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Rezensionen zu
Hatten wir nicht mal Sex in den 80ern?

Timo Blunck

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Die widen 80er

Von: blaze aus Mörfelden

14.04.2018

Das Buch erzählt von einem Leben auf der Überholspur, viel Musik, viel Sex, viel Koks, immer geistreich, nie langweilig. Interessant, witzig, schrill und vor allem tieftraurig. Dazu eine große Liebe, die sich am Ende als Alptraum entpuppt - und trotzdem - oder gerade deswegen - nie ihre Anziehungskraft auf den Erzähler verliert.Alles in allem ein interessantes Dokument einer Zeit für alle, die wie ich in den 80ern groß geworden sind.

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Musik. Sex. Drogen. Liebe.

Von: M.

10.04.2018

Ein Buch, welches man nicht nur auf eine Weise lesen kann. So kann sich der Leser selbst aussuchen, ob er lieber wie die Therapeutin im Buch alles durcheinander hört, oder ob er lieber alle Einzelheiten des Lebens eines jungen Mannes, welcher die Musik sehr liebt, in chonologischer Reihenfolge lesen möchte. Ein Buch, welches sich intensiv mit dem Leben eines jungen Mannes beschäftigt, der nicht alleine in seinem Kopf ist und die Musik liebt. Seinen Erzählungen kann man nicht immer genau folgen, aber genau das ist es, was einen neugierig macht auf den Rest seiner Erzählung.

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Über 100 Frauengeschichten, Schlägereien, wilde Partys, Drogen-Nächte und eine Reise um den gesamten Globus. Schröder hat epische Kapitel für seinen Lebenslauf kreiert. Wenn man sich am Ende des Lebens an die Highlights erinnern soll, die das Leben ausgemacht haben, kann Schröder ein bibeldickes Buch manifestieren. Aber er ist nicht stolz auf sein Leben. Vielmehr bereut er die Odyssee seiner Lebenstortur. Nachdem er betrunken und high zusammenbricht, zwingt ihn seine Schwester Esther dazu, sich in Therapie zu begeben. Dr. Schulz bekommt seine gesamte Lebensgeschichte zu hören und wird von der Geschichte so stark angezogen, dass sie jegliches Zeitgefühl verliert. Wer ist dieser Schröder? Nach der Lektüre kann man diese Frage sehr leicht beantworten. Es ist eine Figur, die über 50 ist und erfolgreich durch viele Länder mit seiner Band tourte. Zusammen mit seinem imaginären Begleiter Knirpsi, der ihm immer wieder suggeriert, was er tun und denken soll. Er fungiert als dunkle Seite in seinem Hirn. Bereits früh wollte Schröder nicht so sein wie seine hochgebildeten Eltern. Seine Distanz zu seinem Vater, der Uni-Professor ist, führt ihn zu einem Draufgängerleben. Erste Sexerfahrungen erlebt er daher erst mit seiner Flucht. Die daraus evozierte erste Liebe ist zum Scheitern verurteilt. Über Jahre hinweg lernt er das Leben der Randgesellschaft kennen. Aus diesen Erfahrungen entwickelt er ein eigenes Bild von der perfekten Frau. Statt süß, intelligent, hübsch und sozial, entscheidet er sich für verrucht, geil, extrovertiert und abenteuerlustig. Timo Blunck war selbst erfolgreicher Bassist einer Band und projiziert seine Erfahrungen auf den Inhalt dieses Buches. Es wirkt selten verstellt und solidarisiert sich mit einer Authentizität der Texte. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf die 80er Jahre, die für ihn besinnungslose Sexorgien implizieren. Die Geschichte dreht sich neben zahlreichen Abenteuern, Sexorgien und Sexlüsten auch um die Erfahrungen der Liebe. Schröder erschafft sich das Bild seiner perfekten Frau in Sophia, die es meisterhaft versteht sein Leben in ein Dramastück zu verwandeln. Sie bringt ihn in die kuriosesten Situationen und drängt ihn ständig zu Entscheidungen, die verlustgeprägt sind. Während er in Sehnsucht verfällt und die Liebe zu einer Reise macht, die ständig auf ihren Lebenswegen flaniert, beschäftigt sie sich ständig auch mit anderen Männern. Der Schreibstil des Autors ist sehr prägnant. Sein Ich-Erzähler wirkt ständig authentisch und man kann sich äußerst schnell mit ihm identifizieren. Leider verliert sich das Buch mit ansteigender Seitenzahl in Banalität. Schröder verliert viel Sympathie, weil er Entscheidungen wie ein kleiner Schuljunge trifft. Das Buch beleuchtet ständig neue Zeitepochen und selbst diese verlieren mit zunehmenden Fortschreiten des Buches an Bildhaftigkeit und Emotion. Mühsam quält man sich letztendlich bis zum Schluss. Marcel Reich-Ranicki forderte daraufhin oftmals 200 Seiten weniger. Diese hätten diesem Buch tatsächlich deutlich mehr Strahlkraft verliehen.

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