Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Meine geniale Freundin

Elena Ferrante

Die Neapolitanische Saga (1)

(4)
(3)
(2)
(0)
(0)
€ 9,95 [D]* inkl. MwSt. | € 9,95 [A]* (* empf. VK-Preis)

Gestaltung Meine geniale Freundin wird von Eva Mattes gelesen, die viele von euch wahrscheinlich als Schauspielerin kennen. Mir sagte sie nur vom Namen her was. Ich hatte aber das Gefühl, dass sie hier eine gute Sprecher Wahl sein könnte. Und ich habe mich nicht getäuscht. Eva Mattes kommt definitiv auf die Liste meiner Lieblingshörbuchsprecherinnen. Sie hat Elena Ferrantes Roman einfach - um beim Titel zu bleiben - genial vertont. Ihre Stimme passt perfekt zu der Geschichte. Sie schafft es, die Feinheiten von Meine geniale Freundin gut zu transportieren, ohne die Geschichte zu überladen. Außerdem hat sie eine tolle Betonung der italienischen Namen und Ortschaften. Inhalt Der Klappentext fasst Meine geniale Freundin beinahe ziemlich gut zusammen und erwähnt so, auf was man sich bei der Lektüre einlässt. Jetzt fragt ihr euch vielleicht: Warum beinahe? Lest weiter! Elena Ferrante führt gleich zu Beginn ihres Romanes eines meiner Lieblings Stilmittel ein: Sie erzählt die Geschichte in der Geschichte. Wir lernen Protagonistin Elena kennen, die einen Anruf von dem Sohn ihrer besten Freundin bekommt. Der Sohn ist mittlerweile erwachsen. Dennoch macht er sich große Sorgen. Seine Mutter Lila ist spurlos verschwunden. Nicht etwa, weil sie entführt wurde. Elena und der einsam zurückgebliebene Sohn müssen davon ausgehen, dass Lila freiwillig abgetaucht ist. Nun stellt sich die erste Frage: Warum? Elena fasst einen Entschluss: Sie schreibt die Geschichte von Lila und ihrer Freundschaft nieder. In Meine geniale Freundin nimmt die Trilogie ihren Anfang. Weder der Titel noch der Klappentext lassen erahnen, dass die Freundschaft der beiden nicht immer harmonisch abläuft. Immer wieder ist ihre Beziehung von einer Hassliebe geprägt. Während sie einerseits tiefsinnige Gespräche führen und sich so gut es geht unterstützen, bricht auf der anderen Seite ein Wettstreit aus. Ich-Erzählerin Elena identifiziert sich über Lila. Sie möchte nicht nur genauso gut sein, wie ihre beste Freundin, sondern in manchen Bereichen sogar glänzen und das Ziel vor ihrer Freundin früher erreichen. Wenn Lila ihr einen Schritt voraus ist, wertet Elena ihre eigenen Leistungen ab und hat das Gefühl, das ihr Leben, im Vergleich zu Lilas, belanglos und unwichtig ist. Lila hingegen weiß schon früh, was sie will und ist sehr zielstrebig. Zudem ist sie auch unheimlich dickköpfig, was vielleicht auch mit dem italienischen Temperament zusammenhängt, ich bin mir da nicht so ganz sicher :-). Immer wieder gibt es Momente, in denen Lila Elena fördert und versucht das Beste aus ihr herauszuholen. Nur um