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Rezensionen zu
Ich

Elton John

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Wenn es jemanden gibt, der den Ehrentitel „Paradiesvogel“ wirklich redlich verdient hat, dann Reginald Kenneth Dwight, der Mann, der als Elton John eine beispiellose Karriere gemacht hat. Nun, nach mehr als 50 Jahren im Showbusiness hat der Rockstar Bilanz gezogen und seine Autobiographie „Ich“ veröffentlicht. Doch wie spannend kann ein Buch über einen Menschen sein, dessen Leben ohnehin schon ständig im Rampenlicht stattgefunden hat, der Mittelpunkt von Dokumentar- und Kinofilmen war? Nachdem ich das Buch gelesen, nein, geradezu verschlungen habe, kann es für mich nur eine Antwort geben: sehr spannend. Und ausgesprochen unterhaltsam. Denn Elton John mag nicht der weltbeste Autor sein, er ist aber ein großartiger Geschichtenerzähler, der sich selbst und sein verrücktes Leben in der Rückschau erfrischend selbstironisch kommentiert. Dabei schafft er es allerdings auch, an den richtigen Stellen eine Ernsthaftigkeit an den Tag zu legen, die klar macht, dass sein Leben nicht nur eine einzige große Party war. Elton John überzeugt in seiner Biographie dadurch, dass er nichts beschönigt, dabei aber auch nicht überdramatisiert. Er schlägt einen Bogen von seiner Kindheit im Nachkriegsengland der 50er Jahre bis in die Gegenwart, wobei der Schwerpunkt naturgemäß in der Zeit seines Karrierebeginns in den 70er Jahren bis zum Ende seiner Abschiedstour 2018 liegt. Er mischt Anekdoten, Beschreibungen von Konzerten, Begegnungen mit seinen Mitmenschen und spart auch seine Drogenexzesse nicht aus. Dabei stellt er eines unmissverständlich klar: er ist kein Opfer des Musikbusiness, er selbst ist für seine diversen Suchtprobleme verantwortlich. Und dabei ist er teilweise schon schmerzhaft ehrlich, er verharmlost nicht, er beschönigt nicht und er versucht nicht, sich selbst in einem besseren Licht dazustellen. So schreibt er über einen Drogenzusammenbruch Anfang der 90er Jahre: „Ich versteckte mich zwei Wochen allein im Schlafzimmer, nahm Kokain und trank Whisky. Wenn ich zwischendurch überhaupt etwas aß, spuckte ich es gleich wieder aus. Ich blieb tagelang wach, guckte Pornos, nahm Drogen. Ich ging nicht ans Telefon, Ich ging nicht an die Tür. Wenn es klopfte, saß ich stundenlang in völliger Stille da, starr vor Paranoia und Furcht, zu ängstlich, um mich zu bewegen, weil sie ja immer noch da draußen sein und mich ausspionieren konnten.“ Das hat nichts von der Rockmusikerromantik, die den Lesern oft verkauft wird. Bemerkenswert dabei ist allerdings, dass Elton John dabei nie die Schuld bei anderen sucht. Er wäscht auch keine schmutzige Wäsche. Über seine zeitweiligen Weggefährten verliert er nie ein böses Wort, auch wenn sie ihn enttäuscht oder ihm übel mitgespielt haben. Selbst seine Eltern, zu denen er ein durchaus ambivalentes Verhältnis hatte, beschreibt er ohne Wut und Verbitterung. Einen großen Raum im zweiten Teil des Buches nehmen die zahlreichen Wohltätigkeitsprojekte ein, für die er sich vor allem nach seinem Drogenentzug engagiert hat. Hier spürt man das Feuer, das heute immer noch heiß in ihm brennt, die Leidenschaft für sein Engagement. Dabei war es natürlich auch hier kein einfacher Weg, den sich er Sänger ausgewählt hat. Er beschreibt, wie er zahlreiche Freunde in- und außerhalb der Musikszene an Drogen und Aids verloren hat. Besonders der Tod von Ryan White, einem High-School-Schüler, der sich bei einer Bluttransfusion mit HIV infizierte und sich danach im Kampf gegen Aids engagierte, war eine Art „Erweckungserlebnis“ für John, der zu der Zeit der größte offen schwule Musikstar war und dessen Stiftung mittlerweile mehr als 450 Millionen US-$ für den Kampf gegen Aids gesammelt hat. Insgesamt erfährt man in „Ich“ kaum Neues über die beispiellose Karriere des Musikers, dafür umso mehr über den Menschen Elton John. Dabei legt er einen angenehm leichten Ton an den Tag, ohne Gehässigkeiten oder böse Worte. So wird die Biographie zu einer äußerst unterhaltsamen Zeitreise durch 50 Jahre Rock- und auch Zeitgeschichte, die Elton Johns Lebensgeschichte mit allen Höhen und Tiefen, allen Siegen und Niederlagen wiedergibt.

