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Rezensionen zu
Briefe an Obama

Jeanne Marie Laskas

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€ 14,00 [D] inkl. MwSt. | € 14,40 [A] | CHF 19,90* (* empf. VK-Preis)

Was bekommt ein Präsident für Anfragen und Post. Wie antwortet man? Was bewegt den Bürger. Obama war ein sehr nahbarer Mensch und auch diese Einblicke überraschen mich nicht. Hochinteressant und sehr menschlich. Diese Seite hat man selten in Filmen gesehen und doch ist es immer wieder faszinierend aus den Tiefen des weißen Hauses, berichtet zu bekommen.

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Briefe an Obama ist eine Hommage- eine Hommage an einen Präsidenten, der in seinen 8 Amtsjahren versucht hat, den Kontakt zu seiner Nation zu behalten, in dem er ihre Briefe las und sie teilweise selbst beantwortete. Dieses Buch gibt den Blick auf Engagement und Emotionen frei und war eine besondere Leseerfahrung. Für mehr: https://www.lifewithaglow.de/briefe-an-obama-was-sind-die-10-lads/

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Ich habe bisher noch nie von einem Jahreshighlight geredet, aber genau das ist das Buch „Obamas Briefe - Das Porträt einer Nation“, von Jeanne Marie Lankas, aus dem Goldmann Verlag. Niemals hätte ich gedacht, dass mich diese Buch so tief berühren könnte. Aber Moment…erst mal von vorne: Als ich angefangen habe „Briefe an Obama“ zu lesen, dachte ich, dass es ein Buch über den letzten US-Präsidenten Barack Obama ist. Doch falsch gedacht. Das Buch erzählt die Geschichte der US-Bürger: von Liebe, Hass, Träumen, Hoffnung, Verzweiflung, Wut, Dankbarkeit, Trauer, Ratlosigkeit und noch vielem mehr. Jeden Abend nahm sich Obama Zeit 10 ausgewählte Briefe und E-Mails der US-Bürger zu lesen. Die Autorin, Jeanne Marie Lankas, findet die Hintergründe zu den 10 LADs (Letters a Day) heraus. Wie kam es dazu, dass ein Präsident jeden Abend 10 Briefe las? Auf vielen Seiten sind die Briefe abgedruckt, positive und negative Nachrichten, handgeschrieben und getippt, verziert und ganz neutral. Lankas macht sich auf die Suche nach den Briefeschreiber und erzählt ihre Geschichten: Von Eltern, die ihr Kind verloren haben. Von Menschen, die Angst haben nie mehr einen Job zu finden. Von gleichgeschlechtlichen Paaren, die endlich heiraten können. Von Kindern, die Hilfe bei den Hausaufgaben erbitten. Die Autorin hat einen unglaublich bildlichen Schreibstil und rückt jeden Menschen, über den sie schreibt in den Mittelpunkt. Niemand scheint unwichtig. Man hat das Gefühl bei jedem Gespräch dabei zu sein. Ich war wirklich beeindruckt vom fesselnden Schreibstil. Nicht nur die Briefeschreiber treten in den Vordergrund, auch das Briefeteam des weißen Hauses. Die Menschen, die all die Briefe lasen, sortierten, weitergaben, beantworteten - sich einfach den ganzen Tag nur mit den Gedanken der US-Bürger beschäftigten. Eine absolut beeindruckende Erzählung über die Entwicklung der USA, vom ersten bis zum letzten Tag von Barack Obamas Amtszeit.

