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Rezensionen zu
Belgravia. Zeit des Schicksals

Julian Fellowes

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Zeit des Schicksals Diane Jordan Der Spiegel Klassiker „Belgravia“ – Zeit des Schicksals ist ein großartiger Roman des Schriftstellers Julian Fellowes. Die Story ist spannend, soviel sei vorab verraten und spielt in England um 1841. Die Protagonisten sind mir leider etwas unsympathisch, dieses Gefühl kenne ich sonst nicht und finde es etwas überraschend. Aber es geht um ein Familiendrama, dass unter die Haut geht und mitreißend geschildert wird, dass wiederum finde ich klasse. Meiner Vorliebe für historische Themen mit einem Schuss Fiktion wird also wieder genüge getan. Und das ist auch gut so. „Belgravia“ öffnet die Augen und zeigt die sozialen Diskrepanzen der damaligen Zeit auf. Stellenweise lässt sich die Story aber auch gut in die heutige Zeit versetzen, wie ich finde, denn so etwas gibt es auch heute noch. Lügen, Intrigen und die Macht des Geldes sind allgegenwärtig, aber auch die Sitten und Gebräuche der damaligen Zeit. Gebannt lese ich Seite um Seite. Lasse mich auf die Story ein und begebe mich gedanklich an die historischen Orte und mache eine interne Zeitreise. Ein wenig erinnert mich das Ganze an das Haus am Eaton Place. Eine erfolgreiche TV Serie aus meiner Jugend. Londoner Familien und deren Dienstboten... Grins, was da alles in den vornehmen Gemäuern passierte. Und Julian Fellowes gelingt es scheinbar mühelos, ebenso pikante und amüsante Episoden und Einblicke zu schildern und den Leser in den Bann zu ziehen, bei mir hat es zumindest geklappt. Ich bilde mir ein, die Klassengesellschaft und deren Kampf förmlich zu spüren, so sehr geht es unter die Haut. Den ganzen Roman durchzieht eine herbe Kritik an der Oberschicht, aber auch Standesdünkel und Vorurteile kommen nicht zu knapp. Ich bin hin- und hergerissen. Denn teilweise ist mir das „too much“. Aber wie bei den meisten meiner Bücher liebe, leide und lebe ich die geschilderten Dinge mit und kombiniere und rätsele, wie „dunkel“ das Familiengeheimnis ist und was es für die Familie für Auswirkungen haben mag. Das Familiendrama zieht mich immer weiter in den Bann. Aber unterdessen bin ich froh im „hier“ und „jetzt“ zu leben und nicht im viktorianischen Zeitalter. Hach, gut wenn man die Zeitreise wie ich unbeschadet übersteht und den Buchdeckel beim Beenden der Seiten schließen kann. Aber lest bitte selber ;-) und lasst euch auf diesen tollen Roman ein. Inhalt: Belgravia« – mit seinem neuen Roman setzt der Schöpfer der Erfolgsserie »Downton Abbey« Julian Fellowes dem nobelsten Londoner Stadtteil ein großartiges Denkmal. Dabei entführt er seine Leser mitten ins 19. Jahrhundert, wo alter Hochadel, neureiche Unternehmer und korrupte Dienstboten aufeinandertreffen und die Liebe sich den Standesgrenzen widersetzt … Überaus spannend lässt Julian Fellowes in »Belgravia« eine versunkene Welt lebendig werden. Der Autor: Julian Fellowes wurde 1949 in Ägypten geboren, wuchs in England auf und studierte in Cambridge. Er ist Schauspieler und preisgekrönter Autor von Romanen, Drehbüchern und Theaterstücken; für »Gosford Park« wurde er mit einem Oscar ausgezeichnet, die Serie »Downton Abbey« hat ihn weltweit berühmt gemacht. Auch seine Romane »Snobs«, »Eine Klasse für sich« und »Belgravia« haben die englische Gesellschaft zum Thema. 2009 wurde er in den Adelsstand erhoben. Julian Alexander Kitchener-Fellowes, Baron Fellowes of West Stafford, lebt mit seiner Frau Emma im Südwesten der englischen Grafschaft Dorset. Weitere Bücher: Snobs, Eine Klasse für sich, Downton Abbey Fazit: 4**** für dieses geniale Taschenbuch.

