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Rezensionen zu
Alles was glänzt

Marie Gamillscheg

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Der Inhalt des Romans ist schnell zusammengefasst, denn es ist eines jener Bücher, das auch ohne, dass viel passiert, glänzt (ha!). Wir befinden uns in einem österreichischen Dorf, am Fuße eines Erzbergs gelegen. Wo früher das Bergwerk florierte, herrscht heute Stillstand, ein Harren der Dinge, die da kommen: Der Berg würde bald einstürzen, hatte vor einigen Jahren ein Journalist prophezeit. Und dann stirbt Martin, ein junger Mann aus dem Dorf, bei einem Autounfall. Fast gleichzeitig kommt Merih neu in die Gemeinschaft: ein Regionalmanager, der einiges umkrempeln möchte. Die Beschreibung der Dorfbewohner, der Umgebung, der Schicksale, ist hervorragend, und ich muss es wissen: Ich habe als "Piefke" einige Jahre genau dort gewohnt. Ohne zu wissen, welchen Namen der Ort trägt, den die Autorin (die aus Graz kommt, und auch ich habe in der Steiermark gelebt) im Kopf hatte; das spielt keine Rolle: Ich weiß genau, wie es sich anfühlt, auf dem Hauptplatz dort zu stehen. Ich weiß, wie die letzte Dorfkneipe aussieht, kenne den alternden Stammgast dort, weiß um die Rolle des Schichtturms, wie sehr sich manche wegwünschen, welche Resignation bei denen herrscht, die bleiben. Wie sie sich abgehängt fühlen. Wie lange es dauert, in den nächstgelegenen Ort zu kommen, und wie mit Schicksalen, Unfällen und Selbstmorden umgegangen wird. Auf dieser Ebene hat mich das Buch daher voll abgeholt! Inhaltlich ist es ein langsames, ruhiges Buch, und trotzdem alles andere als langweilig. Was mich (und das ist meine ganz persönliche Meinung, kein Fehler des Romans!) ein bisschen gestört hat, sind die Anspielungen darauf, dass da vielleicht noch mehr passiert ist, als der Leser erfährt - ohne, dass diese konkreter werden. So war ich am Ende der Lektüre fast ein bisschen unbefriedigt, aber nur eine Sekunde lang: Dann überwog doch das fast heimische Gefühl und die Lust, auf jeden Fall noch mehr von der Autorin zu lesen!

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Ich beginne mein Lesejahr mit "Alles was glänzt", dem Debütroman von Marie Gamillscheg. Als Liebhaber von gut geschriebenen Geschichten hat mich die Autorin ab der ersten Seite überzeugt. Sie schildert die zum Teil (un)spektakulären Geschehnisse sehr deutlich. Fast hätte man das Gefühl, man wäre selbst auf dem kleinen Dorfplatz mit dem Brunnen gewesen und hätte auf die bunten Farben des Berges geblickt. Als Ostfriese auf dem platten Land kommt fast ein wenig Fernweh auf, wenn auch die geschilderte Örtlichkeit der Vernichtung geweiht scheint. Am Ende bleiben für mich einige Fragen offen. Dennoch bin ich froh, mit diesem Buch ins neue Jahr gestartet zu sein. Ein Buch, das sich sehr gut liest, und neugierig macht auf zukünftige Lektüre dieser begabten Autorin!

