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Rezensionen zu
Keine Kompromisse

Lee Child

Die-Jack-Reacher-Romane (20)

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Spannung pur

Von: R. Müller

11.12.2019

Warum heißt diese Stadt Mother's Rest? das ist die Frage die Reacher dazu bewegt aus dem Zug auszusteigen, als er den Namen der Stadt liest. Und das ist die Frage die er immer wieder den Bewohnern stellt. Ich musste schmunzeln, ist es doch ein netter Running Gag und - eine eigentlich typisch weiblich-neugierige Frage gestellt von Jack Reacher der so eindeutig männlich dargestellt werden sein will... Ich fand den Spannungsbogen wunderbar aufgebaut. Nicht erkennbar für mich wohin es geht. Scheibchenweise mehr und mehr. Das mag ich. Da konnte ich das Buch fast nicht aus der Hand legen. Und ich mag die Sprache, wie es geschrieben ist. Einfach, trocken und fließend zu lesen. Keine verschachtelten Sätze die über eine halbe Seite gehen und bei der man nicht mehr weiß, wie sie angefangen haben. Über den Inhalt:? Jack Reacher der sich eigentlich nur mit (wenn überhaupt) Reacher vorstellt, ist ein Mann der im Hier und Jetzt lebt. Der seine Mitmenschen so nimmt wie sie sind und eigentlich von anderen genau das gleiche erwartet (zumindest erhofft). Was ihn besonders macht: sein Instinkt für Situationen. Die er auf seine unnachahmliche Weise in Nanosekunden interpretiert und ... handelt. Ja, ja viele sagen: das ist nicht möglich. Nein, natürlich nicht. Denn es ist ein Roman. Fiktion. Phantasie und da darf alles sein. Also: kaufen, gemütlich machen und eintauchen in der Welt von Jack Reacher. Viel Spass dabei .......Ach ja... Achtung Spoiler... romantischer Abgang inklusive *lach*

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Die Jack Reacher Bücher sind eigentlich immer wieder lesenswert. Als ich jedoch mit dem Lesen fertig war und mir ein paar Rezensionen auf Amazon angeschaut habe, um zu gucken, was andere Leser über das Buch denken war ich erstaunt, dass das Buch nur mit 2,5 Sternen bewertet war. Die Argumente zu der schlechten Kritik waren, dass Lee Child immer wieder das Gleiche schreibt und die Jack Reacher Serie schon viel zu lange geht. Natürlich ähneln sich die Romane immer etwas, doch ich denke nicht, dass das unbedingt ein Kritikpunkt ist. Vielmehr macht dies Jack Reacher aus. Jack Reacher ist eher ein Charakter, der sich an Gewohnheiten hält. Schon nach den ersten Seiten fühlte man sich bei diesem Buch wie zu Hause. Die Jack Reacher Bände sind immer wieder etwas Besonderes. Der Schreibstil ist durch seine kurzen und sachlichen Sätze wirklich gut zu lesen und auch vom Inhalt her konnte mich das Buch überzeugen. Lee Child schaffte es mal wieder den Leser bis zum Ende zu unterhalten. Mal wieder sind die Handlungsorte authentisch und sehr realistisch beschrieben. Außerdem gibt es in diesem Band wieder mal spannende Wendungen und einen tollen Plot. Für alle, die die Jack Reacher Serie mögen ist dieses Buch auf jeden Fall ein Muss! Wenn du jedoch die Serie noch nicht kennst, kannst du aber auch ohne Probleme mit diesem Buch beginnen! Die Bücher um Jack Reacher bauen nämlich nicht aufeinander auf und so kann man mit jedem Band der Reihe anfangen. Und gerade der Band "Keine Kompromisse" lohnt sich ganz besonders als Einstieg in diese einzigartige Serie... Übrigenns erscheint der nächste Jack Reacher am 11. November 2019! In "Der Ermittler" hat Jack Reacher seinen ersten Fall in Deutschland.