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Ich oute mich dann hier einmal offiziell: Ich bin ein enormer Downton Abbey – Fan! Ich liebte diese Serie einfach abgöttisch, war vollkommen am Boden zerstört, als sie ihr Ende fand und total euphorisch als Julian Fellowes eine Kinoverfilmung angekündigt hatte. Gut, die Verfilmung steckt noch in den Kinderschuhen, doch sein Roman „Belgravia“ ist bereits in den Buchhandlungen zu erstehen. Ich war total aus dem Häuschen, als mir der C. Bertelsmann Verlag eine Kopie zur Rezension gesandt hatte und bin es immer noch. Danke noch einmal an Fr. Müller! Ich bin absolut ehrlich: Ich vergöttere Julian Fellowes und vor allem Downton Abbey. Diese Serie war wundervoll, am meisten jedoch die downstairs Stories, die ich mit Leib und Seele mitverfolgt habe. Was kann es besseres geben, als einen Mr. Carson und eine Mrs. Hughes? Bevor ich „Belgravia“ jedoch zu lesen begann, habe ich mir in der Tat einige vorangegangenen Rezensionen angesehen. Dort gab es nur gut oder schlecht und so gut wie keinen Mittelgrund, was mich ehrlich verwundert hat. Die einen sind mit der Erwartung herangegangen, das Buch sei ein zweites Downton Abbey und wurden ihrer Erwartungen leider bitter enttäuscht. Andere wiederum kannten Downton Abbey gar nicht und waren von dem Roman hin und weg. Also beschloss ich, Belgravia als ein eigenständiges Werk zu betrachten und in keine Relation zu Downton Abbey zu stellen. Um ehrlich zu sein, weiß ich absolut nicht, was alle, die sich gegen das Buch ausgesprochen haben, dagegen einzuwenden haben? Die Story ist toll, nachvollziehbar, menschlich und auch logisch. Sie fügt sich sehr gut in den historischen Kontext ein, ebenso wie die sozialen und gesellschaftlichen Hierarchien dieser Zeit. Ich fand sogar parallelen zu meiner geliebten TV-Serie. Aber dazu später mehr. Erst einmal ein kurzer Abriss über den Inhalt des Romans. Es geht im großen und ganzen um ein Eklat, der keiner ist. Die Tochter – Sophia – der Trenchards, einer aufstrebenden Kaufmannsfamilie, und der Sohn Aristokratens – Edmund – heiraten kurz vor einem Krieg, in dem der junge Mann stirbt. Bevor er jedoch stirbt, vollziehen beide die Ehe, wo die junge Dame, Sophia, geschwängert wird. Getraut wurden sie von einem geistlichen Infanteristen aus dem Regiment von Edmund, was die Ehe rechtskräftig macht. Sophia jedoch glaubte, da der Geistliche ein Soldat war, sei die Ehe nicht rechtskräftig, weil es nicht üblich war, Geistliche im militanten Dienste zu haben. So glaubte sie also, von Edmund betrogen worden zu sein und als sie merkte, schwanger zu sein, steckte sie die Geschichte des Betruges ihrer Mutter. So kam es dann, dass Sophia bei der Geburt starb und die Trenchards nun Sorge um einen angeblichen Bastard zu tragen hatten, den sie an einen Geistlichen abtraten, der mit seiner Frau keine Kinder zeugen konnte. Niemand erfuhr von diesem Kind, bis eben dieser Junge – Charles – in die Geschäftswelt eintreten möchte und der Reverent Mr. Trenchard darüber in Kenntnis setzte. Der Großvater des Jungen unterstützte ihn natürlich wo er konnte und steckte sehr viel Geld in dessen Unternehmensidee. Das gefiel seinem Sohn – Oliver – natürlich nicht, da es sein Erbe war, das sein Vater seiner Meinung nach verprasste. Trenchards Frau Anne lernte Lady Brockhurst, die Mutter Edmunds, bei einem Tee einer Freundin kennen, wo Anne Schuldgefühle darüber entwickelte, dass sie dieser Dame ihren Enkel vorenthielt. Also steckte sie es der Lady, womit das Drama seinen lauft nimmt… Es hört sich verwirrend an, da – wie auch in Downton Abbey – einige Charaktere mit von der Partie sind und für reichliche Intrigen sorgen. Aber wenn man das Buch einmal in Ruhe anfängt, so dürfte man damit eigentlich keine Schwierigkeiten haben. Mir gefiel der angenehme Schreibstil, die tollen Figuren und die Tiefe, die die Materie im Laufe der Geschichte angenommen hatte. Das Ende schien quasi dazu gemacht, eine eventuelle Fortsetzung zu erahnen – ich