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Rezensionen zu
Der Araber von morgen, Band 3

Riad Sattouf

Eine Kindheit zwischen arabischer und westlicher Welt (3)

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€ 19,99 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

"[...] es gibt nichts Wichtigeres als die Familie." (Seite 140) Im Jahre 1985 ist Riad Sattouf 7 Jahre alt und lebt mit seinen Eltern und seinem kleinen Bruder im syrischen Ter Maela. Seine Mutter fühlt sich auf dem Land immer weniger wohl, ist es leid, dass permanent der Strom ausfällt und dass sie so viele Dinge entbehren muss, die sie aus Frankreich kennt. Sie möchte zurück nach Frankreich oder wünscht sich wenigstens einen Umzug nach Damaskus. Doch Riads Vater setzt viel Hoffnung in seine Obsternte und beschwichtigt seine Frau immer wieder, in Ter Maela auszuharren. Zusätzlich übt Riads Großmutter mehr und mehr Druck auf ihren Sohn aus, weil dieser in ihren Augen kein überzeugter Muslim ist. Die Reihe um die Kindheit des Autors ist wirklich wunderbar und bietet tiefe Einblicke in das Leben in verschiedenen Ländern und Kulturen: Libyen, Frankreich und Syrien. Der Comic ist toll gezeichnet und eine gelungene Mischung aus persönlichen Anekdoten und der Erwähnung historischer Gegebenheiten bzw. politischer Hintergründe. Dieser Mix ist auch im dritten Band spannend und informativ, unterhält perfekt und macht Geschichte erlebbar. Durch einen Ausflug in den Libanon erfährt der Leser auch mehr über den Bürgerkrieg im Land. Auch die Geschichte Syriens nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches wird thematisiert, so dass der Comic viel Wissen vermittelt. Riad Sattouf: Der Araber von morgen, Band 3. Eine Kindheit im Nahen Osten (1985 - 1987). Aus dem Französischen von Andreas Platthaus. Knaus, 2017, 152 Seiten; 19,99 Euro.

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«Wenn Leute glauben, recht zu haben, bringen sie, sobald sie in der Mehrheit sind, alle um, die anders denken.» Auch im dritten Band erlebt der Araber von morgen wieder eine Menge. Um es seinen Mitschülern gleich zu tun, versucht er sich am Ramadan, muss aber schon nach einem Tag das Handtuch werfen. Da kuckt er sich lieber „Conan - der Barbar“ an und ahmt den Blick und den Mut des Kriegers nach. Den wird er auch brauchen, als sein Vater ihm erklärt, dass er beschnitten werden soll. Die Mutter ist nach wie vor nicht glücklich in Ter Maela und wünscht sich nach Frankreich zurück, mehr als ein paar Monate verbringt sie in diesem Band aber nicht in ihrer Heimat. Dafür besucht die Familie Damaskus und macht auch einen Abstecher in den Libanon. Die schillerndste Figur in diesem Comic ist neben Riad immer noch sein Vater, der keiner seiner Rollen gerecht zu werden scheint. Er versagt als Gläubiger, als Ehemann und schliesslich bleibt auch die Million und die Villa aus. Bevor er sich weiter bestechen lässt, beschliesst er, dass es Zeit ist Syrien zu verlassen und sein Glück dort zu versuchen, wo die Dollars sind, nämlich in Saudi-Arabien. Ich liebe diese Comics! Riad und seine Familie sind mir so ans Herz gewachsen und ausserdem lerne ich in jedem Band etwas Neues über den Nahen Osten. Ich mag wie der kleine Riad die Welt sieht und beschreibt ebenso wie sein Vater, der sich immer wieder in seinen Gegensätzen verliert. Grosse Empfehlung mal wieder und ein grosses Dankeschön an Euch!

