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Rezensionen zu
Amundsens letzte Reise

Monica Kristensen

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Buchtitel: Amundsens letzte Reise Autorin: Monica Kristensen Verlag: btb ISBN: 9783442770588 Ausgabe: Taschenbuch Erscheinungsdatum: 13.09.2021 Inhalt: "Verschollen im ewigen Eis - Mythos Amundsen Am 18. Juni 1928 besteigt Roald Amundsen in Tromsø ein französisches Flugboot mit Ziel Spitzbergen. Der Bezwinger des Südpols und norwegische Nationalheld macht sich auf, den Polarforscher Umberto Nobile zu retten, der mit dem Luftschiff »Italia« bei der Rückkehr vom Nordpol abgestürzt ist. Am Abend jenes Tages geht ein Funkspruch von der Latham 47 ein – es sind die letzten Lebenszeichen von Amundsen und der Crew. Bis heute fehlt von ihnen jede Spur. Was ist damals tatsächlich passiert? Ausstattung: 24 Seiten farbiger Bildteil" Meinung: Fangen wir einmal mit dem Cover an, welches aus Kopien von Originalfotos besteht. Unter anderem ist Roald Amundsen darauf zu sehen. Ich persönlich finde die Wahl des Coverdesigns perfekt für ein Sachbuch dieser Art. Kommen wir aber auch schon zum Inhalt. Da ich mich seit einer Weile durchaus für geschichtliche Ereignisse interessiere, haben mich sowohl der Titel als auch der Klappentext natürlich direkt angesprochen. Vor allem spannend fand ich das Buch ja vorneweg, da es sich hierbei um einen Fall handelt, der so gesehen bisher noch nicht aufgeklärt wurde. In dem Zusammenhang die zwei wahrscheinlichsten Theorien von einer Autorin zu lesen, die überaus fundiert arbeitet und eine Expertin ist, war wirklich toll. Auch die persönliche Ansicht der Autorin am Ende des Buches fand ich durchaus relevant. Was man natürlich auf keinen Fall beim Lesen vergessen sollte ist, dass Kristensen selbst nur Vermutungen aufstellen kann. Zwar arbeitet auch sie mit vertrauenswürdigen Quellen, die sie einem auch angibt, jedoch war sie keine direkte Augenzeugin des Geschehens. Insgesamt ist der Schreibstil für ein Sachbuch durchaus angenehm und flüssig. Natürlich weißt das Buch aufgrund des Genres nicht die einfachste Sprache auf, jedoch lässt es sich trotzdem zügig lesen und man wird schnell ins Geschehen hinein gezogen. Fazit: Alles in allem ist es ein äußerst gutes Sachbuch, das am Ende noch Raum für eigene Spekulationen lässt, dem Leser jedoch einen möglichen Ablauf des Ganzen mit Fakten belegt vorlegt. Ich würde dieses Buch an jeden Geschichtsinteressierten definitiv weiterempfehlen!

