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Rezensionen zu
Die Villa am Meer

Micaela Jary

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Ich bin eigentlich kein großer Fan von historischen Romanen. Allerdings hat mich bei diesem Buch der Klappentext neugierig gemacht und ich wurde nicht enttäuscht. Das Cover finde ich sehr passend und gibt den Inhalt der Geschichte auch sehr gut wieder. Der Schreibstil hat mir von der ersten Seite an gefallen und mich gefangen genommen. Die Charaktere waren sehr gut beschrieben, dass ich als Leser die Gefühle, die die Autorin rüber bringen wollte, genau nachvollziehen konnte. Es ist eine tragische Geschichte in der es um eine Heirat mit einem viel älteren Mann geht. Katharina ist in der Ehe nicht wirklich glücklich, da ihr Mann gerne eine Frau hätte, die nur im Haus tätig ist und sich um die Kinder kümmert. Dies möchte Katharina allerdings nicht. Sie möchte einen Strandkorbverleih aufbauen und so ihrem Mann auch finanziell nicht zur Last fallen. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Katharinas Entscheidungen und Erlebnisse haben mich mit ihr mitfiebern lassen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Auch das Einspielen des ersten Weltkriegs und wie es die Bewohner des Ortes trifft fand ich sehr passend und nicht übertrieben. Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen und vergebe absolut verdiente 5 Sterne für diese tolle Geschichte von einer starken Frau.

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Schon nach den ersten Sätzen wusste ich, dass mir auch dieser Roman von Micaela Jary wieder sehr gefallen würde. Es ist wie nach Hause kommen. In ihren Büchern fühle ich mich einfach wohl. Dabei geht es darin gar nicht so gemütlich zu, wie man nach meinen Worten vielleicht glauben mag. Neben dem Erschaffen von liebens- und bewundernswerten Figuren, ist sie vor allem gut darin historische Ereignisse und Fiktion zu einer dramatischen Handlung zu verweben. So ist es nicht verwunderlich, dass Jarys Liebe zum Meer auch in diesem Roman einen Platz findet und sie als Grundidee der Geschichte den Aufbau und die Entwicklung des Strandkorbs genutzt hat. Mitten hinein in historisch belegbare Begebenheiten und Ortschaften, setzt sie Protagonistin Katharina, die nach dem Bruch ihres Herzens die Flucht in eine Ehe wählt. Ihr Ehemann ist der ältere Geschäftsmann Olaf Borchers, Besitzer einer Korbmanufaktur und Hersteller von Strandkörben. Die Ehe ist, wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch recht häufig, eher zweckmäßig, als von großer Liebe geprägt. Für Katharina kein großes Problem, denn Olaf ist ehrlich, gerecht und zuvorkommend. Zumindest so lange, bis Katharina, der das Leben als Hausfrau zu langweilig wird, geschäftlich auf eigenen Beinen stehen möchte. Erst da bemerkt sie wie groß die Unterschiede zwischen ihr und Olaf tatsächlich sind. Wie sehr sein Denken, das einen größeren Teil des vergangenen Jahrhunderts miterlebt hat, als das Katharinas, doch in dieser Epoche hängen geblieben ist. Ein Unwetter braut sich herauf. Mit Katharina hat Micaela Jary eine wirklich starke weibliche Hauptfigur erschaffen. An ihr demonstriert sie wie hart wir Frauen in den letzten Jahrzehnten für unsere Rechte gekämpft haben müssen. Was für uns heute selbstverständlich erscheint, war zu Katharinas Lebzeiten so ein Unding, dass es sie teilweise an den gesellschaftlichen Ruin getrieben hätte, wäre sie ihren Weg einfach so nach ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen gegangen. Ihre Geschichte ist spannend und interessant. Lehrreich, aber nicht belehrend, sondern so unterhaltsam, dass ich die Seiten regelrecht inhaliert habe. Es gibt noch einen zweiten Erzählstrang. Eine weitere weibliche Hauptfigur, die mit den Gebräuchen ihres Jahrhunderts und ihrer Ehe, ihren Wünschen, Träumen und Hoffnungen zu kämpfen hat, und eng mit Katharinas Lebensweg verbunden ist. Inhaltlich möchte ich dazu aber nichts sagen, um nicht zu viel zu verraten. Wie schon viele Male zuvor, konnte Micaela Jary mich auch mit "Die Villa am Meer" wieder sehr begeistern. Große Leseempfehlung für Alle, die gerne eine interessante und lesenswerte Reise durch die Geschichte unternehmen und Lust haben auf starke Figuren mit Charakter.

