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Rezensionen zu
Das geheime Leben des Monsieur Pick

David Foenkinos

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In dem kleinen bretonischen Ort Crozon hatte Anfang der 90er Jahre der damalige Bibliothekar Jean-Pierre Gourvec, ganz nach dem amerikanischen Vorbild der Brautigan Library, in der Gemeindebücherei eine Abteilung geschaffen, die sich die Bücherei der abgelehnten Manuskripte nennt. Dort findet eine Junglektorin ein Manuskript in dem die letzten Stunden einer großen Liebe abwechselnd mit Puschkins Ringen mit dem Tode erzählt wird. Offensichtlich hat sie einen Schatz gefunden, der veröffentlicht werden muss.... In kurzen, dahinfliegenden Kapiteln erzählt David Foenkinos darüber, was dieses Manuskript bei der Familie des unbekannten, inzwischen verstorbenen Autors, einem ehemaligen Pizzabäcker, und anderen, vor allem auch den Bewohnern Crozons, ins Rollen bringt. Ebenso schildert er die Tätigkeiten im Verlagswesen, auch rund um die Vermarktung des Buches, was sich äußerst amüsant liest. Es geht u.a. darum, wie Legenden entstehen und dass Äußerlichkeiten in der heutigen Zeit das Eigentliche vollkommen in den Hintergrund drängen können. Aber auch die Liebe, der Geist der Vergangenheit und Verschwörungstheoretiker kommen in dieser Geschichte nicht zu kurz. Es lässt sich aber noch viel mehr in dieser witzigen, manchmal etwas grotesken Geschichte finden, denn es verhält sich ja genauso, wie der Autor im Laufe der Geschichte vermerkt: Jeder Leser ist auf der Suche nach dem, was ihn persönlich anspricht. „Das geheime Leben des Monsieur Pick“ war der erste Roman, den ich von David Foenkinos gelesen habe und sicherlich nicht der letzte. Mich hat diese charmante, amüsante und temporeiche Geschichte bestens unterhalten, manchmal auf eine falsche Fährte geführt und mich mit einem ganz unerwarteten Ende bis zum Schluss überrascht und erhält selbstverständlich meine absolute Leseempfehlung.

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Viele Verlage überlassen es ihren Volontären oder Praktikanten, sich der unangefordert eingesandten Manuskripte anzunehmen. Unfassbare Mengen an Texten flattern tagtäglich mit der Post herein und warten darauf, beachtet zu werden. Sie liegen da in ihrer Ecke, aufeinandergestapelt und scheinen stille, stumme Schreie auszusenden: Lies! Mich! Wie viel Liebe, Herzblut und Fleiß stecken in jedem einzelnen dieser Werke? Wie viel Mut gehört dazu, sein Innerstes nach außen zu kehren und das Ergebnis den gestrengen Blicken eines Verlagsmitarbeiters auszusetzen? Je mehr man darüber nachdenkt, desto mehr bricht es einem das Herz, denn – und das ist ja nun längst kein Geheimnis mehr – die Verlage behandeln diese Quelle der Literatur mehr als stiefmütterlich. Kaum ein Titel aus dem unangefordert eingesandten Manuskript-Stapel schafft es je auf den Schreibtisch eines Lektors – und wenn doch, dann nur, um einen von einem Seufzer begleiteten Post-it aufs Deckblatt geklebt zu bekommen, auf dem dann doch wieder nur steht: „Absagen!“. Welcher Verlag hat schon das Geld und die Lust, sich für einen kompletten Neuling in der Literaturszene stark zu machen. Um wie vieles einfacher ist es, einen Bestseller aus dem Ausland einzukaufen, ihn übersetzen zu lassen und dann mit den Worten bewerben zu können „Die Nummer 1 aus …“. Wer jemals selbst die Aufgabe hatte, sich durch den Wust an hoffnungsfrohen Anschreiben inklusive Exposé oder gleich ganzem Oeuvre durchackern zu müssen, der weiß: So manche Perle schlummert dort, doch die Chance, dass sie veröffentlicht wird, geht gegen Null. Umso wunderbarer, was sich da im tiefsten Finistère in Frankreich tut: Der Bibliothekar Jean-Pierre Gourvec gründet in einer