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Rezensionen zu
Unsichtbare Frauen

Caroline Criado-Perez

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€ 18,00 [D] inkl. MwSt. | € 18,50 [A] | CHF 25,50* (* empf. VK-Preis)

Wer bis Heute der Meinung ist, Feminismus sei überbewertet und unnötig, der sollte sich einmal mit den Inhalten dieses Buches befassen. Ich bin einfach nur sprachlos und entsetzt. Viele Diskriminierungen waren mir so gar nicht bewusst. Von der Sicherheit der Autos, die mit männlichen Crash Dummy Tests getestet werden bis medizinische Studien, die häufig männliche Testpersonen beinhalten und somit falsche Rückschlüsse auf das weibliche Organ schliessen. Denn guess what? Weibliche Körper haben häufig andere Reaktionen auf Medikamente, andere Symptome. Frauen haben bei Herzinfarkten eine 50% höhere Wahrscheinlichkeit einer Fehldiagnose weil Hollywood Symptome wie Schmerzen in der Brust und linkem Arm eher typisch männliche Symptome sind. Frauen, vor allem junge Frauen neigen eher zu Übelkeit, Bauchschmerzen, Kurzatmigkeit und Müdigkeit. Dabei sind vor allem ökonomisch schlecht gestellte Frauen, diejenigen die 20% häufiger an Herzinfarkten leiden als Männer in derselben ökonomischen Stufe. Dann werden sie in den meisten Fällen erst gynäkologisch untersucht, was dazu führt, dass kostbare Zeit verloren geht. Auch bei Darmbeschwerden. Lesen, lesen, lesen! Und dann diskutieren!

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Beim Autofahren hast du immer wieder Probleme mit schlechtsitzenden Autogurten? Die Schlange vor öffentlichen Toiletten ist viel zu oft ewig lang? Du übernimmst die meiste unbezahlte Arbeit im Haushalt und/oder mit den Kindern? Die modernen Smartphones sind viel zu groß für deine Hände oder (wenn überhaupt vorhandene) Hosentaschen? Ja? Wenn du mehrmals mit Ja antwortest, dann gehörst du wahrscheinlich zu der Hälfte der Bevölkerung, bei der gerne mal vergessen wird, dass es sie gibt. Den Frauen*. Schuld an den Problemen bist aber nicht du, schuld sind nicht die Frauen* per se, sondern die Wissenschaft gemacht von Männern für Männer, die "den Mann" als Standard sieht und ihre Studienergebnisse, bei denen die Frauen* oft unterrepräsentiert sind oder auf Geschlechterdifferenzen nicht eingegangen wird, als absolute Wahrheit hinstellt. Caroline Criado-Perez zeigt, wo diese weiblichen Datenlücken gefüllt werden müssen. So werden Autos nicht verpflichtend mit weiblichen Crashtest-Dummys getestet, was für Frauen* tödlich sein kann, bzw. erst gar nicht für Frauen* designt oder die für Männer* ausgewiesene Toilette kann durch Pissoirs von viel mehr Männern* gleichzeitig benützt werden als Frauen* die ihnen zugewiesene bei gleich viel vorhandenem Platz. Das ist die Lebensrealität der Frauen*, die in einer Welt leben, die auf Männer* zugeschnitten ist. Das sind nur zwei der vielen Beispiele wo Frauen* benachteiligt werden, die die Autorin in ihrem Buch nennt. Sie geht auf viele unterschiedliche Bereiche ein und erläutert die sogenannte "Gender Data Gap", also das Fehlen von frauen*spezifischen Daten, das den Alltag, die Arbeitswelt, das Design, die Medizin und das öffentliche Leben maßgeblich für Frauen* verschlechtert. Ich war nicht vorbereitet auf die Wut, die sich während des Lesens in meinem Bauch angesammelt hat oder meinen eigenen Unglauben, dass Männer so selbstverständlich von männlichen Standards ausgehen, in einer Welt die hochkomplex und jeder Mensch individuell ist. Das Buch öffnet Augen und einen neuen Blick auf die Welt, der auch dringend notwendig ist, um einen weiteren Schritt Richtung Gendergerechtigkeit gehen zu können. Beim Lesen wird klar: Es ist noch viel zu tun. Zu bemängeln gibt es aber auch was: Die Autorin geht ohne Erklärung von einer binären Geschlechterordnung aus. Und ein großes Manko liegt in der Übersetzung bzw. im Lektorat. In einem Buch, das sich mit der Repräsentation von Frauen* beschäftigt, sollte eigentlich richtiges und einheitliches Gendern Voraussetzung sein. Das war hier ein einziges Mischmasch an unterschiedlichen Formen, wenn überhaupt. Fazit Nie mehr werde ich eine Schlange vor einem öffentlichen Klo mit den gleichen Augen sehen wie davor. Mein Blick auf die Welt hat sich verändert und das ist gut so. Caroline Criado-Perez macht unsichtbare Frauen sichtbar und hat mit ihrem Buch einen wichtigen Grundstein für notwendige Veränderungen in unserem Denken und Handeln gelegt. Unbedingt lesen!

