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Rezensionen zu
Als die Liebe endlich war

Andrea Maria Schenkel

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REZENSION "ALS DIE LIEBE ENDLICH WAR" von Andrea Maria Schenkel Ganz lieben Dank an das @bloggerportal @randomhouse und den Diana Verlag für das Rezensionsexemplar. TITEL: Als die Liebe endlich war AUTOR: Andrea Maria Schenkel SEITEN: 400 VERLAG: Diana Verlag ERSCHEINUNGSDATUM: 13.07.2017 PREIS: 9,99 (Taschenbuch) COVER: Das Cover und auch der Titel wirken sehr romantisch und verträumt. Das Bild auf dem Cover drückt sehr gut die Sehnsucht nach Amerika und die Liebe des Paares aus. INHALT MIT SPOILER Erzählt wird die Geschichte in drei Handlungssträngen. In der ersten Geschichte geht es um Grete und ihrer Familie die 1938 von Deutschland nach Shanghai fliehen müssen. Auf ihrer langen Reise und das neue Leben in Shanghai begleiten wir sie. Im zweiten Erzählstrang lernen wir Erna kennen. Sie wird von ihrer Mutter 1938 nach München geschickt und lebt dort bei ihrer Tante Marga und muss versuchen, sich in den Kriegsjahren durchzusetzen und zu überleben. Als letztes begleiten wir Carl, den Sohn von Grete aus dem ersten Erzählstrang. Ihn treffen wir im Jahre 210 in Amerika wieder. Dort lebt er mit seiner Frau Emmi, die ein schlimmes Geheimnis seit Jahren mit sich trägt. MEINE MEINUNG: Aufgrund des schönen Klappentextes wollte ich das Buch unbedingt lesen. Ich erwartete eine romantische und sehnsuchtsvolle Liebesgeschichte in den Wirren des zweiten Weltkrieges. Nachdem ich das Buch gelesen habe, muss ich sagen, dass der Klappentext nur wenig mit dem Inhalt des Buches zu tun hat. ABER - Dennoch zog mich das Buch in seinen Bann. Es ist spannend geschrieben und man erfährt sehr viel über das Leben in den Kriegsjahren. Der Schreibstil ist fesselnd und flüssig, so dass es sich sehr gut lesen lässt und man es keine Längen gibt. Mit Liebe zum Detail zog mich Andrea Maria Schenkel immer wieder zum Buch. Es wird in drei Handlungsstängen erzählt, die in kurzen Kapiteln unterteilt sind. Jede Geschichte für sich war spannend und authentisch erzählt. Die Schicksale der Protagionisten haben mich immer wieder erschüttert und tief bewegt. Noch lange wird das Buch in meinem Kopf sein. Das gesamte Buch fand ich sehr gut recherchiert und lebensnah erzählt. Es hat mir unglaublich gut gefallen, wie sich die einzelnen Geschichten am Ende zusammengefügt haben. Trotz der leichten Kritik wegen des Klappentextes habe ich ein sehr gutes, spannendes und historisch wertvolles Buch lesen können. Einen kleinen Minuspunkt muss ich noch geben, da ich gerne das Leben von Erna und die Reaktion von Carl noch weiter verfolgt hätte. Sie sind mir sehr ans Herz gewachsen. FAZIT Ich hat das Buch tief gerührt und ich durfte eine interessante Geschichte erfahren. Ich gebe dem Buch 4/5 Sternen. 🌟🌟🌟🌟

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Zuerst muss ich wohl noch etwas mehr über den Inhalt des Buches preisgeben, denn in diesem Fall finde ich den Klappentext nicht wirklich passend. Zumindest habe ich nur durch das Lesen des Textes auf dem Buchrücken, eine ganz andere Geschichte erwartet. Das Buch verbindet drei verschiedene Handlungsstränge, zum einen, die Flucht Carls zusammen mit seiner Familie, als er noch ein Kind war. Die jüdische Familie hat das Glück flüchten zu können und erzählt wird von der Zeit auf dem Schiff, das sie in ihre neue Heimat bringen wird und über das darauffolgende Leben in Shanghai. Dieser Teil nimmt sehr viel Raum im Buch ein. Zum anderen wäre da noch die Geschichte um Erna, eine junge Frau, die während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland lebt. Ein dritter Strang spielt 2010, Carl ist nun über 80 Jahre alt und lebt mit seiner Frau Emmi in New York, ebenfalls deutsch, die er allerdings in Amerika kennen gelernt hat. Nach dem Klappentext hatte ich einen sehr viel größeren Anteil der Gegenwartsgeschichte des Paars erwartet, der Gegenwartsstrang wirkte für mich allerdings sehr beiläufig. Die Vergangenheit nimmt meiner Meinung nach einen sehr viel größeren Teil ein, was mich teilweise ein wenig enttäuscht hat, da ich nun mal mit etwas anderem gerechnet habe. Trotzdem hatte das Buch einiges zu bieten und konnte mich mitreißen. Es handelt sich hierbei um eine sehr bewegende