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Katharina ist gerade Anfang 20, als sie und Joachim sich ineinander verlieben. Kurz nachdem sie sich heimlich verlobt haben, bricht der junge Mann zu einer zweijährigen Fahrt auf Nord- und Ostsee auf, um sein Schifferexamen zu machen. Katharina hadert mit ihrem Schicksal, fühlt sich alleingelassen, möchte nicht so lange warten und glaubt schließlich, sich sowieso nicht zur Seemannsfrau zu eignen. Sie schreibt Joachim einen Brief, in dem sie ihm die Trennung mitteilt. Ein Jahr später, 1897, heiratet Katharina in Rostock-Warnemünde den mehr als 20 Jahre älteren verwitweten Korbmacher und Manufakturbesitzer Olaf Borchers. Sie liebt ihn nicht, denn ihr Herz gehört trotz allem immer noch Joachim, doch diese Ehe gibt ihr Sicherheit, auch in finanzieller Hinsicht. Obwohl Borchers' Sohn aus erster Ehe die Stiefmutter von Anfang an ablehnt, versucht diese alles, um ihrem traditionellen Werten verhafteten Mann eine gute Frau zu sein. Nach der Geburt von zwei Söhnen verliert sie das dritte Kind zu Beginn der Schwangerschaft und wird schwermütig. Während einer Kur lernt sie die emanzipierte Berliner Ärztin Hermine Martius kennen. Durch diesen Kontakt bekommt Katharina ein neues Selbstbewusstsein, will ihr Leben ändern und sich mit einem Strandkorbverleih selbstständig machen. Gegen den Widerstand ihres Mannes setzt sie ihr Vorhaben in die Tat um, was ihrer Ehe nicht guttut. Der konservative Borchers distanziert sich immer mehr von seiner Frau. Auch deren ehemaliger Verlobter Joachim hat inzwischen geheiratet und wohnt nach einem angeblich von ihm verschuldeten Schiffsunglück in der Nähe der Familie Borchers. Es bleibt nicht aus, dass sich Katharina und Joachim wieder begegnen ... Resümee: Der Verlauf dieses Romans, der in der Zeit zwischen 1897 und 1921 spielt, scheint durch den Prolog und die ersten Kapitel bereits vorgegeben und daher vorhersehbar zu sein: Junge Frau trennt sich von ihrem Verlobten, obwohl sie ihn noch immer liebt, heiratet einen gut 20 Jahre älteren Mann, um versorgt zu sein und bekommt Kinder mit ihm. Der verschmähte Ex kehrt nach Hause zurück, heiratet ebenfalls, wird Vater und wohnt in der Nähe seiner großen Liebe. Es kommt, wie es kommen muss: Die inner- und außerfamiliären Verwicklungen und Beziehungsprobleme lassen nicht lange auf sich warten. Doch der abwechselnd aus der Sicht von Katharina und Joachims Frau Greta erzählte Roman bietet viel mehr: So sehr sich beide Protagonistinnen voneinander unterscheiden, so konträre Vorstellungen sie vom Leben an der Seite eines Mannes haben und so anders sie mit Konflikten umgehen, so ist beider Ehe zum Scheitern verurteilt. Katharina nimmt nach einem Tiefpunkt ihr Leben schließlich selbst in die Hand, wird aktiv und macht sich gegen den Willen und Widerstand ihres konservativen Mannes mit einem Strandkorbverleih selbstständig. Sie hat Erfolg, doch diese positive Entwicklung tut ihrer Ehe nicht gut. Greta hingegen möchte als Ehefrau repräsentieren, hat gesellschaftliche Ambitionen und ersehnt sich ein Leben in Wohlstand an der Seite