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Rezensionen zu
Im Zeichen der Mohnblume - Die Schamanin

R.F. Kuang

"The Poppy War"-Saga (1)

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€ 17,00 [D] inkl. MwSt. | € 17,50 [A] | CHF 23,90* (* empf. VK-Preis)

Die 14-jährige Waise Rin wird von ihren Pflegeeltern als billige Arbeitskraft ausgenutzt. Sie wächst in Armut auf, aber ihr größter Wunsch ist es, an der Eliteakademie Sinegard aufgenommen zu werden. Als sie verheiratet werden soll, meldet sie sich kurzerhand beim Aufnahmetest für Sinegard an und schafft es tatsächlich dort hin. Aber auch hier ist sie aufgrund ihrer Herkunft eine Außenseiterin. Rin kämpf um ihren Platz in der Akademie und lässt sich von niemanden aufhalten. Bei diesem Buch handelt es sich um den 1. Teil einer Trilogie und gleichzeitig um das Debüt der Autorin. Erzählt wird die Handlung aus der Sicht von Rin, die am Anfang der Geschichte 14 Jahre alt ist. Auch wenn die Hauptfigur noch ein Kind ist, handelt sie oft gar nicht wie eins. Aus diesem Grund ist das hier auch kein Jugendbuch. Die Autorin entführt ihre Leser in eine china-inspirierte Welt, die ich sehr faszinierend fand, aber auch düster und brutal. Mit über 600 Seiten handelt es sich hier um eine sehr detailliert beschriebe Geschichte. Der Stil hat mir sehr gut gefallen, die Sprache ist nicht zu komplex, fast schon ein wenig einfach. Rins Geschichte wird düster erzählt, es geht um Armut, Drogenmissbrauch, Krieg und Tod, gemischt einem Fantasyanteil rund um Götter und Magie. Wir begleiten Rin viele Jahre lang bei ihrem Werdegang, der in diesem kleinen Dorf anfängt, wo sie mit ihren Pflegeeltern lebt. Danach geht es nach Sinegard, wo sie sich einen Platz erkämpfen muss, im wahrsten Sinne des Wortes. Rin ist unglaublich ehrgeizig und zielstrebig, sie geht ihren Weg, egal was kommt. Sie ist dabei bereits mit 14 Jahren recht skrupellos, was ich zwar faszinierend fand, aber manchmal etwas befremdlich. Romantik gibt es übrigens gar nicht. In erster Linie geht es um Freundschaft und Verbundenheit, wobei da durchaus etwas angedeutet wird, was die Autorin aber nicht auslebt. Das Ende fand ich persönlich recht erschreckend. Es gibt zwar keinen Cliffhanger, aber ein sehr offenes Ende. Mir hat dieser 1. Teil unglaublich gut gefallen und ich vergebe die volle Punktzahl.