jedenfalls erhoffe mir das sehr! Nun zu den Parallelen zu Downton Abbey, die ich zuvor ansprach. Der Roman stellt die feine englische Art der Geheimnisse, Intrigen und Liebe dar, die uns auch Downton Abbey geboten hat. Natürlich geht er dabei nicht so ins Detail und beleuchtet auch downstairs nicht so sehr, wie ich es mir gern gewünscht hätte, aber man vergisst hierbei einfach, dass es sich um einen Roman handelt und keine TV-Serie, die einem unendliche Handlungsstränge ermöglicht. Man ist auf ein gewisses Seitenkontingent begrenzt, aber theoretisch könnte man in Folgebänden noch sehr viel aus der Geschichte herausholen. Generell erinnert mich Belgravia sehr an die erste Staffel Downton Abbey. Die Geschichte um downstairs bspw. entwickelte sich auch erst mit der Zeit und über mehrere Staffeln hinweg, ebenso wie die vielen ereignisreichen Handlungsstränge. Hier kommt ein angeblicher potentieller Erbe (erst gegen Ende enthüllt), was andere – die davon theoretisch profitieren – natürlich nicht gern sehen und dagegen wirken. Es entwickelt sich eine zarte Liebe zwischen eben jenem Erben und eine adligen Tochter, es sind mal wieder ein paar böswillige Dienstboten mit von der Partie und am Ende jedoch entwickelt sich alles zum Guten. Vor allem die Charaktere Caroline Brockenhurst und Anne Trenchard haben mehr als nur ein bisschen von der Beziehung zwischen der Dowager Countess und Mrs. Crawley aus Downton Abbey. Am Anfang hatten sie nichts gemein und am Ende waren sie Freundinnen. Auch wenn beide Paare es nicht zugeben würden, es ist nun einmal wie es ist. Ebenso Charles und Maria sind vergleichbar mit Mary und Matthew. Ihre Liebe ist echt und hinterlässt das gleiche gute Gefühl. Ich kann mich nur wiederholen: Die feine englische Art der Geheimnisse, Intrigen und Liebe. Ein absolutes Must-Read für alle Fans von Familienepen und -dramen. Dieser Roman kann es zwar noch nicht mit Downton Abbey aufnehmen, da hierfür einfach Folgebände benötigt werden, aber wenn es diese geben würde, dann hätten wir einen gebürtigen Nachfolger. Belgravia macht es uns in der Hinsicht jedenfalls einfach, da der Roman selbst in Episoden verfasst wurde und nicht in Kapiteln. Jede Episode hat quasi „TV-Länge“. Jedenfalls passiert in jedem Kapitel genauso viel, wie in einer TV-Episode passen würde. Das hat Potential und ist eine wahre Abwechslung. For more please visit: www.thebookandtheowl.wordpress.com

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Inhalt: Belgravia beginnt am Vorabend der Schlacht von Waterloo, dem 15. Juni 1815, als in Brüssel die Herzogin von Richmond einen prächtigen Ball für den Herzog von Wellington gibt. Kurz nach Mitternacht kommt die Nachricht, dass Napoleon unerwartet die Grenze überschritten hat. Wellington und seine Truppen müssen umgehend in die Schlacht ziehen. Eingeladen zum Ball sind auch die Trenchards, die durch Geschäfte mit der Armee reich geworden sind. Auf ihre schöne Tochter Sophia hat Edmund Bellasis, der Sohn und Erbe einer der prominentesten Familien des Landes, ein Auge geworfen. Nach diesem Abend wird nichts mehr so sein wie zuvor. Fünfundzwanzig Jahre später werden die beiden Familien noch immer von dem dunklen Geheimnis verfolgt, das am Vorabend der Schlacht von Waterloo seinen Anfang nahm. Meine Meinung: Am Anfang fiel es mir etwas schwer mit den ganzen Personen und deren Beziehung zu einander klar zu kommen. Man wird direkt mit so vielen Charakteren bekannt gemacht, dass man schnell den Überblick verliert. Der Kern der Handlung beschäftigt sich mit dem Thema: Was passiert, wenn das Schicksal Menschen aus der Englischen Oberschicht mit Menschen aus der Englischen Unterschicht zusammen bringt? Es geht um den gravierenden Unterschied zwischen Reichtum aus Geldadel und Reichtum aus Erbadel. Leider ist sowohl die Handlung des Romans als auch die Darstellung der Charaktere extrem Klischeehaft und ziemlich vorhersehbar. Es gibt den klassischen übereifrigen Geschäftsmann, der so gerne von der Oberschicht