Geschichte über eine Flüchtlingsfamilie aus Deutschland, die gezwungenermaßen ein neues Leben in Shanghai beginnen muss. Die Autorin schreibt schlichtweg sehr schön und hat mir einige Gänsehaut-Momente beschert. Das Zeitgeschehen war sehr greifbar dargestellt, vor allem die Hoffnung der kleinen Familie war deutlich spürbar. Durch den Realitätsbezug war die Geschichte natürlich umso mitreißender. Das Buch ist voller historischem Wissen und daher auch sehr informativ, sehr interessant war besonders das Leben der deutschen Flüchtlingsfamilie in Shanghai, in welches man einen sehr guten Einblick bekommt. Auch die Geschichte um Erna war interessant und zugleich rätselhaft, den Zusammenhang zwischen den beiden Handlungssträngen erkennt man nicht sofort. Der besondere Reiz der Geschichte lag daher auch am Wechsel der Schauplätze und auch am Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die Hauptperson Carl erschien als sehr stiller und zurückgezogener Charakter, sehr passend wenn man die schwere Vergangenheit bedenkt. Er wirkt sehr ernst und eher zurückhaltend, so richtig konnte ich nicht mit ihm mitfühlen. Allerdings haben mir die anderen Charaktere umso besser gefallen, beispielsweise seine Mutter Grete oder die beiden Passagiere ebenfalls an Bord des Schiffs, Eleonore und Otto, die die Familie begleiten. Eleonore und Otto konnten mich mit ihrer warmherzigen und liebevollen Art sehr überzeugen. Die beiden haben trotz der harten Zeiten nie den Mut verloren und haben in allem das beste gesehen, diese Stärke hat mich sehr beeindruckt. FAZIT: Eine wunderschöne Geschichte die ans Herz geht, mit tollen Charakteren und einem schönen Schreibstil. Andrea Maria Schenkel weiß wie sie große Gefühle vermitteln kann, das Gefühl der Heimatlosigkeit und die damit verbundene innere Zerrissenheit waren deutlich spürbar. Einziger Kritikpunkt ist die Enttäuschung um die kaum vorhandene Handlung in der Gegenwart, das ging mir ein bisschen zu sehr unter. Hier hätte ich mir mehr gewünscht. Ein sehr ernstes Buch, mit einem Realitätsbezug und großen Gefühlen, von mir eine klare Leseempfehlung!

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Klappentext Als der junge Carl 1950 in New York Emmi kennenlernt, findet er bei ihr die Geborgenheit, die er seit seinem elften Lebensjahr vermisst. Mit seiner Familie floh er 1938 von Regensburg nach Shanghai und emigrierte später in die USA. Emmi hat Deutschland erst nach dem Krieg verlassen – beide wollen über die Vergangenheit schweigen, um neu zu beginnen. Jahrzehntelang führen sie ein unbeschwertes Leben. Bis Carl die Wahrheit über seine Frau erfährt. Meine Meinung Ich stolperte über das Buch beim Stöbern auf dem Bloggerportal. Der Titel sprach mich an und das Cover gewann meine Aufmerksamkeit. Ich hatte vorher weder etwas von dem Buch noch von der Autorin gehört. Doch der Klappentext hatte mich überzeugt. Also habe ich das Buch angefragt und freundlicherweise auch bekommen. Zuerst möchte ich sagen, dass ich vom Klappentext her etwas anderes erwartet hatte als das, was ich dann las. Das Buch war in keinster Weise schlecht und die Autorin hatte mich schon nach den ersten zwei Seiten von ihrem Können überzeugt. Die Handlung war auch durchweg interessant und hat einen in ihren Bann gezogen. Allerdings erwartete ich eine Liebesgeschichte. Eine Geschichte, in der ich als Leser dabei bin, wie Carl und Emmi zueinander finden und sich ein gemeinsames Leben aufbauen. Natürlich war mir von vornherein klar, dass auch die Vergangenheit der beiden eine große Rolle spielen und dass einige Kapitel sowohl in Shanghai als auch in Regensburg spielen werden. Doch genau da lag der "Denkfehler". Wobei Denkfehler möchte ich nicht sagen. Schließlich lässt der Klappentext genau das vermuten. Aber dem ist nicht so ganz der Fall. Im gesamten Buch spiele maximal 1oo Seiten in der Gegenwart. Den Großteil der Zeit verbringen wir mit Carl in den Jahren 1938 - ca. 1948 in Shanghai bzw. von 1938 - ein paar Jahre nach Kriegsende mit Emmi in München. Ich habe mich sehr oft gefragt, wie der Klappentext zum Buch passt, da die Aufklärung erst so richtig im letzten Kapitel kommt. Wie gesagt. Ich finde das nicht schlimm, da mir das, was mir die Autorin bot, unglaublich gut gefallen hat. Es gab keine Längen oder Ungereimtheiten innerhalb der