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Inhalt Jack Reacher folgt einem plötzlichen Impuls, als er in der Kleinstadt Mother’s Rest irgendwo im Mittleren Westen aus dem Zug steigt. Die Privatermittlerin Michelle Chang wartete dort vergeblich auf ihren Partner und kommt mit Reacher ins Gespräch. Allein durch die wenigen beiläufig geäußerten Worte gerät dieser ins Visier einer skrupellosen Bande, die bereits Changs Partner auf dem Gewissen hat. Doch die Verbrecher unterschätzen, worauf sie sich einlassen, als sie auch Reacher ermorden wollen – denn niemand ist härter als Jack Reacher! (Quelle: Randomhouse ) Meine Meinung Zuerst möchte ich mich beim Bloggerportal und dem Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken. Band 20 der „Jack Reacher“ – Reihe. (Kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.) Jack steigt einfach so aus dem Zug aus, trifft auf eine Frau, die ihn fast verwechselt und ist schon mitten drin. Die Bewohner der Kleinstadt stehen ihm gleich abwertend gegenüber und er wird wie ein Schießhund bewacht. Einer beobachtet ihn aus dem Liegestuhl oder ein Kind rennt Jack nach. Schnell wird klar, das hier was nicht stimmt. Also hilft er der Frau vom Bahnhof, die ihren Kollegen vermisst, und beide stechen scheinbar in ein Wespennest, denn man möchte die beiden nur noch loswerden. Zur Tarnung gibt ihnen Jack, was sie wollen, aber er ermittelt weiter… Ach Jack, was ist nur aus dir geworden – ein Mann mit Echsenhirn. Mir stellte sich die Frage, warum Lee Child diese Umstand immer wieder erwähnen musste. Außerdem scheint Reacher älter geworden zu sein, denn Blessuren gehen nicht mehr spurlos an ihm vorbei, was ich allerdings gut fand. Macht Reacher menschlicher und authentischer. Ansonsten blieb Reacher hier eher farblos und oberflächlich. Chang ist beim FBI rausgeflogen und arbeitet nun mit einem Kollegen als Privatermittlerin. Ihr Partner scheint einer interessanten Sache auf der Spur gewesen zu sein, den er hat sie als Verstärkung angefordert. Nun sitzt Chang alleine in der Kleinstadt und wartet täglich auf den Zug, der ihren Kollegen ausspucken soll. Stattdessen trifft sie auf Reacher, dem sie schnell vertraut und der ihr bei der Aufklärung helfen möchte… Chang blieb oberflächlich und austauschbar. Sie ist ein helles Köpfchen und eine Hilfe bei der Ermittlungsarbeit von Jack. Weder mit ihr, noch mit Reacher wurde ich warm. Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird hauptsächlich aus der Sicht von Jack, was einen Einblick in seine Gedankenwelt gibt. Außerdem kommen die Verdächtigen abschnittsweise zu Wort. Mir hat „Keine Kompromisse“ überhaupt nicht gefallen. Spannung gleich Null und die Handlung todlangweilig. Der Klappentext gibt wenig Aufschluss auf den Inhalt, aber für mich sprach es für einen interessanten Roman. Die Idee um das großer Geheimnis der Stadt ist mal etwas ganz anderes, was ich bisher noch nie in dieser Weise gelesen habe – aber in meinen Augen haperte es an der Umsetzung. Jack Reacher ermittelt immer sehr genau und normalerweise mit viel Action, hier läuft es allerdings deutlich ruhiger ab. Zwar kommt es mal zu brenzligen Situationen, aber im Gegensatz zu anderen Teilen der Reihe ist es noch eher „Kindergarten-Niveau“. Im nächsten Band ermittelt Reacher zum ersten Mal in Deutschland – ich hoffe mal, das Lee Child da wieder zu alter Stärke zurückgefunden hat. Ansonsten sieht es düster aus für Jack Reacher.

