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Rezensionen zu
München

Robert Harris

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Robert Harris steht für umfassendes historisches Wissen, egal ob es um das antike Rom unter Cicero geht, oder um Hitler, bei jedem von Harris Bücher hat man das Gefühl, dass Harris wirklich Ahnung hat. Es ist nicht nur ein Gefühl, der ehemalige Cambridge-Student hat Literatur studiert und danach bei der BBC und etlichen namhaften britischen Zeitungen gearbeitet. Sein erster Thriller war „Vaterland“ - und eben jenes Buch war auch mein erstes von ihm, das ich gelesen habe. Damals war er noch fiktiv unterwegs, denn das Buch beschreibt ein Deutschland im Jahr 1964 – ein Deutschland, das den Zweiten Weltkrieg gewonnen hat. „München“ spielt etliche Jahre davor und beschreibt die Geschichte des Münchner Abkommens. Es gibt in „München“ etliche Auftritte von historischen Persönlichkeiten – Hitler zum Beispiel. Ein Mensch mit bleichem Gesicht, der ständig nach Schweiß riecht und dem man die Texte auf einer speziellen Schreibmaschine, die größere Buchstaben schreibt, schreiben muss, damit er sie leichter lesen kann. Oder der britische Premierminister Neville Chamberlain, ein sturer und gleichzeitig komplett uncharismatischer Mensch, der mich im Buch mit seiner Beschwichtigungspolitik und seinem „Herr Hitler" (ich hab noch nie jemanden gesehen, der dem „Hitler" ein „Herr" vorangestellt hat) fast wahnsinnig gemacht hat. Oder Benito Mussolini, Ernst von Weizäcker, Joachim von Ribbentrop, und etliche mehr. Eigentlich stehen die fiktiven Charaktere gefühlt klar in der Minderheit. Robert Harris zeichnet die Geschichte rund um die Ausfertigung und Unterzeichnung des Münchner Pakts 1938, wo es um den Einmarsch Hitler-Deutschlands in die Tschechoslowakei geht, genauer um die Eroberung des Sudetenlandes. Und wir dürfen dies anhand zweier (fiktiver) Charaktere miterleben: Einerseits anhand des Privatsekretärs des britischen Premierministers Chamberlains, Hugh Legat, und andererseits an Paul von Hartmann, Beamter im deutschen Außenministeriums. Die zwei kennen sich, haben zwei Jahre gemeinsam studiert. Nun treffen sie nach sechs Jahren wieder aufeinander und wollen etwas Schwung in die Verhandlungen bringen, denn von Hartmann ist, obwohl er in der NSDAP ist, keineswegs ein Fanatiker von Hitler – das genaue Gegenteil ist der Fall. Generell erfahren wir über Paul von Hartmann aber ziemlich wenig. Von Legat ist es dann doch etwas mehr, wenngleich sich Harris auch bei ihm nicht gerade verausgabt. Ich mag Harris' Art, wie er uns Geschichte näherbringt, es macht Spaß und ist auch noch lehrreich. Ich hätte Harris gerne als Geschichtslehrer gehabt, das merkte ich bereits bei „Intrige“, wenngleich man dessen Handlung auch auf Wikipedia nachlesen könnte. Bei „München“ gelingt ihm dann doch etwas, was mich fasziniert hat: Er zieht den Leser mit seinen ausführlichen Beschreibungen nicht nur zurück ins Jahr 1939, der dadurch nicht nur das Gefühl bekommt, live dabei zu sein - Harris gewährt dem Leser auch einen Blick hinter die Kulissen der Politik, er gewährt uns Einblick in die Verhandlungsräume der ganz großen Politik. Und das macht Spaß. Wenngleich… ...man bekommt nicht alles mit, bei Weitem nicht. Bis wir nach München an den Verhandlungstisch kommen, dauert es dazu auch noch seine gut 200 Seiten. Dazu kommt, dass das Buch zwar interessant ist, aber weit weg von einem Thriller – denn Spannung sucht man lange und findet sie doch nicht. Manchmal denkt man sich „Jetzt, JETZT passiert etwas Wichtiges, da kommt jetzt der Plot-Twist!“ - nope, Sir. Das ist immens schade, denn Harris baut sich mehrmals eine Rampe für den großen Höhepunkt, sprengt sie aber im selben Atemzug wieder in die Luft.

