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Rezensionen zu
Das geheime Leben des Monsieur Pick

David Foenkinos

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„Literaturwerkstatt- kreativ“ rezensiert "Das geheime Leben des Monsieur Pick” (Hörbuch) von David Foenkinos Der Bibliothekar Jean-Pierre Gourvec lebt in Crozon, in der Bretagne. Er leitet dort die öffentliche Bibliothek. Inspiriert von einer Bibliotheksidee aus Amerika, die abgelehnte Manuskripte von Autoren beherbergt, richtete er in seiner Bibliothek auch einen Teilbereich für abgelehnte Manuskripte ein. Einzige Bedingung ist, dass die Autoren ihre nicht veröffentlichen Werke selber vorbeibringen müssen. Nach seinem Tod führt seine Bibliothekskollegin die Bibliothek weiter, hat aber kein besonderes Augenmerk mehr auf die abgelehnten Manuskripte, so dass diese mit den Jahren immer mehr verstauben. Bis eines Tages die erfolgreiche Pariser Lektorin Delphine Despero mit ihrem Freund Frederic - einem erfolglosen Schriftsteller - der Bibliothek einen Besuch abstatten. Dabei stoßen sie auf ein abgelehntes Manuskript „Die letzten Stunden einer großen Liebe“ von einem Autor namens Henri Pick. Die Lektorin Delphine sieht in dem Manuskript großes Potenzial und veröffentlicht es. Das Buch wird ein Erfolg. Natürlich auch, weil sich viele Geheimnisse um den Autor ranken. Henri Pick, - mittlerweile zwei Jahre tot -, war Pizzabäcker in Crozon und hat laut seiner Frau nie ein Buch gelesen und sie hat ihn auch nie schreiben sehen. Wie konnte er dann solch einen Roman zustande bringen? Der Erfolg des Romans wirbelt das Leben vieler Menschen durcheinander. Ein mittlerweile erfolgloser Journalist ist davon überzeugt, dass Monsieur Pick das Buch nicht selber geschrieben hat und beginnt mit eigenen Nachforschungen. Er erhofft sich so ein Comeback, wenn er den wahren Autor ermittelt. Fazit: Es ist mein erstes (Hör)Buch, das ich von von David Foenkinos kennengelernt habe. Der Autor hat einen sehr lockeren, leichten und witzigen Stil. Ich fühlte mich gut unterhalten, vor allem bei seinen vielen Seitenhieben und Anspielungen auf den Literaturbetrieb, die allemal sehr amüsant sind. Wie schnell ein Bestseller entstehen kann, wenn an den richtigen Fäden gezogen wird, lässt einen doch schmunzeln. Seine Protagonisten hat der Autor alle sehr schön, liebenswert und charmant beschrieben und all ihre Stärken, Schwächen und Eitelkeiten hervorragend herausgearbeitet. Dabei haucht die Stimme von Axel Milberg – Erzähler und Sprecher dieses Hörbuches - den Akteuren Leben ein. Mit seiner wunderbaren sanften, melodischen Stimme schafft es es hervorragend jedem Einzelnen eine eigene Persönlichkeit zu geben. Ob ernst, heiter, melancholisch, erotisch, ärgerlich, verletzt oder romantisch schafft er es immer wieder sich in die einzelnen Personen hineinzuversetzen. Ich war von Axel Milberg, als Sprecher mehr als positiv überrascht. Das zart wirkende Cover, mit den kleinen zum Roman passenden Bildern, macht für mich erst nach dem kennenlernen des Buches Sinn. Im Vorfeld hat sich das Cover für mich nicht sofort erschlossen und auch mein Interesse nicht geweckt. Da David Foenkinos jedoch in der Literaturszene einen sehr guten Namen hat, wollte ich den Autor näher kennen lernen. Ich habe es nicht bereut! „Das geheime Leben des Monsieur Pick“ mit seinem französischen Charme hat mir viel Freude bereitet und ich kann es nur weiter empfehlen. Eine absolute (Hör) - Leseempfehlung !!! Dank an den Hörverlag für das Rezensionsexemplar.

