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Rezensionen zu
So also endet die Welt

Philip Teir

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Zugegeben, es braucht etwas Zeit bis die Geschichte von Julia, Erik, Alice und Anton Fahrt aufnimmt. Was mich an So also endet die Welt allerdings von Anfang an begeistert hat sind die Figuren, die vom Autor so wunderbar gezeichnet werden, dass man fast meint sie zu kennen. Dieser Roman ist keine seichte Urlaubslektüre, die am Meer spielt, sondern eine Geschichte mit viel Tiefgang und Spannung! Punktabzug gibt es allerdings leider für den schon erwähnten lahmen Einstieg…

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Gelungen!

Von: Simone

20.07.2018

Das Buch hat mir auf mehreren Ebenen sehr gut gefallen. Der Autor schafft es, sehr authentische Figuren zu zeichnen, die positive wie negative Eigenschaften besitzen, versuchen, das Beste aus sich und ihrem Leben zu machen und mit Schicksalsschlägen und Problemen auf die unterschiedlichsten Arten umgehen. Mir ist es wichtig, dass ich mich mit den Charakteren identifizieren kann, und das ist Teir definitiv gelungen. Die Lektüre war kurzweilig, die Probleme alltäglich - aber genau das macht es spannend und lesenswert. Fragen, die sich wohl jeder von uns schon mal gestellt hat - wer bin ich, was will ich, was ist das beste Lebensmodell für mich - werden behandelt; die Antworten muss aber trotzdem jeder für sich finden. Keine schwere Literatur aber definitiv das richtige Buch für lange Zugfahrten oder ruhige Sofaabende!

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So realistisch wie das Leben

Von: Cayenne

08.07.2018

Cover: Pink-rot-orange Pinselstriche auf einem weißen Hintergrund Inhalt: Ein Sommerhaus in Mjälkviken an der Westküste Finnlands. Zehn Wochen wollen Julia und Erik, beide Mitte dreißig, mit ihren Kindern Alice (13) und Anton (10) hier verbringen. Erik ist Informatiker und wird zu Beginn des Buches entlassen, er ernährt die Familie und steht nun unter Druck. Allerdings verheimlicht er dies vor seiner Familie. Er beginnt zu trinken, verliert sich in Fantasien über die Nachbarin, hadert mit vergangenen Entscheidungen, verpassten Chancen und flüchtet letztendlich aus dem Sommerhaus. Julia ist Autorin eines erfolgreichen Debütromans und möchte im Sommerhaus an ihrem neuen Roman schreiben. Allerdings kommt sie nicht so wirklich in ihre Geschichte rein, da sie die ganze Zeit über ihr Dasein als Ehefrau nachdenkt. Sie ist frustriert und hadert mit der Entscheidung so früh geheiratet zu haben. Dadurch herrscht eine angespannte Atmosphäre zwischen den Eheleuten, was auch den Kindern nicht verborgen bleibt. Alice flüchtet sich in ihre Teenagerwelt aus Musik und Instagram. Anton ist ein guter Beobachter und macht sich sehr viel Gedanken über sich und die Anderen. In der Nachbarschaft wohnen die alleinstehende Kati und ein Kollektiv aus Umweltaktivisten. Deren Anführer ist Chris, der Lebensgefährte von Marika, einer Jugendfreundin von Julia. In ihren Sohn Leo verliebt sich Alice. Eriks Bruder Anders kommt nach einem Selbstfindungstrip in Vietnam auch in das Sommerhaus der Familie und freundet sich nach und nach mit Kati an. Julias Eltern feiern den Geburtstag ihrer Enkelin zusammen mit der Familie in Mjälkviken, in dem sie früher jeden Sommer verbrachten. Erik fängt im Laufe des Sommers an zu trinken und fährt irgendwann zurück nach Helsinki, um sich einen neuen Job zu suchen. Alice und Leo reißen aus. Julia und Marika decken lange verschwiegene Wahrheiten auf. Am Ende steht das Haus unter Wasser. Julia bricht den Urlaub ab und fährt nach Hause, genau wie alle anderen Personen in der Nachbarschaft. Buch: Einen einzelnen Protagonisten gibt es in „ So also endet die Welt“ nicht, denn Philip Teir gibt jeder einzelnen Figur in seinem Roman sehr viel Raum, um seinen Charakter, Gedanken und Gefühle zu beschreiben. Er schaut allen – jung und alt - tief in die Seele und legt diese offen dar. Er baut den Personenkreis immer weiter aus, stellt Beziehungen zueinander her und verbindet alle miteinander. Und trotzdem kämpft jeder mit sich und seinen eigenen Problemen, denn jeder ist dennoch für sich alleine. Niemand kann sich wirklich in eine andere Person hineinversetzen, denn jeder empfindet und fühlt anders. Die Stimmung im Sommerhaus ist angespannt, emotional aufgeladen und labil. Auch in der Nachbarschaft ist es nicht anders. Depressionen, Unterdrückung, Egoismus und Angst machen in Mjälkviken die Runde. Und jeder ist auf der Suche, nach etwas, nach jemandem. Philip Teir beschreibt sehr gut die zwei Seiten des Lebens: da ist auf der einen Seite die Norm, der Schein, aber auch das Positive. Auf der anderen Seite befinden sich die geheimen Wünsche, Fantasien, die Wahrheit, das Negative. Nach und nach werden die Wahrheiten, der einzelnen Personen aufgedeckt, alle haben etwas zu verbergen, niemand ist perfekt. Am Ende bleibt alles offen. Fazit: Im Buchladen hätte ich wahrscheinlich nicht zu diesem Buch gegriffen, da mich das Cover nicht besonders anspricht. Dann hätte ich allerdings etwas verpasst, denn Philip Teir schreibt sehr eindringlich und fesselnd. Er baut eine Spannung in den zwischenmenschlichen Beziehungen auf, die einen komplett einnimmt, weil sie so realistisch wie auch beiläufig ist. Nichts scheint mehr sicher zu sein, alles gerät ins Schwanken. Allerdings bleibt man nicht ohne Hoffnung zurück, denn „es hatte vielleicht dramatisch ausgesehen, aber sie waren (…) die ganze Zeit in Sicherheit gewesen“.

