Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Hör auf zu lügen

Philippe Besson

(16)
(5)
(2)
(0)
(0)
€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Tolles literarisches Werk

Von: Michas wundervolle Welt der Buecher

19.10.2018

Der Autor hat hier seine eigene Geschichte seiner erste Liebe zu Thomas auf Papier gebracht . Die Zeit für Homosexuelle Paare damals schwer in den 80gern, Ihre Beziehung läuft im verborgenen ab , beide sind auch noch Schüler . Nach der Schule verlieren sie sich aus den Augen ,bis sie sich Jahre später wieder Treffen. Hier schreibt der Autor nicht nur um seine verlorene Liebe sonder auch wie schwer es in der damaligen zeit war Homosexuell zu sein Der Schreibstil des Autors ist etwas gewöhnungsbedürftig mich hat der Stil an Jerome D. Salinger erinnert Klappentext Brokeback Mountain" aus Frankreich: Die tragische Geschichte einer homosexuellen Liebe - authentisch und zutiefst berührend Philippe ist 17 Jahre alt und ein Außenseiter. Als hochbegabter Sohn des Schuldirektors, der wenig Kontakt zu den Mitschülern hat, lebt er in einem französischen Provinznest. Er fühlt sich von seinem Klassenkameraden Thomas, einem geheimnisvollen und charismatischen Winzersohn, angezogen und ist ganz verblüfft, als dieser sein Interesse erwidert. Thomas wird seine erste und große Liebe. Eine Liebe, die nur im Verborgenen gelebt werden darf und die für Thomas tragisch endet, weil er, geprägt durch die ländlichen Konventionen, seine sexuelle Identität sein Leben lang verleugnen wird. Ein authentischer und tief berührender Roman über Liebe und Identitätsfindung.

Lesen Sie weiter

Wahre Gefühle und fiktive Geschichte

Thalia

Von: Gregor Schwarzenbrunner aus Linz

18.10.2018

Das Besondere an Philippe Bessons Roman „Hör auf zu lügen“ ist, dass er in der Geschichte der Ich-Erzähler, der gleichzeitig der Hauptprotagonist ist, sich direkt an den Leser wendet und ihm von seiner ersten großen Liebe erzählt. Man bekommt das Gefühl keinen Roman zu lesen, sondern eine mitreißende biografische Liebesgeschichte in der Hand zu halten. Das liegt vor allem auch daran, dass er und der Schriftsteller den selben Vornamen haben. Reflektiert blickt er auf seine erste große Liebe, Thomas Andrieu. Dabei ist der Charakter kein Fremder, in einem anderen Roman mimte er sogar der Hauptcharakter. Gerne würde man Philippe Besson Glauben schenken, dass alles genauso geschehen ist. Allerdings wird die Frage aufgeworfen, was nun im Buch tatsächlich biografisch und was Fiktion ist. In einer Szene erzählt Philippe davon, wie er bereits im Kindesalter Geschichten erfindet und seine Mutter ihm lapidar vorwirft zu lügen. Der Wahrheit entspricht, dass es ist ein aufrichtiges Buch gegen Homophobie und Intoleranz ist, es uns daran erinnert man selbst zu sein und zu sich zu stehen. Der bereits achtzehnte Roman von Philippe Besson stand wochenlang auf Platz 1 der französischen Bestsellerlisten, ganz zu Recht wie ich meine. Er reiht sich in die illustre Gesellschaft von Katherine Pancol, Véronique Olmi und Michel Bussi ein. Sie alle wurden unter anderem mit dem Prix Maison de la Presse, der seit 1970 jährlich an französische Autoren vergeben wird, ausgezeichnet.