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Die Mutter von Riad hat langsam die Schnauze voll. Sie möchte zurück nach Frankreich. Riad hat sich mittlerweile in Syrien eingelebt, hat in seinen Cousins irgendwie Freunde gefunden und besucht dort die Schule. Die Sattoufs feiern Weihnachten in Syrien und Riad erlebt den religiös geprägten Alltag in der syrischen Gesellschaft: Vom Gebet bis hin zum Ramadan ist alles mit dabei. Auch peinliche Erlebnisse enthält uns Sattouf nicht vor. Es gibt einen Ausflug in den Libanon, erneuten Familienzuwachs und ein temporärer Aufenthalt in Frankreich. Der Aufenthalt der Sattoufs in Syrien soll wohl auch ein Ende nehmen. Wohin es geht, das erfahrt ihr am Ende des dritten Bandes. Persönliche Meinung Sechs grandiose Kapitel mit viel Witz und Passagen, die zum Denken anregen. Einfach fantastisch der dritte Teil. Ich liebe es, dass Sattouf mit viel Feingefühl die erlebten kulturellen Unterschiede eines in verschiedenen Kulturen sozialisierten Kindes aufzeigt. Und das, ohne in irgendeiner Weise Klischees zu replizieren. Viele Erfahrungen, die Riad während seiner Kindheit macht, erinnern mich an eigene Erlebnisse aus meiner Kindheit. Die Reihe weckt Erinnerungen und auch Neugier auf mehr. Mit der Zeit steigt mein Mitgefühl für Riad, mein Verständnis für seine Mutter und tatsächlich sinkt die Sympathie für den Vater. Mal sehen, ob sich das in den nächsten Bänden ändern wird.

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Der Araber von morgen- Band 3 von Riad Sattouf

Von: Coverandbook

02.08.2018

Text auf der Buchrückseite: “Einer der besten Zeichner seiner Generation.” –Le Monde „Ein absolutes Muss.“ – New York Times Ein Welterfolg wird fortgesetzt – der dritte Band des Bestsellers von Riad Sattouf kommt in die Buchläden! Die Mutter hält das Leben in Syrien nicht mehr aus und möchte nach Frankreich zurückkehren. Der kleine Riad erlebt, wie sein Vater hin- und hergerissen ist zwischen seiner Frau und starken arabischen Familientraditionen. „‘Der Araber von morgen‘ ist hochkomisch – und weit mehr: Diese Graphic Novel trägt einiges zum besseren Verständnis der gegenwärtigen Situation bei.“ (NZZ, Christian Gasser) Meine Meinung: Mittlerweile beim dritten Band angekommen und auch in diesem fehlt es nicht an Humor! Ich war beim lesen immer wieder darüber erstaunt, wie der Autor seine Biographie in diesem Graphic Novel wieder auf humorvolle Art erzählt. Im dritten Band erzählt er uns mehr über die Jahre 1985 bis 1987, in denen er mit seiner Familie in Syrien gelebt hat. In diesem Band spürte man bereits mehr wie es sich für seine Familie anfühlt zwischen zwei Kulturen zu leben. Seine Mutter hat mittlerweile genug davon so altertümlich zu leben und wünscht sich eine Rückkehr nach Frankreich. Sein Vater ist hin und her gerissen- einerseits ist Syrien seine Heimat, andererseits kennt er die westliche Kultur. Immer erlebt auch Riad selbst diese Situationen, in denen er hin und her gerissen ist. Ich bin nun sehr auf den vierten Band gespannt wie die Familiengeschichte von Riad weitergeht. Ich danke dem Knaus Verlag für die Zustellung des Rezensionsexemplar. Das Buch bekommt von mir eine Wertung von 5 von 5 Punkten. Allgemeine Informationen: Autor: Riad Sattouf Seitenzahl Buch: 152 Verlag: Knaus Erscheinungsdatum: 9. Mai 2017 ISBN: 978-3-8135-0766-9 Autor: Riad Sattouf, geboren 1978 in Paris, ist Comic-Zeichner und Filmemacher. Aufgewachsen in Libyen und Syrien, kehrte er mit 13 Jahren nach Frankreich zurück. Er studierte Animation und wurde bald zu einem der bekanntesten zeitgenössischen Comic-Künstler. Von 2004 bis 2014 zeichnete er wöchentlich den Comic „La vie secrète des jeunes“ für Charlie Hebdo. Sattouf wurde u.a. mit dem Prix René Goscinny und dem César für den besten Erstlingsfilm („Jungs bleiben Jungs“) ausgezeichnet. „Der Araber von morgen“ gewann den Grand Prix RTL de la Bande Dessinée und den Fauve d’or beim 42. Comicfestival von Angoulême. Sattouf lebt und arbeitet in Paris. Portrait via Verlagsgruppe Randomhouse