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Familien auf dem Prüfstand

Von: Angaba

07.07.2018

Philip Teirs Roman "So also endet die Welt" lässt Böses erwarten. Jedoch erhält man ein kurzweiliges Buch über moderne Beziehungen, die über einen Sommer an der Westküste Finnlands auf die Probe gestellt werden. Erik und Julia sind ein früh verheiratetes Paar in den Mittdreißigern, die mit ihren beiden Kindern, Alice und Anton, für mehrere Wochen ins Sommerhaus am Meer fahren. Erik ist Informatiker in einem Kaufhaus, das kurz vor Urlaubsantritt Einsparungen am Personal ankündigt, Julia geht ihrer Arbeit als Schriftstellerin nach und möchte die Sommerzeit nutzen, ihren zweiten Roman zu schreiben. Die beiden Kinder Alice (13) und Anton (10) sind mehr oder weniger begeistert von einem Urlaub fernab der Stadt. Das Ehepaar hofft, während der Zeit auch wieder mehr zueinanderzufinden. Bald nach der Ankunft erhält Erik die Nachricht, dass ihm sein Arbeitsplatz gekündigt wurde, teilt dies aber nicht mit seiner Familie. Julia kommt nicht wie gehofft mit dem Schreiben voran und hadert allgemein etwas mit ihrem Schicksal. Nach einiger Zeit stellen beide fest, dass im Nachbarhaus Julias ehemalige Jugendfreundin Marika wohnt, gemeinsam mit ihrem Partner, dem Umweltaktivisten Chris, und Sohn Leo, sowie einigen weiteren der Umweltbewegung angehörenden Personen. Erik und Julia gewinnen durch die Nachbarn zunehmend Einblick in eine alternative Lebenseinstellung und -weise. Alice erlebt währenddessen ihre erste Liebe mit Leo, während Anton sich gewohnt anlehnungsbedürftig und beobachtend zeigt. Als dann noch Eriks Bruder Anders, der einige Zeit in Vietnam auf der Suche nach sich selbst war, und Julias Eltern in dem Sommerhaus auftauchen, kommt es vermehrt zu Konflikten, die sich immer mehr zuspitzen. Auch das alternative Beziehungssystem der "modernen Hippies" im Nebenhaus ist nicht das, was es zu sein vorgibt, und gerät aus der nach außen demonstrierten Balance. Es ist Philip Teir gelungen diesen Prozess einerseits mit filigraner Präzision, andererseits mit intensiver Deutlichkeit aufzuzeigen und einen Roman zu erschaffen, den ich erst wieder aus der Hand gelegt habe, als die letzte Seite gelesen war.