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Titel: Das geheime Leben des Monsieur Pick Author: David Foenkinos Seitenanzahl: 329 Perspektive: personaler Erzähler aus der Perspektive verschidener Protagonisten "Die letzten Stunden einer großen Liebe", so heißt der Roman von Monsieur Pick, den Delphine, eine Lektorin beim Grasset-Verlag in Paris, in einer Bibliothek im kleinen, bretonischen Örtchen Finstere findet. Denn dort gibt es eine Abteilung für abgelehnte Manuskripte, die der nun verstorbene Bibliotheksleiter Gourvec einmal ins Leben gerufen hatte. Delphine wittert einen Bestseller und der Roman wird bei Grasset veröffentlicht. Der darauffolgende Trubel stellt allerlei Leben auf den Kopf, nicht nur Delphines und das ihres Freundes, dem Author Frederic, sondern auch das der Madame Pick und ihrer Tochter Josephine, die sich dem ganzen Trubel um den Roman des verstorbenen Ehemannes/Vaters stellen müssen. Natürlich wird sich gefragt, ob Pick den Roman wirklich geschrieben hat und diese Frage ruft den gescheiterten Journalisten Rouche auf den Plan, der in der Auflösung des Rätsels seine Chance sieht, seinen guten Ruf wieder herzustellen. So wird im Verlaufe des Romans nach des Rätsels Lösung geforscht und das Ende ist gleichsam überraschend wie äußerst zufrieden stellend. Warum gebe ich dem Buch trotz der tollen Geschichte nur drei Sterne? Die Geschichte an für sich war sehr schön und die Idee dahinter äußerst originell, jedoch hat mich der häufige Perspektivewechsel zwischen den an der Handlung teilhabenden Personen sehr gestört, denn er hat dazu geführt, dass ich die Personen nur sehr oberflächlich wahrgenommen habe und mich mit keinem Charakter richtig identifizieren konnte. Für mich muss ein gutes Buch mitreißend sein, und das geschieht meit über die handelnden Charaktere, was hier leider nicht der Fall war. Dennoch ist es ein interessantes Buch und für ein bisschen Kurzweile im Urlaub oder zu Hause im Garten würde ich es durchaus empfehlen.

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Die Geschichte hinter "Das geheime Leben des Monsieur Pick" klang so wunderlich, dass ich neugierig wurde: Als Anlaufstelle für durch Ablehnungen desillusionierte Autoren sammelte der Bibliothekar der kleinen bretonischen Gemeinde Finistère Manuskripte von Büchern, die kein Verlag veröffentlichen wollte. Durch Zufall entdeckt eine Lektorin unter diesen unverhofft einen "Schatz" in Form des Romans "Die letzten Stunden einer großen Liebe". Dessen Erfolg bringt nicht nur das Leben der Familie des verstorbenen Autors gehörig durcheinander. Diverse Beziehungen werden auf die Probe gestellt und auf diese Weise verschiedene Variationen der letzten Stunden einer großen Liebe gleich mehrfach durchlebt. Der Weg zur Veröffentlichung des Romans, die Beschreibung des Erfolgs und deren Folgen sowie die Nachforschungen eines skeptischen Kritikers gestalten sich spannender, als ich erwartet hatte. Noch dazu gewährt "Das geheime Leben des Monsieur Pick" Einblicke in die Verlagswelt und in die bretonische Mentalität. Der Franzose David Foenkinos kann bereits auf sehr erfolgreiche Veröffentlichungen zurückblicken (z. B. "Nathalie küsst" und "Charlotte"). Diese Erfolge geben diesem Roman sicher Rückenwind. Doch auch davon unabhängig kann "Das geheime Leben des Monsieur Pick" bestehen: Foenkinos besticht durch subtilen Witz und Spannung. Durch viele Referenzen zu Autoren und deren Werken demonstriert er Distanz zum Literaturzirkus, während er und dieser Roman sich mitten im Auge dieses Hurrikans befinden.

