Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Den Mund voll ungesagter Dinge

Anne Freytag

(84)
(21)
(5)
(2)
(0)
€ 17,00 [D] inkl. MwSt. | € 17,50 [A] | CHF 23,90* (* empf. VK-Preis)

Inhalt: In dem Buch geht es um Sophie, die ganz zu ihrem Missfallen kurz vor ihrem Abschluss von Hamburg nach München ziehen muss, da ihr Vater dort eine neue Frau gefunden hat. Am Anfang ist sie davon wenig begeistert und versteckt sich in ihrem neuen Zimmer auf dem Dachboden, aber als sie von dort aus das Nachbarsmädchen beobachtet möchte sie unbedingt mehr über sie erfahren. Die beiden Freunden sich an und als sie dann jedoch alleine sind, sind da Gefühle, die Sophie noch nie gespürt hat und ihr fremd sind. Sie lässt sich darauf ein, bis die Realität wieder auf sie einzubrechen scheint. Meine Meinung: Zuerst einmal muss ich den Schreibstil dieses Buches wirklich loben. Ich hab ihn sehr gerne gemocht und bin nur so durch die Seiten geflogen. Dies ist wahrscheinlich auch den relativ kurzen Kapiteln zu verdanken. Sophie fand ich am Anfang ein wenig schwierig. Sie hat sich ihrem Vater sehr in den Weg gestellt und war öfters mal so ein klassisch zickiger Teenager. So aus dem Umfeld gerissen zu werden und dann auch noch den Vater zu teilen war für sie wohl echt schwer. Trotzdem fand die Charakter generell aber sehr authentisch. Sie sind nicht perfekt aber einfach echt und das fand ich sehr schön. Auch die Nebencharakter fand ich toll. Zum Beispiel gab es immer wieder tolle Gespräche zwischen Sophie und ihrem besten Freund Lukas und auch Sophies Stiefmama und ihre Stiefgeschwister haben es einem leicht gemacht sie zu mögen. Insgesamt geht es in dem Buch auch viel um das Erwachsenwerden und um Gefühle. Sophie hatte zwar schon den ein oder anderen One Night Stand, aber gefühlt hat sie dabei nie etwas. Durch Alex (das Nachbarsmädchen) spürt sie jedoch was es bedeutet richtig verliebt zu sein. Doch Alex ist ein Mädchen und das verwirrt Sophie am Anfang ganz schön. Ich fand das Ende ein bisschen krass und es kam dann auch ziemlich schnell, aber es hat auch aufgezeigt, dass es in Ordnung ist Fehler zu machen, was das ganze wieder ein bisschen relativiert hat. Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Es war ein schönes Jugendbuch, indem es um das Erwachsenwerden geht und auch darum sich selbst zu finden.

Lesen Sie weiter

Auf Den Mund voll ungesagter Dinge habe ich mich wirklich sehr gefreut. Ich wollte nach Und ich leuchte mit den Wolken unbedingt weitere lgbtq+ Bücher lesen und habe deswegen zu diesem Buch gegriffen. Das Cover finde ich richtig schön gestaltet. Ich weiß nicht warum, aber ich mag die Gestaltung einfach und finde, dass sie sehr gut zum Buch passt. Die Handlung war für mich durchwachsen. Am Anfang fand ich es sehr nervig das Buch zu lesen, was aber größtenteils an der Protagonistin Sophie lag. Danach wurde es aber besser und es entwickelte sich eine süße Liebesgeschichte, die ich sehr mochte. Es gab zwar weiterhin immer nochmal Stellen, die ich nicht so mochte, aber es war trotzdem richtig süß. Am Ende gab es einen Moment, wo ich gedacht habe ,,echt jetzt“. Es war einfach so eine unnötige Szene, die so viel unnötiges Drama mitgebracht hat. Schlussendlich mochte ich das Ende dann aber doch. Sophie war für mich eine sehr anstrengende und kindische Protagonistin. Sie ist zwar in meinem Alter, aber dennoch fand ich sie hat sich manchmal benommen, als wäre sie deutlich jünger. Außerdem fand ich, dass sie teilweise einfach zu viel nur an sich selbst und ihre eigene Gefühle gedacht hat. Alex hingegen mochte ich ganz gerne. Ich mochte ihre ganz eigene Art einfach sehr gerne. Der Schreibstil war sehr schön und angenehm zu lesen. Man konnte richtig gut in die Geschichte Eintauchen. Fazit: Ein tolles Buch. Leider hat mir Sophie nicht so zugesagt, aber im Grunde war es eine echt süße Liebesgeschichte. 3,5 Sterne