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Ein Welterfolg wird fortgesetzt - der dritte Band des Bestsellers von Riad Sattouf kommt in die Buchläden! Die Mutter hält das Leben in Syrien nicht mehr aus und möchte nach Frankreich zurückkehren. Der kleine Riad erlebt, wie sein Vater hin- und hergerissen ist zwischen seiner Frau und starken arabischen Familientraditionen ... Ich habe so lange auf diesen Band gewartet, weil mich bereits die ersten beiden sehr beeindruckt haben. Doch mit Band 3 legt Sattouf meiner Meinung nach den bislang besten Teil seiner Serie vor, da er hier nicht nur sein Alter Ego allmählich kritischer werden lässt und Dinge hinterfragen oder verstehen lässt, sondern auch Syrien und Frankreich für den kleinen Riad beide zu Orten werden, in denen er nicht ganz zugehörig wird. Dieses Zwischen-allen-Stühlen-Sitzen ist es, das Riads Leben zur Zeit beschreibt, und das in der Graphic Novel wirklich gut rüberkommt. Auch die beiden Erwachsenen werden charakterlich weitereintwickelt und vertieft. Die Mutter, die bislang die Ideen ihres Mannes einfach mitgetragen hat, wird in Syrien zunehmend depressiver und geht, als sie erneut schwanger wird, für die Geburt nach Frankreich. Ihre Familie dort lässt zume ersten Mal Worte der Kritik an ihrem Mann und ihrer Lebenssituation hören, was von Riad nur ghört und nicht verarbeitet wird. In der syrischen Familie findet die Mutter in einer einzigen Verwandten eine Verbündete, die aber durch ihre Rolle wenig erreichen kann, aber zumindest ist sie da! Der Vater wird immer deutlicher zerrieben zwischen seinen eigenen Ansprüchen an sich, seiner syrischen Familie und deren Erwartungen, aber auch der Realität um ihn herum, die sich nicht in Einklang bringen lässt mit seinen Erwartungen und Ideen vom moderen Arabien. Er ist immer mehr eine tragische Figur, die sein Scheitern nicht eingestehen kann und will. Anerkennung an der Universität erhält er nicht, sondern ist genauso ein kleines Rad im Betrieb der täglichen Bestechungsversuche, seine Bemühungen, ein muslimisches Leben zu führen, werden von der Außenwelt nicht als wahrhaftig empfunden und von seiner syrischen Familie verlacht, und selbst als er seine Söhne beschneiden lässt, hat er nicht den Mut, dabei zu sein, weil er sich selbst schämt für diese Handlung. Ich finde es faszinierend, wie es Sattouf gelingt, diese Widersprüchlichkeiten in einer einzigen Personen im Comic darzustellen, ohne ihn moralisch zu bewerten. Natürlich ist er ein riesier Idiot und, gemessen an westlichen Ansprüchen, ein Arschloch ohnegleichen, aber es gibt Gründe, warum er so ist. Darin liegt die Stärke der gesamten Serie, vor allem aber dieses Bands. Es nimmt einen westlichen Leser mit in ein für ihn völlig fremd anmutendes Denksystem, indem er sich zurecht finden muss wie ein Kind. Und je länger er sich beschäftigt mit dem Vater, desto mehr bewertet er ihn nicht nur mit einem überheblichen Auge, sondern versucht zumindest, dessen Handlungen nachzuvollziehen und damit zu bewerten. Die sid immer noch nicht weise oder gelungen, aber sie sind erklärbar. Und mit diesem Ansatz tut Sattouf sehr viel dafür, den modernen vorderen Orient zu verstehen. Ich will unbedingt wissen, wie das Buch in Band 4 abgeschlossen wird!