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eine gut ausgearbeitete Familiengeschichte

Von: Melanie Berg

28.06.2018

Rezension von Melanie zu So also endet die Welt: Roman von Philip Teir 4 von 5 🌟eine gut ausgearbeitete Familiengeschichte Klappentext "Julia und Erik, Mitte dreißig, verbringen die Ferien mit ihren Kindern im Sommerhaus an der Westküste Finnlands. Die Atmosphäre zwischen den Eheleuten ist angespannt: Julia, Autorin eines erfolgreichen Romandebüts, quält sich mit einer Schreibblockade und hadert damit, sich zu früh gebunden zu haben. Erik bangt um seinen Job als Informatiker, mit dem er die Familie ernährt, und wird unter dem Druck zum Lügner. Während Tochter Alice ihre erste Liebe erlebt, spitzen sich die Konflikte zwischen den Eheleuten in den zehn Wochen Urlaub dramatisch zu. Mit großer Kunstfertigkeit und einer sanften Intensität, die den Leser nicht mehr loslässt, erzählt Philip Teir von einer scheinbar ganz normalen Familie und vermag die Risse in ihrem Zusammenleben mit atemberaubender und verstörender Präzision zu schildern." Quelle: Amazon Verlag Meinung Eine ganz normale Familie. Vater ist ein Informatiker, die Mutter hat einen Bestseller geschrieben und arbeitet an ihrer nächsten Geschichte; die beiden Kinder das Mädchen Alice in der Pupertät und der Junge Anton, er ist ein ausgezeichneter Beobachter mit seinen 10 Jahren drei Jahre jünger als seine Schwester. Man kann dieses idyllische Familienleben. Und es könnte so schön sein, aber da gibt es die reale Sichtweise hinter der Fassade sehen. Der Job des Vaters ist nicht mehr sicher, sein Arbeitgeber ist in den Miesen, die Mutter kommt mit dem Schreiben null voran. Die 13 jährige Tochter ist verliebt und Anton habert mit den "alten" Dingen traut sich dies aber nicht zu sagen, wenn seine Oma ihn beschenkt. Das ganze friedliche Familienleben gerät aus den Fugen. Die Unruhe nimmt immer mehr zu. Hinzu kommt das beide Eltern schnurstracks auf die vierzig zugehen, und mit mit ihrem Leben und damit wo sie stehen unzufrieden sind. Dieser Zweifel der Beiden zueinander als auch zu Ihrem Leben steht dabei eindeutig im Vordergrund. In dieser angespannten Situation fährt die ganze Familie in den Urlaub; ein Sommerhaus in Finnland ist das Ziel. Die Nachbarn sind Aussteiger und führen ein ganz anderes Leben. Die Mutter ist mit der Nachbarin bekannt, waren sogar enge Freundinnen. Die Risse bei Julia und Erik nehmen immer mehr zu, die Spannungen immer größer. Dann erscheinen auch noch Julias Eltern auf denen das Haus gehört. Diese machen es nicht besser, denn auch bei denen kriselt es. Philip Teir versteht es ausgezeichnet die Figuren glaubwürdig und klar zu zeichnen, so das man gut nachvollziehen kann was sie bewegt und warum. Die Lage spitzt sich immer mehr zu. In der Enge des Sommerhauses mit drei Generationen bleibt kein Geheimnis schlussendlich verborgen. Dazu neigt die Story allerdings ab und an zu einigen Längen. Aber Teir legt seinen Finger auf Wunden, die im Tiefen schlummern und bringt sie nach und nach ans Licht. Und alles scheint so selbstverständlich, das es wirklich überall hinter der Gardinen passieren kann. Fakten 304 Seiten HC 20,00 € Ebook 15,99 € Erschienen im Blessing Karl Verlag GmbH Kaufen kann man das Buch direkt beim Verlag und bei jeder Plattform, welche Bücher und Ebooks anbietet. Ich möchte mich bei RandomHouse für die Verfügung Stellung des Rezensionsexemplars bedanken. Dies hat keinerlei Einfluss auf meine persönliche Meinung! Ihr findet diese Rezension auch wie immer auf unserem Blog: http://ourfavorbooks.blogspot.de/?m=1

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leichte Sommerlektüre

Von: Jasmin

24.06.2018

Das Buch ist leicht zu lesen, man kann sich gut in die Charaktere hineinversetzen und weiß wie sie sich in den jeweiligen Situationen fühlen.