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Hörbuchbesprechung von Ulrike Sokul © Wechselwirkungen zwischen Literatur und Leben sind ein unermüdliches und spannendes Thema für Romane. Von einer solchen literarischen Spurensuche, ihren heiter bis wolkigen zwischenmenschlichen Verstrickungen, nebst schelmischen Bezügen zu verlegerischen Buchvermarktungsstrategien, handelt auch „Das geheime Leben des Monsieur Pick“. Der Roman von David Foenkinos spielt in dem kleinen Küstenort Crozon in der Bretagne. Jean-Pierre Gourvec, der ungesellig-junggesellige Leiter der örtlichen Leihbibliothek richtet eine Sonderabteilung für abgelehnte Manuskripte ein. Per Inserat in einschlägigen Buchhandelsmagazinen lädt er Schriftsteller dazu ein, ihre von Verlagen für druckunwürdig bis unleserlich befundenen Werke in der „Bibliothek der abgelehnten Manuskripte“ persönlich abzugeben und sich auf diesem Wege endgültig von ihnen zu verabschieden. Im Verlauf von zehn Jahren stranden dort fast tausend Manuskripte. Delphine Despero, die als junge Lektorin bei einem renommierten Pariser Verlag arbeitet, hat bereits zwei unbekannte Autoren entdeckt und ihnen zu Bestsellerruhm verholfen. In den dritten unbekannten Schriftsteller, den sie entdeckt, verliebt sie sich auf den ersten Blick. Während sie die Verlagsvertragskonditionen besprechen, stellt sich heraus, daß diese Liebe erwidert wird. Frédéric und Delphine werden ein Paar. Traditionell verbringt Delphine die Sommerferien bei ihren Eltern in der Bretagne, und Frédéric kommt selbstverständlich gerne mit. Delphine hat einen Stapel Manuskripte zu lesen, und Frédéric schreibt weiter an seinem zweiten Buch. Zur Entspannung unternehmen sie einen Ausflug in die Bibliothek der abgelehnten Manuskripte. Sie blättern und schmökern einen ganzen Tag darin herum und finden ein Romanmanuskript, das sie unerwartet gelungen und bemerkenswert halten: „Die letzten Stunden einer großen Liebe“ von Henri Pick. Sie recherchieren, und es stellt sich heraus, daß Henri Pick der vor zwei Jahren verstorbene Pizzabäcker von Crozon war. Delphine sucht Picks Witwe auf, eine bodenständig-herzhafte alte Dame von achtzig Jahren, die zunächst nicht glauben kann, daß ihr Henri einen Roman, noch dazu ein Meisterwerk, geschrieben haben soll. Schließlich hatte er ihres Wissens niemals ein Buch gelesen, geschweige denn eines geschrieben. Die geheimnisvolle Entstehungsgeschichte und das rätselhafte, verborgen gebliebene schriftstellerische Parallelleben Henri Picks werden werbewirksam vermarktet, und der Roman „Die letzten Tage einer großen Liebe“ entwickelt sich zu einem sensationellen Erfolg. Der Erfolg führt zu weiterem Medienrummel, Fernseh- und Zeitungsinterviews mit der Witwe und der Tochter Henri Picks. Erste Fans pilgern in die ehemalige Pizzeria und zum Grab des Autors ... David Foenkinos spielt mit möglichen Wahrheiten und glaubhaften Lügen. Geschickt verknüpft er Lebensfäden, Leidensknoten und Liebesschleifen seiner Figuren. Seine charakterisierenden Beschreibungen sind detailreich, einfühlsam und anschaulich. Ein Chor vieler Stimmen und vieler Wahrheiten wird von ihm zu einem charmanten, heiter-melancholischen Einklang geführt. Der Vorleser Axel Milberg liest diesen Roman sehr angenehm und unaufgeregt-akzentuiert sowie mit einer warmherzigen Verbundenheit, die den unterschiedlichen Charakteren und ihren emotionalen Gestimmtheiten sehr gut gerecht wird. https://leselebenszeichen.wordpress.com/2017/05/01/das-geheime-leben-des-monsieur-pick/