Lesen Sie weiter

Vorab ein riesiges Dankeschön an den C. Bertelsmann Verlag und an das Bloggerportal für die Zusendung des Rezensionsexemplares. Anders als die Romane, die ich sonst lese, werde ich die Geschichte um Philippe und Thomas nicht wie üblich mit Sternen bewerten. Es geht in diesem Buch um ein ungelebtes Leben, daher möchte ich es nicht werten, dass steht mir als Außenstehender nicht zu, sondern ich möchte mich darauf beschränken, wie mich dieser Roman bewegt hat. Es ist mein erster Roman aus der Feder und Gedankenwelt von Philippe Besson und mir gefiel der Schreibstil sehr gut. Anders als die meisten, arbeitet er auch mit nicht vollständigen Sätzen. Er kann mit wenig Worten sehr viel ausdrücken und damit kann man mich immer begeistern. Es ist erstaunlich, wie viel Aussagekraft und Gefühl man auf nicht einmal 200 Seiten findet. Ich möchte gerne noch mehr von ihm lesen und habe seine Romane schon auf meiner Wunschliste. Zu der Geschichte kann man nicht viel sagen: sie berührt. Sie lässt einen sehr nachdenklich zurück und sie macht mich auch wütend. Die Wut nicht über die Worte, oder das ungelebte Leben, sondern darüber, was und wer Menschen dazu bringt, nicht die sein zu können, die sie nun mal sind. Ich habe das Gefühl, dass sich von 1984 bis Heute immer noch nicht viel geändert hat. Von Anfang an war klar, dass der Roman kein gutes Ende nimmt. Schon von der ersten Seite an. Dennoch habe ich bis zum Ende auf einen anderen Grund für das traurige Ende gehofft. Es wäre nicht so hoffnungslos gewesen und hätte einen nicht mit so einem Wirbel an Emotionen zurück gelassen. Noch immer fällt es mir schwer Worte zu finden. Bewertung: "Hör auf zu lügen" rüttelt wach. Philippe Besson zeigt, was engstirniges Denken anrichten kann. Und so wie Thomas ging es vielen Männern und Frauen seit so vielen Jahren, die gezwungen waren ein verstecktes Leben zu führen. Oder die niemals die Chance bekamen, überhaupt frei zu leben und zu atmen. Ich empfehle jeden, dieses Buch zu lesen. Lesen fördert Akzeptanz und Verständnis. Bitte lest diese Geschichte, Philippe Besson gibt seiner ersten Liebe eine Stimme, die solange schweigen musste. Aufgrund meiner Leseempfehlung vergebe ich 5 von 5 Sternen.