kleinen Gemeinde namens Crozon eine Bibliothek der abgelehnten Manuskripte, nach dem Vorbild von Richard Brautigan. Nach Gourvecs Tod übernimmt seine einzige Angestellte, Magali Croze, die Aufgabe, sich darum zu kümmern. Doch der Alltag hat die fleißige Frau fest im Griff, und nach und nach gerät die merkwürdige Bibliothek in Vergessenheit. Bis die junge, aufstrebende Lektorin Delphine Despero mit ihrem Freund, einem eher erfolglosen Buchautor (dessen Erstling den vielversprechenden Namen „Die Badewanne“ trägt …), für die Sommerferien in den Ort kommt, um die Eltern zu besuchen. In einem Gespräch erfährt sie von all den abgelehnten Manuskripten, die in der Dorfbibliothek schlummern. Einen Nachmittag lang durchstöbert das Pärchen die skurrilen Texte, und dabei macht Delphine Despero die Entdeckung ihres Lebens! Es gelingt ihr, ihren Arbeitgeber von der literarischen Qualität des Manuskripts zu überzeugen, das Buch wird veröffentlicht und ein riesiger Erfolg. Der Autor des Werkes ist der längst verstorbene Pizzabäcker des Örtchens, Henri Pick, – und das wirft Fragen auf. Nicht mal seine Frau kann sich so richtig vorstellen, wann und wie ihr Göttergatte dieses Wunderwerk vollbracht haben soll. Doch man glaubt ja gern, was einem gefällt, und so fügt sie sich in ihr Schicksal als „Autorenwitwe“. Doch nicht nur für sie ändert sich durch dieses Buch einiges – das Leben vieler Personen wird komplett umgekrempelt. Schnell stellt der Leser des Romans „Das geheime Leben des Monsieur Pick“ von David Foenkinos fest, dass es nicht so wichtig ist, wie überzeugend die literarische Qualität des in der Bibliothek der unveröffentlichten Manuskripte gefundenen Romans „Die letzten Stunden einer großen Liebe“ tatsächlich ist. Wichtig ist vielmehr, was diese Veröffentlichung bewirkt. Es scheint, als würde allein die Tatsache, dass ein braver Restaurantbesitzer ein solches Werk erschaffen konnte, und dass dieses Manuskript bis zu seiner märchenhaften Entdeckung im dunklen Keller der Dorfbücherei seinen Dornröschenschlaf schlummerte, ungeahnte Energien bei anderen Menschen freisetzen: ‚Wenn der das geschafft hat, schaffe ich auch Sachen, die mir keiner zutraut.‘ Bei den unterschiedlichsten Menschen bringt das Buch Dinge ins Rollen. "Dieses Buch konnte Leben verändern." Sei es die Tochter des Monsieur Pick, Joséphine, die durch die Entdeckung der literarischen Ader ihres Vaters plötzlich ein wenig seines posthumen Ruhmes abbekommt. Sie, die von ihrem Mann wegen einer anderen verlassen wurde, nachdem sie ihm die zwei Söhne großgezogen hatte. Sie, die sich seither, zugegebenermaßen, völlig hatte gehen lassen, die vom Leben nichts mehr erwartete. Plötzlich interessiert sich das Fernsehen für sie, sie wird interviewt und in Zeitungsartikeln erwähnt – und selbst ihr Dessousladen in Crozon läuft endlich wieder besser. Und dann will sogar ihr Ex wieder zurück zu ihr. Das alles ist wie ein verspätetes Geschenk ihres Vaters! Oder sei es Magali, die Bibliotheksleiterin, die über die Jahre immer dicker und ihr Mann, zeitgleich, immer dünner wird. Dazu ein schönes Beispiel für Foenkinos großes Talent, kleine Sachverhalte äußerst literarisch zu beschreiben: "[…] in dem Maße, wie sie immer dicker geworden war, war er immer dünner geworden, als hätte man ihnen ein gemeinsames Paargewicht verordnet, das sie nun untereinander aufteilen mussten […]" Die ältliche, biedere Magali hat die Sternstunde ihres Lebens, als ein junger Mann mit fettigem blonden Haar die Dorfbücherei betritt, um sein eigenes (erfolgloses) Manuskript dort abzugeben. Es knistert sofort zwischen diesen beiden so unterschiedlichen Personen und – zack! – hat Magali die erste und einzige heiße Affäre ihre Lebens, die sie zum Glück aber nicht