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https://leselebenszeichen.wordpress.com/2017/05/01/das-geheime-leben-des-monsieur-pick/ VERWIRRUNG DER BUCHSTABEN Hörbuchbesprechung von Ulrike Sokul © Wechselwirkungen zwischen Literatur und Leben sind ein unermüdliches und spannendes Thema für Romane. Von einer solchen literarischen Spurensuche, ihren heiter bis wolkigen zwischenmenschlichen Verstrickungen, nebst schelmischen Bezügen zu verlegerischen Buchvermarktungsstrategien, handelt auch „Das geheime Leben des Monsieur Pick“. Gleich zu Beginn seines Romans nimmt David Foenkinos Bezug auf ein anderes Buch, in dem der Held als Bibliothekar in einer „Bibliothek der abgelehnten Manuskripte“ arbeitet. Diese kuriose Bibliothek ist ein fiktiver Ort in Richard Brautigans Roman „Die Abtreibung“. Nachdem sich der Autor 1984 das Leben genommen hatte, gründete ein begeisterter Leser zu Ehren Richard Brautigans wirklich eine Bibliothek, die sich der von Verlagen abgelehnten Manuskripte annimmt. Der Roman von David Foenkinos spielt in dem kleinen Küstenort Crozon in der Bretagne. Jean-Pierre Gourvec, der ungesellig-junggesellige Leiter der örtlichen Leihbibliothek richtet nach dem Vorbild Brautigans eine Sonderabteilung für abgelehnte Manuskripte ein. Per Inserat in einschlägigen Buchhandelsmagazinen lädt er Schriftsteller dazu ein, ihre von Verlagen für druckunwürdig bis unleserlich befundenen Werke in der „Bibliothek der abgelehnten Manuskripte“ persönlich abzugeben und sich auf diesem Wege endgültig von ihnen zu verabschieden. Im Verlauf von zehn Jahren stranden dort fast tausend Manuskripte. Nach dem Tod Gourvecs versinkt die Bibliothek der abgelehnten Manuskripte in einen Dornröschenschlaf, denn die Nachfolgerin Gourvecs vernachlässigt die Pflege dieses Nischensektors. Delphine Despero, die als junge Lektorin bei einem renommierten Pariser Verlag arbeitet, hat bereits zwei unbekannte Autoren entdeckt und ihnen zu Bestsellerruhm verholfen. In den dritten unbekannten Schriftsteller, den sie entdeckt, verliebt sie sich auf den ersten Blick. Während sie die Verlagsvertragskonditionen besprechen, stellt sich heraus, daß diese Liebe erwidert wird. Frédéric und Delphine werden ein Paar. Doch leider findet Frédérics Roman nach der Veröffentlichung nicht das erhoffte Echo beim Lesepublikum, ja, er findet eigentlich fast überhaupt keine Leser. Traditionell verbringt Delphine die Sommerferien bei ihren Eltern in der Bretagne, und Frédéric kommt selbstverständlich gerne mit. Delphine hat einen Stapel Manuskripte zu lesen, und Frédéric schreibt weiter an seinem zweiten Buch. Zur Entspannung unternehmen sie einen Ausflug in die Bibliothek der abgelehnten Manuskripte. Sie blättern und schmökern einen ganzen Tag darin herum und finden ein Romanmanuskript, das sie unerwartet gelungen und bemerkenswert halten: „Die letzten Stunden einer großen Liebe“ von Henri Pick. Sie recherchieren, und es stellt sich heraus, daß Henri Pick der vor zwei Jahren verstorbene Pizzabäcker von Crozon war. Delphine sucht Picks Witwe auf, eine bodenständig-herzhafte alte Dame von achtzig Jahren, die zunächst nicht glauben kann, daß ihr Henri einen Roman, noch dazu ein Meisterwerk, geschrieben haben soll. Schließlich hatte er ihres Wissens niemals