nur von einem eigenen Gewächshaus sondern auch vom Leben auf dem Land. Während der Lektüre ist mir Irene sehr ans Herz gewachsen und sie tat mir mit ihrem Ekelpaket von Mann wirklich leid. Sehr spannend war es auch, ihre Gedanken und vielen Fragen zu verfolgen: Wie werden ihre beiden erwachsenen Kinder damit umgehen, wenn der Vater verstorben sein sollte? Wird Irene auffliegen? Funktioniert ihre Methode überhaupt? Und wird sie ihren Plan durchsetzen oder fallen lassen? Praktische Geburtstagsgeschenke (wie seniorengerechte Messer) oder Gefühlsausbrüche wie „Ich mag dich doch“ – wer kennt sie nicht? Horst scheint mit dem Fernsehsessel verwachsen zu sein, genauso wie mit der Fernbedienung. Von seinem früheren Aussehen ist auch nicht mehr viel geblieben, er ist geradezu konturenlos. Gefühlsduselei ist nichts für ihn, er hält sich eher an Fakten oder an das, was logisch ist. Außerdem verdrängt er Irene mitsamt ihren Büchern immer weiter aus dem gemeinsamen Haus (in den Keller). Mehr Wertschätzung geht ja kaum… Wer könnte mit Irene nicht mitfühlen oder keine Tränen lachen angesichts der köstlichen Beschreibungen? Häufig sind letztere herrlich sarkastisch – Freunde des schwarzen Humors werden an diesem Werk ihre Freude haben. Die Kapitel werden durch Zitate eingeleitet – wie einer Definition der Ehe – welche beendet wird, wenn einer der Partner verstirbt; geradezu eine Aufforderung für Irene! Für mich war dies ein Lesehighlight – innerhalb weniger Stunden hatte ich dieses bezaubernde Werk verschlungen und ins Herz geschlossen. Von mir gibt es daher eine ganz eindeutige Leseempfehlung – egal ob man selbst auch einen Horst Zuhause hat oder nicht! 😉

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Nach 39 Jahren Ehe mit Horst, der ihr stetig das Schwarze unter den Fingernägeln nicht gönnte, niemals romantische Ansätze an den Tag legte, sondern sie konsequent lieb- und respektlos behandelte, mit ihren Büchern und Träumen in eine Ecke des Heizungskellers verdrängte, Statt Komplimenten hörte sie immer nur Belehrungen und mußte sich seinen Vorstellungen unterordnen. Nun endlich besinnt sich die feinfühlige Irene, dass sie doch eigentlich mehr vom Leben, Horst und ihrer Ehe erwartet hatte. Konsequent setzt sie die Einsicht um, dass man sein Glück selber in die Hand nehmen muss und vervollkommned Horsts Leben, indem sie ihm ein würdiges Ende schenkt... und dem Sessel und dem Platz darunter zu neuer Schönheit verhilft. Der Roman ist wundervoll geschrieben; jedem Kapitel steht ein Zitat oder Buchauszug voran, der auf dieses Kapitel ganz bezaubernd einstimmt. Die Beschreibungen der Zustände einer Langzeitehe waren vorzüglich auf den Punkt gebracht; jeder Leser erkennt – bestenfalls - ältere Bekannte oder Verwandte in den vielen einzelnen Szenen oder zwischen den Zeilen wieder. Die Frage, wie man es eigentlich mit jemandem aushält, welche Phantasien und Ausbruchsversuche unternommen oder eher unterlassen werden, da man der Mitwelt schließlich beweisen möchte, dass man es doch „zusammen schafft“, wurden wohl sehr realitätsnah dargestellt, punktgenau und mit einer Riesenportion schwarzem Humor. Ganz klar gilt auch für dieses Buch, was Irene, die belesene Bibliothekarin auf S. 21 schwärmend über Bücher feststellt: „Diese Bücher legen Dinge bloß, die wir in unserem Alltag nach Möglichkeit verbergen wollen.“ Mich hat dieser Roman auf ganz besondere Weise unterhalten; er war unglaublich fesselnd, lehrreich, ein wenig inspirierend (ggg), dabei so bissig und hat mich bis zur letzten Seite immer wieder Situationen erkennen und Tränen lachen lassen; für mich war es ein Buchhighlight dieses Jahres.