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Ein Buch mit einem wichtigen Thema!

Von: luciebookworld

26.06.2020

Ich interessiere mich schon seit längerem für Geschlechterungleichheit und bin auch dementsprechend schon in manchen Bereichen über die Thematik informiert. Von der genderbasierte Datenlücke in unserem (auch alltäglichen) Leben hatte ich jedoch noch nicht viel gehört - aber das hat sich jetzt geändert! Denn das Buch bietet einen perfekten Überblick über diese und beleuchtet viele Aspekte des Themas aus verschiedenen Blickwinkeln. Dabei führt die Autorin viele Quellen an, die ihre Darstellungen belegen bzw. unterstützen. Sie hat ausgezeichnet recherchiert und dort wo sie keine weiteren Quellen anführen kann, hinterfragt sie selbst fundiert und nachvollziehbar die scheinbar gegebene Tatsachen in verschiedenen Bereichen unseres Lebens. Die unterschiedlichen Aspekte, auf die sie dabei näher eingeht, werden gut im Zusammenhang dargestellt, so dass der Leser keine Schwierigkeiten haben sollte, der Argumentation im Buch zu folgen. Des Weiteren erleichtert der angenehme Schreibstil dieses Unterfangen. Die unterschiedlichen Aspekte in verschiedenen Lebensbereichen, in denen die genderbasierte Datenlücke zu direkter und indirekter Diskriminierung des weiblichen Geschlechts führen, wurden gut ausgewählt. Sie sind sehr interessant für den Leser, da sie auch alltägliche Gegebenheiten beinhalten, die man noch nie hinterfragt hat. Einige Dinge in meinem Alltag werde ich nie mehr so sehen wie zuvor. Natürlich kann die Autorin mit diesem Buch nicht alle Bereiche aufzeigen, in der die genderbasierte Datenlücke vorliegt. Dennoch ist dieses Buch schon einmal ein guter Einstieg in diese Thematik! Leider gibt es an dem Buch jedoch auch etwas zu bemängeln. Durch die Übersetzung wird es hier versäumt, durchweg einheitlich und richtig zu gendern. Gerade bei einem Buch, dass sich mit Geschlechterungleichheit beschäftigt, sollte dies gelingen! Geschlechterungleichheit ist ein sehr vielfältiges Thema, dass immer noch aktuell ist. Man findet es überall - neben dem Offensichtlichen muss man manchmal einfach nur etwas genauer hinsehen. Dieses Buch bietet genau das: Es wirft einen verschärften Blick auf verschiedene Aspekte, wodurch Frauen aufgrund der genderbasierten Datenlücke diskriminiert werden. Meiner Meinung nach sollte dieses Buch jeder gelesen haben! 4,5/5