Lesen Sie weiter

Sophies Mutter hat sie nach der Geburt im Stich gelassen. Siebzehn Jahre später muss sie mit ihrem Vater zu seiner neuen Freundin nach München ziehen. Alle sind glücklich – bis auf Sophie. Sophie war noch nie verliebt, bis sie in der neuen Stadt auf Alex trifft – ihre neue Nachbarin. Zum ersten Mal lässt sich Sophie voll und ganz auf einen Menschen ein … Meine Meinung Schon auf den ersten paar Seiten hatte mich das Buch für sich gewonnen. Ich war direkt in der Geschichte drin, in Sophies Kopf; und wollte erfahren, was es mit ihrer Geschichte auf sich hat. Sophie ist auf jeden Fall eine etwas andere Protagonistin, vor allem ist sie sehr launisch und etwas mürrisch. Aber diese Charaktereigenschaften haben sie für mich so authentisch und greifbar gemacht, dass ich ab der ersten Seite eine Verbindung zu ihr spürte. Ich mag sie und ihre Art, es macht sie einfach so echt. Sophie zieht mit ihrem Vater in eine neue Stadt, da seine neue Freundin dort wohnt. Als Leser lernt man gleich wie Sophie ihre neue Stiefmutter und ihre zwei Stiefbrüder kennen. Ihre neue Familie war auf jeden Fall interessant. Im Allgemeinen hat Anne Freytag es geschafft, die Charaktere in diesem Buch so unglaublich echt zu gestalten, dass sie alle wie Freunde (oder Feinde) für mich sind. Alex’ Beschreibung von Charakteren unterschreibe ich hiermit ohne zu zögern: «Also, wenn ich einen Film schaue oder eine Serie oder eben ein Buch lese, dann will ich, dass es sich so anfühlt, als wäre ich Teil der Handlung. Wie eine unsichtbare Nebenfigur. Ich will vergessen, dass jemand sich das alles nur ausgedacht hat.» (S. 294) Ich habe auch gemerkt, wie sehr ich den Schreibstil von Anne Freytag vermisst habe. Er ist so poetisch, so schön, so treffend. Ich hatte nie das Gefühl, dass mir Sophies Gefühlswelt auf irgendeine Art und Weise erklärt wurde. Ich habe sie einfach verstanden und zwischen den Zeilen gelesen. Vor allem mochte ich die kurzen Kapitel und die Titel der einzelnen Kapitel. Es war auch ein schönes Extra, dass über jedem Kapitel etwas Gezeichnetes von Sophie zu sehen war. Das machte das Buch noch ein kleines bisschen Spezieller. Das Buch beinhaltete eine konstante Spannung. Es war nicht so, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte, aber das erwarte ich bei so einem Buch auch nicht. Trotzdem muss ich sagen, dass es ein wenig vorhersehbar war. Aber das hat mich tatsächlich gar nicht so sehr gestört, da ich beim Lesen gar nicht stark an Sophies Zukunft dachte, sondern wirklich einfach in diesem Moment bei ihr war. In diesem Buch lernt man über Selbstfindung. Dass es okay ist so zu sein, wie man ist. Ich finde, das ist eine wunderschöne Message und bewundere Anne Freytag dafür, wie sie es geschafft hat, diese Message durch Sophies Geschichte zu übermitteln. Fazit Ein weiteres tolles Buch von Anne Freytag. Die Charaktere waren alle so authentisch und greifbar. Der Schreibstil ist wunderschön und man möchte unbedingt erfahren, wie Sophies Geschichte ausgeht. Man lernt auch für sich selbst viel aus diesem Buch.