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„Das Grossartige am Rock‘n Roll ist, dass jemand wie ich ein Star sein kann“ Elton John zählt ganz sicher zu den größten und gleichzeitig schillerndsten Künstlern seiner Zeit und nachdem mich bereits das Biopic „Rocketman“ begeistern konnte, wollte ich mehr über ihn erfahren. Ich habe mich daher sehr über seine kürzlich erschienene Autobiographie gefreut, deren Covergestaltung ich als sehr gelungene Leseeinladung empfinde. Die vielen Anekdoten/Schlaglichter aus seinem Leben, von denen er auf eine sehr persönliche und überraschend intime Art und Weise berichtet - so als würde er seine Worte an einen engen Freund richten - sorgen zwischendurch immer mal für humorvolle Momente, wenn er beispielsweise mit „spitzer Zunge“ kleine Seitenhiebe an Kollegen verteilt oder seine herrschsüchtige Mutter portraitiert, aber es überwiegen die sehr berührenden Lebensabschnitte, in denen er von seiner Sucht oder auch den vielen traurigen Abschieden von geliebten Menschen berichtet. Hier hat mich ganz besonders seine Einstellung zum Tode von Lady Diana und den dadurch entstandenen riesigen Charterfolg von „Candle in the wind“ überrascht und beeindruckt. Natürlich ist auch seine Homosexualität ein begleitendes und vielschichtig dargestelltes Thema, beginnend bei seinem späten Outing bis hin zu seiner Ehe mit David Furnish, mit dem er mittlerweile zwei gemeinsame Söhne großzieht. All dies sorgt während des Lesens natürlich für eine starke emotionale Verbindung und ich habe das Gefühl vermittelt bekommen, den „nackten“ Menschen hinter Kostüm und Maskerade kennenlernen zu dürfen. Fazit: Das bewegende und schillernde Leben Elton Johns wird von ihm ungefiltert portraitiert und sorgt für eine intime Nähe. Stark!