ihr dann, nach Erreichen des ersten Etappenziels einen kleinen Stich zu versetzen. Anfangs machten mich diese Szenen wahnsinnig: Die eine, die ständig besser sein möchte, als die andere und so weiter und so fort. Dann wurden die beiden älter und Elena Ferrante zeigte uns weitere Facetten der beiden Protagonistinnen. Ich bekam die Möglichkeit hinter Lilas Fassade zu blicken. Und das machte die Protagonistin, die ich eben noch für arrogant gehalten hatte, plötzlich ziemlich interessant. Spannung Elena Ferrante spinnt hier einen guten Spannungsbogen. Die Handlung ist ausgeglichen. Es gibt keinen Moment, an dem die Geschichte vor sich hin plätschert und nichts passiert. Immer ist irgendetwas los. Entweder im Innenleben der Charaktere oder im Äußeren. Schon bei Meine geniale Freundin wird eine ausführliche Geschichte erzählt. Als das Hörbuch auf das Ende zusteuerte, fragte ich mich, wie Elena Ferrante das wohl hinbekommen würde, ohne die Geschichte mitten im Satz zu beenden. Aber sie hat es geschafft: Und die Vorfreude auf den zweiten Band ist sehr groß. Dennoch ertappte ich mich dabei, wie ich gegen Ende etwas den Überblick verlor. Ich hatte Mühe wichtige Charaktere auseinanderzuhalten. Allerdings glaube ich, dass sich dieses Problem mit der Zeit auch gibt. Schreibstil Elena Ferrante hat einen tollen Schreibstil. Dieser Satz ist jetzt so wahnsinnig informativ, aber ich weiß nicht genau, wie ich diesen Schreibstil in Worte fassen soll. (Dann lass es doch einfach, wenn dir nichts einfällt...). Die Autorin bringt mit ihrer Art, Meine geniale Freundin zu erzählen, ein Stückchen Italien direkt zum Leser nach Hause. Ich mochte die Beschreibungen der Dorfbewohner, die auf ein temperamentvolles Viertel schließen lassen sowie die Dialoge der Charaktere. Ich hatte wahrhaftig das Gefühl, Teil der Geschichte zu sein und wäre gerne noch ein bisschen länger bei Elena und Lila in Italien geblieben. Gesamteindruck Wie oben bereits erwähnt wurde mir das Buch von einem Leser dieses Blogs empfohlen. Als ich dann bei der Buchmesse erfuhr, dass ein Großteil von Meine geniale Freundin von dem Wettstreit zwischen Lila und Elena handeln sollte, wurde ich etwas misstrauisch. Ich war mir nicht sicher, ob das Buch was für mich ist, obwohl ich diese Identifikation der Protagonistin über ihre Freundin nachvollziehen konnte. Letztendlich war ich vom Inhalt wirklich positiv überrascht.. Natürlich spielt der Wettkampf zu Beginn der Geschichte eine große Rolle. Doch je älter die Freundinnen werden, desto stärker kommen die anderen Elemente zur Geltung, die im Klappentext so treffend beschrieben werden. Mit Meine geniale Freundin hat Elena Ferrante den tollen Auftakt einer neuen Buchreihe geschaffen, die in verregneten Frühlingstagen etwas italienisches Flair nach Hause bringt.