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Seine gesamte Amtszeit über las Barack Obama jeden Tag zehn Briefe, die so genannten 10 LADs (ten letters a day). In den Briefen berichten die Bürger über verschiedene Probleme in ihrem Leben oder was Obama durch seine Reformen verändert hat. Dankessagungen und sogar Beschwerden sind alltäglich im weißen Haus. Von der Entstehung des Lektüreraums bis zu einem Privaten Interview mit Obama über die 10 LAD, es dreht sich alles um die Stimmen der Bürger. Es ist sehr bewegend die Briefe von Menschen zu lesen, die sich Barack Obama anvertrauen und ihm erzählen, wie er ihr Leben verändert hat. Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen. Die Auswahl der Briefe ist perfekt, denn gefühlt jeder zweite hat mich zu Tränen gerührt. Außerdem fand ich es toll, dass die Autorin eine/n Briefschreiber/in ausgewählt hat und ihre Geschichte komplett aufgerollt hat. Wie es im Lektüreraum des weißen Hauses aussieht und wie dort gearbeitet wird, war auch spannend zu erfahren, vor allem wenn es um die Beantwortung der Briefe ging. Die Briefe sind sehr persönlich und das macht es noch beeindruckender, dass sie an den Präsidenten gehen, weil er eine öffentliche Person ist und die Leute ihm so sehr vertrauen. Die meisten haben das Gefühl ihn zu kennen. was in den Briefen das ein oder andere Mal erwähnt wird. Die Verbundenheit zu den Obamas ist bewundernswert und ich kann es total verstehen, denn sie sind eine wirklich tolle Präsidentenfamilie und die Arbeit die Barack für das Land geleistet hat, ist unglaublich. Es ist schön zu sehen wie er den Menschen auf die Art und Weise zuhört und so auch Leben verändert. Außerdem zeigen ihm die Briefe für was er kämpft und wofür er das alles macht. Es ist eine wunderschöne Beziehung zwischen dem Präsident und den Bürgern.