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Nachdem dieses Jahr bereits der Film Rocket Man erschienen ist, kam jetzt noch seine Autobiografie. Wer denkt, dass das Buch nichts mehr zu bieten hat täuscht sich gewaltig. Als allererstes fällt natülich das Cover ins Auge. Es ist alles bis auf Eltons Brille in Schwarzweiß gehalten. Die Brille schimmert jedoch in allen Regenbogenfarben. Ich finde das Cover passt sehr gut zum Buch und es gefällt mir sehr gut. Auch wenn man den Schutzumschlägt löst, befindet sich kein rein weißes Buch darunter. Stattdessen muss man es nur ins Licht halten um zu merken, dass es silbern schimmert. Der erste Eindruck kann eben täuschen. Sowie bei Elton auch. Das Buch ansich ist in mehrere Kapitel unterteilt . Dieses sind meist recht ausführlich. Außerdem sind 3 Zwischenteile mit Bildern enthalten. Dabei fand ich sehr schön, wie man kurz davor darüber gelesen hat und dann auch noch Fotos dazu sehen konnte. Das hat das Buch nochmal besser abgerundet. Das Buch hat mich auf so vielen verschiedenen Ebenen überrascht. Zum einen der Schreibstil. Ich hätte nie erwartet, dass sich ein fast 500 Seiten langes biographisches Buch so angenehm lesen lässt. Es ist sehr kurzweilig und oft recht spannend. Man kann super gut zwei oder drei Kapitel nacheinander lesen ohne überfordert zu sein. Teilweise war ich so in die Geschichte vertieft, dass ich das Gefühl hatte, das Elton John ein langjähriger Freund von mir wäre, der gemeinsam mit mir in Erinnerungen schwelgt. Zum anderen wäre da auch noch die offene Erzählhaltung. Es wurde nichts beschönigt oder weggelassen. Wir verfolgen Elton Johns Leben mitsamt seinen Höhen und Tiefen. Was anderen Leuten vielleicht peinlich wäre, wird hier nicht verschwiegen. Egal ob es um Drogen, Homosexualität, sein Kindheit oder andere Fehltritte geht. Elton John verschweigt es uns nicht. Es ist wahrlich beeindruckend wie offen er seine Geschichte erzählt. Ein weiterer spannender Punkt sind die zahlreichen Freundschaften mit anderen Musikern. Wir treffen John Lennon, Ringo Star, Rod Stewart und viele andere. Während Elton zu Beginn noch erfurchtsvoll seinen Helden aus der Musikszene begegnet, legt er relativ schnell seine Schüchternheit ab und befreundet sich mit vielen von ihnen. Generell folgen wir seinem Leben relativ chronologisch aus der Ich-Perspektive. Manchmal gibt es bereits Ausblicke in die Zukunft. Aber auf diese wird dann zum zeitlich korrekten Punkt auch nochmal darauf eingegangen. Wir verfolgen seine Kindheit, seine ersten Erfolge und auch seine Misserfolge in der Musikszene. Besonders spannend hierbei fand ich, wie ausführlich einige Szenen beschrieben sind. Über seinen genauen Werdegang möchte ich hierbei noch nicht eingehen. Stattdessen sollte man das Buch selbst lesen. Egal ob großer Elton John Fan oder einfach nur Musikinteressiert. Dieses Buch ist ein Meisterwerk. Besonders schön fand ich es währenddessen die erwähnten Songs anzuhören. Das hatte noch etwas ganz besonderes. Empfehlung: Diese Biografie hat mich so beeindruckt, wie noch keine zuvor. Ich kann sie nur jedem ans Herz legen, der schon immer mal mehr über den schillernden Popstar Elton John wissen wollte. Auf keinen Fall sollte man sich von der Länge des Buches abschrecken lassen, denn man kann wunderbar jeden Tag ein paar Kapitel lesen und dann erstmal die Eindrücke verarbeiten. Ich gebe dem Buch 5/5 Sterne und freue mich schon sehr den Künstler nächstes Jahr live zu sehen !

