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Rezensionen zu
Die Saphirtür

Stefanie Lasthaus

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€ 12,99 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

Verschenktes Potenzial!

Von: Bücherwurm

09.09.2018

Kein Lesetipp! Am schlimmsten waren die Charaktere. Allen voran die Hauptfigur Isla (und Ruby) bleiben die gesamte Handlung des Buches so interessant und vielschichtig wie ein weißes Blatt Papier. Auch die restlichen vorkommenden Personen (die sowieso nur sehr kläglich vorkommen) konnten mich nicht begeistern. Ich habe für sie weder Sympathie und/oder Antisympathie entwickeln können, dafür waren sie mir alle zu gleichgültig. So ist es natürlich sehr schwierig, mit den handelnden Charakteren mitzufühlen, sich zu freuen, zu trauern, mit zu fiebern oder Schauer über den Rücken gejagt zu bekommen. Einzige große Ausnahme des Romans war für mich das Hausmädchen Hannah, dass mein Herz mit ihrem vorlauten Mundwerk im Sturm erobert hat. Auch der „Bösewicht“, über den der Leser mit Abstand am meisten erfährt und als Einziger eine Charakterentwicklung durchlebt, ist sympathisch oder hassenswert (je nachdem, wie jeder es sehen will) und seine Beweggründe werden ausführlich aufgeklärt. Zweiter großer Minuspunkt von der Saphirtür ist die „Auflösung der Geschehnisse“ seitens von Isla. Leider hat die Autorin es nie geschafft, mich mit „plötzlichen Handlungsumschwüngen“ oder „schockierenden Erkenntnissen“ zu überraschen. Beispiel: Isla droht in der Traumwelt zu ertrinken, der unbekannte Fremde, von dem sie seit der ersten Nacht in Silverton House träumt und zu dem sie sich natürlich auf geheimnisvolle Weise hingezogen fühlt, springt ihr hinterher, um ihr über Mund zu Mund Sauerstoff zu übertragen. Isla ist völlig empört, dass der „Schuft“ es wagt, ihre (übrigens selbst verschuldete Notlage) sooo schändlich auszunutzen. Obwohl ihr der Kuss im Geheimen natürlich gefällt. So regt sie sich insgesamt drei Seiten über ihn auf, erst dann ist sie in der Lage zu „überlegen“, ob er nicht gerade versucht, ihr zu helfen. Überhaupt ziehen sich Islas Unfähigkeit vernünftig nachzudenken und rational zu handeln, wie Kaugummi durch das ganze Buch. Als das erste Mal die Saphirtür in Rubys Schlafzimmer erscheint, öffnet Isla sie nach kurzer Verwunderung, erblickt einen (scheinbar endlosen), dafür umso dunkleren Korridor und betritt ihn, ohne irgendetwas mitzunehmen! Keine Taschenlampe, keine Waffe, kein Verbandszeug und/oder Wasser. Bei Islas Aktionen stellt sich die berechtigte Frage: war das jetzt unfassbar mutig oder dämlich? Isla beharrt immer wieder auf die „Logik“ der Realität, vollführt aber im selben Atemzug Handlungen, an denen man nicht nur an ihrem gesunden Menschenverstand und/oder Intelligenz zweifelt, sondern sich zwangsläufig fragt: ist die wirklich Lehrerin? Wenn Isla mal etwas Vernünftiges plant, hatte ich die Idee schon gefühlte einhundert Seiten früher (okay, es waren nur sechsundfünfzig) und die Ausführung entlockte mir nur ein müdes Seufzen. Die „Liebesgeschichte“ ist kaum vorhanden. Isla fühlt sich von einem Typen angezogen, von dem sie träumt, somit gar nichts über ihn weiß, noch nicht mal, ob er überhaupt existiert. Auch wie der „Bösewicht“ besiegt wird, empfand ich als sehr grausam und übertrieben. Die ganze Handlung des Buches bleibt Isla Ihren „Prinzipien“ treu, nur am Ende nicht. Für mich ist sie damit genauso „böse“ wie der Antagonist! Im Buch erfährt man viel über das Träumen und auch einiges medizinisches Fachwissen wird näher erläutert, was auf der einen Seite sehr interessant war, auf der anderen aber auch sehr langweilig und langatmig zu lesen. Nach der Meckerei auch noch etwas positives: Der Schreibstil ist sehr angenehm und leicht zu lesen. Islas Gefühle waren gut beschrieben, genau wie Silverton House und der Rosengarten. Das Cover finde ich schön und treffend zur Handlung des Buches gewählt. Fazit: Die Saphirtür von Stefanie Lasthaus ist kaum ein Lesevergnügen, so schnell wie man das Buch durch hat, hat man schon alles wieder vergessen. Sehr interessante Idee, aber leider verschenktes Potenzial!

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