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Während der Amtszeit von Barack Obama gingen täglich Zehntausende Briefe in der Korrespondenzabteilung, wo ein eigens darauf spezialisiertes Team die Briefe thematisch sortierte, Antwortschreiben aufsetzte und besonders berührende Briefe auswählte, die für die 10LADs infrage kommen. Dabei handelt es sich um die Mappe der zehn für den Präsidenten ausgewählten repräsentativen Schreiben, denn Barack Obama bestand darauf täglich zehn Briefe zu lesen, um zu wissen, was die Menschen in dem Land berührt, für das er verantwortlich ist. Zu Wort kommen Obama-Anhänger wie auch politische Gegner, Menschen, die in dem ersten farbigen Präsidenten ein großes Vorbild sehen, Kriegsveteranen, aber auch Schulkinder, die ihm ihre Hausaufgaben zur Korrektur schicken. Themen wie soziale Gerechtigkeit und Folgen der Finanzkrisen finden sich unter den Briefen genauso wie neue Start-Up-Ideen und tragische Geschichten über die Folgen des Terrorismus. Michelle Obamas Biografie "Becoming" hat mich in ihrer Aufrichtigkeit, Menschlichkeit und ihrem fortwährenden Glauben das Richtige zu tun, derart beeindruckt, dass ich mich zunehmend mehr für die Familie Obama interessiere, die auch über ihre Amtszeit hinaus eine große Anzahl an Menschen über die Landesgrenzen hinaus inspirieren. "Briefe an Obama" behandelt nun den Aspekt, der mich schon in Michelles Biografie sehr neugierig gemacht hat: Die Briefe, die Barack Obama während seiner Amtszeit jeden Abend gelesen hat, um den Stimmen des Volkes Beachtung zu schenken. Dieses Buch enthält eine nach Jahren und Zeiträumen gestaffelte Briefauswahl, die auf eindrückliche Art und Weise die Lage einer Nation im Wandel widerspiegelt, denn die Briefe sind vielfältig wie die Bevölkerung Amerikas. Es finden sich wortgewaltige, berührende, wütende, Poesie versprühende, witzige, intelligente, ängstliche, mutige, dankbare und erschütternde Briefe, die in ihrer inhaltlichen wie sprachlichen Diversität eins gemeinsam haben: Hinter jedem Brief steht ein Mensch, der von etwas schreibt, das ihn bewegt, das ihm wichtig ist und das er für wichtig erachtet es seinen Präsidenten wissen zu lassen. Indem Barack Obama sich täglich Zeit für zehn ausgewählte Briefe nimmt, verschafft er den Stimmen seiner Bevölkerung Gehör und mehr als einmal gaben diese einen emotionalen Anstoß für politische Entscheidungen, was eindrücklich zeigt, dass auch ein einzelner Mensch inmitten von Millionen etwas bewirken kann wenn er seine Stimme erhebt und für seine Werte, Hoffnungen und Träume einsteht. "Die Stimmen der Briefschreiber bildeten einen nie verstummenden Hintergrundchor, wie Popsongs, die man einfach nicht aus dem Kopf bekam. Melodien, die eine Kultur definierten." (S. 317) Zwischendurch sind die Briefauswahlen gespickt mit interessanten Hintergründen, wie etwa zur Entstehung des Briefsystems, den Mitarbeitern in der Korrespondenzabteilung und der geheimen Superkraft, die das "Team Kleine Leute" innehatte oder gar persönlichen Gesprächen mit Briefschreibern, sodass man eine kleine willkommene Verschnaufpause von den teils sehr intensiven Geschichten bekommt und zugleich einen Einblick in den Obama-Mythos bekommt. In der eigens für die Briefe eingerichteten Korrespondenzabteilung waren 50 fest angestellte, 36 Praktikanten und 300 in wechselnden Schichten arbeitende Freiwillige dafür zuständig die Flut von täglich etwa 10.000 eintreffenden Briefen zu bewältigen, sodass jeder