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„Alles was glänzt“ Marie Gamillscheg. Roman. Neuerscheinung Luchterhand Verlag. Die Einsamkeit ergreift das Dorf im Schatten des Berges. Jeden Tag mehr. Niemand traut mehr den jetzt zum unberechenbaren Ungetüm gewordenen steinernen Monolith, der von Stollen, Gängen und Höhlen durchzogen zur unberechenbaren Untergangsvision geworden ist. Vor allem seit der Journalist da war. Und seine Story greift und umgreift das Dorf. Mehr und mehr sind die verbliebenen Bewohner nun in sich selbst gefangen. Die Angst vor dem Berg wird zum Misstrauen gegen alles. Nichts ist mehr sicher, wenn sich Stein und Erde so endgültig bewegen… Dann stirbt Martin. Ein Autounfall. Martin, der sein neues Heim eben in modischer Farbe strahlen ließ. Martin, der am Wochenende noch mit Teresa im Auto saß und heute tot von Feuerwehr und Rettung aus dem Wrack gehoben werden muss. Martin, der junge hoffnungsvolle Mann. Und jetzt muss der Polizist des Dorfes zu den Eltern und zu Teresa, um die Todesnachricht zu überbringen…“Diesen Sommer wird es keine Kirschen geben. Martins Mutter hat alle Blüten vom Baum geschüttelt…“. Und dann kommt Merih an. Er hat von der Nutria Farm gehört und von vielem mehr hier in dem Ort, der so unheimlich geworden ist. Merih sucht sich ein Bild vom Leben und der steinernen Vergangenheit im Dorf zu machen. Den leeren Häusern, verlassenen Wegen und Geschichten. Und den dunklen Tunneln der Seelen im Schatten des Berges… Die österreichische Schriftstellerin und Journalistin Marie Gamillscheg legt mit „Alles was glänzt“ ihren ersten Roman vor. Die junge Autorin überrascht mit einer rasanten hintergründigen Erzählfolge, die in sehr direkter Sprache thematisch spannend in Ereignisse und Charaktere eintauchen und neugierig folgen lässt. Eine Autorin, die mit selbstbewussten und bemerkenswerten Sprach- und Erzählstil beeindruckt. Marie Gamillscheg, Alles was glänzt. Roman. Luchterhand Verlag. Walter Pobaschnig, Wien 12_2018 https://literaturoutdoors.com https://literaturoutdoors.wordpress.com

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Der Debütroman von Marie Gamillscheg #Alleswasglänzt lässt einen langsam in ihre Welt abtauchen. Sie beschreibt ein aussterbende Dorf, den ausgehöhlten Berg und die einzelnen Personen der Geschichte mit sehr viel Liebe zu ungewöhnluchen Details. Dabei wird keine Geschichte im herkömmlichen Sinn erzählt, sondern eine Art Sittenbild einer untergehenden Welt entworfen. Ausgesprochen bemerkenswert ist ihr Erzählstil: man hört das knacken des Berges, bemerkt die Temperatur der Luft. Die Autorin umreißt mit wenigen Worten, Phrasen, kurzen Sätzen - expressionistisch - Ort und Figuren und erweckt sie so intensiv und eindrucksvoll zum Leben. Fazut: fesselnde, sehr empfehlenswerte Lektüre!