anerkannt werden würde, aber letztendlich nie dazugehören wird. Dazu seine bescheidene und vernünftige Ehefrau, die versucht ist sein Verhalten aufzuwiegen und sich zeitweise für Ihren Mann schämt. Zudem ist da noch die Gräfin, welche sich nach außen sehr kühl und unnahbar gibt aber im Endeffekt doch ein ehrliches, weiches Herz zu haben scheint. Und der faule, hinterhältige Erbe, der mit seinem Verhalten den Namen der Familie beschmutzt. Sein Gegenspieler ist natürlich attraktiv, ehrlich, rücksichtsvoll und intelligent. Ich glaube noch mehr Klischee geht fast nicht. Das muss nichts schlechtes sein, aber kombiniert mit dieser äußerst durchschaubaren, wenig spannenden Handlung, konnte das Buch mich leider nicht besonders begeistern. Vielleicht ist dieses Buch unterhaltsam für Leser, die noch nicht viel aus diesem Genre kennen und nicht zu hohe Ansprüche an die Story haben. Ich fand "Belgravia" keineswegs schlecht aber es hatte einfach nichts besonderes an sich. Fazit: Vorhersehbare Handlung, Klischeehafte Charaktere und kein bisschen Spannung. War mir zu flach und hatte für mich nicht das besondere Etwas eines historischen Romans. Dennoch kein schlechtes Buch, aber eher seichte Unterhaltung.

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Zum Inhalt: Die Handlung spielt 25 Jahre nach einem legendären Ball vor der Schlacht von Waterloo zu dem es auch Sophia Trenchard geschafft hat, eine Einladung zu bekommen. Auf diesem Ball trifft sie auf Edmund, der ihr schon seid längerem sehr gut gefällt. In der Schlacht zu Waterloo stirbt dann aber Edmund, die von ihm schwanger gewordene Sophia stirbt ebenfalls und zwar bei der des unehelichen Kindes Charles, dessen Existenz von den Großeltern vertuscht wurde. Jetzt, im Jahre 1841 in London, nach 25 vergangenen Jahren, droht das Geheimnis rund um die Familie Trenchard, allen voran die Eltern der verstorbenen Sophia, James und Anne, aufzufliegen. Denn Charles versucht sein Glück als aufstrebender Unternehmer in der Londoner Gesellschaft und trifft dabei auf so manches Hindernis. Meine Meinung: Es fiel mir zumindest anfangs nicht leicht, dem Hörbuch zu folgen, da ich das Gefühl hatte, als wenn nicht so wirklich viel passieren würde. Nichtsdestotrotz war es eine wundervolle Geschichte im "Downton-Abbey-Stil". Mit der Zeit bekam ich das Gefühl, als wenn mehr passieren würde, durch die gesponnenen Intrigen und den unvermeidbaren Kontakt der beiden Großmütter von Charles kam eine schöne Grundspannung in die Geschichte, sobald die beiden miteinander in Kontakt treten mussten. Die handelnden Personen und die dahinter steckenden Charaktere werden sehr klar dargestellt, es war eindeutig auf wessen Seite sie stehen. Das hat dem Ganzen aber auch wieder etwas Spannung genommen, da es einfach keine großen Überraschungen oder Wendungen bezüglich der Personen gab. Dadurch wirkte auch die Erzählweise etwas einseitig, da kein Charakter eine aufregende dunkle oder auch nur ansatzweise versteckte Seite mit inneren Konflikten gezeigt hat. Auf diese Weise hat man sehr schnell gemerkt "was Sache ist" - ob das an der gekürzten Fassung des Hörbuches, das ich ja gehört habe, liegt, kann ich nicht sagen. Ich kann mir aber vorstellen, dass das in gedruckter und somit längerer Form nicht ganz so stark auffällt. Trotz allem handelt es sich um eine schöne, dahinfließende, seichte Geschichte ohne große Überraschungen oder komplizierte Wendungen. Ich muss also insgesamt sagen, dass mich dieses Hörbuch nicht komplett überzeugt hat. Es ist jedoch ein schönes Buch für Leute, die gerne testen würden, ob historische Romane etwas für sie sind, da es zwar im 19. Jahrhundert spielt, aber nicht auf großartigen historischen Fakten aufgebaut ist, die für das Verständnis der Handlung wichtig wären. Obwohl ich nicht vollständig überzeugt bin, würde ich dieses Buch also Leuten empfehlen, die einfach nur eine leichte Geschichte suchen, große Spannung ist nicht zu erwarten, deshalb vergebe ich mittelmäßige 3 von 5 Sternen.

