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Rezensionen zu
Wo niemand uns sehen kann

Bryn Chancellor

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€ 11,00 [D] inkl. MwSt. | € 11,40 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis)

Die frisch geschiedene Maud und ihre 17- jährige Tochter Jess leben zusammen in dem abgeschiedenen und trostlosen Ort Sycamore, irgendwo in der Wüste Arizonas. Jess, eigenbrötlerisch und unscheinbar, vertreibt sich einen Großteil ihrer Zeit mit Tagebuch schreiben und Spazierengehen. In Sycamore fühlt sie sich nicht wohl und zwischenmenschlich hat sie es nicht leicht. Eines Abends im Jahr 1990 kommt Jess nach ihrer Erkundungstour nicht mehr zurück. 18 Jahre lang fragt sich die Mutter, was mit ihrer Tochter passiert ist. 18 Jahre lang macht sich die Mutter Vorwürfe. 18 Jahre lang vermisst die Mutter ihre Tochter. Nach 18 Jahren taucht Jess wieder auf: Ihre Leiche wird in einer Schlucht gefunden. Maud und die anderen Dörfler versuchen sich an damals zu erinnern und sie fragen sich, was sich vor 18 Jahren wohl zugetragen hat. Der rege und konzentrationsfordernde Wechsel von Perspektiven, Zeitebenen und Charakteren machten den Roman für mich interessant und kurzweilig. Gleichzeitig wurde er völlig unaufgeregt erzählt, wodurch sich die Geschichte entwickeln und die Protagonisten entfalten konnten. Die anfangs gedrückte Stimmung driftete trotz der Entwicklungen nicht ins bodenlose ab, sondern entwickelte sich langsam und stetig ins Hellere. Ich genoss es, mich in die Atmosphäre des Buches fallen zu lassen. Mir gefiel die etwas skurrile Geschichte recht gut. Sie ist kein literarisches Highlight, aber allemal etwas, das man gut zwischendurch lesen kann.

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Was macht es mit einer Mutter, wenn ihr einziges Kind nicht von einem Spaziergang wiederkehrt und für immer verschwindet? Was macht es mit einer Kleinstadt, wenn jemand verschwindet? Wie geht das Leben von Familie und Freunden nach diesem Verschwinden? Was macht die Ungewissheit und die (Selbst-)Vorwürfe mit den Menschen? Und wie die Frage, was mit der jungen Jess Winter, die erst kurze Zeit zuvor mit ihrer Mutter Maud nach Sycamore gezogen ist, geschehen ist, die die Menschen auch Jahre später noch beschäftigt. Unglücklich über die Scheidung ihrer Eltern, über den Umzug in die Wüstenkleinstadt, über ihre Schwerfälligkeit Freunde zu finden, sucht Jess am Abend mit Fahrten und Spaziergängen durch die Stadt die Ruhe zum Tagebuch schreiben. Bryn Chancellor hat mit ihrem multiperspektivischen Roman „Wo uns niemand sehen kann“ berührend über den Verlust eines Menschen, über den Schmerz, der über all die Jahre bleibt, über die Fragen nach der Wahrheit und darüber, wie unterschiedlich Menschen mit dem Verschwinden eines Menschen umgehen, geschrieben. Ein schön geschriebener Roman, dessen Traurigkeit und Schmerz mich bei Lesen immer wieder erfasst haben.

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"Wo niemand uns sehen kann" war für mich ein sehr fesselndes und spannendes Buch mit vielen Geheimnissen die nach und nach aufgedeckt wurden. Die Story ist herzzerreißend schön und traurig zugleich. Die Handlung spielt sowohl in der Vergangenheit, also zum Zeitpunkt kurz vor Jess' Verschwinden, als auch in der Gegenwart. Die Story ist aus der Sicht von vielen unterschiedlichen Charakteren geschrieben, die in der Vergangenheit das Leben von Jess kreuzten. Manche blieben für einige Tage in ihrem Leben, manche für einige Monate. Nach und nach wird so der letzte Tag in Jess' Leben konstruiert - bis zu dem Zeitpunkt ihres Verschwindens. Mir haben sowohl die Charaktere, der Schreibstil als auch die Handlung unglaublich gut gefallen!