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Natürlich könnte man Lee Child in seiner „Reacher-Reihe“, ähnlich wie Arthur Conan Doyle oder Ian Fleming vorwerfen, dass doch jedes neue „Abenteuer“ der entsprechenden „Helden“, Sherlock Holmes, James Bond oder eben hier Jack Reacher in ähnlicher Weise abläuft und sich aufbaut. Das stimmt durchaus. Wenn es aber so leger und trocken verfasst ist, wenn jeder Fall Hand und Fuß hat und das ganze sich wie an einem Stück fließend liest, so dass man das Werk kaum aus der Hand legen mag, bevor es ausgelesen ist, dann ist diese Ähnlichkeit im Aufbau eine gute Entscheidung. Auch der neue Reacher bildet da keine Ausnahme. Außer mit den kleinen Erweiterungen, dass auch der ehemalige Militärpolizist verwundbar ist (wenn die Schläge hart gegen den Kopf treffen) und das am Ende, anders als sonst, die weibliche Bekanntschaft (und toughe Detektivin) nicht auf Nimmerwiedersehen im „Off“ verschwindet, sondern es zumindest möglich wäre, im nächsten Band wieder die attraktive Chang wieder zu erleben. Ebenfalls wie (fast) immer, ist es die müßige Neugier, die Reacher in dieses gottverlassene Kaff im ländlichen Raum treibt. „Mothers Rest“, den Namen will er ergründen und hofft auf die ein oder andere Sehenswürdigkeit. Die durchaus existiert, nur ganz anders, als REacher es sich vorher dachte. Wesentlich verdeckter und schwer zu finden und wesentlich gefährlicher, als es das Grab irgendeiner „Mutter“ aus Wild-West-Zeiten sein könnte. Denn da wird etwas angeboten, im Ort, das so nicht alltäglich ist und sogar nur der sichtbare Teil eines Eisberges an krimineller Energie ist, die sich weit verzweigter erstreckt, als Reacher oder der Leser es zu Anfang ahnen könnte. Nachdem er sich allerdings zum Bleiben entschieden hat (mit fast einem Fuß schon im Zug, um abzureisen), werden die im Hintergrund gerne bleibenden dunklen Gestalten des Ortes ihn hart, schnell, aufrecht und, natürlich, unter Bedrohung absolut kompromisslos erleben. Und bevor eine Aufgabe nicht u Ende gebracht ist, hört ein Jack Reacher nicht auf, zu bohren und sich in die Mitte der Gefahr auch zu bewegen, wenn es nicht anders geht. Samt einem intelligenten und ausgeklügelten Manöver, mit dem das Finale des Buches eingeleitet wird. Wobei der Leser sich darauf einstellen sollte, dass nicht jeder und jede Sympathieträger/in dieses Ende erreichen wird. Eine anregende Lektüre, auch wenn der Rahmen rundum bereits gut bekannt ist.

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Reacher, wie er immer genannt wird, macht auf seinem Weg quer durch die USA einen Stop in Mother´s Rest. Ein Ort im mittleren Westen, irgendwo im Nirgendwo. Er lernt die Privatermittlerin Michelle Chang kennen, die sich am Bahnhof aufhielt um dort auf ihren Partner Keever zu treffen. Doch der taucht nicht auf. Als Reacher in dem örtlichen Hotel eincheckt, gerät er schon ins Visier einer skrupellosen Bande, die denkt, Reacher wäre ein neuer Partner von Chang und sie befürchten, dass beide weiter schnüffeln und die Arbeit, die Keever begonnen hat, beenden. Doch wie es am Anfang so ist, tappen beide im Dunkeln. Wie immer, wenn ich lese, Lee Child hat ein neues Buch heraus gebracht, oder es ist eine Neuauflage, freue ich mich darüber, denn ich mag die Figur Reacher sehr gern. Und auch seine Abenteuer, die er erlebt, finde ich gut. Doch diesmal konnte mich Lee Child mit seiner Story nicht wirklich abholen bzw. überzeugen. Schnell ist klar, das Keever ermordet wurde, doch das Warum ist nicht so leicht zu lösen. Auch wenn es ein wenig Action gab, so war es mir zu wenig. Ich bin Bücher von Lee Child gewohnt, in denen es mehr "zur Sache" geht, als in diesem Band. Da kommen Gedanken in mir auf, ob Lee Child seinen Helden womöglich in den Ruhestand schicken möchte? Fühlt sich Reacher mittlerweile zu alt, um viel Action zu erleben? Die Figuren, die in diesem Roman mitspielen, waren für mich ziemlich schwach gezeichnet. Auch die Bösewichte waren in meinen Augen nicht so ausgearbeitet, wie man es von dem Autor kennt. Die Geschichte an sich war eigentlich gut durchdacht und doch fehlte das gewisse Etwas um zu sagen, hey, das konnte mich jetzt überzeugen, der Autor hat mich abgeholt und auf eine Reise mitgenommen. Mein Fazit: Band 20 der Reihe um Jack Reacher konnte mich nicht wirklich überzeugen. Mir hat die übliche Jack-Reacher-Action gefehlt. Diese kam nur an einigen wenigen Stellen im Buch vor. Ich mache ein Buch sicherlich nicht an der Action fest, doch man merkt als Leser schnell, wenn etwas fehlt. 3 Sterne von mir für "Keine Kompromisse".