Praktikant mindestens 300 Schreiben am Tag lesen und diese thematisch codieren musste, um die Antworten entsprechend anzupassen. Die Mitarbeiter verstehen sich dabei selbst als Anwälte der Briefschreiber, deren Aufgabe es ist, dafür zu sorgen, dass die Worte ihrer Mandanten, ihre Ängste und Beweggründe wahrgenommen werden und Beachtung finden, auch wenn sie es nicht in die Auswahl der 10LADs für den Präsidenten schafften. "Dieser Stapel, jener Stapel, noch ein Stapel da hinten, ziehen Sie sich etwas aus der Mitte raus, wenn Sie wollen. Der Ton war salopp und dringlich, ganz Amerika redete durcheinander. Ungefiltert. Die Handschrift, die Tinte, die Wahl des Briefkopfs - jeder Brief war ein realer Gegenstand von einem realen Menschen, und jetzt, wo man ihn in den Händen hielt, war man dafür verantwortlich." (S. 92) Illegale Einwanderer, die sich jahrelang mit wechselnden Wohnorten und Jobs durchgeschlagen haben, fürchten die Abschiebung, trauernde Familienmitglieder drängen auf besserer Unterstützung beispielsweise im Gesundheitssystem, in der militärischen Suizidprävention oder in der Handhabung mit Waffenverkauf, um anderen Familien das gleiche Leid zu ersparen und zahlreiche Mitglieder der LGBTQ-Community danken Obama für seinen selbstlosen Einsatz zur gleichgeschlechtlichen Ehe. Doch auch Kritiker kommen zu Wort, bemängeln Obamas Durchsetzungskraft, seine Positionierung zur Waffengewalt, echauffieren sich in Hasstiraden über ungerechte Bonizahlungen an Höchstverdiener oder seine offene Einstellung Minderheiten gegenüber. Manchmal hätte ich mir jedoch gewünscht, dass man thematisch mehr auf den Inhalt der einzelnen Briefe eingeht, was durch die Gespräche mit den Briefschreibern nur ansatzweise anklang. Obwohl der Patriotismus in diesem Ausmaße uns in Deutschland fremd vorkommen mag, beginnt man mit jedem Brief mehr das starke Nationalitätsgefühl der Amerikaner und ihren Glauben an ihren Präsidenten zu verstehen, die im Wahlkampf für einen vollkommen fremden Menschen Klinkenputzen gehen, weil sie an diese Person und deren Vision glauben, was ich absurd wie beeindruckend zugleich finde. Barack Obama ist eine großartige Persönlichkeit und kämpfte mit unerschüttlichem Einsatz dafür Amerika in vielerlei Hinsicht offener zu gestalten, die Meinungen anderer zu respektieren und für ein breiteres Verständnis füreinander zu sorgen. Umso schmerzhafter war es die letzten Kapitel des Buches zu lesen, die sich unaufhaltsam dem Wahlsieg Donald Trumps nähern und aufzeigen, welchen Verlust Amerika mit dieser Wahlentscheidung tatsächlich erleidet. Auch heute erreichen den ehemaligen Präsidenten noch 5.000 Briefe wöchentlich, denn genau seine natürliche Liebenswürdigkeit und Nahbarkeit, machen ihn zu der Vertrauensperson, an die sich die Menschen Amerikas immer noch in ihren dunkelsten Stunden mit ihren Sorgen und Hilferufen wenden, weil sie wissen, dass sie von ihm gehört werden und ihre Meinungen wichtig sind. "Briefe an Obama" ist ein eindringliches, bewegendes und aufrüttelndes Portrait einer Nation in der Zeit großen Wandels, das die lauten und leisen Stimmen der Bevölkerung ungefiltert widergibt und so einen Einblick in die tatsächlichen Errungenschaften der Präsidentschaft Barack Obamas gibt. Es ist ein gelungener Versuch Obama und seine täglichen zehn Briefe zu entmystifizieren, wobei man einen tiefen Einblick in die Maschinerie der Korrespondenzabteilung, den Menschen dahinter und ein wichtiges Stück Zeitgeschichte bekommt.