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Wenn man Geschichte studiert hat, bleibt es nicht aus, bestimmte geschichtliche Epochen zu bevorzugen. Ich persönlich fühle mich im 18. und 19 Jahrhundert immer sehr wohl, weshalb ich auch gern Geschichten aus dieser Zeit lese. Oder höre. Denn das Hörbuch „Belgravia“ von Julian Fellows, dem Autor von Downtown Abbey, passt perfekt in dieses Zeitalter. „Downtown Abbey“ habe ich nie gelesen oder gesehen. Daher kann ich nicht beurteilen, ob Fellows neuer Roman an seinen Vorgänger herankommt. Mit „Belgravia“ hat er allerdings ein langes Familiendrama voll von Intrigen und Geheimnissen geschaffen, das mit der gesellschaftlichen Norm kokettiert. Das Hörbuch ist sehr langatmig und detailreich. Dadurch wird man aber tief in die Geschichte gezogen. Mir war es manchmal etwas zu viel und auch zu vorhersehbar – dennoch unterhaltsam! Klappentext London, 1841. James Trenchard ist ein ehrgeiziger Mann, der sich mit seinem Baugewerbe einen gewissen Wohlstand erarbeitet hat. Vor 25 Jahren starb seine Tochter im Kindbett, das uneheliche Kind Charles wurde in die Obhut eines Geistlichen gegeben und seine Herkunft vertuscht. Jetzt droht das Familiengeheimnis enthüllt zu werden. Einzig die beiden Großmütter Anne Trenchard und Lady Brockhurst können den Enkelsohn vor üblen Machenschaften bewahren. Trotz der unterschiedlichen gesellschaftlichen Stellungen müssen sie gemeinsam für den Enkel einstehen. Können sie das Geheimnis um Charles Herkunft lüften und alles zum Guten wenden? Kann Charles selbst die Intrigen entwirren? Und wird er die Frau heiraten können, die er liebt, obwohl sie einem anderen versprochen ist? Meinung So viel, wie der Klappentext verrät, wusste ich vor dem Hören gar nicht. Eigentlich reichen die Informationen, dass es ein Familiendrama über mehrere Jahrzehnte hinweg ist, vollkommen aus. Die Geschichte beginnt in der Nacht der Schlacht bei Waterloo, also 1815. Man lernt die Familie Trenchard kennen. Die quirlige Sophia und der ehrgeizige Vater James tun alles dafür, um auf den Ball der Lady in Brüssel geladen zu werden. Die beiden sind ein harmonisches Duo, das seine Ziele erreicht. Denn Sophia hat sich in den Neffen der Lady verliebt und auch er erwidert ihre Liebe. Doch dann die Schreckensnachricht: Die Schlacht beginnt und der Ball wird abgebrochen. Erst 25 Jahre später wird die Geschichte wieder aufgenommen und die Ereignisse aus dem Klappentext treten auf den Plan. Der Hörer bekommt die Informationen sehr viel langsamer, als es den Anschein macht. Fellows ist sehr zurückhaltend, was wichtige Informationen angeht. Nur bruchstückhaft ergibt sich die Geschichte und anfangs rechnete ich mit einem völlig anderen Verlauf. Doch nach und nach spitzen sich die Ereignisse zu. Immer mehr Menschen spielen eine Rolle im großen Familiengeheimnis der Trenchards und jeder möchte etwas von dem Kuchen abhaben. Intrigen und weitere Geheimnisse werden geschmiedet und gelüftet. Die Trenchards, die Brockenhursts und natürlich die Bellassis sind die Hauptbeteiligten. Die Väter, die Söhne, die Ehefrauen, ja sogar die Bediensteten übernehmen wichtige Rollen. Viele davon sind von Eifersucht geprägt und wie es bei einem guten Familiendrama so ist, gibt es viele Missverstädnisse, dessen Konsequenzen fatal sind. Die gesamte Geschichte ist unglaublich groß aufgebraut. Aber der Autor hat diese Geschichte mit Ruhe und Zeit verfasst, wie es den Anschein hat. Die Handlung plätschert manchmal nur so dahin und dadurch gibt es auch Stellen, die mehr als in die Länge gezogen sind. Vieles davon erwartet der Leser auch ab einem gewissen Zeitpunkt und erst zum Ende hin hatte ich wirklich das Bedürfnis, weiterzuhören. So richtig packen konnte mich das Hörbuch nicht. Es war ganz nett und zwischendurch auch sehr romantisch. Aber die vielen Verstrickungen sind eben auch anstrengend. Der eine