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Irene und Horst sind 39 Jahre miteinander verheiratet. Ihr gemeinsames Leben hat sich von Anfang an immer nach Horst gerichtet, während Irene sich stets seinen Wünschen gebeugt, sich seinen Vorstellungen angepasst, seine spitzen Bemerkungen und Demütigungen still über sich ergehen lassen hat. Immer ist er, ein selbstherrlicher Vernunftmensch, davon überzeugt, dass er im Recht ist, seine Ansichten die einzig richtigen sind. Als Irene sich in einer Phase befindet, in der sie sich häufig fragt, ob das, was sie für richtig hält, was sie schätzt und gerne möchte, eigentlich überhaupt nichts wert ist, entdeckt sie in einer alten Holztruhe etliche Tüten mit Bleiband. Sie erinnert sich, dass man es früher in den unteren Rand von Vorhängen einnähte, damit sie besser fielen. Noch in Gedanken versunken, liest sie auf einem Beutel die Warnung, dass Blei gesundheitsschädlich sei. Sie macht sich schlau und erfährt, dass es bei Menschen, die häufig mit dem Schwermetall Kontakt haben, zu lebensgefährlichen Vergiftungen kommen kann. Da reift in ihr nach und nach ein mörderischer Plan. Sie dringt tiefer in die Materie ein und verwandelt ihre Küche schließlich in ein kleines Chemie-Labor, in dem sie Bleizucker herstellt, mit dem sie ihren Ehemann langsam aber sicher töten will. Resümee: Sechs Jahre nach Horsts Tod schreibt die mittlerweile 67-jährige Irene ihr "Testament", wie sie es nennt, in ein rotes, in Leder gebundenes Notizbuch, das ihr vor 40 Jahren ihre Mutter geschenkt hat. Sie hat es extra solange aufgehoben, bis sie etwas zu sagen hat. Und nun möchte sie erzählen, warum sie zur Mörderin geworden ist. Dabei werden auszugsweise Aspekte und Ereignisse des ehelichen Zusammenlebens geschildert, die davon handeln, wie Irene sich immer kleinmachen musste, ihr Mann keine Rücksicht auf ihre Wünsche nahm, sie sogar ins Lächerliche zog und seine Frau mit verletzenden Bemerkungen demütigte. Der Wendepunkt wird eingeleitet, als Irene sich nach fast 40 Ehejahren immer öfter fragt, wo sie eigentlich bleibt, ob sie als Mensch mit eigenen Wünschen denn gar nichts wert ist. Sie möchte auch endlich ihre Vorstellungen vom Leben verwirklichen. Da das mit Horst jedoch nicht möglich ist, bleibt nur die Trennung. Mit einer Scheidung will sie ihn aber nicht davonkommen lassen. Nicht nur, dass ihm dann der Großteil des Besitzes zufallen würde, nein, eine Scheidung wäre auch zu einfach, fantasielos, konventionell und außerdem ohne jede Dramatik. Im Übrigen hat er es nicht verdient, noch länger zu leben. Doch sein Sterben soll ein Leidensprozess sein, sie will zusehen, wie der Mann, den sie einst aus Liebe geheiratet hatte, allmählich immer hinfälliger wird. Daher geht sie beim Morden langsam vor (siehe Buchtitel). Mitleid mit Horst kommt beim Leser übrigens gar nicht erst auf oder wird sofort im Keim erstickt, denn er bleibt seinem Wesen bis zum Schluss treu. Je schwächer er wird, umso mehr erstarkt Irene, die ihren Mann immer mehr spüren lässt, wie es ist, für wertlos und schwach gehalten und zugunsten eigener Bedürfnisse ignoriert zu werden. Zum Schluss ist aus der duckmäuserischen, farblosen, immer unzufriedener werdenden Ehefrau ein selbstbewusster Mensch geworden, der sich ein eigenes Leben nach seinen Vorstellungen aufgebaut und es im wahrsten Sinne des Wortes farbig gestaltet hat. Zusammenfassend geht es in dem Buch um den großen Themenkomplex "Ehe und Zusammenleben", speziell um das Rollenverständnis von Mann und Frau, das Ausleben eigener Bedürfnisse und Realisieren individueller Wünsche zulasten des Partners sowie um gegenseitige Wertschätzung und Respekt. Die Autorin hat die an sich ernste Problematik mit einer guten Prise (schwarzen) Humors umgesetzt, wobei es für meinen Geschmack nie zu makaber oder bitterböse wird, sondern gemessen an Horsts Verhalten gegenüber seiner Frau immer angemessen bleibt. Fazit: ein Buch, das nicht nur ausgesprochen unterhaltsam ist, sondern auch zum Nachdenken anregt.

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Was für ein unglaublich intelligenter, lebenskluger und bitterböser Roman! Selten habe ich mich so gut unterhalten und gleichzeitig entlarvt gefühlt, habe die Fülle der eingestreuten Bonmots der Autorin genossen und mir sehnlichst gewünscht, dass alle Heile-Welt-Täuscher anhand der Doppelbödigkeit dieses Romans zur Ehrlichkeit finden mögen. Ein Ausschnitt aus dem Klappentext erzählt den vordergründigen Inhalt: Nach 39 Ehejahren voller Sticheleien hat Irene endgültig genug von ihrem Mann. Als sie eines Tages in einer alten Schachtel Vorhang-Bleibänder findet, kommt ihr die beste Idee ihres Lebens: Aus der immer so netten Bibliothekarin wird eine gerissene Hobbychemikerin, die ihre bisher von Braten- und Kuchenduft erfüllte Küche in ein Labor verwandelt. Dort bereitet sie Bleizucker zu. Geduldig rührt sie ihrem Mann täglich ein Löffelchen in den Kaffee… Wer die Bücher von Ingrid Noll mag, wird das vorliegende Buch lieben! Sara Paborn schreibt allerdings noch böser, noch pointierter, noch humorvoller, noch brillanter. Und nein, das Buch ist kein Krimi. Es gibt keine Tätersuche. Allenfalls gibt es die Suche nach dem Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Und nein, das Buch ist kein Psychogramm verwirrter Seelen, die man mit Diagnosen versehen in Schubladen unterbringen kann. Allenfalls gibt es Erinnerungen an früher selbstverständliche Erziehung, als die Frau dem Mann noch untertan sein sollte. Das Buch ist eine geniale Parabel für die Unmöglichkeit gleichgewichtigen menschlichen Miteinanders. Nur vordergründig gesehen ist Horst das Ekel, das es zur Gewinnung der eigenen Freiheit zu vernichten gilt. Und nur vordergründig gesehen ist die langsam mordende und sich selbst damit befreiende Irene die Person, die unsere Sympathie erhält. Die maßlose Überzeichnung beider Personen fordert den Leser heraus, Stellung zu beziehen – böser Horst und gute Irene – und gar nicht zu merken, wie wir damit der Autorin auf den Leim gehen. Denn wir alle haben in langjährigen Beziehungen ein bisschen Horst und ein bisschen Irene in uns, wir alle erleiden Mikrotraumata und setzen selbst welche. Dieser Wahrheit ins Gesicht zu sehen, würde uns gut tun. Bevor wir Bleizucker anrühren…

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