Lesen Sie weiter

Das Buch hatte mich im Prinzip schon mit dem wunderschönen Cover und dem Titel überzeugt. Zum Glück hört es damit aber nicht auf. Der Schreibstil ist von der ersten Seite an wundervoll und unglaublich ehrlich. Es ist angenehm zu lesen und man kann schnell durch die 400 Seiten fliegen (und sich danach ärgern, dass man das Buch so schnell gelesen hat). Die Charaktere sind sympathisch und komplex, alle haben ihre eigenen Probleme und Geschichten und man kann wunderbar mit ihnen mitfühlen. Am besten hat mir die Authentizität der Geschichte gefallen. Anne Freytag nimmt kein Blatt vor den Mund und erzählt eine Geschichte, die wie aus dem echten Leben gegriffen scheint, ungefiltert und echt. Liebenswürdig und nachvollziehbar. Ein richtiges Wohlfühlbuch! Auch die kleinen Illustrationen am Kapitelanfang und die Playlist finde ich sehr süß. Meine einzigen Kritikpunkte sind das ein oder andere Klischee zu viel und dass Sophie manchmal viel jünger wirkte als 17 Jahre. Sie verhält sich manchmal eher präpubertär und ihre Gedanken klingen teilweise wie die einer 14-Jährigen. Dadurch ist das Buch wahrscheinlich besser für ein jüngeres Publikum geeignet. Insgesamt kann ich das Buch aber auf jeden Fall jedem empfehlen, der Lust hat auf ein Wlw-Wohlfühl-YA-Selbstfindungs-Buch!

Lesen Sie weiter

Das Buch *Den Mund voll ungesagter Dinge von Anne Freytag ist erstmals am 06.03.2017 erschienen, wurde allerdings am 09. August 2021 als Hardcover noch einmal im *Heyne<-Verlag aufgelegt. Das Cover finde ich wirklich ansprechend und obwohl es doch relativ schlicht gehalten ist, ist es dennoch ein Eyecatcher! Die Geschichte wird durchweg aus der Perspektive von Sophie erzählt, die nur mit ihrem Vater in Hamburg aufgewachsen ist und jetzt vor vollendete Tatsachen gestellt wurde und gemeinsam mit ihm nach München zu seiner Freundin ziehen muss. Sie ist mit dieser Entscheidung alles andere als glücklich und das merkt man ihr auch deutlich an. Als Leser*in wird ihr Unmut sofort greifbar, gerade auch im Umgang mit der neuen Freundin ihres Vaters, die sich so viel Mühe gibt, die Sophie aber trotzdem auf keinen Fall in ihr Leben lassen möchte und sich so krampfhaft dagegen wehrt, sie zu mögen. All das sorgt dafür, dass Sophie keine Protagonistin ist, die man sonderlich sympathisch findet. Ihr Verhalten wirkt oft eher egoistisch und unreif. Da Sophie jedoch noch relativ jung ist und es ihr nicht immer gelingt, ihre kühle Fassade aufrecht zu erhalten, fand ich all das überhaupt nicht störend, eher im Gegenteil. Sophie ist eine Protagonistin mit Ecken und Kanten, die man vielleicht nicht immer hundertprozentig versteht, die aber trotzdem jederzeit echt wirkt. Alex hingegen ist in vielen Dingen das absolute Gegenteil von Alex, sie wirkt immer unglaublich positiv und freundlich. Leider blieb Alex für mich die ganze Zeit über etwas blass, mir haben ein wenig die Einblicke in ihre Gefühlswelt gefehlt. Trotzdem fand ich gerade diese Kombination sehr spannend und mochte die beiden zusammen unglaublich gerne, obwohl ich mir gerade zu Beginn noch ein bisschen mehr Knistern zwischen den beiden gewünscht hätte. Nichtsdestotrotz fand ich die Geschichte sehr wichtig und mochte die Art und Weise, wie das Buch gezeigt, dass es alles andere als einfach ist zu erkennen, was man selbst eigentlich möchte und sich das dann auch noch selbst einzustehen. In diesen Punkten fand ich den Roman wirklich unglaublich stark, denn ich konnte Sophies Ängste und Sorgen diesbezüglich wirklich gut nachvollziehen. Und auch Sophie und Alex waren für mich ein wirklich schönes Paar, mit dem man wunderbar mitfühlen konnte. Das Ende fand ich dann allerdings ein wenig zu dramatisch, hier hätte ich den beiden doch ein wenig mehr Harmonie gegönnt. Der Schreibstil ist sehr kurzweilig, was auch an den zum Teil wirklich sehr kurzen Kapitel liegt. Es hat einfach Spaß gemacht, Alex und Sophie auf ihrer Selbstfindungsreise zu begleiten. Außerdem mochte ich Sophies Humor wirklich gerne, denn trotz der Ernsthaftigkeit und der Wichtigkeit der angesprochenen Themen lockerte er immer mal wieder die Situationen auf. Fazit Eine wirklich schöne und ergreifende Geschichte im LGBTQ+-Bereich, die mich durch die perfekt unperfekten Figuren begeistern und überzeugen konnte. Gerade auch der Bereich der Selbstfindung wurde toll in die Geschichte eingebaut und ließ einen mitfiebern. Kategorie: Leseempfehlung