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Fantasy, geschrieben von einer Autorin, spielend in einer an das feudale China angelehnten Welt und mit einem Mädchen als Hauptfigur. Wenn das nicht mal etwas erfrischend Neues ist! Rebecca F. Kuangs Debütroman, bereits 2018 im englischsprachigen Raum erschienen, wurde nun unter dem Titel „Im Zeichen der Mohnblume“ ins Deutsche übersetzt und ich muss ehrlich fragen: Warum hat das so lange gedauert? Schließlich war „The Poppy War“ überaus erfolgreich, hat Preise abgeräumt und war für den Nebula und den Locus Award nominiert. Ein Land im Krieg Nikan, das Kaiserreich, in dem diese Geschichte spielt, schlittert in einen grausamen Krieg mit dem Nachbarland. Rin, die Hauptfigur, muss als junges Mädchen für ihre Zieheltern im Drogenhandel unter sklavereiähnlichen Zuständen arbeiten. Den Ausweg aus diesem Leben findet Rin durch die Aufnahme in die beste Militärakademie des Landes. Doch auch dort wird nicht alles gut, denn Rin wird aufgrund ihrer Herkunft verspottet und ausgegrenzt. Im kauzigen Jiang findet Rin einen Mentor und erkämpft sich langsam so etwas wie Respekt in dieser für sie fremden Umgebung. Lange vor Ende ihrer Ausbildung muss Rin allerdings in den Krieg ziehen und die Gräueltaten, die sie zu Gesicht bekommt, hinterlassen dunkle Schatten auf ihrer Seele. Kleine und große Grausamkeiten Die Beschreibung der Kriegsverbrechen in „Im Zeichen der Mohnblume“ gehört zu dem Brutalsten, was ich bisher gelesen habe, eine Szene verfolgte mich sogar bis in meine Träume. Es kommt zu Vergewaltigung, Folter und Genozid. In ihrer lesenswerten Rezension schreibt Elisa von reisenderbuecherwurm.com, dass die Handlung grob auf dem zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg basiert, unter anderem auf dem Massaker von Nanking. Das alles ist beim besten Willen nicht einfach zu lesen und frau* sollte sich vorher überlegen, ob sie das möchte. Gutes Debüt mit Schwächen Elisa äußert in ihrer Rezension viele Kritikpunkte, unter anderem stereotype Nebencharaktere und mangelnder emotionaler Umgang mit den Kriegsverbrechen. Ich teile diese Kritik, allerdings gibt es auch einiges, was den Roman für mich sehr lesenswert macht. Da wäre zum einen die Welt, die mit ihrem Politiksystem, ihren Ritualen und ihren Schauplätzen nicht nur erfrischend anders, sondern auch in sich sehr stimmig ist. Da ist auch die Magie, die schamanisch angehaucht ist und in der sich Magienutzer*innen ihre Kräfte von Göttern aus einer anderen Welt borgen müssen. Der Zugang zu diesen Kräften hat immer auch einen Preis und nur die, die ihn zu zahlen bereit sind, werden wirklich mächtig. Mir gefiel es, dass die Nutzung von Magie Konsequenzen hatte. Und da ist außerdem das Bauernmädchen Rin und deren Aufstieg von der kleinen Drogenkurierin hin zu etwas ungleich Mächtigerem. All die Gräueltaten, mit denen Rin konfrontiert wird, ändern ihren Blickwinkel auf die Welt und lassen diese Geschichte zu einer sehr düsteren werden. Eine düstere Geschichte also, die zwar Schwächen hat, die ich aber gerne weiterlese, schließlich kann ich mit dem klassischen Helden in strahlender Rüstung wenig anfangen. Der zweite Band liegt bereits auf Englisch auf meinem Stapel ungelesener Bücher. Ich vergebe vier von fünf Sterne an „Im Zeichen der Mohnblume“ und werde Rin auf jeden Fall weiter begleiten auf ihrem schicksalhaften Weg.

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Das Cover gefällt mir wirklich unglaublich gut, denn es passt super zur Geschichte und ich finde es toll, dass es relativ schlicht gehalten ist. Auch der Schreibstil konnte mich von der ersten Seite an voll und ganz überzeugen, denn er ist flüssig, super zu lesen, unglaublich spannend und beschreibend - man kann sich die verschiedenen Szenen also sehr gut vorstellen. An manchen Stellen ist es auch ziemlich düster, aber das passt in den jeweiligen Situationen gut. Man kann sich ziemlich gut in Rin hineinversetzen und versteht ihre Handlungen eigentlich auch immer. Rin als Hauptcharakter war einfach super, sie war jedoch keine besonders "gute" Person und genau das hat sie für mich so echt wirken lassen. Wenn sie etwas wollte, dann hat sie alles daran gesetzt, das auch zu bekommen und das auch, wenn die Wege dorthin nicht immer ganz korrekt waren. Aber auch alle anderen Charaktere waren toll beschrieben und man hat im Laufe der Geschichte so viel über sie gelernt und verstanden, warum sie so sind, wie sie eben sind. Keiner war unwichtig und alle haben eine wichtige Rolle gespielt. Insgesamt also ein unglaublich tolles und düsteres Buch, dass mich voll und ganz begeistern konnte - ich brauche mehr. Ich kann dieses Buch nur wärmstens weiterempfehlen.

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