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Jack Reacher ist mal wieder unterwegs, diesmal nicht per Anhalter, zu Fuß oder mit dem Bus, sondern mit dem Zug von Oklahoma City nach Chicago. Als er auf dem Streckenplan auf den Ortsnamen Mother’s Rest stößt, hält er das für einen vielversprechenden Haltepunkt, steigt aus und ersinnt sich gleich mögliche Szenarien, die zur Namensgebung der Kleinstadt irgendwo im Mittleren Westen der USA geführt haben könnten. Auf dem Bahnsteig lernt er Michelle Chang kennen, die, wie er später bei einem gemeinsamen Essen im örtlichen Diner herausfindet, einst beim FBI gearbeitet hat und nun als Privatermittlerin tätig ist. Sie hat am Bahnhof auf ihren Kollegen Keever gewartet, der sie zur Unterstützung angefordert hat, aber nicht aufgetaucht ist. In Reacher erwachen die während seiner Zeit bei der Militärpolizei erworbenen und perfektionierten Ermittlerinstinkte, so dass er Chang seine Unterstützung anbietet. Tatsächlich erweisen sich die Bürger der Kleinstadt alles andere als gastfreundlich und zwingen die beiden zur übereilten Abreise. Zuvor ist Reacher in Keevers Motelzimmer ein zusammengefalteter, achtlos neben dem Mülleimer liegender Notizzettel in die Hände gefallen, der sie nach einigen Umwegen zum Wissenschaftsredakteur Westwood der L.A. Times führt. Mit seiner Hilfe stoßen Chang und Reacher auf ein lukratives Geschäft mit dem Tod, das Interessierte in den verborgenen Tiefen des Deep Web abschließen können. Damit Reacher und Chang den Verantwortlichen in Mother’s Rest nicht zu nahe kommen, engagieren sie einen Profikiller, doch Reacher hat wie immer für jede körperliche Konfrontation die passende Antwort parat: „Nahkampf setzte voraus, dass der Schusswaffengebrauch erfolglos geblieben war. Das Schlimmste war, dass die Eierköpfe nichts finden konnten, was sich vorschreiben ließ. Es gab keine brauchbaren Theorien. Kampfsportarten funktionierten in der richtigen Welt nicht. Judo und Karate waren wertlos ohne Matten und Schiedsrichter und spezielle Pyjamas. Nahkampf war im Prinzip eine Schlägerei. Wie in einer Bar. Gut war, was Erfolg hatte.“ (S. 228) Seit 1997 ist Lee Childs Romanfigur Jack Reacher neben James Bond, Ethan Hunt und Jason Bourne zu einer der interessantesten Action-Helden in der Literatur und auf der Leinwand avanciert. Das erfolgreiche Konzept der kurzweiligen Romanreihe setzt sich auch im bereits 20. Band fort: Egal, wo Reachers Drang, nach seiner militärischen Karriere, die ihn in alle Welt geführt hat, in Ruhe sein Heimatland zu erkunden, hinführt: Stets gerät er nach kurzer Zeit in eine außergewöhnliche Situation, die seine Fähigkeiten als Ermittler auf den Plan rufen. Das Szenario beginnt spannend. Während der Leser schon im ersten Kapitel über Keevers Schicksal und die Skrupellosigkeit seiner Peiniger ins Bild gesetzt wird, ersinnen Chang und Reacher noch Legenden über den Ursprung des Ortsnamens Mother’s Rest. Bereits bei den ersten Begegnungen und Aufenthalten am Bahnhof, im Motel und im Diner wird einerseits die besondere Anziehungskraft zwischen Chang und Reacher herausgearbeitet, aber auch das unabdingbare Verlangen der außergewöhnlichen Miliz in Mother’s Rest, ihr dunkles Geheimnis um jeden Preis zu bewahren. Indem der Autor zwischen Reachers und Changs Ermittlungsbemühungen und den Vertuschungs- und Aufräumplänen der Mother’s-Rest-Gemeinde wechselt, forciert er die Spannung, wobei es natürlich immer wieder zu – auch für Reacher – schmerzhaften Begegnungen kommt. Die präzise Sprache und die kurzen Hauptsätzen unterstützen das hohe Tempo der Erzählung, wobei es immer wieder faszinierend ist, an Reachers knallhart präzisen Überlegungen teilzuhaben. Die Story wirkt dagegen weniger überzeugend, die Art und Weise, wie Chang und Reacher Fortschritte bei ihren Ermittlungen machen, schon mal arg konstruiert, bis die Suche in Mother’s Rest mit einem überzogenen Showdown ihr Ende findet. Reacher-Fans bekommen damit gewohnt schnörkellose, actionreiche Thriller-Kost mit ihrem Lieblingshelden präsentiert, wobei die anfangs geschickt eingefädelte Geschichte in der Mitte an Fahrt verliert, um zum Finale etwas übertrieben zuzulegen, so als hätte Child bereits die dritte Verfilmung seiner Romane (nach „Sniper“ und „Die Gejagten“) beim Schreiben im Hinterkopf gehabt.