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So also endet die Welt

Von: Miss.mesmerized aus Deutschland

18.06.2018

Der Sommer steht bevor und nach Jahren soll es endlich mal wieder in die Familienhütte, abgeschieden an einem See, gehen. Erik will dort den Stress der Arbeit vergessen, vor allem, dass er keine Arbeit mehr hat, was er seiner Frau Julia noch nicht gebeichtet hat. Diese will die Einsamkeit nutzen, um endlich an ihrem zweiten Buch weiterzuarbeiten. Tochter Alice und Sohn Anton sind zwiegespalten, es gäbe attraktivere Ziele, aber die finnische Natur hat ja auch ihre Reize. Alle vier haben große Erwartungen und Pläne für die zwei Monate, doch kaum einer davon lässt sich in die Tat umsetzen, denn vor Ort warten nicht nur alte Bekannte, auch Probleme, die man gerne verdrängt hätte, lassen sich nicht länger verstecken. Philip Teir konnte mich bereits mit seinem Debüt Roman „Winterkrieg“ überzeugen, ebenso wie dort fängt er auch in „So also endet die Welt“ die Nuancen der zwischenmenschlichen Beziehungen ein, lässt diese langsam eskalieren, ohne dafür das ganz große unerwartete Ereignis zu benötigen, sondern getreu dem Motto „Steter Tropfen höhlt den Stein“ ist irgendwann das Maß voll. In seinen Figuren spiegelt er eine beachtenswert große Bandbreite der typischen Empfindsamkeiten wider. Erik, der Ernährer der Familie, muss erkennen, dass er beruflich gescheitert ist. Als Student noch enthusiastisch und wagemutig, hat er seine eigene Firma schon früh gegen eine Festanstellung und einen eher langweiligen Job eingetauscht. Die gewonnene Sicherheit bedeutet aber auch, sich heute mit seinem ehemaligen Partner zu messen, der ein Vermögen mit der Firma gemacht hat. Nicht nur das: die direkt vor Urlaubsantritt ausgesprochene Kündigung bringt ihn an den absoluten Tiefpunkt, dem er nur durch Unmengen Alkohol zu begegnen weiß. Julia ist zwar mit ihrem ersten Roman recht erfolgreich gewesen, trotzdem scheitert sie selbst ebenfalls im Vergleich. Bei ihr ist es die Kindheitsfreundin Marika, die sich mit ihrer Familie zufällig nebenan aufhält. Die entspannte und vor allem unkonventionelle Lebensweise beeindruckt Julia, die genau das geworden zu sein scheint, was sie nie sein wollte: die konventionelle, biedere Mutter, die nahezu hysterisch ihre Kinder begluckt. Diese wiederum erleben neue Seiten an sich selbst, Alice die erste Liebe und einen aufrechten Austausch über Eltern mit Marikas Sohn, der sich gerade die geordnete Welt von Alice‘ Familie wünscht und diese sofort gegen die Aussteigerphantasien seiner Eltern eintauschen würde. Auf engstem Raum eskaliert Teir die Situation. Ein Entweichen gibt es quasi nicht, die Figuren müssen sich stellen – vor allem sich, denn die Erwartungen der anderen sind weitaus weniger drängend als die Erkenntnis, sich selbst enttäuscht zu haben. Was nun der beste Lebensentwurf ist, darauf gibt Teir keine Antwort. Aber dass man durchaus vor Familie und Mitmenschen weglaufen kann, jedoch nie vor sich selbst, das ist offenkundig. Und früher oder später müssen wir uns alle mit uns selbst auseinandersetzen. Der Roman lebt nicht von der großen Spannung oder der actionreichen Handlung, es sind die Figuren, die kaum durchschnittlicher sein könnten, die ihn tragen und beweisen, dass der Autor ein Händchen dafür hat, das Besondere und Bemerkenswerte im Alltäglichen zu finden.