ihres Mannes. Alle diese Träume werden jedoch durch Joachims Schiffsunglück und die anschließende Kündigung zunichte gemacht. Ihre ständige Unzufriedenheit hat negative Auswirkungen auf die Beziehung zu Joachim. Die Thematik um die beiden Frauen erinnert besonders in Bezug auf Katharina sehr stark an den Roman "Effi Briest" von Theodor Fontane, und auch Bezüge zu Thomas Manns "Buddenbrooks" sind erkennbar. Auch hier geht es um die Rolle der Frau: Muss sie dem Manne untertan sein, ihm den Haushalt führen, Kinder gebären und erziehen sowie repräsentieren oder darf sie (ungestraft) aus den tradierten Normen ausbrechen, selbstständig und vielleicht sogar von einem Mann unabhängig sein? Die Beschreibung der Umgebung, Personen und jeweiligen Umstände ist so detailliert, dass der Leser sich sehr gut in die unterschiedlichen Situationen und Konflikte hineinversetzen kann und so manches Mal geneigt ist, selbst Lösungsstrategien zu entwickeln. Für mich hatte der Roman ein paar Überlängen und war dann streckenweise langweilig. Dies betraf mit fortschreitender Seitenzahl vor allem die Beziehung der Eheleute Borchers, wenn deren Entwicklung sehr häufig, aber oft nur geringfügig modifiziert wurde. Fazit: eine nur auf den ersten Blick leichte Lektüre mit vorhersehbarem Handlungsverlauf.

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Auch mit ihrem neusten Romanen wird Micaela Jary die Herzen ihrer Fans erobern, denn sie liefert wieder beste Unterhaltung im Genre der Familiensagas. Wer dazu noch das Meer, im speziellen die Ostsee mag, wird diesen Ausflug in vergangene Zeiten lieben. Das Cover verspricht schon sehr viel Stil und Flair und genau dies liefert der Roman, eine Familiengeschichte die alle Facetten des aufstrebenden Bürgertums an der Ostsee zu Beginn des 20. Jahrhunderts abbildet. Der Klappentext gibt eine gute Zusammenfassung dessen, was zu Beginn des Romans geschieht, dennoch geht es in diesem Roman um viel mehr; es geht um den strategischen Nutzen der Ostseeinseln während des 1. Weltkrieges, um die Tradition der Strandkörbe an der Ostsee und es geht um die verschiedenen Rollenbilder innerhalb der Familie, die sich gerade zu Beginn des Jahrhunderts ändern. Die Geschichte zweier Familien und zweier Liebender, die aber ihren Weg nicht zu einander finden, weil Traum und Wirklichkeit sich scheinbar erst einmal nicht vereinbaren lassen. Ehen die aus Kalkül und gesellschaftlichem Ansehen geschlossen werden, zeichnen ein Bild der damaligen Gesellschaft. Tradition und neue Ideen treffen immer mehr aufeinander und wenn jeweils nur ein Ehepartner einer Partei angehört, ist eine Entfremdung vorprogrammiert. Die Gesellschaft befindet sich im Aufbruch, dies werden die nächsten Jahre unwillkürlich zeigen. Der Roman ist chronologisch aufgebaut und in drei Teile untergliedert, Datumangaben zu Beginn der Kapitel erleichtern dem Leser die Einordnung des Geschehens in den Kontext. Der Schreibstil von Micaela Jary ist wieder sehr angenehm zu lesen, sehr bildhaft beschreibt die Autorin die Landschaft und schafft so ein ganz besonderes Flair. Die Figuren sind