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Rezensionen zu
Am liebsten sind mir die Problemzonen, die ich noch gar nicht kenne

Corinne Luca

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Jede Frau ist schön – sie soll es nur nicht wissen Ob in der Stadt, in Zeitschriften oder auf Instagram: Überall begegnen uns Fotos von trügerisch perfekten Frauenkörpern, die für schöne Achseln, Diäten und weißere Zähne werben. Bilder, die uns Unsicherheiten einreden, um uns die Lösungen gleich mitzuverkaufen. Man kann daran verzweifeln – oder man kann sich vom Optimierungswahn befreien, am besten mit Humor! Corinne Luca erzählt in ihrem Buch ehrlich und mit einem Augenzwinkern, was es heutzutage heißt, eine Frau zu sein. Und kommt zu dem Schluss: Wir müssen uns nicht täglich eine neue Problemzone einreden lassen! Die Autorin: Corinne Luca Corinne Luca ist Bloggerin und schreibt für Edition F und bento. 2016 gewann sie für ihr Blogmagazin makellosmag den renommierten Grimme Online Award. Ihre Parodie auf Ronja von Rönne nannte Ijoma Mangold (Die ZEIT) „brillant“. Corinne Luca lebt mit Mann und zwei Töchtern in Berlin. Inhalt: Mit den Worten, jede Frau ist schön, sie soll es nur nicht wissen, nimmt Corinne Luca sämtliche Frauenzeitschriften, Instagram und co. auseinander. Ihr witziges und zum Nachdenken bringendes Buch fängt sie damit an zu erklären, wie sie angefangen hat Zeitschriften zu lesen, und was ihr nach und nach klar geworden ist. Nämlich, dass heutzutage der Frau, ja nur der Frau vorgeschrieben wird, wie sie sich zu kleiden hat, welche Farbe zu ihren Lippen passt und mit welchem Shampoo ihre Haare mehr Glanz etc. bekommen. Eine Werbebranche durch und durch, die der Meinung ist, dass sie das beste für dich als Frau zu wissen weiß. So ist es überhaupt kein Zufall, dass auf der einen Seite von einem neuen Lippenstift erzählt wird, die deine Lippen dicker zeigen sollen und siehe da, wie nett sie doch sind, du hast ein Pröbchen dazu bekommen. 🙂 Schöne Achseln, gewachst oder mit Behaarung, Diäten die dich in 2.4 Tagen 3 Kilo abnehmen lassen, Bilder die auf Instagram dir einreden, dass du zu dick bist – dies sind alles Themen dieses Buches. Meine Gedanken: Ich habe mir noch nie eine Frauenzeitschrift gekauft. Ich habe sie lediglich durchgeblättert, wenn ich beim Arzt im Wartezimmer saß. Mein Gedanke beim Lesen dieser Zeitschriften ist nämlich diese – “ja, ja, als wüsstest du, welche Probleme ich wirklich habe.” Als eine 35-jährige Frau mit Lipödem im Stadium zwei weiß ich sehr gut, was die Gesellschaft so denkt, wenn sie mich sieht. “Boah ist die fett.” Nein ich bin nicht fett, ich bin nur krank und mache genug um dieser Krankheit entgegen zu wirken. Da brauche ich keine Zeitschriften, die mir weitere Probleme zureden. Ich empfand das Buch als lesenswert. Danke an Heyne für das Rezensionsexemplar.

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Um trügerische Werbung, Unsicherheiten, die am laufenden Band produziert werden und eine Menge Humor geht es. Jeden Tag wird uns Werbung gezeigt, wir können es gar nicht verhindern, in den Frauen vor allem eines sind: wunderschön. Ob in der Zeitung, dem Plakat, dem Fernsehen, wo wir hinschauen flacher Bauch, glatte Beine, reine Haut, etc. Die Liste ist endlos, damit will ich nicht anfangen. Ein spritziger, witziger Kommentar in Buchform ist da gern gesehen, am liebsten richtig bissig. Und ja, das schafft Corinne Luca. Ob Schlankheitswahn oder das perfekte Lächeln, die Handtasche der Frau, das böse Altern oder das, was Frauen in der Werbung nie sein wollen: Single, sie geht die Themen durch, die aufregen, idiotische Vorstellungen in jedem Kopf wecken und jede Frau, selbst Models (denn Bilder sind ja retuschiert und Schönheit ein Marktwert) unter Druck setzten. In amüsantem Plauderton und einem ironischen Touch, so wie so ein Buch sein darf. Etwas frech, ein Augenrollen gegen die Zustände in der Welt, hin und wieder zum Lachen. Jedes einzelne Teilkapitel liest sich nicht als Teil eines großen Ganzen, sondern wie viele kleine Blogartikel, die zusammengesetzt wurden. Der flippige Einstieg, die fokussierte Ausarbeitung, das persönliche Resümee am Schluss. Ich hatte nicht das Gefühl, ein Buch in der Hand zu halten, sondern eher ein Heft, viele kleine Artikel in zwei Buchdeckel gedrückt. Für Zwischendurch wunderbar, zum „Runterlesen“ leider nicht geeignet. Hier muss ich anmerken, dass die einzelnen Teile gut recherchiert und mit Quellen belegt sind. Eine gute, fundierte Arbeitsweise, die die Kompetenz der Autorin deutlich macht. Leider, und da kommen wir zu meinem zweiten Kritikpunkt, der nicht so leicht zu erklären ist, ist die Medienkritik, die hier kommen soll, eine, die immer wieder abgeschwächt wird. Ich war anfangs noch irritiert, dann genervt und am Ende fast schon böse. Da kommt dieses Buch, dass die vielen vielen furchtbaren Schönheitsideale aufgreift und enttarnt – und baut sie am Ende wieder auf. Auch die Autorin habe mit Sport wenig anfangen können, bis sie eine Möglichkeit gefunden hat, ihn doch für sich zu entdecken. Das beispielsweise sagt zwei Dinge aus: man muss nur die Richtige Art von Sport entdecken und Sport ist wichtig für die Figur. Moment. Figur? Steckt da etwa die leichte Intention dahinter, dass doch alle Frauen schlank sein wollen und sollen? Und wesentlich früher, als es um Gesichtsstraffung geht, wird es noch kurioser. Die Autorin zeigt (zurecht) den Irrsinn, dass Hollywood Frauen nie in Rollen, die zu ihrem tatsächliche Alter passen, setzt, sie aber gleichzeitig öffentlich kritisiert werden, wenn sie sich liften lassen. Soweit so gut. Statt klar zu machen, dass wir durch eben jenen Hollywood- (und andere haben sich den längst abgeschaut, von Bildbearbeitung ganz zu schweigen) Trick Frauen ohne Behandlungen als alt, und hier in diesem Buch ist das mit verbraucht, ausgemustert, hässlich gleichgesetzt, verstehen, suggeriert es, dass wir Schönheits-OPs doch bitte als „normal“ akzeptieren sollen. Kurz gesagt: Ich hatte oft das Gefühl, die Texte drehen sich vordergründlich um den Irrsinn der Schönheitsideale in den Medien, nur um immer wieder ein großes Aber einzuwerfen. Das Aber, dass jede Frau schön sein will (aus sich selbst heraus) und Schönheit so wichtig ist. Und ja, das hatte ich irgendwie doch erwartet. Dass es nicht nur um: ‚Hier wird uns das vorgemacht‘ geht, sondern auch mehr um das Problem dahinter, statt die leichte Suggestion, dass wir doch einfach einen Weg finden sollen, mitzumachen.

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