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eins der Bücher, die ich im Juli gelesen habe ist "Wo niemand und sehen kann" und dieses Buch war wirklich wunderschön auf seiner Art und weise. Nach der Trennung von Jess Eltern, zieht Jess gemeinsam mit ihrer Mutter Maud nach Sycamore, irgendwo in der Wüste Arizonas. All ihre Gedanken verbirgt Jess in ihrem Tagebuch. Regelmäßig verlässt Jess Abends oder Nacht das Haus, um spazieren zu gehen und die Stadt zu erkunden aber dort ist absolut nichts. Eines Abends bleibt Jess verschwunden und keiner hat Sie je wieder gesehen. Das Buch wurde aus mehreren Perspektiven geschrieben, die im Jahr 1991 mit Jess in Kontakt standen und wie die Menschen aus ihrer Umgebung 18 Jahre später noch immer an Jess denken und hoffen, dass sie eines Tages zurück kehrt. Anfangs war es schwer den Überblick zu den vielen Charaktern zu behalten aber je weiter man gelesen hat, umso deutlicher wurde es am Ende. Ich dachte erst Jess wurde umgebracht, weil viele ein Motiv gehabt hätten aber das Buch hat mir gezeigt, das es anders war als ich dachte. Das Ende war nicht vorraussehbar und das hat mir wirklich gut gefallen.

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Januar 1991: die 17jährige Jess vermisst ihr früheres Zuhause. Statt lebhafte City lebt sie jetzt mit der Mutter in einem kleinen Kaff. Doch sie arrangiert sich irgendwie und lernt über Umwege sogar eine neue beste Freundin kennen. 22. Dezember 1991: Jess bricht abends zu einem ihrer vielen kleinen Spaziergänge auf… den Kopf freibekommen, durchatmen, über alles nachdenken… und kehrt nicht mehr zurück. Sie ist spurlos verschwunden. 2009 entdeckt die neu hinzugezogene Collegedozentin ein Skelett im Canyon ganz in der Nähe. Jess? Hat das jahrelange Hoffen und Bangen von Maude, Jess´ Mutter, nun endlich ein schreckliches Ende gefunden? Die Dorfbewohner erinnern sich alle daran, wann sie zuletzt Kontakt mit Jess hatten, wie dieser ablief, was ihnen noch in Erinnerung ist. Diese Erinnerungen sind jedoch nicht alle gut oder fröhlich – der eine oder andere hat allen Grund, sich zu schämen, wütend, traurig oder verletzt zu sein. Anfangs fand ich es ein bisschen mühsam, in die Story rein zu finden. Man springt zwischen den beiden Jahren 1991 und 2009 hin und her, es kommen viele Personen zu Wort und diese vielen Perspektivwechsel machen es einem anfangs nicht gerade einfach. Zudem beginnt die Geschichte sehr leise und entwickelt sich nur höchst langsam. Im Lauf der Erzählung, wenn man immer mehr Infos aus allen Richtungen erhalten hat, fängt sie allmählich an zu wirken und zieht mich in ihren Bann. Die Charaktere sind vielschichtig und werden wundervoll detailliert beschrieben. Ich werde auf falsche Fährten gelockt bzw. hin zu mehreren mögliche Szenarien. Dennoch: das hier ist kein Krimi oder Thriller. Ganz und gar nicht. Vielmehr eine leise, fast poetische Erzählung über eine Kleinstadt, deren Bewohner und die Geheimnisse und Erlebnisse, die sie miteinander teilen. Für mich hätte daher der Originaltitel „Sycamore“ besser gepasst als der deutsche, mit dem ich eher nichts anfangen kann. Das Ende ist in meinen Augen schlicht perfekt – und passt genau zum ganzen Rest des Buches. Fazit: es lohnt sich auf jeden Fall, dranzubleiben und nicht vorzeitig aufzugeben! Diese leise, poetische Erzählung, die erst im Ganzen so richtig wirkt, übte auf mich trotz oder gerade wegen der ruhigen Art eine große Sogwirkung aus. Natürlich wollte ich wissen, was mit Jess passiert ist. Doch mindestens genau so faszinierend war es, die einzelnen Leben der Figuren mitzuverfolgen über einen Zeitraum von immerhin fast zwei Jahrzehnten.