von ihrem Mann entfernt, sondern ihm wieder näherbringt. Eine alte Dame darf durch das Buch neue Hoffnung schöpfen, dass ihre einzige große Liebe tatsächlich auf Gegenseitigkeit beruht hat, auch wenn sie das leider erst versteht, als ihr Angebeteter bereits einige Jahre tot ist. Sie fühlt sich dennoch beflügelt und fast ein wenig glücklich. Viele Fäden, die zu Beginn des Romans lose gesponnen wurden, werden im weiteren Verlauf des Buches miteinander verknüpft, unerwartete Wendungen bringen den Lesefluss immer wieder in Bewegung, so dass nie Langeweile aufkommt. In feuilletonistischem Stil erzählt Foenkinos ein locker-leichtes Sommergeschichtchen mit anrührenden Momenten und pointierten Dialogen. Nichts für die Ewigkeit, keine nachhaltige Lektüre, aber eine, die einen beschwingt macht und ein wohliges Gefühl in der Herzgegend aufkommen lässt. Und noch etwas schafft Foenkinos scheinbar mühelos in seinen Romanen: Er erwähnt immer mal wieder am Rande reale Personen, gibt in ein paar Fußnoten kurze Informationen über sie, weckt so die Neugier und lässt einen bereichert zurück. Das macht er in seinem grandiosen Roman Charlotte ganz wunderbar (Damals war es Aby Warburg, auf den ich neugierig wurde.) und hier gelingt es ihm wieder (Wer genau war Vivian Maier? Ich möchte gerne mehr über sie wissen …). Eine großartige Sache, wenn ein Buch so nebenbei einen „Mehrwert“ entwickelt und eine Art Schneeballeffekt lostritt! Genau die richtige Lektüre für die anstehenden (oder, je nach Bundesland, bereits begonnenen) Sommerferien, in denen man zwischen Sandburgen bauen, Radeln und Spazierengehen auch noch ein nettes Buch unterbringen will.

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Im bretonischen Crozon gibt es eine Bibliothek, die anders ist als alle anderen Bibliotheken. Dort werden vom Verlag abgelehnte Manuskripte angenommen. Die junge und erfolgreiche Pariser Lektorin Delphine reist mit ihrem Partner und erfolglosem Autor Frédéric in die Bretagne um dort ihre Eltern zu besuchen. In dem kleinen beschaulichen Ort Crozon stößt sich in der Bibliothek auf einen außergewöhnlichen Fund. Dort wurde ein Manuskript von dem bereits verstorbenen Pizzabäcker Monsieur Pick hinterlegt. Jeder im Ort kennt ihn aber keiner wusste dass er Interesse an Literatur hatte, geschweige denn in der Lage dazu war, ein Buch zu schreiben. Trotz vieler Ungereimtheiten wird das Buch veröffentlicht und zieht einen enormen Erfolg mit sich. Nicht nur das Leben von Delphine verändert sich, sondern auch das Leben der Witwe von Monsieur Pick und deren Tochter Josephine. Die Grundidee finde ich grandios. Das Vorbild dieser Bibliothek ist eine Bibliothek in Amerika, die tatsächlich abgelehnte Manuskripte annimmt. Als ich auf der Autorenlesung war, hat David Foenkinos erzählt, dass es nach der Veröffentlichung von "Das geheime Leben von Monsieur Pick" Menschen gibt, die in die Bretagne reisen um dort ihre Manuskripte abgeben wollen. Ich finde es toll wenn Bücher es schaffen, Menschen zu etwas außergewöhnlichem zu bewegen. Der Autor hat es geschafft, den französischen Charme auf Papier zu bringen. Der Schreibstil von ihm in toll und lässt sich wirklich gut lesen. Was mich gestört hat, sind die Fußnoten. Der Lesefluss wurde dadurch extrem gestört und ich hatte das Gefühl in einem Sachbuch oder einem Fachbuch für die Uni zu lesen. Die Charaktere haben mir allesamt gefallen, leider hat mir ein wenig die Tiefe gefehlt, und ich konnte wenig Bindung zu den Personen aufbauen, da doch recht viele vorkamen und wir keinen Protagonisten im ursprünglichen Sinne haben. Das Ende hat mich leider enttäuscht, beziehungsweise hat mir nicht gefallen. Trotzdem kann ich sagen, dass dieses Buch leichte Unterhaltung ist die Spaß macht.