Geschichte. Die Charaktere waren alle sehr authentisch. Man konnte Entscheidungen nachvollziehen und nicht verstehen. Handlungen respektieren und Gefühle nachempfinden. Was mir besonders gut gefiel war, dass es im Vergleich zu anderen historischen Romanen nicht übertrieben war was die NS-Zeit angeht. Oftmals werden mit Klischees und Übertreibungen gespielt. Hier nicht. Alles ist super authentisch, recherchiert und erzählt. Ich kann es schwer in Worte fassen, aber als Leser hatte ich nie das Gefühl, dass es sich um etwas ausgedachtes handelt. Ich dachte mir immer "Ja. So kann es passiert sein.". Es wurde mal eine andere Seite aufgezeigt. Es gab nicht nur "die bösen Nazis", "die armen Juden" und die "naiven Deutschen". Es waren Menschen mit Fehlern, Geschichten, Schicksalen und einem Leben. Mich hat das Buch sehr berührt aber nie auf eine kitschige Art und Weise. Ich habe wunderbare Lesestunden verbracht, bei denen ich über so manch eine Aussage oder Entscheidung von Carl den Kopf schütteln musste, bei der ich schmunzeln musste, wenn Tante Marga, Trude und Irene zusammen saßen und mit Erna tratschten oder wenn Otto mit Grete und Eleonore erzählte. Der Grund, wieso es von mir "nur" 4 statt 5 Sternen gab hängt zum einen damit zusammen, dass der Klappentext so "irreführend" ist. Jedoch ist das nicht der Grund. Mit fehlt am Ende einfach etwas. Ein Abschluss, eine Auflösung. Ich möchte wissen, wie es weitergeht, da ich finde, dass mir das jetzt zusteht. Ich möchte wissen, wie Carls auf Emmis Vergangenheit reagiert, wie sie sich erklärt und rechtfertigt. Möchte wissen, wie es weitergeht. Aber natürlich ist das Ende auch gut so, wie es ist. Es kurbelt die Phantasie an. Man macht sich Gedanken und denkt nach. Und doch hätte ich gerne Antworten. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der historische Romane, eine spannende und interessante Handlung sowie authentische Charaktere mag und auch gerne mal auf Kitsch und Romantik verzichtet sondern eine Geschichte lesen mag, die das Leben eben so schreibt.

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die.buecherdiebinInhalt: Der 11-jährige Carl, dessen Vater jüdische Wurzeln hat, flieht 1938 mit seiner Familie aufgrund der sich zuspitzenden Gefahr, von Regensburg nach Shanghai. Doch dort bleiben sie immer Fremde, deshalb emigriert Carl nach dem Krieg nach Amerika. Emmi lebt während der Kriegsjahre bei ihrer Tante in München und arbeitet schließlich als Krankenschwester. Auch sie verlässt später Deutschland und lernt in Amerika Carl kennen. Beide wollen über ihre Vergangenheit schweigen, um neu zu beginnen.. Das gelingt ihnen 60 Jahre lang, doch dann erfährt Carl die Wahrheit über seine Frau... Cover und Titel passen gut zum Inhalt des Buches. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und sehr bildhaft. Es fällt leicht, sich die Charaktere und die Umgebung - vor allem Shanghai - vorzustellen. Außer Carl und Emmi gibt es noch sehr viele andere Charaktere, die wichtige Rollen in diesem Buch spielen. Sie werden alle glaubhaft beschrieben. Die Geschichte wird auf drei verschiedenen Handlungsebenen erzählt. Zuerst einmal geht es um Carl, seine Familie und später auch um deren neue Freunde. Die Handlung beginnt 1938 in Regensburg, erzählt von der Reise und dem Leben während des Krieges in Shanghai. Neu für mich persönlich war, dass viele Juden in Shanghai Zuflucht gesucht haben. Auch Emmis Geschichte in Deutschland beginnt im Jahr 1938. Emmis Alter wird nicht genannt, aber sie scheint ein paar Jahre älter als Carl zu sein. Ihre Tante zieht sie in einige kriminelle Machenschaften hinein, aber das, was Carl später über sie erfährt, wird eigentlich nur am Rande erwähnt. Das fand ich schade, denn Emmis Geschichte war für mich eher uninteressant. Am berührendsten fand ich aber Carl und Emmi in der Gegenwart (hier im Jahr2010). Zwei Menschen in den 80ern, die sich seit 60 Jahren innig lieben und, Zitat aus dem Nachwort: „als altes Ehepaar in Hausschuhen durch den Raum tanzen“. Diese beiden Menschen, besonders Carl, habe ich sofort ins Herz geschlossen und sehnlichst auf ein gutes Ende gehofft. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Das Zitat von Carls Mutter aus „Die Bremer Stadtmusikanten“ : „Etwas besseres als den Tod findest du überall“ ist mir nachhaltig in Erinnerung geblieben.

