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Rezensionen zu
Versteckte Wunder

Ernest van der Kwast

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€ 11,00 [D] inkl. MwSt. | € 11,40 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis)

Ich verbringe immer wieder gerne einige Urlaubstage in den Niederlanden - am liebsten irgendwo am Meer, zwischendurch aber auch mal grenznah oder auch in Städten wie Amsterdam oder Haarlem. Aber Rotterdam? Bis auf eine kurze Hafenrundfahrt und Einblicke vom Wasser aus kenne ich von der Stadt bislang nichts, denn einer der größten Seehäfen der Welt und der größte Tiefwasserhafen Europas dominierte bisher für mich das Bild. Doch Ernest van der Kwast bietet mit diesem Buch voller kurzer Geschichten Einblicke der ganz anderen Art. In seinen 60 Vignetten stellt er Menschen der Stadt vor, alltägliche Menschen, die hier kurz im Rampenlicht stehen und so in Erscheinung treten. Der Autor beobachtet nicht nur genau, er führt auch Gespräche mit diesen Menschen und schaut so hinter die Fassade und auf Lebensentwicklungen, die nicht immer geradlinig und dadurch umso interessanter sind. Auf Märkten, in Geschäften, bei der Arbeit, überall findet er sie und erfährt von Lebensträumen und aussterbenden Werten, von Engagement und schrägen Charakteren - ein buntes Kaleidoskop an Schicksalen, an denen wir meist achtlos vorübereilen. Manche der Vignetten sind unterhaltsam, einige recht farblos, andere stimmen nachdenklich oder auch wehmütig. Ob nun der Taxifahrer mit Tourette-Syndrom (stelle ich mir sehr eindrucksvoll vor), der Frittürologe, der weltweit das einzige Mitglied der World Frying Federation ist, der Kontaktbereichsbeamte, der einmal pro Woche einen Tisch und zwei Stühle auf die Straße stellt und dort mit den Bewohnern spricht, um herauszufinden, was diese stört oder aufregt oder Unikate auf dem Markt - interessante Schicksale gibt es offenbar an jeder Ecke, man muss nur die Augen und Ohren offen halten. Abgesehen davon erfahren die Lesenden hier auch etwas über einzelne Stadtteile, besondere Orte oder Sehenswürdigkeiten - es formt sich wie nebenher auch ein Bild der Stadt, geprägt durch die Augen eines Einheimischen. Die meist 2-3 Seiten langen Geschichtchen eignen sich hervorragend als Pausenlektüre bei der Arbeit oder auch des Abends kurz vor dem Einschlafen. So habe ich das Buch wohldosiert gelesen und konnte auf diese Art jede der Erzählungen genießen. 60 unterhaltsame Vignetten, die das Bild einer Stadt darstellen, kleine Perlen im Alltag. © Parden

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Ernest van der Kwast kannte ich nicht. Ich entdeckte das Buch mit den Erzählungen aus und über Rotterdam bei Stöbern in der Online-Vorschau des btb Verlags. Und ich hatte nach Jahren wieder Lust auf einen Erzählband. Warum also nicht einmal einen moderneren? Sonst griff ich bisher stets zu Klassikern. Klappentext Vom Fensterputzer des größten Gebäudes der Niederlande, der drei Monate älter ist, wenn das letzte Fenster geputzt wird und dann wieder anfängt, bis hin zur Poletänzerin in einem Nachtclub, die den Autor bei ihrem Auftritt ansieht, wie es noch keine Frau getan hat. Er stellt dem Leser Menschen vor, die man nicht kennt, die einen aber umso mehr verzaubern: einen Taxifahrer mit Tourette-Syndrom; einen Feuerspucker, der es mit einem Panzer aufnimmt; einen Pianisten, der zwischen gebrauchten Waschmaschinen und Staubsaugern Konzerte gibt. Ein Buch voller Menschlichkeit und wunderbarer Geschichten, die dazu anregen, besser hinzusehen und zuzuhören. Die Geschichten waren zum Teil sehr berührend. Vor allem die Erzählung über den Pianisten, der zwischen den gebrauchten Waschmaschinen und Staubsaugern Konzerte gibt, hat mich ganz arg berührt. Es ist van der Kwast auch insgesamt gelungen, mich mit seiner Sprache zu erreichen. Ich war beim Lesen an diesen Orten, traf diese Menschen. Und dass, obwohl die Erzählungen wirklich sehr kurz waren. Häufig waren es gerade mal drei Seiten, auf denen wir in die Geschichte eines Menschen eintauchen durften. Das ist auch der Grund, warum mich das Buch jedoch letztlich nicht ganz erreichen konnte. Die Erzählungen waren mir zu kurz. Ich lese unter anderem deshalb sehr selten Erzählungen, weil sie mir an sich meist zu kurz sind und ich lieber tiefer und länger in eine Geschichte eintauche. Dreieinhalb Seiten sind für mich dadurch wirklich absolut zu kurz. Dennoch muss ich gerade deshalb hier noch einmal unterstreichen, wie gelungen ich es vom Autor fand, mich auf diese kurze Art und Weise nach Rotterdam zu holen und die Menschen fühlen zu können, um die es in seinen Erzählungen geht.