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Rezension Marie Gamillscheg - Alles was glänzt Klappentext: Tief in den Stollen des alten Bergwerks tut sich was – und alle im Dorf können es spüren. Die Wirtin Susa zum Beispiel, wenn sie im „Espresso“ nachts die Pumpen von den Ketchup-Eimern schraubt. Oder der alte Wenisch, ihr letzter Stammgast. Sogar der Bürgermeister, wenn er nicht gerade auf Kur ist. Zuallererst aber hat es der schweigsame Martin gespürt, bis er dann eines Morgens die Kontrolle über sein Auto verlor. Es ist, als würde der Berg zittern, als könne er jeden Augenblick in sich zusammenbrechen. Für die junge Teresa und den Neuankömmling Merih ist die Sache klar: Sie will sich endlich absetzen aus dem maroden Ort, er hingegen sucht einen Neuanfang - ausgerechnet hier. Meinung: Ein Dorf steht im Schatten eines alten Bergwerkes. Und der dazugehörige Berg ist voller geheimnisvoller, zum Teil nicht kartographierter Stollen, der Berg zittert und immer wieder kommt es zu Rissen und leichten Erschütterungen. Als der junge Dorfbewohner Martin bei einem Autounfall stirbt, scheint sein Tod Ereignisse in Gang zu setzen, die das Dorf für immer ändern werden. Da ist z. B. die Schülerin Teresa, deren Schwester Esther an dem Verlust von Martin zu zerbrechen droht und die sie einfach nicht mehr erreichen kann. Oder die Gastwirtin Susa, die am Dorfplatz die Stellung hält, gefangen in ihrer Vergangenheit. Und als der Regionalmanager Merih in den Ort kommt, hofft er dort, einen Neuanfang zu finden. Alles was glänzt ist erstaunlich kurzweilig. Der eigenwillige Erzählstil benötigt zwar ein wenig Eingewöhnung, doch Marie Gamillschegs poetisch anmutende Erzählweise eröffnet sich dem Leser recht schnell. Mit klaren und präzisen Sätzen legt sie die Psyche ihrer Figuren dar, lässt uns Leser an deren Schicksalen teilhaben und schafft durch so viele kleine Andeutungen, dass sich diese ganz tief ins Herz bohren. Oft sind es hier die kleinen Worte, die auf die Zerrissenheit hindeuten, auf Schicksalsschläge und Erfahrungen, nur um dann im nächsten Satz schon auf etwas ganz anderes einzugehen und gerade dadurch die Brisanz hervorheben. Und genau das macht dieses Buch so besonders und ergreifend. Man erfährt genug über die Figuren, um sich in sie hineinzuversetzen, aber die Autorin lässt auch genügen Raum für Spekulationen. Das Buch ist etwas Besonderes und es fällt mir ehrlich gesagt schwer, es in passenden Worten zu beschreiben, ihm Gerecht zu werden. Die Geschichte wirkt nach und stimmt nachdenklich, sie lässt einen sich selber in so manchen Gedankengängen und Personen wiederfinden und sorgt dafür, dass ich auch zu meinem Leben und Ereignissen Parallelen zog. Und so hat mich dann letztendlich das Schicksal des alten Wenisch wohl am meisten berührt. Fazit: Alles was glänzt ist eigenwillig, aber sehr prägnant erzählt. Die Schicksale der Protagonisten berühren und gerade die Andeutungen und genau gewählten Worte sorgen dafür, dass das Buch mich sehr nachdenklich gestimmt hat. Ein intensives Leseerlebnis, das mich wohl noch eine ganze Weile beschäftigen wird. Von mir gibt es 4,5 von 5 Punkten. Vielen Dank für das Rezensionsexemplar.