ein Buch gelesen, geschweige denn eines geschrieben. Nachdem Madeleine Pick das Manuskript gelesen und durchaus einige verborgene Bezüge zur ihrer Beziehungsgeschichte mit Henri darin gefunden hat, ist sie geneigt, der unwahrscheinlichen Wahrscheinlichkeit einer heimlichen schriftstellerischen Tätigkeit ihres Mannes etwas mehr Glauben zu schenken. Nach Rücksprache mit ihrer Tochter Joséphine stimmt sie einer Veröffentlichung zu und wird von Delphine professionell betreut. Um eventueller Skepsis gegenüber abgelehnten Manuskripten kompetent entgegentreten zu können, sammelt Delphine Beispiele aus der Literaturgeschichte. So wurde beispielsweise Marcel Prousts erster Band von „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ zunächst vom Verlag Gallimard nicht veröffentlicht. André Gide, der dort als Lektor mitwirkte, lehnte Prousts Manuskript ab und attestierte ihm „Sätze, so lang wie eine schlaflose Nacht.“ Nach einigen Umwegen erschienen Prousts Romane dann doch bei Gallimard, und für den zweiten Band von „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ erhielt Marcel Proust 1919 den Prix Goncourt. Die geheimnisvolle Entstehungsgeschichte und das rätselhafte, verborgen gebliebene schriftstellerische Parallelleben Henri Picks werden werbewirksam vermarktet, und der Roman „Die letzten Tage einer großen Liebe“ entwickelt sich zu einem sensationellen Erfolg. Der Erfolg führt zu weiterem Medienrummel, Fernseh- und Zeitungsinterviews mit der Witwe und der Tochter Henri Picks. Erste Fans pilgern in die ehemalige Pizzeria und zum Grab des Autors. Die Bibliotheksabteilung der abgelehnten Manuskripte füllt sich mit Nachschub … Die Verkaufszahlen des Romans wachsen und wachsen. Andere Verlage folgen dem neuen Buchmodetrend und trachten danach, abgelehnte Manuskripte zu publizieren. Jean-Michel Rouge, ein karrieregeknickter, ehemaliger Literaturkritiker, glaubt nicht, daß Henri Pick der Autor von „Die letzten Stunden einer großen Liebe“ ist und forscht akribisch-ungeschickt nach der Wahrheit. Er findet heraus, wer noch als Autor in Frage kommen könnte … Ein Buch kann tatsächlich das Leben dramatisch beeinflussen, und für einige Personen im unmittelbaren und mittelbaren Einflußbereich der pickschen Meisterwerksaura ändern sich unverhofft Beziehungen, Perspektiven oder auch einfach nur Gewohnheiten. David Foenkinos spielt mit möglichen Wahrheiten und glaubhaften Lügen. Geschickt verknüpft er Lebensfäden, Leidensknoten und Liebesschleifen seiner Figuren. Seine charakterisierenden Beschreibungen sind detailreich, einfühlsam und anschaulich. Ein Chor vieler Stimmen und vieler Wahrheiten wird von ihm zu einem charmanten, heiter-melancholischen Einklang geführt. Der Vorleser Axel Milberg liest diesen Roman sehr angenehm und unaufgeregt-akzentuiert sowie mit einer warmherzigen Verbundenheit, die den unterschiedlichen Charakteren und ihren emotionalen Gestimmtheiten sehr gut gerecht wird. „Das geheime Leben des Monsieur Pick“ handelt beiläufig auch davon, wieviel man als Leser in eine Geschichte hineinlesen kann, um sich darin bestätigend wiederzufinden. Der Autor gewährt dem Leser zudem einen wahrhaft köstlichen und interessanten Blick hinter die Kulissen des Buchmarkts und die Mechanismen medialer Vermarktung. Als Buchhändlerin und Rezensentin kann ich bestätigen, daß diese Elemente des Romans keineswegs fiktiv oder übertrieben sind.