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Eine lebende Legende erzählt aus seinem bewegenden, nicht immer nur schillernden Leben. . Ich war natürlich gespannt, was diese Autobiografie zu sagen hatte, vor allem, nachdem ich den wunderbaren Film „Rocketman“ gesehen und dadurch ein vollkommen neues Bild des exzentrischen Sängers erhalten habe. ich war von dem Film regelrecht begeistert und beeindruckt, aber was Elton John mit seiner Autobiografie abgeliefert hat, übertraf all meine Erwartungen um ein Vielfaches (und ich habe nach dem Film hohe Erwartungen gehabt). Es ist wirklich äußerst beeindruckend, wie offen Elton John aus seinem Leben erzählt. Von seinen Ängsten und Hoffnungen. Von seiner Suche nach Liebe und Glück, aber auch seinem ausschweifenden Leben inmitten von Alkohol und Drogen. Ich kann gar nicht oft genug wiederholen, wie sehr mich diese Offenheit beeindruckt, mit der der Musiker sein Leben erzählt. Da wird kein Blatt vor den Mund genommen, wenn es um seine Drogenexzesse und seine Homosexualität geht. Interessanterweise ist dieses Leben auf eine gewisse Art und Weise „normal“, auf der anderen Seite so unglaublich, emotional und nahezu episch, wenn man nach den letzten Seiten das Buch zuschlägt. Elton John wird einem durch diese Biografie sehr sympathisch und man möchte ihn am liebsten persönlich kennenlernen und erst einmal in den Arm nehmen. Ich kann nur meinen virtuellen Hut ziehen vor diesem Rückblick auf ein Leben, in dem es um Mut, Rückhalt und vor allem auch Selbstbewusstsein geht. Auch wenn Elton John immer wieder betont, er hätte in gewissen Dingen kein Selbstbewusstsein, so zeigt „Ich“, dass er sehr wohl immer wieder die Kraft fand, sein Leben so zu gestalten, wie er es möchte. An vielen Stellen äußerst humorvoll, werden Anekdoten erzählt, bei denen man gerne dabei gewesen wäre. Aber auch dramatische Selbstmordversuche werden nicht unter den Teppich gekehrt und im Nachhinein auch mit einer gewissen Selbstironie beschrieben. Seine sexuelle Entwicklung, die auch die Suche nach weiblicher Liebe beinhaltet, wird sehr glaubwürdig mit all den Sehnsüchten und Zweifel beschrieben, so dass man in Elton John einen sehr sympathischen und auch empathischen Menschen sieht. Plötzlich erkennt man in seiner Musik ganz andere Perspektiven als beim oberflächlichen Zuhören. Elton John besteht nämlich nicht nur aus seinen weltweiten Hits, sondern kann weitaus mehr vorweisen als nur Balladen. Es liest sich fast wie ein „Who is who“, wenn man die Musiker und Künstler in diesem Buch entdeckt, mit denen Elton John zu tun hatte. Mit dem einen mehr, mit dem anderen weniger. Oft entstanden aber wunderbare Freundschaften, die über Jahre hinweg andauerten und besonders die Beziehung zu Rod Stewart sorgt in dieser Biografie für so manch ein Grinsen während des Lesens. Elton John steht immer zu seinem Leben, egal was er gemacht hat, egal ob positiv oder negativ. An manchen Stellen verlor ich mich während des Lesens richtiggehend in seiner Geschichte und hatte den Eindruck, er säße mir gegenüber und erzählt mir mit einem Glas Bier in der Hand seine Lebensgeschichte. „Ich“ ist eine der wenigen Autobiografien, die ich sofort wieder lesen könnte, so perfekt hat sich mich unterhalten und emotional auch getroffen. Es ist eine ehrliche und ungefälschte Lebensgeschichte, an der Elton John uns teilnehmen lässt. Und am Ende, wenn er im Epilog noch einmal über die Zukunft seines Lebens nachdenkt, fühlt man sich direkt angesprochen. Ich bin wirklich schwer begeistert. Es ist vor allem unglaublich faszinierend, in welcher Rekordzeit man die 500 Seiten „inhaliert“. . Fazit: Lebensbejahend, schrill, hoffnungsvoll, sympathisch, emotional, ehrlich … eine Achterbahnfahrt, die gelesen werden muss. © 2019 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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Coole kreative Outfits, abgefahrene Brillen und viele Schmusesong, unter denen ab und an ein Knaller ist, mehr wusste ich nicht über Elton John. Ich mag seine Stimme und stehe auf Piano. Seine Platten oder CDs sind nicht in meiner Sammlung außer der schäbigen Duettsammlung (shame on me;) )mit dem wunderbaren Duett „Dont‘ let the sun go down on me“ – von dem er überzeugt war, er wäre so „grottenschlecht“, dass er ihn niemals veröffentlicht – das er zusammen mit George Michael singt, wobei Mr. E. John Herrn Michael stimmlich sehr blass aussehen ließ. Elton John war eben immer da, wie das Wetter, mal hier ein Song im Radio,, mal in der Kneipe was, damit hatte es sich für mich. Dann kam der Film Rocket Man und WOW, Edgy aka Taron Egerton aus den „Kingsmen“ kann singen, und das so gut, dass er Elton John Songs keinen Schaden zufügt, im Gegenteil! Der Film war gut. Machte neugierig, ergo musste die Biographie her. Und die hat es in sich. Anfangs, Eltons sehr unerfreuliche Kindheit wird getreu wiedergegeben, dachte ich, das Buch wäre nur ein fader, weil stimm- und bildloser Abklatsch des Films, doch es ist mehr. Es ist die Stimme eines außergewöhnlichen Hedonisten. Eines gereiften Hedonisten mit einer erklecklichen Prise britischen Humors, der wunderbaren Fähigkeit sich selbst nicht allzu ernstzunehmen und sich selbst gegenüber gnädig zu sein (zumindest seit er von seinen diversen Süchten befreit ist), vulgär, direkt, und immer nach dem Motto: Hier stehe ich, ich will nicht anders. Das imponiert. Ein vielfältiger, interessanter Charakter ist auf den Seiten dieser Biographie zu entdecken. Launisch, kommunikativ, extrem emotional, humorvoll, liebevoll, freundlich, kitschliebend, wohltätig und mal eben in Melbourne ne alte Straßenbahn kaufend, die dann in England in seinem Garten rumsteht. Elton John ist so schillernd wie seine Bühnenoutfits, und sich von ihm seine Geschichte erzählen zu lassen eine Bereicherung. Besonders, weil er wirklich jeden kennt von John Lennon bis Keith Richards und Lady Gaga, und niemand den herrlichen Quatsch, den er mit seinem Buddy in Albernheit, Rod Steward, fabriziert, verpassen mag. Die Lebenskraft und Lust und der Mut, der ihm selbst so gar nicht bewusst zu sein scheint, ist erfrischend. Als Überlebenskünstler kann sich Elton John locker mit Keith Richards messen, zwei sehr unterschiedliche Biopgraphien die in keiner Bibliothek fehlen sollten.