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"Unsichtbare Frauen - Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert" von Caroline Criado-Perez ist Anfang Februar 2020 beim btb Verlag erschienen. Das E-Book umfasst knapp 500 Seiten und wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Inhalt Unsere Welt ist von Männern für Männer gemacht und tendiert dazu, die Hälfte der Bevölkerung zu ignorieren. Caroline Criado-Perez erklärt, wie dieses System funktioniert. Sie legt die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Erhebung wissenschaftlicher Daten offen. Die so entstandene Wissenslücke liegt der kontinuierlichen und systematischen Diskriminierung von Frauen zugrunde und erzeugt eine unsichtbare Verzerrung, die sich stark auf das Leben von Frauen auswirkt. Kraftvoll und provokant plädiert Criado-Perez für einen Wandel dieses Systems und lässt uns die Welt mit neuen Augen sehen. Meine Meinung Feminismus ist wichtig und mir wird immer mehr bewusst, dass Frauen noch weit entfernt von gleichberechtigt sind. Ich meine, ich kann mich eigentlich nicht beschweren, aber ich weiß eben auch, dass viele Männer noch immer der Meinung sind, dass Frauen weniger wert sind oder weniger Rechte haben. Das ist falsch und unfair und kann auch gefährlich werden. Das Problem ist, dass es oftmals weder den Frauen und erst recht nicht den Männern bewusst ist, da es halt schon immer so ist. In diesem Buch weist die Autorin anhand sehr, sehr vieler Beispiele darauf hin, dass eine massive Lücke in den statistischen Daten besteht. Frauen werden beispielsweise in Studien entweder nicht berücksichtigt (medizinische Studien nur an männlichen Versuchstieren oder männlichen Probanden) oder sie wurden zwar berücksichtigt, aber bei der Auswertung wird nicht nach Geschlecht unterschieden. Auch bei Städteplanung und ähnlichem, wird nicht bedacht, dass Frauen ganz andere Wege zurücklegen, als Männer. Sie sind auch nicht so oft mit dem Auto unterwegs und leisten viel mehr Arbeit im Care-Bereich, die aber oft unbezahlt ist. Darunter zählen zum Beispiel die Kinderbetreuung, das Bringen und Holen der Kinder, die Betreuung von älteren oder kranken, hilfebedürftigen Personen. Die Frauen sind somit oft unsichtbar und solange sich die Erfassung dieser Daten nicht ändert, bleiben sie das auch. Ein Problem dabei ist, dass Frauen auch oft unterrepräsentiert sind und damit auch nicht Einfluss darauf nehmen können, dass an Frauen gedacht wird. Das verstärkt das Problem noch zusätzlich. Es wird auch gezeigt, dass es zum Teil nicht nur für die Frauen förderlich wäre, darauf achtzugeben, sondern auch dem Staat finanziell zugutekommen würde. Aber wie gesagt, solange die Daten nicht vorliegen, weiß niemand, dass dem so ist. Ich fand es wirklich sehr spannend zu lesen und auch wenn das Buch kein Roman ist, hat er sich fast genauso angenehm lesen lassen. Es gibt unheimlich viele Quellen, weshalb etwa 30 % des Buches tatsächlich nur aus den Quellangaben bestehen. Was das für eine Recherchearbeit darstellt, muss man sich mal vorstellen. Ein wirklich interessantes Buch, das mehr lesen sollten, um das systematische Problem zu erkennen.

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Wenn ich etwas hasse auf dieser Welt, dann ist es Ungerechtigkeit in jeglicher Form. Dazu gehört auch die immer noch stattfindende Diskriminierung von Frauen. Auch in unserer so aufgeklärten westlichen Welt, kann von Gleichstellung der Frauen immer noch keine Rede sein. Strukturiert und übersichtlich zeigt uns die Autorin in diesem Buch die Mißstände auf. Die geleiste wissenschaftliche Recherchearbeit ist bewundernswert. In über 1300 Fußnoten sind die Fakten durch Daten belegt. Das Ergebnis hat mich erschreckt. Mein Fazit: Caroline Criado-Perez hat mit diesem Buch ein Regelwerk geschaffen. Obwohl die deutsche Übersetzung an einigen Stellen zu wünschen übrig läßt, sollte “Unsichtbare Frauen” wirklich von jedem gelesen werden. Das gilt für uns alle, aber insbesondere für Entscheidungsträger (meist männlich) in Politik und Wirtschaft.