Lesen Sie weiter

Diese Woche erhielt ich „Hör auf zu lügen“ von dem französischen Autor Philippe Besson durch das Bloggerportal von Randomhouse. Vielen Dank dafür. Dieses Buch sprang mich auf der Startseite regelrecht an. Denn es wurde bezeichnet als „Brokeback Mountain auf Französisch“ und wenn man mich kennt, dann weiß man dass ich „Brokeback Mountain“ schon immer sehr geliebt habe. Kurzer Exkurs dazu: „Brokeback Mountain“ ist eine Kurzgeschichte von Annie Proulx, welche im Jahre 2005 mit Heath Ledger und Jake Gyllenhaal verfilmt wurde. In diesem Titel geht es um die Beziehung zweier Cowboys zueinander in einem Zeitraum von ca. 20 Jahren. Die Kurzgeschichte dazu wurde von Proulx erstmals 1997 veröffentlicht. Er sagt, er könne nicht mehr allein sein mit diesem Gefühl. Es quäle ihn zu sehr. Zitat aus „Hör auf zu lügen“ von Philippe Besson, Seite 32 Kommen wir aber nun zurück zum eigentlichen Thema dieses Beitrags: Das Buch von Besson. Die Hardcoverausgabe aus dem C. Bertelsmann Verlag erschien hierzulande am 08. Oktober 2018 und umfasst für 20 Euro 160 Seiten. Zugegebener maßen war ich über den Preis anfangs recht schockiert. Ich bin zwar niemand, der nicht gerne für Büchern einen guten Preis ausgibt, aber mir ist noch keine so kurze Geschichte für diesen Betrag untergekommen. Diese Tatsache hat zwar keinen Bezug zur Geschichte – und werte ich daher auch nicht – aber es ist mir negativ aufgefallen. Dadurch werden wohl auch nicht so viele Menschen zu diesem Buch greifen wie sie sollten. Die Geschichte wird aus der Sicht von Philippe erzählt und da der Name sehr dem des Autoren ähnelt kommt direkt eine Vermutung auf: Ist dies autobiografisch? Ja, ist es. Dies beantwortet nicht nur der Schutzumschlag des Buches, sondern auch die Art und Weise wie uns diese Geschichte näher gebracht wird. Wir beginnen im Jahre 1984 in einem kleinen Ort in Frankreich. Ich lasse die Namen der Orte mal außen vor, denn ich muss gestehen dass ich keinen einzigen davon aussprechen könnte und sie daher nicht wichtig genug waren um sie mir zu merken. Philippe erzählt uns in welcher Welt er aufgewachsen ist. Sein Vater war sein Lehrer und es wurde dem Jungen von Anfang an klar gemacht was man von ihm erwartet. Nur das Beste. Der Junge war schon immer ein Träumer und dachte sich gerne Geschichten zu Personen aus, die er nur sah aber nicht kannte. Seine Mutter hingegen nannte das „Lügen“ statt „Geschichten“. Im zarten Alter von 11 Jahren wurde sich Philippe schon bewusst, dass er auf Jungs steht und sammelte da seine ersten sexuellen Erfahrungen – und das vor der eigenen Pubertät. Dann im eben schon genannten Jahre 1984 beobachtete er immer wieder einen Jungen aus einer anderen Klasse – Thomas. Ohne viele Worte, sondern nur mit Blickkontakt kamen sich die Beiden näher und verschwanden in ruhigen Ecke um ihrer Liebe nachzugehen. Doch nach der Schule verloren sich Beide aus den Augen aber nie aus dem Herzen. 23 Jahre später trifft Besson auf das Ebenbild seines damaligen Geliebten und konnte nicht umher um ihn anzuhalten. Es handelte sich hierbei um den Sohn von Andrieu. Wie man sieht ist es sehr schwer dieses Buch in ein paar knappe Worte zu fassen. Daher wurde meine Inhaltsangabe auch etwas länger. Am Anfang hatte ich meine Probleme mit dem Buch. Oft setzte ich den Rotstift an und markierte Dinge die mir nicht gefielen oder mich verwunderten. Nicht zuletzt weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass man damals mit 11 Jahren schon so reif sein konnte um sich einer Sache so sicher zu sein wie Philippe damals. Je weiter ich die Geschichte verfolgte desto klarer wurde mir auch, dass es sich hier nicht um einen normalen Roman handelte, sondern diese Geschichte wirklich so passiert ist. Und zwar dem Autor selbst. Da verloren meine Kritikpunkte irgendwie an Wichtigkeit. Ich fand manche Bemerkungen in Klammern sehr unpassend und unnötig, sowie manche Ausdrucke. Um es klar zu machen „Schwanz“ ist für mich ein furchtbares Wort und deshalb lese ich es nicht gerne. Doch all das geriet dann irgendwann in Vergessenheit. Deswegen ich dem Buch nur fünf Sterne geben kann. Es ist mitreißend, gefühlvoll und vor allem: eine wahre Geschichte. Um am Ende auf den Bezug zu „Brokeback Mountain“ zurück zu kommen: Ja, es stimmt. Denn dieses Buch hat mich mit genau den gleichen Gefühlen zurück gelassen wie es damals das Werk von Annie Proulx tat.

Lesen Sie weiter

Es gibt Bücher, auf die man sich freut, und Bücher, auf die man sich nicht nur freut, sondern die man auch rezensieren will. Man denke an das Jahr des Abiturs, die Liebeleien, das Gefühl, in ein neues Leben aufzubrechen. Und man denke an zwei Klassenkameraden (Philippe Besson und Thomas Andrieu) - den einen schüchtern und zurückgezogen, den anderen selbstbewusst und allerseits beliebt. Dass der erste für den zweiten schwärmt (und dies im ländlichen Frankreich aus dem Jahre 1984 nicht sein darf), ist irgendwie Klischee. Dass aber der Champion-Junge dessen tiefe Gefühle erwidert, aber im Konflikt mit seiner Homosexualität ist, ist herzzerreißend. Und so fängt des Autor Philippe Bessons erste Liebesgeschichte an, die man bekanntlich nie vergisst und - man erfährt es jetzt - dessen bisherige Werke zutiefst geprägt hat. Es sei an dieser Stelle nur verraten, dass er eines Tages fast 30 Jahre nach jenem Sommer durch eine unerwartete Begegnung mit einem Schlag in jene Zeit zurückversetzt werden und erfahren wird, was mit Thomas Andrieu geschehen ist. Im Folgenden eine Übersicht der Gründe, warum dieses Buch nicht nur zu kaufen, sondern vorzubestellen ist: • die Geschichte: es geht um Liebe, Gefühlschaos, Pflichtbewusstsein gegenüber der Familie. Und die geheime und genauso intensive Beziehung zwischen den Protagonisten ist zum Anfassen nah beschrieben; • die Sprache: endlich eine Schreibart, die den Leser mit jedem Wort aufhorchen, mitfühlen lässt und letztendlich umhaut; • die Buchlänge: man soll nicht unbedingt viel schreiben, um Gefühle zu erzeugen. Und dieses Buch, ein Konzentrat aus Gefühlen, ist der beste Beweis dafür; • das Cover: beim Scrollen der zu erscheinenden Bücher bin ich bei diesem feststehen geblieben. Ob der abgebildete Junge Thomas Andrieu ist, der auf dem französischen Cover als Teenager abgebildet ist?; • der Titel und die Moral: "Hör auf zu lügen" ist nicht nur die Aufforderung von Philippe Bessons Mutter, als er ein Kind war, sondern die tiefe Lehre, die aus diesem Buch hervorgeht: "sei du selbst", "versteck dich nicht", "leb nicht des anderen Leben". Für Homosexuelle, die Jahrhunderte lang stigmatisiert worden sind, soll dies umso deutlicher heißen, die eigene Identität zu akzeptieren und zu lieben sowie geliebt zu werden. Alles andere wäre falsch. Erschaudernd ist, dass Thomas Andrieus Gefühlslage zwischen Liebe und Pflichtbewusstsein gewiss kein Unikum gewesen ist, und Jungen und Männer mancherorts immer noch nicht so sein dürfen, wie sie sind. Ein Buch zum Nachdenken, Mitfühlen, Schwärmen und vor allem zum Umdenken. Ein Muss also, das wenigstens mit 5 Sternen bewertet zu werden hat. Danke an den Verlag für diese Perle.