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Mit diesem Buch von Ernest van der Kwast bin ich auf eine Perle in diesem Lesesommer gestoßen. Ein wundervolles Buch voller Geschichten, voller Menschen und voller einzigartiger Momente. Ernest van der Kwast beobachtet Menschen. Das macht er sehr genau. Anschließend teilt er uns, den Lesern mit, was er über jeden dieser Menschen herausgefunden hat. Somit lernen wir in diesem Buch sehr, sehr viele Menschen unterschiedlichster Couleur in ihren besonderen Eigenheiten kennen. Wir können sie bewundern, über sie schmunzeln oder mit ihnen trauern. Jeder Geschichte ist nur zwei oder drei Seiten lang. Davon passen eine ganze Menge ins Buch. So lernen wir die Toilettenfrau Sandra kennen, bei der die Benutzung 25 Cent kostet und die sich manchmal wie eine Verkehrspolizistin vorkommt. Die Männer gehen geradeaus, die nach rechts. Aber ihre Toiletten sind sauberer als die für 60 Cent nebenan im Einkaufszentrum. In einer anderen Geschichte erfahren wir von den Töchtern Joke und Sylvia des Blumenhändlers „Piet de Snor“. Sie habend en Blumenladen übernommen und sind jetzt „Die Mädels von Piet de Snor“ und setzen die Tradition der Beratung fort. Mit einem Lächeln, das fast so groß ist wie der gewaltige Schnurrbart (Snor) ihres Vaters. Ebenso interessant wie übrigens fast jeder der ca. sechzig Menschen, Geschichten, Orte in Rotterdam ist diue Geschichte von dem Lumpia(Frühlingsrollen)-Bäcker Ronnie. Seine Kumpel nennen ihn Ronnie oder „Scheißchinese“, was für ihn offenbar völlig in Ordnung ist. Da diese Menschen alle in Rotterdam leben, lernen wir gleichzeitig diese Hafenstadt kennen. Eine Stadt mit besonderen Gebäuden und mit ihren heimeligen Ecken, in die sich sonst kaum ein Tourist verirrt. Im Büchermeer der Neuerscheinungen ist es schwer, ein stilles, aber herzliches und wundervolles Buch zu finden, aus dem man so viel mitnimmt. Die Geschichten der Menschen machen Mut, denn sie zeigen ein Bild über das Leben im Alltag. Ich habe sehr genossen und lege es jedem ans Herz (und am liebsten auf den Nachttisch), der etwas von dem Stress der heutigen Tage abschalten möchte. Dieses Buch verdient viel mehr Leser, als in ihm Menschen beschrieben sind. © Detlef Knut, Düsseldorf 2022

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Die kleinen Geschichten lesen sich ganz wundervoll. Jede für sich ist interessant und verlangt eigentlich „nach mehr“. Man möchte mehr erfahren, doch nach 2-3 Seiten ist die Geschichte leider beendet. Der Autor hat einen wunderbaren zwischenmenschlichen Bogen seiner Heimatstadt gespannt. Jede einzelne Geschichte hat den Stoff, aus dem ein interessanter Roman werden könnte. Vielleicht überrascht der Autor den Leser ja damit.

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