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Dieses Buch sollte wirklich jeder gelesen haben der auch nur in irgendeiner Form in Politik und Wirtschaft etwas zu sagen hat. Es geht um dieses diffuse Gefühl, dass die Welt zu sehr auf Männer ausgerichtet ist und dieses Buch macht aus dem diffusen Gefühl absolute Tatsachen. Basierend auf Daten die von Unfallstatistiken stammen, aus der Arbeitswelt stammen, aus der Medizin Entwicklung stammen und vielen vielen weiteren Bereichen. Dadurch dass wir uns so sehr auf Daten verlassen, werden Planungen darauf gestützt die zu fatalen Fehlentscheidungen führen können. Ein Beispiel ist das Risiko im Winter zu verunglücken. Die Statistik ist hier absolut eindeutig, im Moment werden Straßen bevorzugt geräumt und dann erst Gehwege. Doch das führt zu sehr vielen und sehr schweren Verletzungen vor allem bei Frauen. Da diese meistens immer noch diejenigen sind die Kinder zur Schule oder zum Kindergarten bringen und dadurch zu Fuß mit dem Kinderwagen unterwegs sind. In der Medizin werden Medikamente immer noch am häufigsten auf Männer mit einem gewissen Grundgewicht ausgerichtet und in keinster Weise darauf Bezug genommen wie hormonelle Unterschiede eine vollkommen andere Wirkung der Präparate entfalten können. Und all das lässt sich Bereich für Bereich glasklar mit Hilfe dieser Daten aufzeigen. Es braucht eine neue Art wie wir Daten erfassen, wie wir Daten auswerten und wie wir darauf basierend Entscheidungen treffen die das Leben von allen Menschen beeinflussen. Frauen weltweit, werden durch die momentane Art der Datenerfassung und Auswertung im höchsten Maße benachteiligt. Und wie wir inzwischen aus der Forschung wissen, dient es sehr häufig allen Menschen, wenn wir uns mehr auf Frauen ausrichten. Lies dieses Buch, es wird dir dafür die Augen öffnen.