Lesen Sie weiter

Als das Buch erschienen ist, gab es einen großen Hype darum. Wie eigentlich bei fast jedem Buch von Anne Freytag. Somit hatte ich auch eine hohe Erwartung an das Buch. Es ist nicht mein erster dieser Autorin. Ich habe schon "Nicht weg und nicht da" von ihr gelesen, welches mich ganz gut unterhalten hat, aber mir nicht unter die Haut gefahren ist, wie ich es erhofft hatte. Die ersten paar Seiten haben Lust auf die Geschichte gemacht. Aber erst ab circa Seite 100 hat es mich richtig in den Bann gezogen. Vor allem die Charaktere haben mich überzeugt. Sie sind so lebendig dargestellt, dass man sich zwischen den Seiten verliert. Mit Sophie hatte ich anfangs etwas Startschwierigkeiten, da sie ein ganz schöner Dickkopf ist, aber sie entwickelt sich in dem Buch zu einem sehr liebenswürdigen Charakter. Alex hingegen mochte ich ab dem ersten Moment. Sie hat auch Dinge angesprochen, die mich selbst wunderten, wie zum Beispiel Sophies Kosenamen den sie von Lukas bekommen hat. Das lässt das ganze nochmals realistischer wirken. Die einzige Sache, die mir realitätsfern vorkommen, ist, dass die beiden keinen Prüfungsstress haben. Ich selbst habe zwar kein Abitur, aber dennoch bin ich mir ziemlich Sicher, dass man dort viel Prüfungsstress hat. Dennoch konnte mich das Buch überzeugen. Das Lesen hat mir sehr viel Spaß gemacht und bleibt mir sicherlich noch lange im Kopf.

Lesen Sie weiter

Liebe ist doch was schönes!

Von: Lina Franke aus Delmenhorst

24.10.2019

"Den Mund voll un gesagt er Dinge" ist ein wirklich hezzerreißend, romantisch und einfühlsamer Roman. Die Autorin hat das Buch sehr Realitätsnähe geschrieben, sodass man die Gedanken der Protagonistin total nachvollziehen kann. Eine Sache stört mich allerdings ein bisschen: Das vorletzte Kapitel isg wirklich sehr dramatisch und aufregend, aber mich ärgert etwas an dem letzten Kapitel, dass dann einige Wochen später spielt. Ich finde es etwas schade, dass nicht wirklich mehr auf den Konflikt eingegangen wurde und oder die Lösung des Problems weiter geschildert wurde. Ansonsten hat mir das Buch sehr gut gefallen, da ja nicht immer nur eine Liebesgeschichte zwischen einer Frau und einem Mann beschrieben werden müssen. ; )