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Rezension Diane Jordan Die Thematik Geschichte ist spannend, dass fand ich schon in der Abiturzeit und habe bis heute einen Faible dafür. Ich finde es reizvoll, Aspekte der Vergangenheit zu beleuchten und mich in die Buchcharakter hineinzuversetzen. Wenn das Buch gut geschrieben ist, so wie „Als die Liebe endlich war“ von Andrea Maria Schenkel, gelingt mir das problemlos. Ruckzuck konnte ich mich daher in die Protagonisten Emmi & Carl hineinversetzen. Die Gedanken und Ängste der damaligen Kriegszeit ansatzweise nachvollziehen und die Auswirkungen auf die spätere Gegenwart und Zukunft der beiden erahnen. Der Plot entwickelt sich und baut sich Puzzlestück für Puzzlestück auf. Die Betrachtung der Vergangenheit wird meines Erachtens durch die beschriebenen historischen Begebenheiten in diesem Taschenbuchroman bestens verarbeitet. Der Leser erfährt einiges aus der Zeit und erhält auch einen kleinen Überblick über Ereignisse der Welt und Kulturgeschichte jenseits des Tellerrandes. 400 Seiten, die Spannung und geschichtliches Wissen, geschickt in drei Zeitabschnitte vermitteln und den Leser so nicht überfordern. Das Cover zum Buch ist passend gewählt und gefällt mir außerordentlich gut. Der Neubeginn und das Wagnis im fernen Amerika ein neues Leben zu beginnen, werden meines Erachtens hier schon gut sichtbar. Und nach diesem großartigen Epochenroman schnappe ich mir nun meinen Mann und ab geht’s in „Das Auswandermuseum“ in der BallinStadt. Denn wir haben Ferien und nutzen diese Zeit ☺ gerne für solche Aktivitäten. Inhalt: Als der junge Carl 1950 in New York Emmi kennenlernt, findet er bei ihr die Geborgenheit, die er seit seinem elften Lebensjahr vermisst. Mit seiner Familie floh er 1938 von Regensburg nach Shanghai und emigrierte später in die USA. Emmi hat Deutschland erst nach dem Krieg verlassen – beide wollen über die Vergangenheit schweigen, um neu zu beginnen. Jahrzehntelang führen sie ein unbeschwertes Leben. Bis Carl die Wahrheit über seine Frau erfährt. Autorin: Andrea Maria Schenkel, geboren 1962, lebt in Regensburg. Ihr Debüt Tannöd erregte großes Aufsehen. Der Roman wurde 2007 mit dem Deutschen Krimi Preis, dem Friedrich-Glauser-Preis und der Corine, 2008 mit dem Martin Beck Award für den besten internationalen Kriminalroman ausgezeichnet. Das Buch verkaufte sich über eine Million Mal, wurde in zwanzig Sprachen übersetzt und fürs Kino verfilmt. Für ihr zweites Buch Kalteis erhielt sie zum zweiten Mal in Folge den Deutschen Krimi Preis. Fazit: 4 Sterne**** für diesen packenden und spannenden Roman. Er hat mich sehr berührt und stellenweise sehr nachdenklich gemacht. Tipp: Taschentücher bereitlegen! „Als die Liebe endlich war“ ist im Diana Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 400 Seiten und kostet 9,99 Euro.