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Dieses Buch hat mich sehr positiv überrascht, obgleich ich schon bei der Leseprobe begriff, dass diese Autorin mit liegt. Ich mag ihren Stil, die verschränkte, vielstimmige Erzählweise und die unmerkliche Art, wie sie ihre Figuren zu guten Bekannten der Leser*innen macht. „Jess schaute nach oben, und plötzlich war die Stille wie weggefegt. Der pechschwarze Himmel brach in Getöse aus, die Milchstraße zerbarst und entblößte ihr galaktisches Herz.“ Wie dieser Sternenhimmel zerstiebt 1991 das normale Leben in der Kleinstadt Sycamores, als die siebzehnjährige Jess kurz vor Weihnachten plötzlich verschwindet. Sie war erst vor kurzem mit ihrer Mutter in die Kleinstadt gezogen und ihre Geschichte wird multiperspektivisch, teilweise in Rückblenden 1991, teilweise in der Gegenwart von 2009 erzählt. Es sind die ehemaligen Freunde und Eltern, die sich an Jess erinnern, als eine neu zugezogene Collegedozentin achtzehn Jahre nach ihrem Verschwinden Menschenknochen im Canyon findet und man sich fragt, ob dies Jess`Überreste sind. Jeder der Einwohner fühlt sich irgendwie schuldig, scheint ein schlechtes Gewissen zu haben und nach und nach erfährt man aus ihren unterschiedlichen Blickwinkeln die ganze Geschichte um Liebe und Verrat, Freundschaft und Erwachsenwerden. Doch handelt es sich hier nicht um einen Thriller, obgleich die Autorin es versteht, in jeder neuen Szene einen neuen Verdacht zu erwecken. Sie hält die Spannung, indem sie immer wieder Situationen schildert, die dazu angetan sind, zu denken: das wars, jetzt macht Jess den verhängnisvollen Fehler, das wird ihr Todesurteil. Das Buch liest sich gut weg, was aber nicht nur an dem wunderbaren Schreibstil sondern auch an der liebevollen Figurenzeichnung liegt: Die lesbische beste Freundin, der eifersüchtige Freund der anderen Freundin, die zerrütteten Ehen der Familien bis hin zur literaturliebenden Bäckerin sind authentisch und originell beschrieben, ohne zu grell zu sein. Dass es hier um die großen Gefühle von Einsamkeit, Liebe und Begehren jeder Art in gesellschaftlichen und moralischen Zwängen geht, macht das Buch zu einem wirklich berührenden Leseerlebnis. Sehr empfehlenswert. Aus dem Amerikanischen von Eva Bonné

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Ein vielstimmiger Roman, mit wechselnden Rückblenden. Man verfolgt zwei Jahrzehnte mit schicksalhaften Ereignissen. Der Roman beginnt sehr leise und ruhig, steigert sich jedoch von Kapitel zu Kapitel. Spannend und fesselnd geschrieben, doch kein Krimi und kein Thriller. Die einzelnen Charaktere sind so eingehend beschrieben, dass man sich gut in sie versetzen kann. Fast zwanzig Jahre Schweigen, Schuldgefühle und Geheimnisse. Eine fesselnde Geschichte. Das Treffen von Vater und Tochter nach 18 Jahren des Schweigens rührt zu Tränen. Der Roman ist überaus empfehlenswert , auch für alle, die psychologisch angelegte Geschichten lieben.

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Liest man nur die Kurzzusammenfassung auf der Rückseite des Einbands, könnte man glatt zu dem Schluss kommen, es handele sich bei „Wo niemand uns sehen kann“ (deutsche Übersetzung von Eva Bonné) um einen Kriminalroman oder einen Thriller. An einem stürmischen Abend im Dezember 1991 verschwindet die 17 Jahre alte Jess Winters im Städtchen Sycamore in Arizona spurlos — nur wenige Wochen nach einem handfesten Skandal. Knapp 18 Jahre später findet eine Frau beim Wandern in der Wüste menschliche Knochen, die schnell der lange vermissten Teenagerin zugeordnet werden können und für traurige Gewissheit sorgen. An diesem Punkt würde in einem Krimi die Suche nach einem Mörder beginnen und vermutlich würden auch bald weitere Mädchen verschwinden. Um solche Dinge geht es in Bryn Chancellors Roman allerdings nicht. Natürlich spielt die Frage, was mit Jess passiert ist und warum sie so jung sterben musste, eine zentrale Rolle, aber in erster Linie interessiert sich die Autorin dafür, was das plötzliche Verschwinden eines Menschen für diejenigen bedeutet, die zurückbleiben — zumal in einer Kleinstadt wie Sycamore, in der man sich kennt und fast zwangsläufig Einblick ins Privatleben der anderen hat. Dementsprechend wird die Handlung von „Wo niemand uns sehen kann“ vielstimmig erzählt. Es gibt Rückblenden ins Jahr 1991, in denen wir Jess von ihrer Ankunft in Sycamore, wohin sie nach der Scheidung der Eltern mit ihrer Mutter gezogen war, bis zum Abend ihres Verschwindens folgen. An anderer Stelle begleiten wir Jess‘ Mutter Maud, ihre ehemals beste Freundin Dani und viele weitere Personen, deren Lebensweg fast zwei Jahrzehnte lang von diesem schicksalhaften Ereignis geprägt wurde. Zu Beginn wirkt Bryn Chancellors ruhige Erzählweise fast ein wenig zu gemächlich, aber mit zunehmender Dauer wird der Roman immer fesselnder und damit tatsächlich beinahe spannender als viele Thriller. Vor allem sind die Charaktere so stark und überzeugend gezeichnet, dass man als Leserin oder Leser wirklich Anteil nimmt an ihrem Leben und ihren Sorgen. Am Schluss von „Wo niemand uns sehen kann“ klärt sich auf, was mit Jess damals passiert ist — bleibt zu hoffen, dass die lieb gewonnenen Figuren dieses sehr empfehlenswerten Romans dann endlich ihren Frieden finden und etwas unbeschwerter in die Zukunft blicken können.

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