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Obacht, Klappentext: „Tief in den Stollen des alten Bergwerks tut sich was – und alle im Dorf können es spüren. Es ist, als würde der Berg zittern, als könne er jeden Augenblick in sich zusammenbrechen.“ Marie Gamillschegs Romandebüt „Alles was glänzt“ hält die Lupe auf ein kleines Dorf, dessen Bewohner sich mit Leibeskräften am Gewohnten, Bekannten und Bewährten festkrallen, während der Wandel unaufhaltsam bebend auf sie zurollt. Ein tödlicher Unfall erschüttert die Gemeinde, Autounfall. Der Martin ist tot. Wie konnte das passieren? „Man kann wiederholen, was der Bürgermeister zur Zeitung gesagt hat: In der Stadt wäre das nichts, aber hier, bei uns, das trifft uns direkt ins Herz.“ Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht diverser Dorfbewohner. Von der verschrobenen Susa, die seit immer schon hinter der Theke der Dorfwirtschaft steht und jeden einzelnen Bewohner kennt. Wir betrachten die „Hinterwäldler“ durch die Augen von Merih, dem gesandten Regionalmanager, der für Wandel, Umzug und Update kämpft. Da ist Wenisch, der Alte, der sich noch gut an den jungen Martin und sein Chamäleon Franz erinnert. Teresa, ein junges Mädchen, deren Schwester Esther endlos unter dem Tod von Martin leidet. Sie selbst will einfach nur weg, raus in die Stadt. Die Erlösung von der Unsichtbarkeit. „In der Stadt muss es so fad sein“, sagt Susa zu Wenisch und stellt eine Kiste Mineralwasserflaschen auf den Boden hinter der Theke. „Wenn die herkommen, tun sie so, als wäre es das Aufregendste, was sie je erlebt haben, dass es hier Berge vor der Tür gibt, der Bus nur zweimal täglich kommt und dass man bei mir rauchen darf.“ Ich musste mehrmals herzlich schmunzeln über die sehr ehrliche, detaillierte und sensible Beobachtungsgabe der Autorin. Sie schreibt unheimlich reif, welche inneren und äußeren Veränderungen jeder der Charaktere durchmacht, ob impulsiv oder langfristig. Einen „richtigen“ Plot gibt es nicht, man ahnt, dass vielleicht irgendwann der Berg einstürzt. Die Sprache ist von einem Beben, ein Zittern, einem Spalt, der wächst. Parallel zur unaufhaltsamen Katastrophe wagt Merih den Neuanfang und baut sich mit dem Dorffest gleich einen neuen Ruf auf. Aber auch da ahnt der clevere Leser bereits: Das kann doch nur schiefgehen. „Der Regionalmanager wird richtig dumm sterben, stellt sich Susa vor. Ihm wird der Föhn ins Badewasser fallen oder er wird die Hand in den Toaster stecken oder er wird von einer Drehtür zerquetscht, weil er zu langsam durchgeht, in irgendeinem Kaufhaus der Stadt, am helllichten Tag, die Leute treten einen Schritt zurück und schauen zu.“ Während man also am stillen Plot teilnimmt, fühlt man sich wie ein heimlicher Beobachter, wie ein stummer Dorfbewohner. Einer, der zustimmend nickt und dann an seinem Weißbier nippt. Ja, so kennt man das, das stimmt. Hast ja Recht. „Sie haben Kinder und Enkel, die ihnen von ihren Reisen erzählen, ohne dass sie selbst wegfahren müssen. Sie müssen sich nicht für Politik interessieren, weil wenn irgendwo was Schlimmes passiert, dann passiert das immer sehr weit weg von hier.“ FUX-FAZIT: 🦊🦊🦊🦊 4 von 5 Füxen. Mich hat’s berührt. Weil ich so vieles nachvollziehen konnte, weil ich oft wirklich schmunzeln musste, weil ich mich kein einziges Mal langweilen konnte. Ja, es bleiben Dinge ungeklärt. Ja, es passiert viel zwischen den Zeilen, ja man muss a weng mitdenken. Aber für mich ist es ein ganz besonderes Romandebüt und ich freue freue freue mich auf mehr von Marie Gamillscheg. Bitte.

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INHALT: Die Aushöhlung eines Berges durch den Abbau von wertvollen Gesteinen ist das prägende Thema dieses Buches. Der zeitweise Wohlstand eines am Fuße des Abbaugebietes liegenden Dorfes und der anschließende, langsame Niedergang der Siedlung durch die Ausbeutung der Natur werden dramatisch von der jungen Autorin geschildert. Der geplünderte Landschaft bedroht nun die Bevölkerung und ihr Leben durch einen möglichen Zusammenbruch der alten Stollen. Zitat Seite 97 : „ Mancher Stein war von besonderer Beschaffenheit. In ihm schien ein weißes Licht, das sich tausendfach ins Innere spiegelte. Es erzählte von unbekannten Welten, entdeckte im Gewöhnlichen das Geheimnis, im Einzelnen den Zusammenhang, im Endlichen die Unendlichkeit.“ Menschliche Schicksale und Begebenheiten wurden in diesem Roman eindringlich mit der Geschichte des Berg - und Erzabbau verwoben. Der kleine Flecken entvölkert sich. Verschiedene Protagonisten, wie die Denkweisen der Gastwirtin Susa, Besitzerin der ESPRESSO Bar, ihres alternden Gastes und ehemaligen Bergarbeiter Wenisch, werden präzise und fesselnd dargestellt. Auch die Arbeit des Regionalmanagers Merih, der einen Strukturwandel und eine Umsiedlung der Bevölkerung in den Ortskern anstoßen möchte, stehen im Mittelpunkt des Romans. Doch ein tödlicher Autounfall des allseits beliebten Martin erschüttert die Dorfbewohner. Die beiden jungen Schwestern Esther und Teresa trauern um den jungen Mann und Freund und spielen mit dem Gedanken an einen Umzug in eine größere Stadt, wie es so viele ihrer Mitbewohner getan haben. Kann es einen Neubeginn für den sterbenden Ort geben? MEINE MEINUNG: Den Einstieg in die Thematik und den anspruchsvollen Schreibstil hat mir die junge Autorin mit ihrem Erstlingswerk nicht leicht gemacht. Teilweise liest man einen nüchternen Tatsachenbericht , aus dem man nur langsam eigene Schlüsse ziehen kann. Dann öffnet sich die Geschichte plötzlich abwechslungsreich und mit vielseitigen Facetten seiner Protagonisten, die man nun in verschiedene soziale Strukturen einordnen kann. Poetisch geschriebene Abschnitte und Zeilen verführen immer wieder zum Nachdenken und Nachspüren des Geschriebenen. Die Verbindungen innerhalb der Bevölkerung treten nun klar und schonungslos zu Tage. Es sind teilweise positive Beziehungen, aber es treten auch negative Gewalt und Aggressionen zu Tage. Das Lesen dieses Buches hat mich nicht unbedingt in eine glückliche Stimmung versetzt. Dazu ist die Thematik sterbender Regionen, die Ausbeutung der Natur und ihrer Ressourcen und der etwas schwermütige und bedächtige Schreibstil der Autorin nicht geeignet. Ingesamt ist es in meinen Augen aber ein sehr interessantes und lesenswertes Erstlingswerk einer jungen, begabten Schriftstellerin. Meine Bewertung: VIER **** Sterne für ein ungewöhnliches Buch und Thema.