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Andrea Maria Schenkel lässt uns hier an der Geschichte von Carl und Emmi teilhaben, aber nicht ganz so, wie der Klappentext andeutet oder wie ich dachte, denn der Roman ist in drei Teile aufgeteilt. Doch ganz zu Beginn umgibt uns die Rahmenhandlung, die im Klappentext erwähnt wird. Carl und Emmi sind seit etwa sechzig Jahren ein Paar und leben in den Vereingten Staaten: beide sind Emigranten aus Deutschland, doch die Vergangenheit spielte in ihrem gemeinsamen Leben nie eine große Rolle. Bis die Nachbarin an Carl herantritt und ihn bittet sich Briefe anzusehen, die sie im Nachlass ihres verstorbenen jüdischen Mannes gefunden hat.... Im ersten Abschnitt des Buches begleiten wir den knapp zwölfjährigen Carl Schwarz, der gemeinsam mit seiner Mutter Grete, seinem Vater Erwin und der kleinen Schwester Ida mit der Conte Biancamano nach Shanghai aufbricht. Doch Erwin Schwarz, der aus einer jüdischen Familie stammt, jedoch katholisch getauft ist, fühlt sich als Deutscher und möchte sein Vaterland nicht verlassen. Im festen Glauben, dass er als Katholik nichts zu befürchten hat, verlässt er das Schiff und seine Familie kurz bevor es ablegt und kehrt nach Deutschland zurück. So brechen Grete, Carl und Ida gemeinsam auf nach Shanghai, dem einzigen Zufluchtsort für deutsche Juden. Das Leben auf dem Schiff wird sehr interessant und detailreich dargestellt. Kurz nach der Ankunft in China wechselt die Autorin wieder in die Gegenwart ins Jahr 2010, bevor der zweite Abschnitt des Buches beginnt, der in der Zeit zwischen November 1938 und Dezember 1943 in München spielt. Hier lernen wir Erna kennen. Sie wird von ihren Eltern zur Tante nach München geschickt, wo sie dieser im Haushalt helfen soll. Tante Marga ist eine Anhängerin des Nationalsozialismus und hat auch gute Verbindungen zu einigen Nazigrößen. Sie nennt sich "Lebensberaterin" und arbeitet als Medium, als Engelmacherin und als Kindervermittlerin. Trotz all dieser dubiosen Geschäfte ist sie eine schillernde Persönlichkeit und Erna lernt schnell. So arbeitet sie auch noch als Assistentin von Doktor Rudolf Sauer und geht ihm bei dessen Experimenten in Dachau zur Hand. Diesen Abschnitt fand ich sehr interessant, denn Tante Marga ist zwar alles andere als eine Schönheit, aber eine sehr beeindruckende Frau, obwohl sie eine Freundin des Regimes ist. Der dritte Abschnitt schildert das Leben der Juden in Shanghai. Dieses wird sehr bildhaft und lebendig dargestellt und konnte mich ebenfalls begeistern. Auch Carl und seine Familie versuchen sich in der Stadt ein Leben aufzubauen, bis es zum Ende des Krieges kommt und die Japaner vertrieben und die Lager geschlossen werden. Während Grete und Ida nach Deutschland zurückkehren, verlässt Carl China Richtung Amerika. Immer wieder wechselt die Autorin am Ende der einzelnen Abschnitte zurück ins Jahr 2010. Ich lese darum so gerne Bücher über die Weltkriege, weil ich immer wieder etwas Neues zum Thema erfahre, dabei habe ich schon so viele Geschichten über diese schlimme Zeit gelesen. In diesem Roman erfuhr ich das erste Mal, dass Juden nach Shanghai deportiert wurden. Laut der Autorin war die Stadt der einzige Ort der Welt an den man zwischen 1937 und 1942 ohne Visum flüchten konnte. Shanghai war nämlich internationales Finanzzentrum, eine offene Stadt und zugleich ab 1936 von den Japanern besetzt. Die verschiedenen Erzählstränge werden zu einem sehr interessanten Stück Zeitgeschichte verbunden, die man als großes Ganzes erst versteht, wenn man die letzte Seite gelesen und die Geschichte hat wirken lassen.... Auch der Titel wird dadurch verständlich und man überlegt was Liebe alles verzeihen kann und was nicht. Schreibstil: Andrea Maria Schenkel schreibt sehr detailliert und trotzdem eher nüchtern. Einerseits fühlt man sich selbst an Board der Conte Biancamano, andererseits konnte ich aber keine sehr innige Beziehung zu den Charakteren aufbauen. Jedes Mal, als ich dachte, jetzt bin ich mittendrin, wechselte der Erzählstrang und man hatte wieder andere Protagonisten, Situationen und wechselnde Schauplätze vor sich. Fazit: Ein sehr interessanter Roman über die Auswirkungen des Krieges bis hin in unsere Zeit. Ein Stück Zeitgeschichte rund um Schuld und Schicksal. Ein Buch, das erst nach Beenden der Lektüre richtig verstanden wird und nachwirkt.

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