kämpft gegen den, dieser ist eifersüchtig auf den nächsten, die Mutter will einen anderen für ihre Tochter, aber die Tochter will nochmal wen anders….und so weiter….Es gibt neben dem großen Familiengeheimnis unglaublich viele Handlungen, die alle kleingehalten werden. Aber so ergibt sich dann eben doch ein riesiges Ganzes. Die Geschichte ist sehr gut durchdacht, mir fehlte es oftmals trotzdem an Spannung. Der Zeitgeist wurde ebenfalls gut getroffen und man kann sich die Prunkbauten und die Droschken alle wunderbar vorstellen. Nichts erscheint unlogisch in der Geschichte, wenn auch sehr konzipiert. Im Grunde sorgt „Belgravia“ für gute Unterhaltung, zu der man aber auch die nötige Geduld braucht. Der Stil von Fellows ist ausschweifend. Das Vokabular passt hervorragend in die Zeit und auch sonst störte der Stil mich nicht. Aber auch hier: hört man über 16 Stunden zu, wird es anstrengend. Vielleicht lag das auch an der Sprecherin. Beate Himmelstoß liest zwar gut, fesseln konnte sie mich allerdings nie. Ich fand es sehr interessant, eine weibliche Vorleserin zu hören, denn schließlich bestimmen die meisten Männer die Geschichte. Aber Lady Trenchard und Lady Brockhurst sind eben doch die Hauptfiguren. Ich konnte mit die alten beiden Damen mit Hilfe der Stimme von Himmelstoß gut vorstellen und daher ist sie auch eine passende Vorleserin. Etwas gestört hat mich ihre Interpretation der Männerstimmen dennoch manchmal. Enttäuscht wurde ich ein wenig vom Ende. Im Großen und Ganzen ist es zu erwarten, das letzte Kapitel hat mich aber kopfschütteld zurückgelassen. Fazit „Belgravia“ ist eine Art Familienepos oder auch Drama mit unzähligen Intrigen und Geheimnissen. Die Charaktere sind authentisch und dem Zeitgeist mehr als entsprechend. Die Handlung ist logisch, aber konstruiert. Der langatmige Stil mit all seinen Details führt zu einem nur schwer anhaltenden Spannungsbogen, sodass der Hörer nicht permanent gefesselt ist. Ein paar Dinge waren mir zu ausschweifend dargestellt und vor allem das Ende war voraussehbar. Das Hörbuch bietet gute Unterhaltung für Fans des Genres, allerdings sollte man Durchhaltevermögen mitbringen. Ich vergebe 3,5 Spitzenschuhe.

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Autor: Julian Fellowes Verlag: C. Bertelsmann ISBN: 978-3-570-10324-1 Erschienen: 2016 Preis: 19,99 € Seiten: 447 Zitat: "Wir sollten für sie beten." [S.33, Z. 31] Inhalt: Sophie Trenchard verehrt einen jungen Mann - Visscount Bellaris - der 1815 fällt. Sie bekommt einen Sohn und stirbt im Kindbett. 25 Jahre später ist genau das die Handlung des Buches. Der Verlauf eines Skandals. Oder auch nicht? Anne Trenchard und Lady Brockhurst - die Großmütter des jungen Mannes - versuchen alles von ihm fernzuhalten ohne das er weiß weshalb. Und dann gibt es da noch die Liebe... Meine Meinung: Julian Fellowes hat eine Geschichte geschrieben die Downton Abbey wirklich das Wasser reichen kann. Verworren, Intrigen, Hass, Liebe, Selbstsucht, Schmerz, Trauer, Nächstenliebe, Geheimnisse wahren. Alles war mit dabei. Ich habe tatsächlich eine Weile gebraucht mich mit der Geschichte und den Charakteren anzufreunden. Das lag nicht am Schreibstil - der hat mir gefallen - und auch nicht an den Beschreibungen. Ich bin zwischen den Szenen und Orten durcheinander gekommen. Kam erst nicht so richtig mit wer gerade von wem dran war. Dieses Familiendurcheinander kann einen aber auch wirklich verwirren. Von Anfang an im Jahr 1841 gab es Charakter die mir sympathisch waren oder halt auch nicht. Darunter natürlich auch Mitglieder beider Familien. Einige waren intrigant. Nur auf ihren Vorteil bedacht, doch in der Zeit war das gerade bei den Wohlhabenden normal. Anne Trenchard und Lady Brockhurst waren sehr unterschiedlich - nicht nur vom Stand her - und doch mochte ich sie. Lady Brockhurst an Luxus gewöhnt, etwas eitel, spendabel und verliebt in ihren