sehr gut und vielschichtig gezeichnet, besonders die Protagonisten: Katharina und Olaf, sowie Joachim/Jochen und Greta sind hervorragend ausgearbeitet, sodass man von diesen Figuren eine realen Eindruck gewinnt. Mir hat dieser Roman wieder sehr gut gefallen und ich habe den Ausflug an die Ostsee sehr genossen. Die Autorin erklärt im Nachwort noch einige nützliche Dinge und rundet somit den positiven Gesamteindruck ab. Ein toller Sommerroman, den man nicht nur im Strandkorb lesen kann, sondern auch auf der Liege, dem Gartenstuhl oder der Couch. Ein klein wenig Meer-Flair ist garantiert und beste Unterhaltung sowieso. Ein Sommer-Muss für alle Fans des Genres „Familiensaga“. Kauf- und Leseempfehlung für alle! So kann ich nur viel Spaß mit Katharina und ihrem Strandkorbverleih wünschen! Ich bedanke mich bei der Verlagsgruppe Random House für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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n dem neuen Roman "Die Villa am Meer" von Micaela Jary wird man als Leser in das Jahr 1897 nach Rostock-Warnemünde entführt. Die junge Katharina hat sich gegen die Hochzeit mit ihrem heimlichen Verlobten Joachim entschieden, stattdessen heiratet die jungen Frau den wesentlich älteren Manufakturbesitzer und Korbmacher Olaf Borcher. Doch besonders glücklich ist Katharina mit dieses Ehe nicht, obwohl sie alles mögliche versucht eine gute Frau an der Seite von Olaf zu sein. Eines Tages kommt der jungen Frau die Idee, die herstellten Strandkörbe aus der Produktions ihres Mannes, an Touristen zu vermieten. Ein Unterfangen mit dem Olaf überhaupt nicht anfangen kann. Doch Katharina lässt diese Idee nicht mehr los... Währenddessen hat Katharinas Ex Verlobter Joachim eine junge Frau namens Greta aus ärmlichen Verhältnissen geheiratet. Beiden steht bald einen wunderbares Glück bevor, die Geburt ihres gemeinsamen Kindes. Doch dann trifft ein harte Schicksalsschlag zu. Zu dem Zeitpunkt wo Greta das Kind zur Welt bringt, verunglückt Joachim auf hoher See... „Die Villa am Meer“ was für ein tolles Buch! Ich bin ganz schwer begeistert von diesen Roman. Erst einmal ist die wunderbare Kulisse von der Ostsee sehr schön gewählt und dann ist diese Geschichte spannend geschrieben. Mir fiel es schwer das Buch zur Seite zu legen, da ich ständig wissen musste wie es mit Katharina, Joachim, Greta und Olaf weitergeht. Dadurch ist die Handlung gut aufgeteilt und gibt einen abwechslungsreichen Einblick in die Erlebnisse der unterschiedlichen Figuren. Das Buch liest sich aufgrund der flüssigen Schreibweise von Autorin Micaela Jary ziemlich leicht und hat viele interessante und spannende Passagen. Die Verknüpfungen von historischer Fakten mit dem Geschehen, die Recherche geschichtlicher Daten, dazu eine Handlung welche reichlich gespickt ist mit Liebe, Geheimnissen, Glück, aber auch Leid, hat die Autorin in diesem Buch eingebracht und sorgt somit für langanhaltende und atemberaubende Unterhaltung. Autorin Micaela Jary lädt mit dem Roman "Die Villa am Meer" an die wunderschöne Ostsee ein und sorgt für ein unterhaltsames Leseerlebnis.