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Bisher kannte ich nur “Ghostwriter” des Autors. 2016 erschien “Konklave”, mit diesem Buch wurde ich überhaupt nicht warm. Das lag aber nicht aber Thema sondern an der Umsetzung des Autors. Gestern habe ich endlich “München” zu Ende gelesen. “München” fiel mir eigentlich nur, da ich München zu meinem Lieblingsstädten gehört. Manchmal wäre es gut, wenn ich Vorbestellen den Klappentext lese.. Ehrlich gesagt, fällt es mir ein wenig schwer, diese Rezension zu schreiben und es mittlerweile mein dritter Versuch. Ich habe mich während des Lesen gefragt, wer diesem Buch den “Politthriller” Stempel verpasst hat. Wir schreiben das Jahr 1938, Hitler ist an der Macht und will das Sudentenland annektieren. Um einen Krieg zu verhindern macht sich Chamberlain, Daladier und Mussolini auf dem Weg nach München, um dort das “Münchner Abkommen” zu unterzeichnen. Bis Chamberlain sich auf den Weg nach München macht, vergehen leider mehr als 180 Seiten. Erzählt wird die Handlung aus der Sicht der fiktiven Personen von Hartmann und Hugh Legat. Legat und von Hartmann kennen sich aus Cambridge, haben sich aber aus den Augen verloren. Von Hartmann hat Daten, die er seinen ehemaligen Freund Hugh zuspielen will. Während Legat Familienvater ist, blieb von Hartmann Single. man erfährt, wie Paul und Hugh, die unterschiedlicher nicht sein können, Freunde wurden. Ein zeitlang war auch Lena ein Teil des Freundeskreises. Im Verlauf zeigt Paul Hugh das Konzentrationslager Dachau, gemeinsam besuchen sie Lena, die schwerkrank ist, in einem Heim. Das waren die seltenen Augenblicke in denen sich das schriftstellerische Potential des Autors erkennen lässt. Doch diese Augenblicke sind sehr selten und immer wenn es ein bisschen spannend wurde, verliert sich der Autor in Ausschweifungen, die ich überhaupt nicht gebraucht hätte. “München” ist alles andere als ein spannender Politthriller. Für mich war es ein gut interessanter historischer Roman. “München” liest sich leider sehr schwerfällig und mir haben die Thriller Elemente gefehlt. Bis auf ein paar Ausnahmen passiert einfach zu wenig. Es ist kein Buch, das man unbedingt gelesen haben muss.Ich wollte das Buch mehrfach abbrechen, doch dann las ich die ersten 180 Seiten und irgendwie war ich doch neugierig, ob es doch noch spannend wird.

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Kein guter Start für Robert Harris und mich

Von: eulenmatz liest

16.02.2018

INHALT: September 1938 – in München treffen sich Hitler, Chamberlain, Mussolini und Daladier zu einer kurzfristig einberufenen Konferenz. Der Weltfrieden hängt am seidenen Faden. Im Gefolge des britischen Premierministers Chamberlain befindet sich Hugh Legat aus dem Außenministerium, der ihm als Privatsekretär zugeordnet ist. Auf der deutschen Seite gehört Paul von Hartmann aus dem Auswärtigen Amt in Berlin zum Kreis der Anwesenden. Den Zugang zur Delegation hat er sich erschlichen. Insgeheim ist er Mitglied einer Widerstandszelle gegen Hitler. Legat und von Hartmann verbindet eine Freundschaft, seit sie in Oxford gemeinsam studiert haben. Nun kreuzen sich ihre Wege wieder. Wie weit müssen sie gehen, wenn sie den drohenden Krieg verhindern wollen? MEINUNG: Robert Harris ist ein Autor, von dem ich unbedingt mal etwas lesen wollte. Ich schaue sehr gerne mal Politthriller und wollte es gerne mal mit einem Buch in diese Richtung probieren. Der Roman befasst sich mit dem Münchner Abkommen, welches am 29. September 1938 zwischen Hitler, Chamberlain. Daladier und Mussolini geschlossen worden ist. Dieses Abkommen bestimmte, dass die damalige Tschechoslowakei das Sudetenland an das ehemalige Deutsche Reich abtreten musste. Sowohl die Tschechoslowakei als die Sowjetunion waren allerdings bei diesem Treffen nicht dabei. Das Buch wechselt immer wieder zwischen den Sichten von Hugh Legat und Paul von Hartmann. Man spürt die Beklommenheit auf englischer Seite. Chamberlain möchte unbedingt einen Krieg verhindern. Legat und von Hartmann sind fiktive Charaktere. Das Treffen der Herren ist wirklich geschehen und der Personenkreis um die Regierungschefs existierte z.T. auch wirklich, aber die sonstige Handlung ist aus der Feder von Robert Harris gesprungen. Dennoch hält er sich sehr nah an die Fakten. Man hat das Gefühl, dass quasi jedes wichtige Dokument aus dieser Zeit ausgespürt und dieses in dem Roman verarbeitet hat. Dieser Bürokratismus ist zwar wichtig für das Ereignis, hat mich aber dann doch sehr ermüdet. Der Personenkreis ist auch sehr groß. Ich hatte große Mühe, die zu großen Teilen nur aus Männern bestehenden Nebencharaktere auseinander zu halten. Mir sagten die Namen auch alles nichts. Ich habe nebenbei immer gegoogelt, um mich ein bisschen vertrauter mit den Herren zu machen. Dennoch wäre ein Personenverzeichnis wirklich hilfreich gewesen, denn man erfährt zwar die Funktionen der Männer, aber sonst bleiben sie recht farblos und so auch weniger Gedächtnis. Die Handlung schleicht so 200 Seiten vor sich hin bis sich die Delegation dann endlich auf den Weg nach München macht. Das Buch hat nur gute 400 Seiten. Es tut dem Ablauf nicht gut, wenn auf der Hälfte eigentlich nichts Nennenswertes passiert, aber ich habe auf den zweiten Teil gehofft. Ich habe weitere 300 Seiten gelesen, die minimal spannender waren, weil sich auch endlich Legat und von Hartmann wieder begegnen. Auch der Widerstand gegen Hitler auf deutscher Seite hätte Spannungspotential haben können, aber auch das wurde nicht ausgeschöpft. Man führte eher steife Gespräche. Nach 300 Seiten habe ich das Buch dann abgebrochen, weil es einfach nicht mehr ging und es mich auch einfach nicht mehr interessiert hat. FAZIT: Mein erster Harris war jetzt leider nicht von Erfolg gekrönt. Leider konnte mich das Buch überhaupt nicht überzeugen, geschweige denn mitreißen. Mir fehlten hier schlichtweg die Spannung und der Sog, der mich die Geschichte hätte weiterverfolgen lassen. Trotzdem bekommt Robert Harris nochmal ein Chance. Ich vergebe 2 von 5 Sternen.

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