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In Finistère in der Bretagne befindet sich eine ganz besondere Bibliothek: In dieser Bibliothek gibt es ausschließlich Manuskripte, die von Verlagen abgelehnt wurden. Als die junge Lektorin Delphine ihre Eltern in Finistère besucht, stattet auch sie dieser Bibliothek aus Neugier einen Besuch ab und stößt auf ein Manuskript von unglaublicher literarischer Brillanz. Der Verfasser? Henri Pick, der Pizzabäcker des kleinen Ortes. Wie kann es sein, dass der Mann, der in seinem Leben nie mehr als einen Einkaufszettel schrieb, ein solches Meisterwerk verfasst? Führte er ein geheimes Doppelleben? Stammt das Manuskript überhaupt von ihm? Delphine macht sich daran, die Geschichte des Manuskriptes zu entwirren, und tritt dabei eine Lawine los, die nicht nur ihr eigenes Leben auf den Kopf stellt. Das geheime Leben des Monsieur Pick wird aus den Blickwinkeln verschiedener Personen erzählt, deren Leben irgendwie von der Entdeckung des Manuskriptes beeinflusst wird. Den Mittelpunkt bildet dabei jedoch stets Delphine. Mit sehr viel französischem Witz und Charme hat David Foenkinos hier die verschiedenen Charaktere gezeichnet. Mal skurril, mal verschroben, mal pragmatisch, mal verträumt, mal Optimist und mal Pessimist, aber immer liebenswert. Ganz nebenbei gelingt es Foenkinos dabei auch, dem Leser einen Einblick in die Welt der Literatur und das Verlagswesen zu gewähren. Dieses geschieht immer mit einer ordentlichen Prise Satire und auch der eine oder andere Seitenhieb bleibt nicht aus. David Foenkinos geht mit der Unterhaltungsindustrie (hier das Verlags- und Literaturwesen) durchaus kritisch ins Gericht, aber dennoch liest man stets seine Liebe zur Literatur heraus. Insgesamt legt David Foenkinos einen Roman vor, der mit viel Charme und Leichtigkeit beste Unterhaltung bietet, bei der auch die Spannung nicht auf der Strecke bleibt. Mit viel Liebe zum Detail hat er eine ganze Riege an Charakteren geschaffen, die den Leser berühren, man liebt, leidet und freut sich mit ihnen. Zwar handelt es sich bei Das geheime Leben des Monsieur Pick keinesfalls um seichte Unterhaltung, ein bisschen mehr Tiefgang hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle aber schon gewünscht. Trotzdem aber bietet das Buch schöne und erfrischende Sommerunterhaltung gepaart mit viel französischem Charme und ist damit beste Ferienlektüre!

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In den Vereinigten Staaten entstand Anfang der 1990er Jahre in Vancouver im Bundesstaat Washington die Brautigan Library, deren Ziel es ist, verwaiste Texte zu beherbergen. In dem Roman ‚Das geheime Leben des Monsieur Pick‘ folgt diesem realen Beispiel der Bibliothekar der bretonischen Gemeinde Crozon und gründet im Oktober 1992 die französische Version der Bibliothek der abgelehnten Manuskripte. Die erfolgreiche Lektorin Delphine besucht mit ihrem Freund, dem erfolglosen Autor Frédéric, ihre Eltern in ihrer Heimatstadt Crozon und stößt auf eben diese Bibliothek, deren Inhalt sie sich näher anschaut. „Sie lachten sich schief, wenn sie allein die Titel lasen, erlebten aber auch berührende Momente, schmökernd in Tagebüchern, die vielleicht schlecht geschrieben waren, in denen jedoch die Wahrheit der Gefühle steckte.“ (S. 55) Doch sie finden auch ein Manuskript, dessen Stil seltsam, einfach und doch poetisch ist und das sie für ein Meisterwerk halten. Dem Autor, dem vor zwei Jahren verstorbenen Pizzabäcker Monsieur Pick, der nach Aussagen seiner Frau weder gelesen noch mehr als den wöchentlichen Einkaufszettel geschrieben hat, wird dieses Werk allerdings nicht so recht zugetraut. Trotz einiger Ungereimtheiten wird das Buch verlegt und ein riesengroßer Erfolg. Nebenbei wirbelt es das Leben der achtzigjährigen Autorenwitwe, ihrer Tochter und nicht zuletzt der Lektorin ziemlich durcheinander. Und mehr mag ich an dieser Stelle gar nicht vorwegnehmen, weil man diesen mit trockenem Humor