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Rezensionen zu
Ich

Elton John

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spannende Darstellung eines aufregenden Lebens mit vielen Höhen und Tiefen

Von: Dr. Michael Lausberg aus Doveren

29.10.2019

Dies ist die deutschsprachige Ausgabe der Autobiografie Elton Johns, an der er dreieinhalb Jahre zusammen mit dem Musikkritiker Alexis Petridis gearbeitet hat. Darin wird sein Leben als „einzige Achterbahnfahrt“ interpretiert, locker geschriebene Anekdoten wechseln sich mit ernsten Passagen ab. Das Buch beginnt gleich mit einem schweren Einstieg. Berichte über Selbstmordversuche, Drogenabhängigkeit, Trennungen und seine Diagnose von Prostatakrebs werden schonungslos, aber ohne Selbstmitleid geschildert. Seine problematische Kindheit ist ja bereits bekannt. Der Blick in die düsteren Seiten seines Lebens und die Auseinandersetzung damit ist auch Teil der Persönlichkeit Elton Johns. Sein Verhältnis zu anderen Künstlerkollegen nimmt viel Raum in seiner Biografie ein. David Bowie habe ihn womöglich niemals leiden können, sein Temperament zeigte sich, als er in betrunkenem Zustand Orangen nach Bob Dylan warf. Freundschaften wie mit John Lennon, Freddy Mercury und George Michael und ihre Geschichten kommen auch zur Sprache. Zwischen den unzähligen Anekdoten mit Stars aus den vergangenen Jahrzehnten kommen auch seine musikalischen Erfolge und sein Werdegang vom Pianisten zu einem der erfolgreichsten Musiker aller Zeiten. Genauso wie Erfolge in den 1980er Jahren gibt es Einblicke in sein rührseliges Stück von der umgetexteten Version von Candle in the Wind, in der er den Tod von Prinzessin Diana betrauerte. Die darauf folgende Single Something About the Way You Look Tonight, auf deren B-Seite Candle in the Wind ‘97 zu finden war, wurde mit 45 Millionen verkauften Exemplaren zur erfolgreichsten aller Zeiten. Unerwartet beichtet John auch, dass es in seinem Leben eine prüde Phase gab und er am Anfang seiner Karriere unsicher, voller Selbstzweifel und Selbsthass war, was er unter seinem schrillen Auftreten und seinen glitzernden Kostümen zu verstecken versuchte. Dies und seine bleibende Rebellion waren zwar Konstanten seiner Karriere, aber es scheint auch eine andere Seite in ihm zu geben. Wenn er offen sagt, dass er seine Hände für einen Pianisten eigentlich zu kurz hält, ist dies schon ein überraschendes Statement. Aber Rock'n'Roll hat ihn ja auch schließlich zum Star gemacht. Sein Privatleben und sein manchmal „schreckliches Verhalten“ gegenüber Freunden nehmen auch einen breiten Raum ein, vor allem gegen Ende des Buches. Gereift und ein wenig überdrüssig seines Ruhms als Musikstar beschreibt er, dass er die alltäglichen Dinge in seiner Familie liebt und er sie als ruhenden Pol ansieht. All dies, was er in seinen exzentrischen Phasen und der vielen Abstürze in seinem Leben, nicht hatte. Eine neue Bodenständigkeit, die zeigt, dass er immer wieder für Überraschungen gut ist und ein Mensch sich immer weiter entwickelt. Die Autobiografie ist eine wie erwartet spannende Darstellung eines aufregenden Lebens mit vielen Höhen und Tiefen. In aller Offenheit berichtet er von Abstürzen, Depressionen, die Bewältigung von Krisen und seinen Fehlern gegenüber Mitmenschen, aber auch von Höhepunkten und Glücksmomenten. Seine Musik rückt da ein wenig in den Hintergrund, was aber nicht schlimm ist, da sein Karriereweg ohnehin bekannt sein dürfte.

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