Sohn - Visscount Bellaris - entsprach genau dem damaligen Verhalten. Sie tat was von einer Frau ihres Standes erwartet wurde. Und doch war sie eine trauernde Mutter, die unter dem Verlust ihres einzigen Kindes litt. Anne Trenchard kam durch das Geschick ihres Mannes höher in die Gesellschaft, doch im Gegensatz zu ihm weiß sie wo ihr Platz ist und versucht nicht auf Gedeih und Verderben weiter zu steigen - um am Ende zu fallen. Sie ist sehr klug, vorsichtig, aufmerksam. Mehr als manche Dame aus der gehobenen Gesellschaft. Sie leidet sehr unter dem Tod ihrer Tochter und dem schlechten Gewissen ihres Enkels gegenüber. Über den Mann von Lady Brockhurst kann ich nur wenig sagen, doch mit James Trenchard bin ich einfach nicht warm geworden. Ja es gibt ein paar Abschnitte aus seiner Sicht, doch trotz seines Geschicks im Geschäft kann ich nicht sagen, dass ich ihn mag. Vielleicht war er mir einfach zu ehrgeizig. Auch er hat seiner Frau Vorwürfe gemacht was das Geheimnis um den Enkel anging, doch gerade er hat da einiges falsch gemacht und das fand ich nicht in Ordnung. Charles Pope - die Hauptperson der Geschichte - ist ein junger, kluger und ehrgeiziger Mensch. Sein Herz hat er auf dem rechten Fleck. Und auch wenn er nicht versteht weshalb sich eine so feine Dame wie Lady Brockhurst mit in seinen Geschäften beteiligen will stellt er keine vorlauten Fragen. Ganz Gentleman. Oliver Trenchard und John Bellasis waren für mich zwei ähnliche, aber doch sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. Mögen auch Beide Angst haben. Oliver hat sein Herz wenigstens noch nicht ganz abgeschrieben. Gerade er hat mich sehr positiv überrascht. Über die Charakter möchte ich aber gar nicht mehr sagen. Mir ist auch klar, dass ich ein paar vollkommen übergehe, doch ich möchte noch kurz etwas über die Geschichte sagen. Ich bin ein Freund von Büchern aus der hier durchspielten Zeit. Der Autor hat viele Details eingebaut durch die ich mich schnell heimisch gefühlt habe. Die Kleidung, der Stil der Räume, die Möbel, die Rangordnung der hohen Gesellschaft, Anstandsregeln, Geliebte, Standesbewusstsein, Angestellte. All das war so authentisch, realistisch das ich mich richtig wohl gefühlt habe. Die Intrigen kamen nicht zu kurz und auch Spannung war gerade am Schluss sehr viel dabei. Als ich das Buch zugeklappt habe war ich zufrieden.

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Erster Satz Die Vergangenheit - wir haben es schon oft gehört - ist ein fernes Land, dort gelten andere Regeln. Meine Meinung Auch ich bin eine von den Mädels, die das Leben und die Leiden der Familien Grantham und Crawley und deren Angestellten miterlebt hat. Du weißt nicht wovon ich rede? Natürlich von Downton Abbey ♥ Doch es war bekannt, dass diese Serie eine zeitliche Begrenzung hat und so kam ich (wie sicher viele andere Fans) dazu, mir Belgravia genauer anzuschauen. Immerhin hat Julian Fellowes viele Drehbücher der Kultserie geschrieben - da muss doch auch dieses Buch der Wahnsinn sein. So dachte ich zumindest. Ich weiß nicht wieso, aber das Buch konnte leider nicht so bei mir punkten wie die Serie. Damit das niemand falsch versteht: Es handelt sich hierbei NICHT um das Buch zur Serie und dieses Buch ist auch nicht Vorlage dafür gewesen. Es sind zwei vollkommen unabhängige Geschichten! Lediglich das Hauptthema und das Setting sind gleich. Doch warum finde ich dann nicht beides gleich gut? Es gefällt mir wirklich gut, wenn bei Serien oder Filmen auf die kleinen Details geachtet wird. Wenn man beim zweiten oder dritten Mal gucken noch etwas Neues entdeckt geht mir das Herz auf. Bis zu einem gewissen Punkt mag ich das auch in Büchern. Allerdings ist der Grat zwischen detaillierter Beschreibung und unnötig langweiliger Ausschweifung da sehr schmal. Leider hat Mr. Fellowes sich oftmals in die falsche Richtung bewegt. Mag es bei Drehbüchern eine