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Mit seiner Musik bin ich aufgewachsen und wann immer seine Songs im Radio laufen, drehe ich die Lautstärke auf. Ich sehe den exzentrischen, schrill gekleideten Sänger mit der runden Brille vor mir. Es ist der Sänger, der auf Prinzessin Dianas Trauerfeier „Candle in the Wind“ singt und mir damit eine Gänsehaut beschert. Die Rede ist von Elton John, dessen Autobiografie im Oktober 2019 beim Heyne Verlag erschienen ist. Bewundernswert ist die exquisite Aufmachung des Buches, das Cover - ein echter Hingucker - eine Zierde in jedem Buchregal. Eine Inspiration zum Lesen! „Elvis Presley lernte ich durch meine Mutter kennen. Jeden Freitag nach der Arbeit holte sie ihre Lohntüte ab, hielt auf dem Heimweg bei Siever‘s, einem Elektrogeschäft, das auch Schallplatten im Angebot hatte, und kaufte sich einen neue 78er Schellackplatte.“ (Auszug aus dem Buch S.17) So beginnt die Lebensgeschichte des 1947 als Reginald Dwight geborenen Ausnahmekünstlers in einem Londoner Vorort. Sein Verhältnis zu den getrennt lebenden Eltern ist schwierig. „Und dann gab es bei uns zu Hause noch das Klavier, das meiner Großmutter gehörte. Tante Win spielte immer darauf, und irgendwann auch ich. In meiner Familie wurde gern erzählt, ich sei am Klavier ein Wunderkind gewesen.“ (Auszug aus dem Buch S.24) Der Leser begleitet den schüchternen Jungen auf seinem Weg zum Popstar. Im Alter von 23 Jahren tritt Elton John erstmals in den USA auf und seither gehört er zu den Größten der Musikwelt. Mit über siebzig Jahren blickt er nun auf seine bewegtes Leben zurück, erzählt von Höhen und Tiefen, von übermäßigen Alkohol- und Drogenkonsum, von Selbstmordversuchen, vom Entzug und der langen Suche nach Liebe und dem passenden Partner an seiner Seite. Elton John berichtet von den 80er Jahren, in denen sich Aids zu einer weltweiten Epidemie entwickelt. Er gründet eine AIDS-Stiftung, nachdem er mit ansehen muss, wie viele seiner Bekannten (z.B. Ryan White und Freddy Mercury), dieser schlimmen Krankheit zum Opfer fallen. Elton John ist mit vielen Stars aus dem Showbusiness befreundet, obwohl er manchmal ein ziemlicher Hitzkopf ist und zu Wutausbrüchen neigt. Aber er hat ein großes Herz. Elton Johns dramatische Lebensgeschichte fasziniert mich. Überraschend ehrlich und freizügig offenbart er aller Welt private, bisweilen bizarre Details aus seinem Leben. Mit jeder gelesenen Seite wird er mir vertrauter. Ich finde es bemerkenswert, wie er seine Fehler und Eigenheiten erkennt und zu seinen Schwächen steht. Damit wird der große Weltstar für mich greifbar, als wäre es der Nachbar von nebenan. Ich freue mich für Elton John, als er in David endlich die große Liebe findet und der Wunsch in ihnen reift, Eltern zu werden. Dass sie diesen Wunsch in die Tat umsetzen, finde ich bewundernswert. Beim Lesen habe ich das Gefühl, dass die beiden in ihrer Rolle als Eltern aufgehen. Noch ganz vertieft in die Szenerie, bemerke ich plötzlich, dass ich die knapp 500 Seiten in Rekordzeit durchgelesen habe. Dieses Buch ist spannend, mitreißend und unterhaltsam wie ein Roman. Klasse geschrieben! Leseempfehlung! Respekt, Sir Elton John! Übrigens, im Buch befindet sich auch eine kleine Fotodokumentation. Beim Heyne Verlag ist kürzlich auch ein Bildband „Elton John - Das Porträt - Fotos auf 40 Jahren“ erschienen. Bestimmt eine interessante Ergänzung zur Autobiografie.