Lesen Sie weiter

Es gibt Bücher, auf die man sich freut, und Bücher, auf die man sich nicht nur freut, sondern die man auch rezensieren will. Dass das Buch erst am 8. Oktober 2018 erscheinen wird und ich es - leider - noch nicht lesen konnte, soll mich aber selbst ohne Rezensionsexemplar nicht daran hindern, die Gefühlslage zu beschreiben, in die mich schon der Inhaltstext versetzt hat. Man denke an das Jahr des Abiturs, die Liebeleien, das Gefühl, in ein neues Leben aufzubrechen. Und man denke an zwei Klassenkameraden (Philippe Besson und Thomas Andrieu) - den einen schüchtern und zurückgezogen, den anderen selbstbewusst und allerseits beliebt. Dass der erste für den zweiten schwärmt (und dies im ländlichen Frankreich aus dem Jahre 1984 nicht sein darf), ist irgendwie Klischee. Dass aber der Champion-Junge dessen tiefe Gefühle erwidert, aber im Konflikt mit seiner Homosexualität ist, ist herzzerreißend. Und so fängt des Autor Philippe Bessons erste Liebesgeschichte an, die man bekanntlich nie vergisst und - man erfährt es jetzt - dessen bisherige Werke zutiefst geprägt hat. Es sei an dieser Stelle nur verraten, dass er eines Tages fast 30 Jahre nach jenem Sommer durch eine unerwartete Begegnung mit einem Schlag in jene Zeit zurückversetzt werden und erfahren wird, was mit Thomas Andrieu geschehen ist. Im Folgenden eine Übersicht der Gründe, warum dieses Buch nicht nur zu kaufen, sondern vorzubestellen ist: • die Geschichte: es geht um Liebe, Gefühlschaos, Pflichtbewusstsein gegenüber der Familie. Und die geheime und genauso intensive Beziehung zwischen den Protagonisten ist zum Anfassen nah beschrieben; • die Sprache: endlich eine Schreibart, die den Leser mit jedem Wort aufhorchen, mitfühlen lässt und letztendlich umhaut; • die Buchlänge: man soll nicht unbedingt viel schreiben, um Gefühle zu erzeugen. Und dieses Buch, ein Konzentrat aus Gefühlen, ist der beste Beweis dafür; • das Cover: beim Scrollen der zu erscheinenden Bücher bin ich bei diesem feststehen geblieben. Ob der abgebildete Junge Thomas Andrieu ist, der auf dem französischen Cover als Teenager abgebildet ist?; • der Titel und die Moral: "Hör auf zu lügen" ist nicht nur die Aufforderung von Philippe Bessons Mutter, als er ein Kind war, sondern die tiefe Lehre, die aus diesem Buch hervorgeht: "sei du selbst", "versteck dich nicht", "leb nicht des anderen Leben". Für Homosexuelle, die Jahrhunderte lang stigmatisiert worden sind, soll dies umso deutlicher heißen, die eigene Identität zu akzeptieren und zu lieben sowie geliebt zu werden. Alles andere wäre falsch. Erschaudernd ist, dass Thomas Andrieus Gefühlslage zwischen Liebe und Pflichtbewusstsein gewiss kein Unikum gewesen ist, und Jungen und Männer mancherorts immer noch nicht so sein dürfen, wie sie sind. Ein Buch zum Nachdenken, Mitfühlen, Schwärmen und vor allem zum Umdenken. Ein Muss also, das wenigstens mit 5 Sternen bewertet zu werden hat. Danke an den Verlag für diese Perle.