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Das Farbschema orientiert sich an den beiden ersten Bänden. Der Junge Riad wächst in Syrien auf, wo alles rötlich ist, leicht bedrohlich, trocken, heiß. Frankreich, das Land, aus dem seine Mutter kommt, ist blau, kalt, nicht wirklich gemütlicher. Ein leichter Kontrast, aber kein absoluter. Und dazwischen Riad, der seinen kleinen Bruder nicht leiden kann. Im Gegensatz zu den ersten beiden Bänden hat der Junge sich hier mehr und mehr von der Mutter abgenabelt. Die Zeit des Vaters ist gekommen. Riad Sattouf erzählt in der Araber von morgen seine eigene Kindheit. Die Graphic Novel ist dafür ein grandioser Schritt. Denn die Zeichnungen sind immer leicht verzerrt, nie bilden sie die Realität eins zu eins ab. Die Metapher, dass auch unsere Erinnerung unsere Vergangenheit nicht wirklich abbilden kann. Alles ist verzerrt, egal wie sehr wir uns bemühen, Wahrheiten zu finden, wir finden nur Eindrücke. Die depressive Mutter wird wieder schwanger, der Vater jagt träumen hinterher. All das sieht der Junge nicht. Für ihn ist die Mutter müde, der Vater wird zum Held. Doch neben dieser familiären Struktur erfährt Riad die Formung durch eine Gesellschaft. Er hat Angst, wenn andere Kinder behaupten, er wäre ein Jude. Er versteht nicht, warum seine syrischen Verwandte keine Weihnachtsgeschenke bekommen, er will stark sein, groß. Aber was ist dieses Groß eigentlich. Mit dem Blick auf die uns fremde Gesellschaft erreicht der Zeichner damit auch, dass wir einen kritischen Blick auf unsere eigene werfen. Wann beeinflussen wir unsere Kinder dieses oder jenes zu mögen? Würden wir es überhaupt erkennen? Hier wird nicht nur die Mutter entmystifiziert, was im zweiten Band bereits angefangen hat, sondern auch Frankreich. Längst ist es nicht mehr das Land der vollen Regale und fantastischen Spielzeuge, in dem Riad als kreatives Kind gelobt wird. Er wird aufgrund seiner „Andersartigkeit“ auch dort ausgegrenzt und erkennt Schattenseiten, auch wenn er sie noch nicht versteht. Es sind Momentaufnahmen, die exemplarisch sind. Die Nachbarin, die die Katzen totschlagt kommen äquivalent zu dem gequälten Hündchen im vorherigen Band. Es ist die Komplexität des Aufbaus, die mich beeindruckt. Anekdoten sammeln sich zu Eindrücken, die tief greifen und im Ganzen eine große Aussagekraft besitzen. Beispielsweise die Lehrer, die Riad im Laufe der Zeit kennenlernt. War es im letzten Band eine Lehrerin, die von einem Tag auf den anderen verschwand, wird hier gezeigt, unter welcher permanenten Anspannung der christliche Lehrer des Jungen steht. Hier wie dort finden sich Manipulationsstrategien. Dass Der Araber von morgen sie einfach aufzeigt, liegt einmal an der kindlichen Sicht des Protagonisten und daneben an den Kommentaren des Erzählers. Beides steht nebeneinander, greift ineinander und deckt dabei auf, ohne direkt etwas erklären zu müssen. Es ist eine unglaubliche Stärke der ganzen Reihe.

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