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Rezensionen zu
Das Revier der schrägen Vögel

Sophie Hénaff

Kommando Abstellgleis ermittelt (2)

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Egal ob Säufer, Raser, Spielerin oder schießwütig: In der Truppe um Kommissarin Anne Capestan kommen sämtliche gescheiterten Existenzen der Pariser Polizei unter. Im zweiten Fall "Das Revier der schrägen Vögel" von Sophie Hénaff muss die Einheit den Mord an einem ehemaligen Polizisten klären und stößt dabei auf viel Gegenwind. Unkonventionell, skurril und durchaus spannend. Obwohl - oder gerade weil - Kommissarin Anne Capestan im ersten Fall einen Täter aus den eigenen (Polizei-)Reihen des Mordes überführte, wird sie wieder zu den Ermittlungen in einem neuen Mordfall hinzugezogen. Schnell wird ihr klar wieso: Denn der Tote war sowohl Polizist als auch Annes Ausbilder und noch dazu ihr ungeliebter Schwiegervater. Wieder einmal muss sich sich gegen die Widerstände anderer Brigaden erwehren. Sie bekommt wenn überhaupt verspätete und schon gar nicht vollständige Akteneinsicht. Immerhin ihr oberster Vorgesetzter Buro, Monsieur le Divisionnaire am Quai des Orfevres steht hinter ihr. Trotz der pikanten Enthüllungen, die die Polizei und Annes Privatleben betreffen. Auch in Annes Team geht es hoch her: Es wird ergänzt um einen Polizisten, der sich selbst für D'Artagnan und einen Zeitreisenden hält. Dabei gelingt es ihr, oftmals nur mit Mühe, das bestehende Team zusammen zu halten. Gleichwohl versteht es, sich die Qualitäten jeder und jedes Einzelnen zunutze zu machen, zum Beispiel es die unkonventionelle Methoden mittels eines Online-Rollenspiel Phantombilder zu zeichnen. Kurios aber unterhaltsam Sophie Hénaff macht mit "Das Revier der schrägen Vögel" dort weiter, wo sie mit "Kommando Abstellgleis" begann: Unterhaltsam, kurios und abseits der gängigen französischen Krimis. Der Plot mag schnell erzählt sein und wenig Raum für Neues bieten. So ist das Setting und das Personeninventar durchaus gänzlich unüblich und genau das macht den gesamten Charme des Krimis aus. Es sind ausgesonderte Polizisten mit Marotten und Spleens, die aber dennoch alles geben, den Fall aufzulösen. Stets unkonventionell aber eben doch erfolgreich. Gleichwohl bildet Anne Capestan die Hauptfigur der "schrägen Vögel": Sie ist der Kit zwischen allen Teammitgliedern und über sie erfährt man am Meisten. Über ihre gescheiterte Ehe und das Scheitern ihrer Ermittlerinnenlaufbahn - insofern man es denn immer noch als Scheitern sehen will. Gab es im ersten Band zu alledem nur Andeutungen wird nun vieles klarer. Doch auch bei den anderen Polzisten gewährt Hénaff Einblicke in das Privatleben, beispielsweise bei Capitaine Orsini oder José Torrez. Ein wenig kann man das Auftauchen und die Einstellung des seltsamen D'Artagnans als Leitmotiv betrachten: Einer für alle, alle für einen. Aus dem Kollektiv von gescheiterten Existenzen und Einzelgängern entwickelt sich ein gut harmonierendes und funktionierendes Team, das alle Schwierigkeiten gemeinsam meistert, für den jeweils anderen einsteht und sich letztlich Freundschaften bilden. Gemeinsam sind sie stark. All das verpackt die Autorin in einem gelungenen Aufbau, dessen Plot nicht zu vorhersehbar ist. Ausgestattet mit amüsanten Dialogen und turbulenten, kurzen Kapiteln, die durchaus Spannung erzeugen - trotz aller Kuriositäten.

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Wenn das „Kommando Abstellgleis“ antritt, wird es skurril, spannend, knifflig und ironisch und Sophie Hénaff schafft mit dem zweiten Band eine gelungene Fortsetzung. Das Team wird um weitere „geächtete“ Polizisten ergänzt, so dass man als Leser wieder neue interessante Charaktere kennenlernt. Die „alten“ Figuren dürfen sich teilweise weiterentwickeln und man erfährt immer mehr aus deren Leben. Im Mittelpunkt steht immer die Chefin der Einheit Anne Capestan. Diesmal werden viele private Details ans Licht gebracht und sie muss sich mit einem Mörder auseinandersetzen, der sehr stark mit ihrer Vergangenheit verbunden ist. Es sind wieder die vielen kleinen Details, die Marotten und die Dialoge, die den Krimi so unterhaltsam machen. Was soll man schon zu einer „abgerichteten“ Ratte sagen? Oder zu einem Musketier im Team? Sophie Hénaff mag ihre Figuren und dies kann man lesen. Es sind Menschen, die bereits einiges erlebt haben und nicht immer so gut mit den Erlebnissen umgehen können. Doch sie unterstützen sich und sie ziehen immer mehr an einen Strang. Sie haben alle den Ehrgeiz zu zeigen, dass sie mehr als nur das „Kommando Abstellgleis“ oder die schrägen Vögel vom Revier sind.

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Anne Capestan, Leiterin der Brigade Abstellgleis, ist sich durchaus bewußt was es mit dem erst kürzlich geschaffenen Revier auf sich hat. Hierhin werden alle diejenigen abgeschoben, denen es in er ein oder anderen Form gelungen ist, sich den Unwillen ihrer Vorgesetzten zuzuziehen. Im Grunde genommen ist die ganze Abteilung eine Farce und entsprechend ist die Stimmung auf dem Tiefpunkt. Dies ändert sich abrupt, als sie zu einem bizarren Mordfall gerufen werden. Auch wenn es sich hierbei um eine weitere Schikane handelt, wollen sie sich keine Blöße geben und beginnen umgehend mit ihren Ermittlungen. Dabei müssen sie sich, mangels bewilligter Hilfsmittel, auf ihre Kreativität verlassen, die ihnen aber stets einen Vorsprung vor den rivalisierenden Brigaden verschafft. Und so ist es kein Wunder, dass sie auch ihren zweiten Fall auf bewundernswerte Art und Weise in Rekordzeit lösen. Fazit Eine überaus unterhaltsame Kriminalparodie, die locker über einen tristen Wintertag hinweghilft.

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