und französischer Leichtigkeit geschriebenen Roman möglichst unvoreingenommen genießen sollte. Dann fliegt man nur so durch dieses Buch. Stellenweise sind die Charaktere und die Handlung zwar etwas flach, aber das nimmt man dem Autor und der lockeren Geschichte nicht allzu übel. Einzig das Ende wollte mir nicht so recht schmecken, doch die Enttäuschung war schnell verflogen, weil der Epilog der ganzen Geschichte schließlich eine Wendung gibt, die doch noch zu einem runden befriedigenden Abschluss des Romans führt. „Das geheime Leben des Monsieur Pick“ ist ein vergnüglicher Unterhaltungsroman, den ich auch besonders Lesern empfehlen kann, die gerne Bücher lesen, die von Büchern und deren Drumherum handeln.

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Bevor ich von „Das geheime Leben des Monsieur Pick“ hörte, kannte ich David Foenkinos nicht, obwohl er ja kein unbekannter Autor ist. „Nathalie küsst“ wurde zum Beispiel sogar schon verfilmt. Da ich aber berühmten und besonders gehypten Büchern immer gleich ein bisschen skeptisch gegenüber stehe und dann eher dazu tendiere, sie nicht zu lesen, war es gar nicht schlecht, dass ich ohne Vorwissen an das Buch heran gegangen bin. Denn „Das geheime Leben des Monsieur Pick“ hat mich wirklich positiv überrascht und ist schon jetzt ein heißer Anwärter auf mein Highlight des Jahres! Was mich als allererstes an Foenkinos Buch faszinierte war sein Schreibstil – der ist leicht, irgendwie schnörkellos und doch gar nicht mal so unpoetisch. Er macht sich die Banalität des Alltags wunderbar zu eigen und stellt viele Ereignisse, die in anderen Büchern viel gedehnter und dramatischer dargestellt werden würden, einfach so dar wie sind: Dinge, die im Leben eben einfach passieren. Das nimmt dem Buch keineswegs die Emotionalität, denn die schaffen die Charaktere trotzdem. Für mich hauptsächlich dadurch, dass man in jedem von ihnen etwas von sich selbst wiederfinden kann. So zum Beispiel der Autor Frederice, der manchmal in den einfachsten praktischen Aufgaben im Haushalt ein kleines Glück findet, weil sein Job sonst eher einen nebligen, diffusen Aufgabenkorpus beinhaltet. Damit konnte ich mich wahnsinnig gut identifizieren, denn auch in meinem Studentenleben hat man manchmal so viel Theorie um die Ohren, dass man zur Abwechslung einfach ein bisschen Praktisches tun muss – und sei es auch nur der Haushalt. Das Buch beginnt mit einem recht kleinen Set an Charakteren, welches parallel zur Story immer weiter anwächst. Denn das Buch, was die Pariser Lektorin Delphine da in der Bretagne findet, berührt mehr und mehr Menschen – und wir erfahren von vielen von ihnen. Das schöne daran ist: es zeigt nicht nur, wie schnell und unbemerkt ein Buch einen ganz bestimmten Einfluss auf das Leben eines Menschen haben kann, sondern auch wie weitreichend dieser Einfluss sein kann. Am Ende des Buches kennen wir eine ganze Menge Charaktere und nicht jeder von ihnen muss unbedingt etwas mit Büchern zu tun haben. Und doch gehören sie alle in dieses Netz, was sich um das Buch von Monsieur Pick herum entwickelt. Die Charaktere sind es auch, die uns neben dem Plot hinter die Kulissen der Buchbranche mitnehmen. Mit Delphine, der Lektorin, sehen wir ein bisschen was vom Verlagsalltag. Mit Frederice, dem Autor, ein bisschen Schreiballtag. Es gibt Bibliothekare, so wie Gourvec, der Mann, der die Bibliothek für abgelehnte Manuskripte in der Bretagne ins Leben gerufen hat. Aber auch Journalisten, die mehr oder minder stark mit der Branche verzweigt sind. Das Buch handelt also nicht nur von dem Einfluss, den Bücher haben können, sondern auch vom technischen Aspekt unserer liebsten Gegenstände: wie sie gefunden, vermarktet und bewertet werden. „Das geheime Leben des Monsieur Pick“ ist also auf jeden Fall ein Buch für jeden, der Bücher mag. Oder für die Menschen in eurer Umgebung, die Büchern eigentlich nichts abgewinnen können. Denn Foenkinos hat nicht nur eine interessante Geschichte