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Rezensionen zu
Ich und meine Mutter

Vivian Gornick

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Vivian Gornick beschreibt in ihrer Autobiographie die Beziehungen ihres Lebens - zu Männern, in erster Linie aber Frauen aus ihrem Umfeld, allen voran natürlich zu ihrer titelgebenden Mutter. Sie reiben sich aneinander, streiten, sind sich selten einig, auch noch auf ihren gemeinsamen Spaziergängen durch New York, als Vivian Mitte 40 und die Mutter fast 80 ist. Keine kann anscheinend die Erwartungen der anderen erfüllen. In den vielen Rückblenden in die Vergangenheit erhalten wir eine Ahnung davon, warum das so ist: Der frühe Tod von Vivians Vater stürzte die Mutter in eine tiefe Depression, Vivian heiratete einen Mann, mit der die Mutter nicht einverstanden war, um nur die wohl prägendsten Ereignisse zu nennen. Zwischen Mutter und Tochter entwickelt sich eine Art Hassliebe. Für Außenstehende sind solche Beziehungen oft schwer zu greifen. Und Biographien finde ich oft schwer zu bewerten, stellen sie nun mal die Geschichte der verfassenden Person dar und enthalten genau die Themen, die für diese Person wichtig sind. Für mich als Leserin gab es interessante und weniger interessante Passagen. Die Beschreibungen der Mutter-Tochter-Beziehung haben mich oft gepackt, die eine oder andere Schilderung z. B. des Lebenswegs diverser Nachbar*innen weniger. Ein roter Faden war zwar da; nicht immer aber habe ich die Relevanz des Erzählten erkannt - was möglicherweise durchaus an mir liegt und nicht zwingend an der Autorin. Ich vergebe 3,5 / 5 ⭐.

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Mütter und Töchter, ein wohl Bände füllendes Thema. Vivian Gornick hat in ihrem autobiografischen Roman „Ich und meine Mutter“ nicht nur ihre Kindheit und Jugend in den 1940ern bis 50ern aufgerollt, sondern auch ihrer Mutter literarisch ein Denkmal gesetzt. Schon vor dreißig Jahren ist der Roman in den USA erschienen, 2019 liegt er nun auch in deutscher Übersetzung vor. Vivian wächst in einem jüdischen Arbeiterviertel New Yorks auf. Sie ist 13 Jahre alt, als ihr Vater 50-jährig verstirbt. Die Mutter verfällt in eine lebenslange Depression. Wir begegnen den beiden Protagonistinnen auf zwei Zeitebenen, in der Vergangenheit und im New York Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre, wenn Vivian mit der mittlerweile hochbetagten Mutter durch die Straßen Manhattans spaziert. „Ich bin jetzt das Archiv deines Lebens, Ma.“ Es ist eine komplizierte Beziehung zwischen Mutter und Tochter, beide können die Erwartungen der anderen nicht erfüllen. Die Mutter, die all ihre Liebe auf den Vater ausgerichtet hat, verliert ihren Lebensmittelpunkt, die Tochter kann und will der Mutter nicht alles recht machen. Vivian studiert, heiratet trotzig einen Nichtjuden, den sie nicht liebt und der sie nicht versteht. Später hat sie Affären, die die Mutter nicht billigt. Vivians Leben passt nicht in das Schubladendenken der Mutter, und diese hatte viele Laden. Es ist nahezu ein Wunder, dass Vivian als Kind von den Glaubenssätzen der Mutter unbeeindruckt Freundschaften pflegen konnte, mit Marilyn, der Mutter eine „Verrückte“ war, mit der Nachbarin Nettie, eine „Schlampe“ und „unkultiviert“. Nicht so zu werden, wie die Mutter, frei von der Abhängigkeit zu einem Mann, selbstbestimmt zu leben und zu lieben, sind Vivians Ziele. Dabei sind sich die Frauen viel ähnlicher als sie wahrhaben möchten. Sie waren sich die längsten Vertrauten und im Alter beginnt die Mutter, sich von ihrem Denken zu befreien. In einem Interview sagt Vivian Gornick über ihre Mutter: „Im Alter hat meine Mutter ihre Meinung dazu aber noch mal geändert. Generell hatte ich den Eindruck, dass sie ihr Leben nie richtig verstehen konnte. Dabei habe ich lange mit ihr darüber geredet, dass das Frausein sie mehr festgeschrieben hat als alles andere. Am Ende hat sie verstanden, was ich damit meine. Sie ist mit 94 Jahren gestorben, zu dem Zeitpunkt war sie selbst Feministin.“ Ich und meine Mutter ist ein kluges und reflektiertes Memoir und zu Recht ein Klassiker der US-amerikanischen feministischen Literatur.