Lesen Sie weiter

Ein Wirbelsturm der Gefühle

Von: Edoardo aus Schweiz

31.07.2018

Es gibt Bücher, auf die man sich freut, und Bücher, auf die man sich nicht nur freut, sondern die man auch rezensieren will. Dass das Buch erst am 8. Oktober 2018 erscheinen wird und ich es - leider - noch nicht lesen konnte, soll mich aber selbst ohne Rezensionsexemplar nicht daran hindern, die Gefühlslage zu beschreiben, in die mich schon der Inhaltstext und einige französische Zitate aus dem Originaltext versetzt haben. Man denke an das Jahr des Abiturs, die Liebeleien, das Gefühl, in ein neues Leben aufzubrechen. Und man denke an zwei Klassenkameraden (Philippe Besson und Thomas Andrieu) - den einen schüchtern und zurückgezogen, den anderen selbstbewusst und allerseits beliebt. Dass der erste für den zweiten schwärmt (und dies im ländlichen Frankreich aus dem Jahre 1984 nicht sein darf), ist irgendwie Klischee. Dass aber der Champion-Junge dessen tiefe Gefühle erwidert, aber im Konflikt mit seiner Homosexualität ist, ist herzzerreißend. Und so fängt des Autor Philippe Bessons erste Liebesgeschichte an, die man bekanntlich nie vergisst und - man erfährt es jetzt - dessen bisherige Werke zutiefst geprägt hat. Es sei an dieser Stelle nur verraten, dass er eines Tages fast 30 Jahre nach jenem Sommer durch eine unerwartete Begegnung mit einem Schlag in jene Zeit zurückversetzt werden und erfahren wird, was mit Thomas Andrieu geschehen ist. Im Folgenden eine Übersicht der Gründe, warum dieses Buch nicht nur zu kaufen, sondern vorzubestellen ist: • die Geschichte: es geht um Liebe, Gefühlschaos, Pflichtbewusstsein gegenüber der Familie. Und die geheime und genauso intensive Beziehung zwischen den Protagonisten ist zum Anfassen nah beschrieben; • die Sprache: endlich eine Schreibart, die den Leser mit jedem Wort aufhorchen, mitfühlen lässt und letztendlich umhaut; • die Buchlänge: man soll nicht unbedingt viel schreiben, um Gefühle zu erzeugen. Und dieses Buch, ein Konzentrat aus Gefühlen, ist der beste Beweis dafür; • das Cover: beim Scrollen der zu erscheinenden Bücher bin ich bei diesem feststehen geblieben. Ob der abgebildete Junge Thomas Andrieu ist, der auf dem französischen Cover als Teenager abgebildet ist?; • der Titel und die Moral: "Hör auf zu lügen" ist nicht nur die Aufforderung von Philippe Bessons Mutter, als er ein Kind war, sondern die tiefe Lehre, die aus diesem Buch hervorgeht: "sei du selbst", "versteck dich nicht", "leb nicht des anderen Leben". Für Homosexuelle, die Jahrhunderte lang stigmatisiert worden sind, soll dies umso deutlicher heißen, die eigene Identität zu akzeptieren und zu lieben sowie geliebt zu werden. Alles andere wäre falsch. Erschaudernd ist, dass Thomas Andrieus Gefühlslage zwischen Liebe und Pflichtbewusstsein gewiss kein Unikum gewesen ist, und Jungen und Männer mancherorts immer noch nicht so sein dürfen, wie sie sind. Ein Buch zum Nachdenken, Mitfühlen, Schwärmen und vor allem zum Umdenken. Ein Muss also, das wenigstens mit 5 Sternen bewertet zu werden hat. Danke an den Verlag für diese Perle.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.