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Rezensionen zu
Das Königreich der Sprache

Tom Wolfe

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Wieder ein Buch, dessen Titel und Klappentext sehr wenig mit dem Inhalt zu tun haben: In "Das Königreich der Sprache" geht es nicht wirklich um Sprache. Auch nicht, wie der Klappentext behauptet, um Sprachforschung und eine neue These darüber, wie der Mensch zur Sprache gekommen sein könnte. Das erste halbe Buch lang geht es um Charles Darwin: Wie er seine Evolutionstheorie, zwanzig Jahre nach der Reise auf der Beagle, auf die Schnelle niederschreiben und veröffentlichen musste, weil ein anderer Wissenschaftler auf die selbe Idee gekommen war und drohte, Darwin zuvorzukommen. Wie die Kritiker der Evolutionstheorie immer wieder dagegen hielten, das große Privileg des Menschen - die Sprache - könne nicht durch Evolution entstanden sein. Und wie Darwin daran verzweifelte, die Sprachentstehung irgendwie in seine Theorie einzubauen. Zeitsprung. 77 Jahre lag die Frage, wie der Mensch zur Sprache kam, auf Eis. Dann trat Noam Chomsky auf mit seiner Theorie von der Universellen Grammatik, die wir alle im Gehirn sollen einprogrammiert haben und die wir als Kinder nur noch mit Wörtern füllen. Mehrere Kapitel über Chomskys Aufstieg zur Koryphäe der Linguistik und über seinen Kampf gegen den Feldforscher Everett, der behauptet, im brasilianischen Urwald eine Sprache gefunden zu haben, die Chomskys Thesen widerlegt. Tom Wolfe ist ein guter Geschichtenerzähler. Man kann sein Buch lesen wie einen historischen Roman. Bis man zu den letzten drei Seiten kommt, wo Wolfe seine eigene Theorie der Sprachentstehung nennt. Hier wird es absurd. Gegen jede Erkenntnis der Biologie und der Hirnforschung behauptet er, Sprache sei reine Kultur ohne eine biologische Evolution dahinter. (Und die Sprachzentren im Gehirn, Herr Wolfe? Und unsere Stimmbänder?) Argumente für diese These? Fehlanzeige. Nur drei Seiten wilder Konfabulation. "Das Königreich der Sprache" von Tom Wolfe erschien 2016 bei Little, Brown and Company, New York, unter dem Titel "The Kingdom of Speech". Übersetzt hat es Yvonne Badal für Blessing. Ich danke für ein Rezensionsexemplar.

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