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Rezensionen zu
Strafe

Ferdinand von Schirach

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Es scheint völlig gleichgültig zu sein, in welcher literarischen Form der deutsche Schriftsteller Ferdinand von Schirach (54) seine juristischen und philosophischen Gedanken zu Papier bringt: Es werden immer Bestseller! Nach den beiden Romanen „Der Fall Collini“ (2011) und „Tabu“ (2013), seinem Essay-Band „Die Würde ist unantastbar“ sowie seinem viel beachteten Theaterstück „Terror“ (2015) kam nun endlich wieder nach „Verbrechen“ (2009) und „Schuld“ (2010) ein dritter Band mit Kurzgeschichten „Strafe“ im Februar beim Luchterhand-Verlag heraus. Gerade einmal 190 Seiten stark, in großer Typographie, in wenigen Stunden leicht zu lesen, haben diese zwölf Erzählungen in ihrer Tiefgründigkeit mehr Aussagekraft als mancher dicke Roman. In bewährter Erzählweise, in kurzen Sätzen, ohne ein schmückendes Wort zuviel, geht es in „Strafe“ um die Frage, was eigentlich Wahrheit bedeutet, und um die Persönlichkeitsbildung der unterschiedlichen Figuren – oder um uns selbst: Wie wurden wir, wer wir sind? Wie in den zwei Vorgängerbänden gibt es bei Schirach auch in „Strafe“ keine guten und keine bösen Menschen. Oft sind die vermeintlichen Täter schicksalsbedingt eher Opfer, wie Schirach in seiner früheren Laufbahn als Strafverteidiger wohl wiederholt hat feststellen müssen. Es sind gerade diese philosophischen Gedanken um die Lebenswege seiner doch so normal-menschlichen Protagonisten, die Schirachs Bücher von den Werken anderer Autoren maßgeblich unterscheiden. Man spürt in seinen Erzählungen, wie der Jurist seine Figuren für ihre Handlungen bis hin zu Mord und Totschlag niemals verurteilt, sondern mit ihnen fühlt, ihr Handeln wenn nicht entschuldigt, so zumindest verstehen kann. Er erzählt in diesen zwölf Geschichten von Einsamkeit und Fremdheit, vom Streben nach dem kleinen Stückchen Glück, das sich doch jeder von uns im Leben wünscht, und über das klägliche Scheitern dabei. Auch in Schirachs drittem Erzählband geht es also nicht um die geschilderten Kriminalfälle - manchmal sind es nicht einmal solche. Sondern es geht in den zwölf Geschichten um uns, die Menschen und ihre Schicksale, ihre Sehnsüchte und Leiden. Sicher wird auch „Strafe“ im Buchhandel wieder zu einem Mega-Bestseller hochgepriesen. Doch unabhängig davon: Liebhaber guter Literatur sollten sich diesen Erzählband keinesfalls entgehen lassen. Wer noch kein Schirach-Fan ist, dürfte durch diese Lektüre einer werden.

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Von: Kerstin Wichmann aus Koblenz

01.03.2018

Wie alles, was ich von Ferdinand von Schirach bisher gelesen habe, ist auch dieses Buch für mich unbedingt lesenswert. Er läßt mich Bekanntes in einem neuen Licht sehen und schafft es immer wieder, dass ich alte Meinungen und manchmal auch Vorurteile über Bord kippe. Leider hat auch dieses Buch ein Ende. Ich freue mich schon auf sein nächstes Buch.

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Ein Buch mit zwölf Geschichten, wie sie fantastischer und wirklicher kaum sein können. Ferdinand von Schirach brilliert wieder durch seine Unmittelbarkeit, die uns fragen lässt: "Was ist Wahrheit? Was ist Wirklichkeit? Was hat uns so werden lassen, wie wir sind? Ist das Geschehene auch in unserer Nachbarschaft möglich?" In diesem mit "Strafe" betitelten Buch beschreibt Ferdinand von Schirach wieder in Seziermesserklingenschärfe menschliche Gestalten, ihr Geworden sein und ihre Affektivität. Dabei schreibt Schirach ausgesprochen detailliert, lässt bewusst Raum für Phantasie, ohne sich im Einzelnen zu verlieren und schafft es, dass man Ahnungen bekommt - auch wenn diese manches Mal rasch wieder zunichte gemacht werden. Man wird als Leser verleitet, Vermutungen anzustellen und dem Realen ins Auge zu blicken, um doch wieder auf viele blinde Flecken zu stoßen. Der Autor schreibt nüchtern, nimmt einen mit in die Untiefen und Irrwege des Menschlichen - und entlässt einen dann wieder in einen profanen Alltag. "Strafe" zeigt die Verteidiger in ihrer Menschlichkeit und erhellt dunkle Seite. "Strafe" zeigt, dass es genug unterschiedliche Strafen für Verbrechen und Straftaten gibt. mal gerecht, mal ungerecht. "Strafe" zeigt, es gibt nur Annäherungen an sie, aber es gibt keine absolute Gerechtigkeit. Wie wichtig Verfahrensregeln gibt - und wie tragisch: das macht eine Geschichte besonders deutlich und macht zugleich betroffen. Ein phänomenal gutes Buch über Strafe in all seiner vielseitigen Art!

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"Es gibt kein Verbrechen und keine Schuld (...), aber es gibt eine Strafe"

Buchladen Neusser Straße

Von: Markus Felsmann aus Köln

03.01.2018

Tolle Stories, auf den Punkt erzählt. Ich schätze die sprachliche Klarheit und narrative Verknappung von STRAFE sehr. Überzeugender als so mancher Roman!

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