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Umwerfend!!

Von: Jeanyjanez

14.05.2019

Inhalt (in meinen Worten): Es ist post-Obama Zeit. Präsident Trump ist an der Macht. Doch was genau hat Barack Obama während seiner Amtszeit gefühlt, wenn er mit "dem einfachen Volk" zu tun hatte? Wenn er möglicherweise Briefe von ihnen gelesen hat? Der Präsident antwortet nicht. Oder etwa doch? Er liest doch keine Briefe! Doch, das tut er und zwar mit Herz und voller Freude oder auch nachdenklich. Dabei erhält man nicht nur Briefe und Antworten, sondern auch die eine oder andere Überraschung. Idee: Der Gedanke, Briefe aus Obamas Amtszeit vorzulesen, ist ein sehr interessanter Gedanke. Es hat eine gewisse Intimität, wenn man das Gedankengut einer ganzen Nation zu spüren bekommt. Die Ängste und Befürchtungen. Die Hoffnungen und Liebe.  Erwartungen: HOCH!! Sprecher: Wirklich toll.  Liebevolle Briefe hat man genau so übermittelt bekommen. Wütende ebenso. Es hat einfach Spaß gemacht! Und einen sehr gerührt. Fazit: Es gab Momente, da hab ich einfach nur den Briefen gelauscht und Obamas Antworten darauf. Hab mit meinen Tränen gekämpft und sie auch zugelassen. Hab mich gefreut, über die Erfolge der Einzelnen und war schockiert, über die Gewalt oder Misstände. Mit jedem weiteren Brief, hat Barack Obama mein Herz mehr erobert. Egal wie.  Gemischt mit dem, was ich schon wusste und dem Buch von Michelle Obama, hat sich bei mir dieser Mann und diese Familie so tief in mein Herz gebrannt, dass ich sie nicht mehr loslassen will.  Ein überragendes Hörbuch, mit so vielen Facetten. Natürlich hat Obama nicht jeden Brief selbst beantwortet. Aber er hat zumindest Notizen hinzugefügt. Er hat jeden Abend zehn Briefe erhalten. Manche wütend, andere herzlich. Einige unfassbar schockierend, andere so süß, dass es kein Wunder war, dass sie in dieses Buch gekommen sind.  Gesamtbewertung: Cover: Er ist Linkshänder und in diesem Bild sieht man es so deutlich. Nachdenklich, fast schon poetisch. Titel: "Briefe an Obama" ist genau das, was einen erwartet. Mit einigen Überraschungen.  Inhalt: Wenn man Bücher knuddeln könnte, dann würde ich dieses Buch definitiv ganz fest an mich drücken. Okay ja, ich hab es festgehalten, nachdem ich es beendet hatte. Aber ihr wisst, was ich meine. Es geht ans Herz und das mit voller Wucht.  Als Trump-HASSERIN vermisse ich diese Familie im Weißen Haus sehr. Vor einigen Monaten hab ich die Biografie von Michelle Obama gehört und nun dieses. Es ist keine Biographie, aber fühlt sich wie ein geschichtliches Gut an. Als würde man in eine Welt eintauchen, die kein Hass zulässt. 