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"Paris ist der ideale Ort, um im Leben zu scheitern.", heißt es an einer Stelle in DAVID FOENKINOS neuem Roman DAS GEHEIME LEBEN DES MONSIEUR PICK. Ein weit besserer Ort jedoch um zu brillieren: Foenkinos, der in Paris lebt und arbeitet, ist dafür das beste Beispiel: Seine Romane NATHALIE KÜSST und CHARLOTTE sind internationale Besteller. Und auch sein neuer Roman, eine Art romantisch-kriminalistische Komöde, um jenen mysteriösen Henri Pick verspricht ein großer Erfolg zu werden ... PLOT - Whowroteit In dem kleinen bretonischen Dorf Finistère hat der Bibliothekar Jean-Pierre Gouvre eine ganz besondere Abteilung geschaffen: Die Bibliothek der abgelehnten Manuskripte. "Die Bibliothek der abgelehnten Manuskripte war sein Lebenswerk, kann man wohl sagen. Seine Errungenschaft gründet auf dem Scheitern der anderen.", erklärt Magali, die dem bibliophilen Gouvre bis zu dessen Tod zur Seite stand. Die aufstrebende junge Pariser Lektorin Delphine glaubt dort, in der bereits dem Vergessen anheimgefallenen Bibliothek der verlorenen Manuskripte, eine sensationelle Entdecktung gemacht zu haben. Sie hält den verschmähten Roman "Die letzten Stunden der Liebenden" aus der Feder eines gewissen Henri Pick, so der Autorname auf dem Manuskript, für ein literarisches Meisterwerk. Delphine hat sich nicht getäuscht, der Roman entpuppt sich als Bestseller. Ein Glückstreffer für den (real-existierenden) Verlag Grasset und dessen (ebenfalls realexistierenden) Chef Olivier Nora. Das Geheimnis um den gänzlich unbekannten Henri Pick ist das Tüpfelchen auf dem i. Aus der romantisch-gemütlichen Erzählung, entspinnt sich dann eine krimiähnliche Handlung. Eine Art whowroteit. Mit Anstieg der verkauften Exemplare nähren sich auch die Zweifel an der Autorschaft. Der verstorbene Henri Picks war der örtliche Pizzabäcker und - wie sich zeigt - auch ein Kulturverächter. Kann dieser Henri Picks den Roman tatsächlich geschrieben haben? Wenn man sich alte Einkaufslisten von Proust anschauen würde, hätte man womöglich auch Grund zu zweifeln, dass derselbe Mann die sieben Bände von Auf der Suche nach der verlorenen Zeit geschaffen hat! Der Journalist und ehemalige Literaturkritiker Jean-Michel Rouche hat seine Zweifel daran. Er wittert eine Sensationsstory hinter der Autorschaft des Romans und begibt sich auf Spurensuche ... STIL - Der gute Ton Foenkinos macht das Erzählen Spaß. Das merkt man jedem seiner Romane an. Fabulierlust, mag man es nennen. Das geheime Leben des Monsieur Pick ist - wie Foenkinos Besteller Nathalie küsst -leicht und beschwingt geschrieben, seine Sätze sind von einer seltsamen Zerbrechlichkeit. Jedoch mit einer großen Einschränkung: die Liebesszenen, die sind sicherlich Geschmackssache, ich finde sie schauderhaft. Im Bett streichelte Frédérik Delphins Beine, ihre Schenkel, und hielt dann an einem bestimmten Punkt inne. »Und wenn ich jetzt meinen Griffel hier reinstecke...? «, flüsterte er. Über die literarische Qualität von Liebesszenen hat sich dereinst das Literarische Quartett zerstritten, ein gefährliches Feld, das ich gerne für die kleinen und großen Liebesdramen, die sich mit der Geschichte verweben, verlasse. Man begegnet sich, man trennt sich, man findet sich wieder. Dabei ist Foenkinos zarter Zynismus grandios, wenn er etwa über Joséphines Liebesleben spricht: Das letzte Buch, das sie gelesen hatte, war das von Valérie Trierweiler gewesen: Danke für die Zeit. Das Thema hatte sie freilich angesprochen. Sie erkannte sich in dieser belogenen und betrogenen zu hundert Prozent wieder. Sie hätte über Marc ebenfalls ein Buch schreiben können. Aber diese Geschichte interessierte ja niemanden. Die Unbeschwertheit mit der Foeskinos erzählt, täuscht jedoch nicht über die großen Themen hinweg, die immer in seinen Romanen eine Rolle spielen: Liebe, Freundschaft und Tod. Jedoch ganz ohne Pathos. RESÜMEE Das geheime Leben des Monsieur Pick ist eine bissig-romantische Liebeserklärung an die Literatur. Bibliotheken, Verlage und Literaturkritik, berühmte (Michel Houellebecq hat einen kleinen Auftrifft) und verschmähte Schriftsteller, die großen Namen Proust, Puschkin, Flaubert, Melville und Céline und andere mehr, das Genre der Liebesgeschichte in all ihren Facetten und der Kriminalroman, alles findet seinen Platz in der Erzählung. Foenkinos Bücher machen das Lesen immer zu einem herrlichen Zeitvertreib. Lesenswert!