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Die 1935 als Tochter einfacher jüdischer Einwanderer in der Bronx geborene Autorin Vivian Gornick schreibt in „Ich und meine Mutter“ autobiographisch über ihr schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter und über Höhen und Tiefen ihres Lebens. Bereits 1987 hat die amerikanische Journalistin, Schriftstellerin und Feministin Vivian Gornick ihre Geschichte in den USA veröffentlich. Sie schreibt über ihre Kindheit, über den Verlust ihres Vaters, über ihr Glück studieren zu dürfen und über die Beziehung zu ihrer Mutter. Vivians Mutter, eine dominante und doch depressive Frau beherrscht das Leben von Vivian. Vor allem als Vivians Vater stirbt und ihre Mutter durch den Verlust ihrer großen Liebe und ihrem einzigen Halt zusammenbricht, wird das Verhältnis zwischen den beiden immer komplizierter. Bis ins hohe Alter der Mutter diskutieren die beiden auf kilometerlangen Fußmärschen durch New York über ihr Leben, über ihre Träume und über die Liebe. Und für Vivian ist es stets zerstörerisch und lähmend, wenn sie die Unzufriedenheit, die Ängste, die Depressionen ihrer Mutter miterleben muss. Sehr offen schreibt die Autorin über ihr Gefühlsleben und die Intimität ihrer Mutter-Tochter-Beziehung. „Wann lernt eine Frau, ihre Mutter zu verstehen, wann hören Mütter auf, falsche Erwartungen auf ihre Töchter zu projizieren“ (Zeit.de) Das Thema gefällt mir sehr gut. Die Abhängigkeit von Mutter und Tochter. Der Einfluss auf Leben und Gedanken. Trotzdem hat mich die Geschichte nicht gänzlich mitreißen können. Einige Passagen waren für mich zu langgezogen und ich bin beim Lesen mit den Gedanken abgeschweift. Trotzdem ist das Buch lesenswert und ich vergebe 4 Sterne.

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Ein wichtiger Teil der Selbstfindung ist es, sich über die eigenen Möglichkeiten klar zu werden, Lebenswünsche benennen zu können und sie auch umsetzen zu dürfen. Das ist Frauen noch gar nicht so lange möglich. Vieles, was uns heute selbstverständlich erscheint, musste mühsam errungen werden. Und damit wir das nicht vergessen, ist es wichtig, sich zu erinnern bzw die Erinnerungen anderer wahrzunehmen. Vivian Gornick wurde 1935 in New York geboren. Sie ist gut in der Schule, ein Studium wird ihr ermöglicht, beileibe keine Selbstverständlichkeit in den 50iger Jahren des letzten Jahrhunderts, sie wird Journalistin und Frauenrechtlerin. Ihre Eltern sind jüdische Einwanderer, der Vater stirbt früh, die Mutter setzt ihr Bestreben darein, eine perfekte Hausfrau zu sein. Sie ist selbstgerecht und tyrannisch, ikonisiert die Liebe zu ihrem Mann. Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter ist schwierig, Neid auf seiten der Mutter, Unverständnis bei der Tochter. Erst in späteren Gesprächen wird deutlich, wie sehr der Mutter die Flügel gestutzt wurden. Die Liebe zu ihrem Mann wird zum Lebensinhalt, weil ihr Leben keinen anderen Inhalt hat/ haben darf. Sie hätte gerne gearbeitet, wäre gerne gereist, doch das ist für Frauen ihrer Zeit und ihres Standes selten vorgesehen. Tugendhafte Mutter und Hausfrau zu sein, ist das Ideal der Zeit. Ihre aufgestaute Wut läßt sie an der Tochter aus, die ihre Möglichkeiten nutzt und sich damit von ihrer Familie löst. Andererseits scheint Vivian Gornick ihre Mutter als Spiegel, als Sparringspartner zu brauchen. Die Verbindung hält lebenslang, die Hassliebe auch. Es ist eben schwierig, wenn die Person, die einen am besten versteht, auch diejenige ist, die am härtesten und grausamsten kritisiert. Vivian Gornick gewährt einen tiefen Einblick in ihr Leben, kommentiert und sinniert klug über ihre Einflüsse, über prägende Persönlichkeiten. Das ist hochinteressant zu lesen, bisweilen auch schmerzhaft, zumal man nicht umhin kommt, über das eigene Leben nachzudenken, über Träume, Wurzeln, Ideale, über das, was einen prägt und Ballast, der einen hemmt. "Fierce Attachments", so der Originaltitel, erschien 1987 erstmals und die mir hier vorliegende Ausgabe ist die deutsche Erstausgabe. Mehr noch, es ist laut Verlag das erste ins Deutsche übersetzte Buch der Autorin überhaupt. Und das gibt mir doch sehr zu denken. Und erinnert mich daran, dass es keinen Grund gibt, die Hände in den Schoss zu legen. Denn ein ähnlicher Klassiker eines männlichen Autoren wäre sicherlich schon längt übersetzt worden.

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Passend zum Muttertag habe ich auch das Buch "Ich und meine Mutter" aus dem Penguin Verlag beendet. In dem Buch erzählt Vivian Gornick von ihrer Kindheit und Jugend und die Beziehung zu ihrer Mutter. Dabei sind die Beiden sehr unterschiedlich, da Vivian eher unabhängig ist und Schriftstellerin werden möchte. Die Story zieht sich für mich persönlich etwas, da es mir manchmal zu wenig Dialog war und dafür zu viel Erzählungen aus der Vergangenheit. Interessant fand ich, dass es ein autobiographischer Roman ist und daher die Zeit von früher sehr deutlich zeigt. Der Roman ist schon früher erschienen, wurde allerdings erst jetzt auf Deutsch übersetzt. Ebenfalls hat mir gefallen, dass die Geschichte in New York stattfindet. Den Schreibstil fand ich insgesamt auch gut, allerdings musste ich mich ein wenig mehr konzentrieren als bei anderen autobiografischen Romanen Den Preis finde ich ein wenig zu teuer. Zwar ist es ein Hardcover, doch es hat leider nur um die 220 Seiten. Drei oder vier Euro weniger hätte ich besser gefunden. Daher gibt es von mir insgesamt 3,5 von 5 Sternen, da es ein interessantes Buch ist wenn man sich für diese Zeit in New York interessiert oder wenn man autobiographische Romane mag.

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