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Die Familiensaga "Die Villa am Meer" erzählt die Geschichte von zwei persönlich unterschiedlichen, starken Frauen, sowie dem historischen Ereignis rund um die Erfindung des Strandkorbs. Handlungsort ist hauptsächlich Warnemünde an der Ostsee. Ich habe diesen Ort schon mehrfach besucht, bin durch die Gassen geschlendert, im Museum gewesen, am Strand entlang gegangen und den herrlichen Blick über das Meer genossen. Insofern hatte das Lesen des Romans eine ganz besondere Atmosphäre für mich. Bei den beiden Hauptcharakteren handelt es sich um zwei junge Frauen, Katharinaund Greta. Nachdem Johanna nicht den erwarteten Antrag von ihrem Joachim erhielt, da dieser für zwei Jahre auf See gehen würde, heiratet sie 1897 den über 20 Jahre älteren Witwer Olaf Borchers, einem wohlhabenden Manufaktorbesitzer aus Rostock. Aus der Ehe gehen zwei Kinder hervor. Aus erster Ehe hatte Olaf Borchers noch einen Sohn mit in die Ehe gebracht, Erik, der aber Katharina große Probleme bereitet. Als im Jahr 1902 Friederike, die Tochter von Greta und Joachim geboren wird, kommt die Nachricht, dass dieser bei einem Schiffsunglück schwer verletzt wurde. Der Roman spielt in dem Zeitraum 1897 bis 1921. Es ist die Zeit des Kaiserreichs wie auch der 1. Weltkrieg von 1914-1918. Katharina gehört nicht zu den Frauen, die untätig daheim ihr Leben genießen. Sie braucht Beschäftigung, gegen den Willen ihres Mannes. Doch nach einem Eklat erhält sie von ihm die Einwilligung zu einem Strandkorbverleih. Auf der einen Seite eine Charaktere, Katharina, die ihren Weg geht, die andere, Greta, sich ihr Leben mit Joachim anders vorgestellt hatte. Der gesellschaftliche Fall nach dem Unglück war tief. Nur gut, dass Katharina zur Führung des Geschäfts eine männliche Person an der Seite braucht und das wird Joachim. Doch die Eifersucht nagt an Greta. Die Autorin Micaela Jary hat ernste Themen, historischen Hintergrund rund um eine Romance wunderbar geschrieben. Beide Frauen sind gut dargestellt, vor allem ihre Entwicklung (oder auch nicht) im Laufe der Geschehnisse. Dieses Buch im Urlaub am Strand zu lesen, ideal. Aber auch so macht es Lust auf Meer und Urlaub. Ich kann "Die Villa am Meer" sehr empfehlen. Am Ende habe ich es mit einem positiven Gefühl zugeklappt. "Starke Frauen" gab es schon immer, oder sollte man emanzipiert schreiben?!

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In "Die Villa am Meer" nimmt uns Micaela Jary mit auf eine Reise nach Warnemünde an die Ostsee. Vor realen historischen Hintergründen und Fakten erzählt sie eine Familiengeschichte und die Geschichte der Erfindung des Strandkorbs sowie der Gründung des ersten Strandkorbverleihs. Die Hauptprotagonistinnen dieser Geschichte sind zwei Frauen, Katharina und Greta, die zwar beide starke Frauen aber ansonsten sehr unterschiedlich sind. Katharina heiratet 1897 den wesentlich älteren, verwitweten Korbmacher Olaf Borchers und gibt für diese Ehe ihre Jugendliebe und heimlichen Verlobten Joachim auf. Sie kann ihn aber nie vergessen. Nach der Geburt von zwei gemeinsamen Kindern, die nach Olafs Willen von einer Gouvernante erzogen werden, fühlt sich Katharina nicht ausgelastet und sucht nach Selbstverwirklichung. Greta, die spätere Ehefrau von Katharinas Jugendliebe Joachim, hat nur ein Ziel: Sie strebt danach in die "bessere" Gesellschaft aufzusteigen und Ansehen zu erlangen. Sie ist von diesem Ziel so besessen, dass sie von Neid, Missgunst und Eifersucht fast zerfressen wird. Das Leben der beiden Frauen verknüpft sich, als Katharina, zunächst gegen den Willen ihres Mannes, einen Strandkorbverleih gründen will. Sie benötigt dazu einen männlichen Geschäftsführer und hat dafür niemand anderen als ihre Jugendliebe Joachim im Sinn. Die Geschichte erstreckt sich über den