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Über dieses Buch habe ich irgendwo gelesen, dass es nur von Frauen rezensiert wird. Ich konnte es kaum glauben und habe versucht, die Rezension eines Mannes zu finden. Fehlanzeige. Diejenigen Männer, die gelesen oder gehört werden, scheinen sich für die andere Hälfte der Menschheit nicht zu interessieren. Die britische Journalistin Caroline Criado-Perez beschreibt in 'Unsichtbare Frauen', wie es kommt, dass unsere Welt an den Frauen vorbei kreiert wird. Und merkt an, dass uns Frauen das selbst oft gar nicht (mehr) auffällt, weil wir es nicht anders kennen. Wenn man die Beispiele liest, anhand derer sie diese Situation erläutert, kann einem als Frau durchaus der Hals anschwellen. Da sind die Dinge, die lediglich unbequem sind wie zum Beispiel Smartphones, die für eine durchschnittliche Frauenhand zu groß sind. Da hört es - man ahnt es bereits - aber noch lange nicht auf. Die übliche Bürotemperatur ist für Frauen zu kalt, Sicherheitstest für Autos werden fast ausschließlich mit männlich konstruierten Dummys durchgeführt, medizinische Forschungen ignorieren spezifische weibliche Besonderheiten wie z. B. die Menstruation, die Menge an Muskel- und Fettgewebe oder das Schmerzempfinden. Die Folge ist, dass Frauen ständig größeren Lebensrisiken ausgesetzt sind. Ein Beispiel: Sie erleiden als Fahrerinnen bei einem Verkehrsunfall eher schwere Verletzungen oder werden getötet als Männer. Die Ingenieure, die mit der Konzeptionierung der Fahrgastzelle beschäftigt sind, gehen in aller Regel davon aus, dass Frauen in der überwiegenden Zeit, die sie in einem Auto sitzen, dies als Beifahrerinnen tun. Daher ist der Platz für den Fahrer für männliche Bedürfnisse optimiert: Die Position der Sicherheitsgurte ist nicht an die weiblichen Brüste angepasst, der Abstand zwischen Sitz und Pedalen für Frauen nicht optimal - woran auch ein Vorschieben des Sitzes nichts ändert, weil dann die Sitzhaltung ungünstig ist. Richtig irritierend wird es, wenn es um die Erforschung von Erkrankungen geht, unter denen nur Frauen leiden. Das prämenstruelle Syndrom (PMS) beispielsweise, das den meisten Frauen in schöner Regelmäßigkeit eine breite Palette verschiedener Schmerzen beschert, ist in der Welt der Wissenschaft etwa so von Interesse wie ein mit den Ohren wackelndes Pferd. Die allgemeinen Ratschläge sind banal und helfen vielen Frauen nicht weiter. Frauen sind stärker durch Epidemien beeinträchtigt, tragen - wie schon vor Jahrzehnten - die Hauptlast bei der unbezahlten Familien- und Krankenpflege und sind stärker Gewalt ausgesetzt als Männer. Caroline Criado-Perez hat ihr Buch in Kapitel wie z. B. 'Am Arbeitsplatz' oder 'Öffentliches Leben' eingeteilt und bildet so das ganze Spektrum von Frauenleben ab. Sie hat sich durch so viele Studien und wissenschaftliche Aufsätze gelesen, dass ihr Quellenverzeichnis 70 Buchseiten umfasst. Immer wieder räumt sie ein, bei manchen Fragestellungen auf Material zurückgreifen zu müssen, das bereits einige Jahre alt ist. Zu einigen Themen wurden Forschungsreihen angekündigt, die aber nicht durchgeführt oder schnell wieder eingestellt wurden. Die Autorin stellt allerdings klar, dass sie nicht davon ausgeht, dass diese zulasten der Frauen gehende massive Datenlücke mit Absicht existiert. Sie blickt zurück und stellt fest, dass diese Gender Data Gap praktisch schon immer existiert hat. Lebensläufe von Männern gelten im Allgemeinen als repräsentativ für ihre Zeit. Dieses Bewusstsein ist so fest verankert, dass Männer unausgesprochen die Selbstverständlichkeit und Frauen so etwas wie eine Abweichung davon sind. Criado-Perez zitiert Simone de Beauvoir mit einer Äußerung aus dem Jahr 1949: "Die Menschheit ist männlich, und der Mann definiert die Frau nicht als solche, sondern im Vergleich zu sich selbst: Sie wird nicht als autonomes Wesen angesehen. [...] Er ist das Subjekt, er ist das Absolute: Sie ist das Andere." Wer sich jetzt noch fragt, ob man den Feminismus 2020 tatsächlich noch braucht, sollte dieses Buch lesen. Und die Männer, die glauben, dass die Wahrnehmung und Berücksichtigung von Frauen Frauensache sei, sollten darüber nachdenken, wie es ihnen gefällt, ihre Partnerinnen, Mütter, Schwestern und andere Frauen, die ihnen wichtig sind, in einem Umfeld zu sehen, das deren Interessen und Bedürfnisse hintanstellt und sie gefährdet. Ich habe in einem sozialen Netzwerk die Reaktion eines Mannes auf dieses Buch gelesen. Er schrieb ironisch, dass es unter diesen Umständen ja ein Wunder sei, dass Frauen im Durchschnitt länger lebten als Männer. Ja, das tun sie. Aber weil die Medizin sie als Frauen im Stich lässt, verbringen sie die letzten zwölf Jahre ihres Lebens bei schlechter Gesundheit.

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@ccriadoperez hat mit diesem Kracher - und damit untertreibe ich nicht - meines Erachtens nach ein monumentales Buch geschaffen, dass für uns alle eine Pflichtlektüre werden sollte: „Frauen werden nicht gesehen, weil Daten über Männer den Großteil unseres Wissens ausmachen. @ccriadoperez erklärt, wie dieses System funktioniert.“ Und wie sie das tut! Criado-Perez hat auf 419 Seiten knapp 1300 Fußnoten untergebracht - ihr könnt euch ausmalen, mit welch geballter empirischer Kraft zu Informationen aus Gebieten der Medizin, Technologie, Politik und den Medien gearbeitet wurde. Jede neue Seite ist eine erneute Offenbahrung eines absurden Abgrunds - dem #genderdatagap wie Criado-Perez ihn nennt - zwischen den Geschlechtern, der sich über die Jahrzehnte eingefressen hat - in unser Bewusstsein und in unsere Datenbanken. In diesem Sinne - absolut eines der besten Bücher, das ich bis jetzt 2020 lesen durfte!

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