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Sein Name verbindet jeder unweigerlich mit der weißen Welt, dem Ewigen Eis. Seine Entdeckungsreisen haben seinen Weltruhm begründet. Er durchfuhr als erster Mensch die Nordwestpassage, erreichte als erster den Südpol, er war auch einer der ersten, die zum geografischen Nordpol kamen. Der Norweger Roald Amundsen (1872 – 1928), nach dem das neueste Schiff der legendären Hurtigruten-Flotte benannt ist, ist bis heute verbunden mit Entdeckermut und Wagnis, aber auch einem ungeheuren Wissensschatz rund um die Polargebiete. Die Norwegerin Monica Kristensen hat über Amundsens letzte Reise, von der er nicht mehr zurückgekommen ist, einen Band geschrieben, der Maßstäbe setzt. Kristensen ist selbst untrennbar mit den Polarregionen unserer Erde verbunden. Sie zählt zu den bekanntesten Polarforscherinnen ihres Landes. Als Tochter einer Schwedin und eines Norwegers 1950 im schwedischen Torsby geboren, leitete sie mehrere Expeditionen in die eisigen Welten. Für ihr Wirken wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 1989 mit der Founder’s Medal der Royal Geographical Society. Hierzulande wurde sie mit ihrem Kriminalroman „Suche“ bekannt, dessen Geschehen auf der zu Norwegen zählenden Inselgruppe Spitzbergen – die Norweger nennen sie Svalbard – angesiedelt ist. Spitzbergen steht auch im Zentrum des aktuellen Sachbuches. Von hier startet der italienische Luftschiffpionier Umberto Nobile seine Nordpol-Tour, die in einer Katastrophe endete. Das Schiff „Italia“ stürzte mit einer internationalen Crew an Bord am 25. Mai 1928 auf der Rückfahrt ab. Mehrere Länder entsanden Rettungsexpeditionen. Auch Norwegen. Doch in der offiziellen Rettungsmannschaft des nordischen Landes erhielt Roald Amundsen keinen Platz. Er versuchte, selbst ein Team und vor allem die notwendige technische Ausstattung zusammenzustellen, was nicht leicht war, da Amundsen knapp bei Kasse war und die einstigen Kontakte wie zu dem Amerikaner Lincoln Ellsworth nicht mehr fruchteten. Schließlich bestieg Amundsen, der einst mit Nobile im Luftschiff „Norge“ die nördliche Polarregion bereist hatte, ein Flugboot des Typs Latham 47 mit zwei französischen Piloten an Bord. Es sollte eine Reise ohne Wiederkehr werden, seitdem gilt der große norwegische Polarentdecker als verschollen. Bis heute ist unklar, warum und vor allem wo die Mission scheiterte. Inhaltlich setzt die Wissenschaftlerin und Autorin den Fokus indes nicht nur auf Amundsen und seine Pläne. Vielmehr richtet sie einen weiten und vielschichtigen Blick auf sowohl die tragische Reise Nobiles als auch auf die zahlreichen Rettungsaktionen, die in ihrer Ausstattung und Bemannung nicht unterschiedlicher sein konnten. Neben Schiffen kommen mehrere Flugzeuge verschiedener Bauart und Leistung zum Einsatz. Die Russen leisteten mit Krassin, dem damals größten, mit Kohle angetriebenen Eisbrecher der Welt, eine besondere Unterstützung im Ringen um die Rettung der Männer um Nobile. Der Leser springt während der Lektüre des Buches zwischen den einzelnen Protagonisten, ihren Pläne, ihren Erfolgen und ihrem Scheitern. Sogar von dem unermesslichen Leid der verunglückten Crewmitglieder angesichts der unwirtlichen Verhältnisse und Einsamkeit auf einer Eisscholle berichtet Kristensen. Es ist erschütternd zu lesen, wie der italienische Funker Guiseppe Biagi immer wieder versucht, Notsignale abzusetzen, wie der schwedische Wissenschaftler Finn Malmgren in eisiger Kälte auf seinen Tod wartet, wie ein Teil der Mannschaft bereits während und kurz nach dem Absturz ihr Leben verliert. Kristensen schildert nicht nur, akribisch mit zahlreichen Fakten und Daten unterlegt, die damaligen Ereignisse und ihre Protagonisten, darunter auch Amundsens Weggefährten. Sie berichtet vor allem von einem extremen Zeitenwandel: Setzte Amundsen bei seiner Südpol-Expedition auf die Hilfe von Schlittenhunden, steigen nun Flugzeuge und Luftschiffe in die Höhe. Interessant auch – die Ausführungen zur Rolle Spitzbergens und der Bedeutung der Arktis für Norwegen und andere Länder. Ein regelrechter Wettstreit entbrennt, um Nobile und später Amundsen zu retten, wobei sich das faschistische Italien sich zuerst weigerte, sich mit einer Mission zu beteiligen und später Nobiles Scheitern drastisch verurteilte. Zudem gibt die Autorin Einblicke in das zwiespältige Wesen Amundsens, dessen Stern am Sinken war, der zu jener Zeit bereits viele Freundschaften aufgrund seines schwierigen Charakters verloren hatte und der auch gesundheitlich sehr angeschlagen war. Wer mehr über ihn erfahren will, sollte zu der wunderbaren Biografie des Norwegers Tore Bomann-Larsen (mare Verlag) greifen. Nie wird dabei der Leser indes diesem Detailreichtum überdrüssig, denn der Stil der Norwegerin ist anschaulich und an einigen Stellen durchaus auch atmosphärisch zu nennen. Kristensens Akribie und ihre aufwendige Recherche verlangen höchsten Respekt ab und ist diesem Werk deutlich anzumerken – wie auch das umfassende Wissen und die Leidenschaft der Autorin für dieses spannende Thema. Wer sich mit diesem Kapitel der Wissenschaftsgeschichte und generell mit dem Ewigen Eis beschäftigt, wird an diesem herausragenden Band, der Zeitdokumente sowie eine umfangreiche Literaturliste und eine Übersicht der einzelnen Expeditionen enthält, einfach nicht vorbeikommen.

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Ich muss vorab sagen, das ich aufgrund der Beschreibung etwas anderes erwartet habe. Mehr Spannung vielleicht, da es als "dramatisch und unglaublich" bezeichnet wurde. Es ist aber ein reines Sachbuch. Sehr detailreich und ausgiebig wird die Geschichte um Amundsen erzählt. Bis ins kleinste Detail wird sowohl er als auch alle anderen Beteiligten beschrieben. Das gibt tiefe Einblicke in die Gedanken und Gefühlswelt um eine dramatische Rettungsaktion. Es erscheint mir äußerst gut recherchiert und die zusätzlichen Seiten mit Fotos von damals runden das Ganze wirklich gut ab. Schade das es kein Lesebändchen hat. Trotzdem ist hier ein wirklich gutes Buch entstanden, das einen intimen Einblick in das Leben von Polarforscher Roald Amundsen gibt. Fünf von fünf Sternen.

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