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Zieht ein Mann durchs Land, kommt in eine Kleinstadt, und „hell breaks loose“. Der Mann, der den Ärger offenbar immer wieder magisch anzieht ist Jack Reacher, moderner Odysseus und Protagonist der Thriller-Reihe von Lee Child, dessen Irrfahrten wir seit mittlerweile zwanzig Bänden begleiten. „Keine Kompromisse“, so nicht nur der Titel des neuesten Bandes sondern auch Reachers Credo. Diesmal also Mother’s Rest, irgendwo im Nirgendwo von Oklahoma. Der Name klingt für Reacher nach Idylle, heimelig, weshalb er seine Tour nach Chicago unterbricht. Misstrauisch von den Einheimischen beäugt, schaut er sich um und hat ziemlich schnell das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmt. Die Begegnung mit Michelle Chang, früher beim FBI, jetzt als private Ermittlerin unterwegs, verstärkt diesen Eindruck. Sie ist auf der Suche nach ihrem Partner, aber auch dem Sohn eines Klienten, beide in Mother’s Rest wie vom Erdboden verschluckt. Reacher bietet Chang seine Unterstützung an, aber offenbar gibt es in dem Städtchen einige Leute, die etwas zu verbergen haben und denen die Nachforschungen der beiden gewaltig auf die Nerven gehen. Die Suche nach des Rätsels Lösung gestaltet sich schwierig und führt Chang und Reacher nicht nur in die Abgründe des Darknets sondern auch auf eine Reise quer durch die Vereinigten Staaten. Doch Anfang und Ende liegt in Mother’s Rest. Spannung, Tempo und Action, das erwarte ich, wenn ich einen neuen Reacher in die Hand nehme. Und wie immer liefert Lee Child dies auch in seinem neuesten Roman zuverlässig. Allerdings weicht der Autor von seinem bekannten Schema ab, verlässt die ausgetretenen Pfade. Anders als in den Vorgängern ist es nicht von Anfang an offensichtlich sondern erfordert Durchhaltevermögen, bis man weiß, worum es geht, der „Unkaputtbare“ ist nach einer bösen Verletzung im Kampf auf die Hilfe seiner Partnerin angewiesen. Und er entwickelt Gefühle. Diese Entwicklungen fand ich absolut passend, entzaubert es doch den Superhelden-Mythos der Hauptfigur und macht aus einer reinen Kampfmaschine einen Menschen. Sowohl für Wiederholungstäter als auch für Einsteiger geeignet.

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Lee Child lässt seinen unbezwingbaren Einzelgänger Jack Reacher zum 20. Thriller auflaufen. Seit ich die Reihe vor Jahren entdeckt habe bin ich diesem gesellschaftlichen Außenseiter verfallen. Psychologisch erwies er sich als faszinierender interessanter Charakter mit Schlagkraft. Autor Child versäumte es bisher nie Reachers Vergangenheit in seine Bücher einzubauen, wie Reacher zu dem wurde der ist ist, was ihn an- und umtreibt und, besonders interessant, seine Gedankengänge während er sich mittels Ganzkörpereinsatzes aus der Bredouille herauskämpft und schießt. Das USA-Bild das Child in seinen Reacher Romanen zeichnet ist einseitig aus der Perspektive seines Helden, man könnte es eine Filterblase nennen, doch gerade dadurch ermöglicht der Autor einen besonderen Blick auf die US-Amerikanische Gesellschaft der deutliche Kapitalismuskritik aufzeigt, wenn auch von wertkonservativer Seite. Die gute Nachricht zuerst, Plot und Struktur des neuesten Bandes sind actiongeladen und spannend. Mir persönlich fehlt ein wenig Reacher, die nett ausgelegten, verstreuten Interna aus seinem Leben, seiner Vergangenheit sind in „Keine Kompromisse“ praktisch nicht vorhanden. Irgendwo im Nirgendwo trifft er auf eine Frau und einen Fall, bandelt mit beiden an und die Story nimmt ihren Lauf. Das macht „Keine Kompromisse“ zwar gut lesbar für Neueinsteiger, beraubt den Charakter allerdings auch sämtlichen Charmes und Charismas die in den vorhergehenden Bänden geschickt von Child konstruiert wurden. Wer die Vorgänger nicht kennt aber einen richtig guten Thriller mit außergewöhnlichem Protagonist zu schätzen weiß, sollte also unbedingt, beginnend mit dem Einsteiger in richtiger Reihenfolge loslegen. Alle anderen dürfen sich auf ein neues Abenteuer mit dem ehemaligen Militärpolizist freuen, dass ein bisschen weniger Tiefgang als gewohnt, aber immer noch bestes Thrillerfeeling bietet.

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