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Die junge Lektorin Delphine und ihr Freund, der eher erfolglose Autor Frédéric, besuchen bei einem Urlaub in der Bretagne die Gemeindebücherei von Crozon und entdecken dort eine ganz besondere Abteilung, die Bibliothek der abgelehnten Manuskripte. Diese wurde vom früheren Bibliothekar Gourvec ins Leben gerufen. Die Idee dahinter: Autoren, deren Manuskripte von Verlagen abgelehnt wurden, können diese persönlich zu ihm bringen und ihnen in seiner Bibliothek eine neue Heimat geben. Delphine und Frédéric entdecken dort ein Manuskript, das das Zeug zum Bestseller hat. Verfasser des Werkes „Die letzten Stunden einer großen Liebe“ war Henri Pick, der mittlerweile verstorbene Pizzabäcker des Ortes. Dessen Witwe wundert sich: Zeit seines Lebens hat ihr Henri nie etwas anderes geschrieben als Einkaufslisten. Sie hat ihn auch nie ein Buch lesen sehen. Und ausgerechnet er soll solch ein Meisterwerk verfasst haben? Die Witwe beginnt sich zu fragen, wie gut sie ihren Mann eigentlich gekannt hat. Dennoch stimmt sie einer Veröffentlichung des Manuskriptes zu. Der Roman schlägt ein wie eine Bombe. Dabei ist es weniger das Werk selbst, das hohe Wellen schlägt, als vielmehr seine Entstehungsgeschichte: Wenn ein Pizzabäcker einen Bestseller schreiben kann, dann kann es auch jeder andere, so die Botschaft. Der Medienrummel ist enorm: Sowohl Picks Witwe als auch seine Tochter werden von Journalisten belagert und geben zahlreiche Interviews, wobei Tochter Joséphine diese auch nutzt, um eifrig Werbung für ihr Wäschegeschäft zu machen. Delphine wird als Entdeckerin des Buches gefeiert und die Bibliothek der abgelehnten Manuskripte in Crozon wird überrannt, was die jetzige Leiterin Magali vor ganz neue Herausforderungen stellt. Auch der Ort Crozon selbst profitiert von dem Besucheransturm und Picks Witwe und Tochter beschwichtigen ihre Zweifel mit der Aussicht auf die erklecklichen Gewinne aus der Umsatzbeteiligung. Doch stammt das Buch wirklich aus der Feder des Pizzabäckers Henri Pick? Zweifel daran werden immer wieder geäußert und ein abgehalfterter Journalist macht sich daran, das Geheimnis aufzudecken. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt: Es kommen sowohl Delphine als auch Frédéric, Picks Witwe und Tochter, ein Verlagsvertreter, Magali und der Journalist zu Wort und berichten, wie das Erscheinen von „Die letzten Stunden einer großen Liebe“ ihr Leben nachhaltig verändert. Das ist spannend und charmant erzählt, zumal die Geschichte in einer leichten, angenehmen Erzählweise geschrieben ist. Die große Ernüchterung kam für mich mit dem Epilog, der die Auflösung des Rätsels um Monsieur Pick enthält. Diese Auflösung war für mich ebenso unerwartet wie enttäuschend, denn irgendwie fand ich sie ziemlich lieblos in wenigen Sätzen abgehandelt. Für mein Gefühl wird sie der Geschichte zuvor, die so charmant erzählt wurde, einfach nicht gerecht. Aber das ist sicherlich Geschmackssache. Ganz zum Schluss gibt es noch eine kleine Szene, die neue Fragen aufwirft und man kann sich ausmalen, wie die Geschichte daraufhin wohl weitergehen wird, aber das Ende bleibt letztlich offen. Alles in allem hat mir das Lesen durchaus Spaß gemacht, aber weil der Epilog das Vergnügen dann doch getrübt hat, vergebe ich insgesamt nur drei Sterne.