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spannende Darstellung eines aufregenden Lebens mit vielen Höhen und Tiefen

Von: Dr. Michael Lausberg aus Doveren

29.10.2019

Dies ist die deutschsprachige Ausgabe der Autobiografie Elton Johns, an der er dreieinhalb Jahre zusammen mit dem Musikkritiker Alexis Petridis gearbeitet hat. Darin wird sein Leben als „einzige Achterbahnfahrt“ interpretiert, locker geschriebene Anekdoten wechseln sich mit ernsten Passagen ab. Das Buch beginnt gleich mit einem schweren Einstieg. Berichte über Selbstmordversuche, Drogenabhängigkeit, Trennungen und seine Diagnose von Prostatakrebs werden schonungslos, aber ohne Selbstmitleid geschildert. Seine problematische Kindheit ist ja bereits bekannt. Der Blick in die düsteren Seiten seines Lebens und die Auseinandersetzung damit ist auch Teil der Persönlichkeit Elton Johns. Sein Verhältnis zu anderen Künstlerkollegen nimmt viel Raum in seiner Biografie ein. David Bowie habe ihn womöglich niemals leiden können, sein Temperament zeigte sich, als er in betrunkenem Zustand Orangen nach Bob Dylan warf. Freundschaften wie mit John Lennon, Freddy Mercury und George Michael und ihre Geschichten kommen auch zur Sprache. Zwischen den unzähligen Anekdoten mit Stars aus den vergangenen Jahrzehnten kommen auch seine musikalischen Erfolge und sein Werdegang vom Pianisten zu einem der erfolgreichsten Musiker aller Zeiten. Genauso wie Erfolge in den 1980er Jahren gibt es Einblicke in sein rührseliges Stück von der umgetexteten Version von Candle in the Wind, in der er den Tod von Prinzessin Diana betrauerte. Die darauf folgende Single Something About the Way You Look Tonight, auf deren B-Seite Candle in the Wind ‘97 zu finden war, wurde mit 45 Millionen verkauften Exemplaren zur erfolgreichsten aller Zeiten. Unerwartet beichtet John auch, dass es in seinem Leben eine prüde Phase gab und er am Anfang seiner Karriere unsicher, voller Selbstzweifel und Selbsthass war, was er unter seinem schrillen Auftreten und seinen glitzernden Kostümen zu verstecken versuchte. Dies und seine bleibende Rebellion waren zwar Konstanten seiner Karriere, aber es scheint auch eine andere Seite in ihm zu geben. Wenn er offen sagt, dass er seine Hände für einen Pianisten eigentlich zu kurz hält, ist dies schon ein überraschendes Statement. Aber Rock'n'Roll hat ihn ja auch schließlich zum Star gemacht. Sein Privatleben und sein manchmal „schreckliches Verhalten“ gegenüber Freunden nehmen auch einen breiten Raum ein, vor allem gegen Ende des Buches. Gereift und ein wenig überdrüssig seines Ruhms als Musikstar beschreibt er, dass er die alltäglichen Dinge in seiner Familie liebt und er sie als ruhenden Pol ansieht. All dies, was er in seinen exzentrischen Phasen und der vielen Abstürze in seinem Leben, nicht hatte. Eine neue Bodenständigkeit, die zeigt, dass er immer wieder für Überraschungen gut ist und ein Mensch sich immer weiter entwickelt. Die Autobiografie ist eine wie erwartet spannende Darstellung eines aufregenden Lebens mit vielen Höhen und Tiefen. In aller Offenheit berichtet er von Abstürzen, Depressionen, die Bewältigung von Krisen und seinen Fehlern gegenüber Mitmenschen, aber auch von Höhepunkten und Glücksmomenten. Seine Musik rückt da ein wenig in den Hintergrund, was aber nicht schlimm ist, da sein Karriereweg ohnehin bekannt sein dürfte.

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