geschrieben, sondern sorgt mit kurzen Abschnitten und Kapiteln auch noch für einen schnellen Sommerlesespaß! Bleibt nur noch die Frage: gibt’s denn auch Kritik? Ein bisschen, cuz nobody’s perfect: manchmal waren mir die Abschnitte ein bisschen zu abrupt fertig und ich habe den Gedankengang des Autors nicht zu 100% nachvollziehen können. Deshalb blieben ein oder zwei Charaktere für mich ein bisschen im Dunkeln, was aber nicht unbedingt schlecht ist. Weniger gut hat mir auch das Ende des Buches gefallen. Der finale Twist war mir einfach ein bisschen sehr schnell abgehandelt, wie es bei Büchern leider öfter der Fall zu sein scheint. Auch war ich ein bisschen skeptisch gegenüber den letzten paar Seiten gegenüber. Ob das wirklich alles so stimmte? Aber vielleicht war es auch genau diese Skepsis, die Foenkinos streuen wollte. Es ist schließlich eine verrückte Geschichte, der man gern glauben schenken möchte. Last but not least bleibt zu sagen, dass dieses Buch auf jeden Fall eine Lesung wert ist! Denn auch wenn ihr lieber Bücher lest, in denen es spannend ist und es nicht unbedingt immer um die Entwicklung im menschlichen Alltag und Leben geht, dann ist da auch jeden Fall noch das Mysterium um den Pizzabäcker aus der Bretagne: hat Henri Pick, der Mann, der zu seinen Lebzeiten niemals ein Buch angerührt oder etwas anderes als Einkaufslisten geschrieben hat, wirklich einen Bestseller verfasst? Und wenn ja, warum hat er ihn in der Bibliothek der abgelehnten Manuskripte versteckt? Die Antwort auf diese Fragen liegt in „Das geheime Leben des Monsieur Pick“ verborgen! 😉

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Zunächst einmal vorweg: Die Buchidee hinter diesem Roman finde ich absolut originell und überzeugend. Mit der Handlung konnte ich mich sofort anfreunden und auch von der Umsetzung war ich begeistert! Aber kommen wir erst einmal überhaupt zu der etwas anderen Handlung: Der Bibliothekar Jean-Pierre Gourvec ruft “Die Bibliothek der abgelehnten/unveröffentlichten Manuskripte“ ins Leben. Zu Beginn des Romanes lernen wir die Vorgeschichte zu dieser etwas anderen Bibliothek und somit auch die Angestellte Magali kennen, die sich inzwischen um die verkümmerten Manuskripte kümmert. Als dann die Verlagsangestellte Dephine diesen Ort besucht und dabei eine wichtige Entdeckung macht, beginnt die turbulente Geschichte rund um den Roman des Verstorbenen Henri Pick ihren Lauf zu nehmen. Doch kann der unauffällige Pizzabäcker von nebenan wirklich einen heimlichen Bestseller geschrieben haben? "Die Bibliothek der abgelegten Manuskripte war sein Lebenswerk ..." Zitat S. 52 Der Schreibstil weist die Besonderheit auf, dass es mehrere Protagonisten sind, die aus ihrer Sicht beschreiben. Diese Charaktere stehen in einer direkten Verbindung zueinander und bringen oft die Geschichte, zeitlich und von der Handlung her, weiter. Überraschend war, dass ich keine großen Probleme hatte zu erkennen, wer mir jetzt etwas beschreibt. Bei mehreren Sichtweisen habe ich oft das Problem, dass ich nicht mehr weiß, welcher Charakter hinter welchem Namen steckt. Bei diesem Roman war das nicht der Fall. Zum einen sind die Figuren so verschieden, dass ich sie nicht verwechseln könnte und zum Anderen stehen sie wirklich in enger Verbindung zueinander. Meine Gesamteindruck: Die Ausdrucksweise des Autors fand ich oft amüsant und es kam, während des Lesens, kaum langweile auf. Selten gab es mal ein paar wenige Seiten, die sich in die Länge gezogen haben und somit hatte ich viele schöne Lesestunden mit dem Roman. Das Highlight des Buches war das Ende! Es war überraschend und mal etwas Neues, was ich so niemals erwartet hätte. Nichts war so, wie es schien. Mein Fazit zum Buch: Sehr von dieser Handlung angetan und voller Euphorie habe ich dieses Buch begonnen und auch beendet. Ich war mehr als nur angetan von den vielen starken und ausdrucksvollen Persönlichkeiten dieses Buches. Daher spreche ich eine klare Leseempfehlung aus.