Notwendigkeit sein alles auszuschmücken und bis aufs kleinste bisschen zu beschreiben, war es mir hier viel zu viel. Beim Lesen merkt man sofort, dass sich der Autor mit der Thematik absolut auskennt. Egal ob es sich dabei um das historische England dreht oder das gesellschaftliche Parkett, auf dem die Personen tanzen...Julian Fellowes weiß diese Situationen bestens zu beschreiben. Allerdings sind mir der ein oder andere Dialog doch zu hölzern, was aber auch an der Übersetzung liegen könnte. Ebenso treffen die Charaktere nicht immer meinen Geschmack. Manche sind zu eindimensional und zu wenig beleuchtet, andere wiederrum viel zu kitschig und klischeebeladen. Die Mischung hätte hier ausgeglichener sein können und vielleicht sogar sein müssen. Fazit Ein Roman, der als Drehbuch vielleicht besser geeignet wäre. Eine filmische Darstellung hätte mir womöglich positiver im Gedächtnis bleiben können. Hätte ich Downton Abbey vorher nicht geschaut, wäre mein Urteil eventuell anders ausgefallen. So habe ich beim Lesen aber ständig Vergleiche gezogen, was ich leider auch nicht abstellen konnte. Wer dieses Genre, Familiengeheimnisse und England im 19. Jahrhundert mag, keine Angst vor Kitsch und sehr detaillierten Beschreibungen hat, wird hier vermutlich ein neues Lieblingsbuch finden!

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Heute möchte ich euch daher einen tollen historischen Roman vorstellen, der mir vom Bertelsmann Verlag zur Verfügung gestellt wurde und den ich in den letzten Wochen gelesen habe. "Belgravia" ist das neue Buch des Autors von Dowton Abbey und darf deshalb in meinem Regal nicht fehlen! Schon das Cover von "Belgravia" ist ein echter Hingucker im Regal und macht richtig Lust auf das Buch. Es beginnt im frühen 19. Jahrhundert, am Abend vor der Schlacht von Waterloo. Hier lernen wir zunächst die Trenchards kennen, die in den Kriegszeiten einen gesellschaftlichen Aufschwung erleben. So strebt ihre Tochter Sophia nach dem Erben eines Herzogs. Welche weitreichenden Folgen die Begegnung der beiden jungen Leute hat, offenbart sich erst 25 Jahre später und wird zu einem dunklen Familiengeheimnis der Trenchards. Auf der anderen Seite dieser Verbindung steht die Adelsfamilie Brockenhurst, deren Erbe in der Schlacht von Waterloo gefallen ist. Der Zufall bringt die beiden Frauen dieser Familien, die unterschiedlicher nicht sein könnten, zusammen und so kommen beide nach und nach der Vergangenheit auf die Schliche. Meine Meinung: Zu Beginn hatte ich so meine Schwierigkeiten mit dem Buch. So richtig in der Geschichte angekommen war ich erst nach den ersten zwei Kapiteln. Das liegt zum einen daran, dass die Abschnitte des Buches recht lang gewählt sind, denn sie sind eher thematisch sortiert und es gibt nicht einfach nur durchnummerierte Kapitel. Auf der anderen Seite tauchen am Anfang des Buches einfach sehr viele Namen auf, die man sich teilweise einfach nicht merken kann - ich zumindest nicht. Nach einiger Zeit jedoch, ist man voll in der Geschichte verwoben und kann quasi nicht mehr aufhören, bis sich der Knoten aus Familiendramen am Ende löst - ja schier gar platzt. Wir begleiten hier zwei Familien und einige Einzelkämpfer, deren Geschichten wunderbar herausgearbeitet sind. Zu jedem Charakter hatte ich beim Lesen wirklich ein Bild im Kopf und konnte mir vorstellen, wie sie / er denkt und handelt. Das finde ich gerade bei historischen Romanen sehr wichtig. Das Ende der Geschichte konnte selbst ich allerdings nicht voraussagen und so wurde ich auch - endlich mal - überrascht. Mit seinen knapp 450 Seiten handelt es sich, für historische Verhätnisse, eher um eine mittellange Geschichte, aber meiner Meinung nach ist alles gesagt. Das Knäul aus Beziehungen wird erst so richtig verwoben, um am Ende dann die große Auflösung zu präsentieren. Einfach herrlich!

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