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Die Autorin Jeanne Marie Laskas hat mich mit ihrem Buch komplett überrascht, begeistert und verzaubert. Sie zeichnet damit das „Portrait einer Nation“ und nimmt den Leser mit in die Amtszeit von Barack Obama. Während seiner Amtszeit ließ sich Barack Obama jeden Abend 10 Briefe von Bürgern vorlegen, las diese und beantwortet viele davon. Die Autorin stellt nicht nur einen (Bruch)Teil der Briefe vor …. mehrere 10.000 gingen täglich ein. Sie bildet auch einen Teil der Antworten ab und beleuchtet die Hintergründe. Wir lernen die Korrespondenzabteilung des Weißen Hauses kennen, schauen den Mitarbeitern über die Schulter und sind bei den Auswahlverfahren dabei. Wir erfahren, warum gerade der Brief ausgewählt wird und einige der Briefeschreiber sucht die Autorin auch direkt auf. Um die Gründe zu erfahren, warum sie den Brief geschrieben haben und um zu erfahren, was danach passiert ist. Die Briefe betreffen die unterschiedlichsten Themen: die Waffenpolitik, Obama-Care, der Umgang der Navy und der Marines mit Gleichgeschlechtlichen Beziehungen und – leider auch wie Veteranen fallengelassen werden, wenn sie die Navy verlassen. Und so ein Brief, geschrieben von der Tochter eines Veteranen, hat mich am meisten bewegt. Die Tochter schildert darin ein Weihnachtsfest, an dem ihr Vater total durchdreht und um sich schießt. Sie beschreibt, wie sie versucht ihre Mutter und ihren Bruder zu schützen. Beim Lesen wurden mir in mir die unterschiedlichsten Gefühle geweckt. So ging es auch den Mitarbeitern im sogenannten Lektüreraum, die den Brief auswählten, mit einem roten Punkt versahen und ihn an mehrere Stellen weiterleiteten. Zum einen zu Obama an sich und zum anderen an die Abteilung, die die „Roten Punkte Briefe“ weiterbearbeitet. Denn Briefe mit dem roten Punkt sind Hilfeschreie, die innerhalb von 24 Stunden bearbeitet werden müssen. Und dieser Brief ging seinen Weg. Nur leider kam die Hilfe zu spät. Ich schreibe diese Rezension, diesen Teil, nach ca. 70 % des Buches. Einfach, weil meine Gedanken aufgeschrieben werden müssen und ich die Emotionen irgendwie rauslassen muss. Zwei Zitate aus den ersten 350 Seiten, die mich bewegt haben, möchte ich hier noch anbringen. Beide stammen aus Briefen, die hier abgedruckt sind: » … Ich bin unglaublich enttäuscht von Ihnen. Aber ich war auch noch nie so stolz auf einen Präsidenten wie auf Sie. …« [Seite 308] »… Ich bin mit absolut keiner Ihrer Entscheidungen einverstanden, ich bin gegen so ziemlich alles, wofür Sie stehen, aber mir gefällt, dass Sie ein guter Vater sind. « [Seite 313] Für mich ist dieses Buch ein Zeitdokument. Ein Beweis dafür, dass manchmal Briefe Großes bewirken können und das der Glaube an einen Menschen manchmal Berge versetzen können. Ich habe gelacht und gestaunt, hab mich gewundert und gefreut, war abgestoßen und fassungslos. Und ja, ich habe auch manches Mal heftig schlucken und die Tränen zurückhalten müssen. Ja, man kann der Autorin mit Sicherheit „vorwerfen“ dass sie ein großer Fan von Obama sein mag. Gerade was die letzten Briefe angeht – die, welche nach der Wahl von (T)rump [Zitat S. 441: rump heißt Hinterteil, Arsch] eintreffen. Hier ist den Grundtenor größtenteils entsetzt, traurig und wütend. Ich glaube, es gab nur einen einzigen, allerdings auch sehr harten Brief eines Befürworters von Trump. Hier hätte man eine andere Auswahl treffen können. Vielleicht auch müssen. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, ich habe das Buch mit seinen knapp 550 Seiten verschlungen, sehr gerne gelesen und spreche jetzt dafür eine klare Leseempfehlung aus. Durch dieses Buch habe ich viel gelernt, viel erfahren und gerade eben ein weiteres Buch zum Thema Obama auf meine Wunschliste gesetzt. Denn ich gebe zu: der Mann, die Frau an seiner Seite, seine Amtszeit und seine Arbeit – all das fasziniert mich ungemein. Wertung: 5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.