Zeitraum von 1897 bis 1921 und der Leser erlebt nicht nur das Kaiserreich sondern auch die Schrecken des 1. Weltkrieges. Hierbei beschränkt sich die Autorin aber auf die Auswirkungen des Krieges auf die Menschen und stellt nicht das eigentliche Kriegsgeschehen in den Vordergrund. Das hat mir sehr gut gefallen, denn auf diese Art blieb die Geschichte eine Familiengeschichte und entwickelte sich nicht zum Kriegsroman. Beim Lesen habe ich recht oft Wut empfunden, wenn ich erleben musste, wie damals mit Frauen umgegangen wurde und welchen Stand sie hatten. In Abhängigkeit von ihren Ehemännern wurde ihnen kaum Selbständigkeit, Mitspracherecht, z. B. bei der Kindererziehung, oder irgend eine Form von Selbstverwirklichung zugestanden. Natürlich weiß ich, dass es damals eben so war aber aus heutiger Sicht ist es für mich kaum noch vorstellbar. Daher fand ich es spannend zu beobachten, wie Katharina, die mir sehr sympathisch war, sich nach und nach entwickelt und verändert. Ihr gelingt es unter Nutzung gewisser Ereignisse, ihre Ideen und ihre Selbständigkeit voran zu bringen. Dabei hat sie es natürlich nicht immer leicht, weder geschäftlich noch privat. Auch Greta verändert sich im Laufe der Jahre, aber meiner Meinung nach nicht unbedingt zu ihrem Vorteil. Micaela Jary erzählt diese Geschichte in einem angenehmen und mitreißenden Schreibstil. Das Schicksal und die Ereignisse rund um die Protagonisten hat mich gefesselt und ich war gespannt, wie sich am Ende alles zusammenfügen wird. Natürlich war es ein bisschen vorhersehbar, und irgendwie habe ich es auch erwartet, dass es zwischen Katharina und Joachim wieder knistern wird. Dennoch war es eine große Frage, ob es für beide ein Happy End geben kann. Die umfangreichen und gründlichen historischen Recherchen der Autorin, die sie in einem längeren Nachwort noch erläutert, lassen die Geschichte authentisch und glaubhaft wirken. Und so gibt sie auch ein Stück deutscher Geschichte wieder. Die Beschreibungen der Handlungsorte, besonders der Ostseebäder, war sehr gelungen und macht Lust auf eine Reise dorthin. Ich sah mich vor meinem inneren Auge oft mit einem Buch im Strandkorb sitzen. Im Epilog erfahren wir noch etwas über die Kinder von Katharina und Greta, was die Geschichte rund macht und auch eine Möglichkeit für eine eventuelle Fortsetzung eröffnet. Insgesamt hat mich dieser Familienroman mit seinen Themen und historischen Fakten gut unterhalten! Fazit: 4 von 5 Sternen

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Dieser Roman, der um 1897 in Rostock und Warnemünde spielt, handelt von Katharina Borchert, die den sehr viel älteren Korbmacher und Fabrikanten Olaf Borchert geheiratet hat. Sie hat ihm zwei Kinder geschenkt, dann erleidet sie eine Fehlgeburt, die sie krank macht. In der Kur am Meer lernt sie eine Ärztin aus Berlin kennen, die ihr neuen Mut gibt. Auch ihren Jugendfreund Joachim trifft sie dort wieder. Ein weiterer Erzählstrang wird aus der Sicht von Greta erzählt, die Katharinas Jugendfreund Joachim geheiratet hat. Greta ist eine ganz andere Frauenfigur, wie Katharina. Sie zweifelt an sich selbst und ist sehr eifersüchtig. Im Laufe der Geschichte verliert sie sich in ihren Träumen. "Die Villa am Meer" ist eine fesselnde Familiensaga, die in einer Zeit spielt, in der Frauen noch nicht sehr viel zu sagen hatten. Katharina Borchert ist eine starke, autenthische Frau, die ihren eigenen Weg gehen möchte. Sie setzt sich gegen viele Widerstände durch und baut ihren eigenen Strandkorbverleih auf. Ich mag solche starken Frauenfiguren und Romane, wie diesen, die das Leben - hier in Warnemünde und Rostock- so bildhaft beschreiben. Ich könnte mir hier auch gut vorstellen, dass es eine Fortsetzung geben könnte und würde mich darüber sehr freuen.

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