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Inhalt: Finistère ist ein kleiner bretonischer Ort, über den es nichts außergewöhnliches zu berichten gibt. Die Einwohner sind ganz gewöhnliche Leute, bis auf einen: Henri Pick. Der hat der Gemeindebibliothek sein abgelehntes Manuskript zur Verfügung gestellt. Die junge Lektorin Delphine entdeckt den Roman und bringt ihn groß raus. Jetzt ist nichts mehr so, wie es einmal war und alle fragen sich, ob der verstorbene Pizzabäcker wirklich der Autor dieses großen Romans ist, schließlich hat er doch nie etwas von Bedeutung geschrieben. Die Suche nach der wahren Entstehungsgeschichte sorgt für eine Menge Durcheinander unter den Charakteren. Eine verwobene Geschichte mit vielen außergewöhnlichen Figuren nimmt ihren Lauf, denn eines ist sicher: „Dieses Buch konnte Leben verändern“ (S. 161) Leseeindruck: Ich habe das Buch zur Hand genommen, da mich die Ausgangssituation der Bibliothek der abgelehnten Manuskripte neugierig gemacht hat. Eine Abteilung in der es nur Bücher zu lesen gibt, die kein Verlag wollte. Soll das alles wirklich schlechte Literatur sein? Das kann man sich kaum vorstellen, deshalb ist es doch genauso gut möglich, dass sich eine Perle unter den abgelehnten Manuskripten versteckt hat. Man muss sie eben nur finden. Ich liebe Bücher, die sich um Bücher drehen. Und auch diese Geschichte versprüht wieder so einen Charme, den man vielleicht nur als Leseratte erkennt. Man kann sich ganz genau in die Menschen hineinversetzten, die sich von Monsieur Picks Roman verzaubern lassen. Die Faszination, die ein Roman auf die Menschen haben kann, wird zum Thema gemacht. Dabei wird auch ein Blick auf die Verlags- und Buchwelt geworfen, denn schließlich reicht es in der heutigen Zeit nicht aus, ein gutes Buch zu schreiben, um einen Bestseller zu landen. Nein, man muss auch noch kräftig die Marketingtrommel rühren, damit man in der Medienlandschaft Beachtung findet. All diese Aspekte werden auf unterhaltsame und humorvolle Weise angesprochen. Überhaupt herrscht in dem Roman ein lockerer Tonfall. Nicht zuletzt der Erzähler würzt mit seinen bissigen Kommentaren in den Fußnoten das Geschehen. Ich hatte beim Lesen einfach nur Spaß. Die einzelnen Kapitel sind in der Mehrheit sehr kurz, so kommt man schnell voran, denn genauso schnell, wie sich die Marketingmaschine rund um Monsieur Picks Buch dreht, blättert man auch die Seiten in diesem Buch um. Würde das Buch verfilmt werden, dann sicher als Episodenfilm, da bin ich mir sicher. Es gibt eine ganze Menge verschiedenster Charaktere im Buch, die alle irgendetwas mit dem Roman oder Monsieur Pick selbst zu tun haben. Das Manuskript verbindet sie alle und bringt unterschiedliche Figuren zusammen, dabei entstehen die unterschiedlichsten Paarungen. Vom ersten Flirt bis zur endgültigen Abfuhr ist alles dabei. Bei mindestens 6 verschiedenen Paaren, die sich im Laufe des Romans finden oder auch schon gefunden haben, war es nicht immer leicht den Überblick zu behalten. Dies ist vielleicht der einzige kleine Kritikpunkt den ich habe. Es fiel mir nicht immer ganz leicht, den Überblick darüber zu behalten, wer gerade in welcher Beziehung zum Gegenüber ist. Trotzdem denke ich, ist mir nichts entscheidendes entgangen, ein Punkt mit dem ich also gut leben kann. Fazit: Ein unterhaltsames Buch über das Geschäft mit den Bestsellern, aber auch über die Beziehungen ganz normaler Menschen. Eine Geschichte, die in erster Linie Spaß macht und sich doch auch kritisch mit unserer Gesellschaft auseinandersetzt, in der etwas eben nur zählt, wenn an Platz 1 ist. Ich habe über viele einzelne Stellen auch noch gelacht, nachdem ich das Buch zur Seite gelegt hatte. Für mich ist das immer ein gutes Zeichen, denn dann hat mich die Geschichte auch berührt. Und genau so ist das bei diesem Buch.

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