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„Bei solchen Gelegenheiten wird man wieder daran erinnert, dass dieses Amt etwas Besonderes ist und dass eine Antwort den Menschen das Gefühl vermittelt, ihr Leben, ihre Sorgen sind wichtig. Und das kann in kleinem, manchmal aber auch im entscheidenden Maß verändern, wie sie selbst ihr Leben betrachten.“ (Obama in Briefe an Obama) Worum geht’s? „10 letters a day“ – das hat Barack Obama entschieden, als er ins Amt des amerikanischen Präsidenten trat. Jeden Tag möchte er 10 Briefe der Bürger vorgelegt bekommen, die sich an ihn wenden. Er war der erste Präsident, der dies konsequent verfolgte. Er wollte wissen, was da Volk bewegt. „Briefe an Obama“ beleuchtet das Phänomen „10 LADs“, die riesige Maschinerie hinter der Postbearbeitung und die Briefe selbst. Schreibstil / Gestaltung Das Hardcover-Buch mit abnehmbaren Schutzumschlag zeigt Barack Obama grübelnd und lesend in einem Sessel sitzend. Das Cover passt sehr gut zur Vorstellung, dass Obama sich jeden Abend die Mappe der 10 ausgewählten Briefe mit ins private Büro nahm. Das Cover ist schlicht und unaufdringlich. Das Buch geht chronologisch durch Obamas Amtszeit und beginnt bereits zum Zeitpunkt, als er gewählt, aber noch nicht an der Macht ist. Es gibt stets eine Auswahl aus Zuschriften, welche gestalterisch aufgearbeitet wurden, einige mit Antwort von Obama, andere unbeantwortet. Auf die Briefe folgen stets 2-3 Kapitel, die von der Autorin geschrieben das System beleuchten, Einblicke in die Arbeitsweise geben und einen Brief mit seiner Hintergrundgeschichte beleuchten. In den Kapiteln kommen insbesondere auch die Mitarbeiter und Obama selbst regelmäßig zu Wort. Mein Fazit Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich erstmals durch den ehemaligen Cheffotografen des Weißen Hauses, Pete Souza. Seine Bildbände über Barack Obama fand ich sehr interessant und auf Instagram stellte er das Buch „To Obama“ vor. Umso glücklicher war ich, dass das Buch nunmehr auf Deutsch erschienen ist. Aus zahlreichen Serien und Sendungen kannte ich das Prinzip der Briefe an den Präsidenten und war daher umso mehr gespannt, wie viel Wirklichkeit hierhinter steckte. Der Einstieg in das Buch fiel mir etwas schwer. Das Buch startet unmittelbar – ohne Vorwort, ohne Einführung – mit der Auswahl der ersten Briefe, erst im Anschluss gibt es eine allgemeine Einführung der Autorin zum Thema und zu den Gründen, wieso sie das Buch schrieb. Tatsächlich wirkte der Teil merkwürdig unstrukturiert und ich war vor allem verwirrt. Mit Verlauf des Buches hatte man sich hieran aber schnell gewöhnt und die Abwechslung zwischen Erzählungen aus der Praxis, der Beleuchtung von Einzelfällen und den realen, echten Briefen (welche in Übersetzung vorliegen) gefiel mir sehr gut. Etwas stört es mich, dass die Briefe gestalterisch aufgearbeitet sind, mit handschriftähnlichen Schriftarten zB. Auch der regelmäßige Wechsel in der Gestaltung sollte wohl die Vielfalt unterstreichen, wirkte aber irgendwie künstlich. Zudem hatte ich an einigen Stellen das Gefühl, dass ggf. durch die Übersetzung eine ungewollte Härte in Obamas Antworten eingeflossen ist. So fiel mir dies besonders im ersten Drittel des Buches vermehrt auf, dass die Briefe teils belehrend und fast schon gemein klangen. Ich vermute allerdings, dass dies primär der Übersetzungstatsache geschuldet ist. Fantastisch wäre es daher gewesen, wenn die Originale mit abgedruckt wären, allerdings würde dies definitiv den Rahmen des Buches sprengen. Inhaltich bietet das Buch eine breite Palette. Es gab die berichtenden Teile, die den Gang der Briefe, die Arbeit der Kommunikationsleute und den Ablauf der Auswahl beleuchten. Es war sehr interessant, hier Einblicke zu erhalten. Viele Informationen kamen für mich sehr überraschend (etwa, dass teilweise bis zu 250000 Briefe die Woche kamen; dass Obama häufig Verfügungen für weitergehende Informationen machte oder auch, dass viele Briefe nicht nur bei Obama, sondern im halben Weißen Haus landeten). Das Buch beleuchtet eine Struktur, die ich mir nie hätte vorstellen können und die faszinierend zeigt, wie mit den Eindrücken einer Bevölkerung umgegangen wird. So erfährt man etwa, dass teilweise bis zu 400 Briefe am Tag Hilferufe sind, bei denen die Leute sich oder andere gefährden. Eine Sonderabteilung nimmt sich jedem dieser Fälle an. Die Auswahl der im Buch gezeigten Briefe ist von wütend über informativ bis zu lustig sehr vielfältig. Die meisten Briefe gehören jedoch in die Kategorie wütend, tragisch oder schön. Menschen erzählen Obama ihre Geschichten – und oftmals reagiert er hierauf, mit direkter Hilfe, mit Gesetzesänderungen, mit starken Worten. Es waren zahlreiche bewegende Briefe dabei. In einem Brief schildert ein schwuler Mann, dass sein Partner als Soldat in den Krieg zieht und niemand wissen darf, dass er schwul ist. In einem anderen Brief berichten Eltern über ihre Tochter, die beim Terroranschlag am 9/11 gestorben ist. Ein anderer Brief erzählt die Geschichte eines Mannes, der einem illegalem Einwanderer ein Vater sein will, der Staat ihn aber abschieben will. Es gibt einen Brief einer Anwältin, die Obama für die Begnadigung eines Mandanten dankt. Es gibt zahlreiche Lobbriefe für Obama, Dankesbriefe für seine Reformen, aber auch einige kritische Stimmen und einen jungen Schüler, der um Hausaufgabenhilfe bittet. Auf jeden Fall ist „Briefe an Obama“ ein breitgefächertes Portfolio an Briefen, die die amerikanische Politik bewegen wollten und auch teilweise bewegt haben. Auch die Einzelfälle, die intensiver beleuchtet wurden, waren teilweise sehr interessant und zeigten, welche Auswirkung eine Antwort des Weißen Haues haben kann. Besonders in Erinnerung blieb mir das Kapitel „Rote Punkte“ – die Markierung für Briefe mit Selbst- oder Fremdgewährdung. Es war ein Kapitel, was mir Gänsehaut und Tränen beschwert hat. Einzig kritisieren mag ich, dass gegen Ende hin – passend zum Ende von Obamas Amtszeit – natürlich auch das Thema Trump in den Briefen aufgegriffen wird. Hierbei merkt man die Positionierung der Autorin als Obama-Befürworterin doch sehr stark. Es gibt viele Briefe, die widerspiegeln, wie besorgt die Bevölkerung ist und auch durch das Zuwortkommen der Mitarbeiter wird ein klares Anti-Trump-Bild gezeichnet. Ein bisschen weniger Meinung und ein bisschen mehr Neutralität wären ein krönender Abschluss gewesen. Denn bis zu diesem Punkt ist das Buch sehr ausgewogen und zeigt auch viele Anti-Obama-Briefe, viel Kritik. Am Ende ist „Briefe an Obama“ ein interessanter Einblick in ein fremdes, wenig bekanntes System, welches Obama in seiner Amtszeit als Präsident genutzt hat, um die Beweggründe des Volks zu erfahren. Es ist ein spannender Einblick in das Volk selbst und welche Themen es bewegt und ein teilweise emotionaler Nachweis, was manchmal durch simple Worte bewegt werden kann. [Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

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