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Auf der einen Seite spielt diese Geschichte in Finnland. Zur Sommerzeit und in der „Sommerfrische“ einer ganz normalen Familie. Vater mit gutem Job als Informatiker, Mutter hatte vor einiger Zeit bereits einen Achtungserfolg auf dem Buchmarkt geerntet und gedenkt, diesen mit ihrem nächsten Werk fortzusetzen. Alice ist dreizehn und pubertierend, mit ganz eigenem Stil und Anton ist 10, ein hervorragender, intuitiver Beobachter, wenn er auch nicht alle Zusammenhänge und Hintergründe dessen versteht, was er da intuitiv erspürt bei „den Großen“. Soweit, so normal. Oder eben auch, Vater hat einen gefährdeten Job, weil sein Arbeitgeber, das Warenhaus, nur noch rote Zahlen schreibt. Mutter ringt um darum, überhaupt mal wieder ein Wort zu schreiben. Alice verliebt sich, Anton spürt, dass die „alten Dinge“ (Legoautos und andere Kindergeschenke) nicht mehr seiner entsprechen, aber das kann man der eigenen Großmutter ja nicht so sagen. Soweit, auch normal in der Gegenwart, in der Arbeit brüchig wird, Unruhe überall entsteht, ein stetiges Leben kaum mehr möglich ist. Das beide Eltern, Julia und Erik, zudem auf die 40 zugehen und in all dem äußeren Wandel auch, zunächst emotional irgendwie, dann aber auch fassbarer im Leben, an sich selbst und aneinander Zweifel bekommen, das ist der hintergründige rote Faden, den Teier Seite für Seite mehr in den Vordergrund rückt im Rahmen der Spannungen, die er fast beiläufig in dieser Ehe, aber auch im Umfeld wachsen lässt. Die Nachbarn in der Sommerfrische, „Aussteiger“ offiziell. Mit ganz besonderen Regeln. Darunter Marika, die ehemals engste Jugendfreundin Julias und mit einem besonderen Wissen ausgestattet. Das wiederum die zu Besuch eilenden Eltern Julias, vor allem ihre Mutter, sichtbar nervös werden lässt. Da fällt es kaum mehr ins Gewicht, dass Julias Vater keine Regung zeigt, sich um Schwachstellen des lange nicht mehr genutzten Sommerhauses zu kümmern oder das Eriks Bruder Anders wie aus dem Nichts plötzlich ebenfalls vor Ort auftaucht. Eine Situation, die Teir in einem präzisen, den Kern des Werkes in sich tragenden bildlichen Symbols mit einem überfluteten Keller mit leichter Hand auf den Punkt bringt. Natürlich nicht, ohne zuvor seinen Protonisten, alt und jung, tief in die Seele zu schauen. Und damit auch den Leser breit anzusprechen mit diesen Archetypen an Menschen der modernen Welt, die energisch, aber in gewisser Weise innerlich haltlos, versuchen, ihren Platz in dieser Welt zu erringen, zu halten, zu sichern und doch vielfach einfach dahin- und abgleiten. „Mein Bruder hat Angst vor Leuten, die nicht glücklich und positiv sind. Deshalb beginnt er jeden Tag damit, die Stimmung in seiner Umgebung so zu beeinflussen, dass sich alle wie er fühlen. Und weil er im tiefsten Inneren nicht glücklich ist, merkt er nicht, dass genau das auf alle anderen abfärbt“. Was nur eines der „Stimmungsprobleme“ ist, denn die unangenehm realistisch und ständig sich bewertend einmischende Mutter Julias hat, ganz unabhängig von Erik, auch einiges, dass sie lieber nicht bekannt werden lassen möchte. Doch, wie das so ist in dieser Enge im Sommerhaus, auf Dauer bleibt nichts wirklich verborgen. Weder alte Sünden noch neues Scheitern „großer Pläne“ in der Kommune nebenan. Was den Leser am Ende ernüchtert zurücklässt mit der Frage, was denn nun gehen könnte. Heut und hier. Einige Längen tauchen auf im Rahmen der Lektüre, teilweise zu banales und alltägliches tritt in manchen Sequenzen zu sehr in den Vordergrund, insgesamt aber gelingt Teir eine unaufdringliche, dafür um so wirksamere Betrachtung des modernen Lebens, in dem es scheinbar keine gesicherten Grundpfeiler mehr gibt.

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