Lesen Sie weiter

Sophie ist absolut nicht einverstanden mit dem Umzug von ihrer Heimatstadt Hamburg nach München. Sie will zurück in ihr altes Leben, in dem es nur sie und ihren Vater gab. Doch jetzt ist da noch Lena. Und Leon und Valentin und Carlos. Ihre neue Familie. Doch davon will Sophie nichts wissen, denn sie will sich nicht an diese neue Stadt gewöhnen und auch nicht akzeptieren, dass sie nun Teil einer größeren Familie ist. Und dann lernt sie Alex kennen, das Mädchen aus dem Nachbarshaus und Sophies Leben stellt sich völlig auf den Kopf... Die Protagonistin ist sehr eigensinnig, sturköpfig und pubertär. Klar, sie ist ja auch 17. Oftmals ist sie wirklich unausstehlich und geht mit den Menschen in ihrer Umgebung wirklich mies um, vor allem mit Lena, ihrer neuen "Stiefmutter", die sich wirklich Mühe gibt, ihr das Leben einfach zu machen. Sie ist also nicht gerade die klassische Sympathieträgerin, aber sie war gut und vielschichtig dargestellt und beschrieben. Wie alle anderen Charaktere der Autorin hat sie Ecken und Kanten und lässt sich nicht in eine simple Schublade einsortieren. Sie hat Fehler, die man nicht gut heißen muss, die aber nunmal menschlich sind. Besonders in der Pubertät... Die Denkweise von Teenagern ist meiner Ansicht nach super dargestellt und sehr realistisch. Immerhin heißt es nicht umsonst, dass man während der Pubertät eine "Baustelle im Kopf" hat, man kann einfach nicht immer logisch denken und macht Dummheiten und verhält sich bescheuert. Das haben wir alle. Und zum Glück wächst man irgendwann da raus und wird wieder "normal" ;) Die Versagensängste von Sophie, der Leistungsdruck, ihre Einsamkeit, die Suche nach sich selbst, das Ablösen von den Eltern - und das gleichzeitige Bedürfnis nach Liebe von ihnen - das alles ist realistisch und gut beschrieben und sehr authentisch. Ich hab mit Sophie gelacht und geweint, war wütend und traurig und zickig. Anne Freytag schafft es, den Leser mit den Personen fühlen zu lassen, und das obwohl die Charaktere allesamt keine typischen Sympathieträger und perfekten Protagonisten sind. Im Gegenteil. Aber genau das macht die Sache authentisch. Sehr schade fand ich die Darstellung von Fremdgehen - das wird einfach als viel zu normal und als in Ordnung dargestellt. Fremdgehen ist schlichtweg niemals in Ordnung. Punkt aus. Für mich gibt es da nichts zu diskutieren und finde es sehr schade, dass in diesem Buch beinahe jeder fremdgeht und es dadurch beinahe alltäglich und eben normal wird. Der Schreibstil von Anne Freytag ist wunderschön und einfach zu lesen. Sie erzählt in vielen, wundervollen Metaphern, die das Leseerlebnis sehr steigern und einfach Spaß machen. Anne Freytag kann wirklich wundervoll schreiben! Durch die bildhafte Sprache hat man gleich beim Lesen einen "Film im Kopf" und fühlt mit den Figuren mit. Die Geschichte ist aus der Perspektive von Sophie geschrieben, dadurch bekommt man einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Die Entstehung der Freundschaft und Beziehung zwischen Sophie und Alex ging mir teilweise zu schnell und zu unreflektiert. Die Erlebnisse der beiden sind toll geschildert und die beiden sind einfach süß zusammen, aber irgendwie hat da trotzdem etwas die Tiefe gefehlt. Ein Großteil meines Freundeskreises ist lesbisch oder schwul und sie alle haben eine lange Odyssee hinter sich, bis sie sich selbst darüber im Klaren wurden und vor allem bis sie es akzeptieren konnten. Und bis sie sich getraut haben, es ihrer Familie oder ihren Freunden zu sagen verging noch viel mehr Zeit. Insgesamt wurde das Thema Outing hier viel zu wenig angesprochen und zu schnell abgehandelt. So etwas passiert nicht in zwei Zeilen und dann ist alles in Ordnung und jeder akzeptiert es und findet es gut - meistens läuft es leider ganz anders ab. Ich kenne viele, die von ihren Familien regelrecht verstoßen wurden oder die sich nur langsam wieder mit ihren Eltern aussöhnten. Oftmals hat es Jahre gedauert, bis die Eltern es einigermaßen akzeptiert haben. Hier wurde leider viel Potential verschenkt und eine große Chance vergeben, die Problematik darzustellen, mit der Homosexuelle leider bis heute zu kämpfen haben. Das ist sehr schade, aber vielleicht ist es ein Anfang. Vielleicht ist es einfach das erste Buch seiner Art von einer deutschen Autorin und es werden weitere folgen. Autoren oder Autorinnen, die sich mehr trauen und reflektierter mit dem Thema umgehen. Die tiefer graben und weniger auf Klischees geben. Also vielleicht war dieses Buch einfach nötig, um den ersten Schritt zu tun. Fazit Trotz einiger Schwächen hat mir das Buch gut gefallen. Der Schreibstil ist fantastisch und die Denkweise von Teenagern ist sehr authentisch wiedergegeben. Leider wurde beim Thema Outing viel Potential verschenkt, da es zu schnell abgehandelt wurde. Ein bisschen mehr Problematik beim Erkennen der eigenen Sexualität, der Herausforderung der Akzeptanz, des Outings und der Nicht-Akzeptanz der Gesellschaft hätte hier nicht geschadet und aufgezeigt, wie schwierig es bis heute für die LGBT-Community ist.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.