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Alles was glänzt ist der Debütroman von Marie Gamillscheg. Gerade (19.03.2018) erschienen im Luchterhand Verlag. Auf kurzweiligen 222 Seiten erzählt sie das Schicksal einer Dorfgemeinschaft, die im Schatten eines großen Berges lebt. Ein Berg, den sie jahrelang als Bergwerk benutzt haben und sein glänzendes Inneres ans Tageslicht befördert haben. Sie leben mit dem Berg, überleben den Berg und der Berg überlebt sie. Jeder der Dorfbewohner merkt, dass sich etwas in dem Berg rührt, spätestens seitdem der Journalist einen Artikel darüber geschrieben hat, dass die Zukunft nicht rosig aussieht. Und spätestens seitdem Martin mit dem Auto auf den Straßen des Berges tödlich verunglückt ist. Doch wahrhaben möchte das niemand. Die Wirtin Susa nicht, der Bürgermeister nicht, Wenisch nicht. Teresa entdeckt bereits Risse im Boden, doch erzählt sie es niemandem. Der Regionalmanager Merih will das Dorf wieder aufleben lassen und die Bevölkerung umsiedeln. In kurzen Kapiteln erzählt Marie Gamillscheg abwechselnd aus der Sichtweise, der oben genannten Charaktere. Mal in kurzen, fast abgebrochenen Sätzen, mal wunderschön und anschaulich. Die Geschichte ist auf der einen Seite unglaublich klar und auf der anderen Seiten wird mir als Leser nicht gleich alles auf dem Goldtablett serviert - und genau das macht ihren Schreibstil so anziehend. Ich kann mir schnell denken, worauf es hinausläuft und trotzdem mag ich das Buch nicht aus der Hand legen. Steckt eine Kritik in unserer menschlichen Umgangsweise mit der Natur in dem Buch? Wie wir die Natur teilweise aushöhlen und fordern, bis sie eines Tages eventuell zurück schlägt und uns Menschen Schaden zufügt? Wie sehr sind Menschen in ländlicheren Regionen auf die Natur angewiesen und wen zieht es eher in die städtischen Gebiete mit mehr Infrastruktur? Was sind die Vor- und Nachteile dessen? Fragen, die nicht neu sind. Fragen, die sich die Menschen schon jahrelang stellen und doch sind sie immer wieder brandaktuell und finden auch in diesem Roman ihre unbedingte Daseinsberechtigung. Ich finde Marie Gamillscheg ist mit Alles was glänzt ein tolles und künstlerisches Debüt gelungen - und ich freue mich schon sehr auf mehr Gamilscheg-Glanz.

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