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Klappentext: Im bretonischen Finistère, am wind- und wellenumtosten »Ende der Welt«, gibt es eine ganz besondere Bibliothek. Sie sammelt Bücher, die nie erscheinen durften. Eines Tages entdeckt dort eine junge Pariser Lektorin ein Meisterwerk, und der Roman wird zum Bestseller. Der Autor, Henri Pick, war der Pizzabäcker des Ortes. Seine Witwe beteuert, er habe zeit seines Lebens kein einziges Buch gelesen und nie etwas anderes zu Papier gebracht als die Einkaufslisten – ob er ein geheimes Zweitleben führte? Diese verrückte Geschichte spornt viele Menschen an, selbst Neues zu wagen: Paare trennen sich, Liebende finden unerwartet zueinander, und so manche Gewissheit wird auf den Kopf gestellt. Ein französisch-charmanter Roman über die Liebe, verlorene Träume und den Mut, sein Leben in die Hand zu nehmen. Leicht, beschwingt und voller Witz. Meine Meinung: Ich habe schon viel von dem Autor David Foenkinos gehört und war sehr gespannt auf dieses Buch und ich habe es an zwei Tagen gelesen,denn die Seiten fliegen nur so weg. Vor allem der flüssige,teils melancholische Schreibstil hat es mir sofort angetan. Wir erleben hier neben der Leidenschaft der Thematik zu Büchern sehr ausgefallene,unterschiedliche und authentisch Charaktere aber eins haben sie gemeinsam, sie sind alle auf der Suche nach der Lieben und dem Glück ob mit oder ohne Buch :) Vor allem muss man sich auf diese etwas andere Geschichte einlassen und viel Humor mitbringen. Wir lernen unterschiedliche Lebensgeschichten kennen,die teils miteinander verbunden sind. Was hat es auf sich mit dem geheimen Leben des Monsieur Pick? Ich habe mich sehr gern auf die Suche gemacht,bin auf interessante aber erwas skurrile Szenen getroffen. Insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten,an der einen oder anderen Stelle auch nachdenklich gestimmt und ich möchte auf jeden Fall noch mehr von dem Autor lesen,von mir gibt es 5 Sterne... Autor: David Foenkinos (Autor) David Foenkinos, 1974 geboren, lebt als Schriftsteller und Drehbuchautor in Paris. Seit 2002 veröffentlicht er Romane, darunter den Millionenbestseller „Nathalie küsst“, der auch als Film mit Audrey Tautou das Publikum begeisterte. Seine Bücher werden in rund vierzig Sprachen übersetzt. Der vielfach ausgezeichnete Roman „Charlotte“ hat sich allein in Frankreich rund eine halbe Million Mal verkauft, wurde auch in Deutschland zum Bestseller und wird derzeit verfilmt. "Das geheime Leben des Monsieur Pick" war in Frankreich monatelang auf der Bestsellerliste. Christian Kolb (Übersetzer) Christian Kolb wurde 1970 geboren und studierte französische Literatur und Filmwissenschaft in Berlin und Paris. Neben den Romanen von David Foenkinos übersetzte er u. a. auch Nicolas Fargues „Die Rolle meines Lebens“. Er lebt in Berlin. (www.randomhouse.de)

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