Lesen Sie weiter

Zugegeben, zunächst konnte ich mit „Meine geniale Freundin“ von Elena Ferrante so gar nichts anfangen. Die vielen Charaktere und deren ähnlich klingenden Namen verwirrten mich endlos und die Geschichte gefiel mir nicht. Ein weltweiter Bestseller, ein im Internet gehyptes Phänomen, das #FerranteFever, viele Freunde und Buchblogger, die fast alle Begeisterung zeigten und ich fand es blöd? Gründe genug, um einen Zweitversuch zu starten. Ich entschied mich also für die Hörbuchfassung aus dem Hörverlag, gelesen von Eva Mattes – und siehe da, das #FerranteFever infizierte nun auch mich. Die ruhige, aber dennoch ausdrucksstarke, an den richtigen Stellen lauter werdende und die Tonart anpassende Stimme der erfahrenen Schauspielerin konnte mich vollends ins Neapel der fünfziger Jahre beamen und mitten hinein in die Geschichte von Lina, Elena und all den anderen Bewohnern des Riones. Aber worum genau geht es nun in der vierteiligen, über alle Kontinente gefeierten Saga? Elena (die fiktive Ich-Erzählerin des Werkes) und Lina (auch Lila genannt) sind von klein auf beste Freundinnen, sie haben so ziemlich alles miteinander erlebt und durchgemacht, was man als Freundinnen, aufgewachsen im Rione, einem ärmlichen Viertel Neapels der fünfziger Jahre, so erlebt. Gewalt, Unterdrückung, Neid, Missgunst, familiäre Streitigkeiten, Armut, Dreck, Schmutz und Elend. Sie träumen davon, es einmal besser zu haben. Ein gesichertes Leben voll Liebe, Zuversicht, Anerkennung, Freude und Reichtum. Dabei sind beide Mädchen von grundauf verschieden. Lina, als die aufbrausende Tochter eines Schusters und Elena, als die eher zurückhaltende Tochter eines Pförtners, beide nach Bildung strebend, beide sich gegenseitig überbieten wollend. Das Leben im Rione macht aus den Freundinnen rivalisierende Kämpferinnen und führt sie dann wieder zusammen. Immer und immer wieder. Von der Jugend, über das Erwachsenenalter bis in die heutige Zeit, in der Lina plötzlich verschwunden ist und die Geschichte um „Meine geniale Freundin“ startet. Warum verschwindet Lina plötzlich? Was ist passiert? Gibt es Gründe aus ihrer Vergangenheit, die zu ihrem Verschwinden führen? Elena nimmt sich dieser Fragen an und erzählt. Erzählt die Geschichte von ihnen beiden, in einer Welt, in der sie sich nicht nur gegenüber strenger Regeln, alten Ordnungen und brutalen Männern behaupten müssen. Hauptsächlich dominiert wird die Tetralogie einerseits durch die Freundschaft zwischen Lina und Elena, die permanent zwischen Harmonie und Rivalität schwankt, sowie des Phänomens des „bösen Mannes“. Lina und Elena treffen immer wieder auf Männer, die betrügen, die schlagen, die lügen, (ihre) Frauen und Töchter schlecht behandeln, die sozusagen dem gängigen, stereotypen Bild eines „starken Mannes“ (nicht nur, aber auch) in den fünfziger Jahren entsprechen. Denn: Ein netter Mann gilt als verweichlicht, als ein, wie man ihn heute bezeichnen würde, Pantoffelheld. Die Freundinnen müssen sich der harten Realität stellen, dass Frauen in den Augen der meisten Männer wenig(er) wert sind und daher umso härter um Anerkennung kämpfen müssen. Beide, Lina und Elena, sind sture, unnachgiebige Mädchen, die zu sturen und unnachgiebigen Frauen heranwachsen, aber sie müssen auch einstecken. Von Vätern, von Vätern ihrer Freunde, von ihren Freunden, von Brüdern und Verlobten und späteren Ehemännern. Das Leben im Neapel der fünfziger Jahre ist also, nicht nur für Lina und Elena, alles andere als leicht. Als Leser folgt man dieser Geschichte teils erstaunt, teils bedrückt, teils fassungslos, aber immer gespannt auf das, was da noch kommt. Ich habe mich selbst dabei ertappt, wie ich immer mal wieder eine der Personen, besonders Elena, anbrüllen oder ihr Ratschläge geben wollte, manchmal schüttelte ich auch einfach nur den Kopf angesichts der vielen Dinge, die Elena macht und die man ihr ausreden möchte. Das ist das Schöne an dieser Form der Ich-Erzählung. Man kann die Protagonistin bis ins kleinste Detail verstehen, man kann und muss ihre Handlungen nicht nachvollziehen können, aber man kann sich einfühlen und das macht enorm viel Spaß, denn dann ist man wirklich angekommen. Angekommen in der Geschichte von Lina und Elena im Neapel der Fünfziger. Ich bin jetzt schon ganz gespannt, wie es in „Die Geschichte eines neuen Namens“ weitergeht und kann die Fortsetzung kaum erwarten.

Lesen Sie weiter

"Meine geniale Freundin" ist der erste Teil einer Reihe, der mich mitnahm in die Kindheit und frühe Jugend der Protagonisten Lila und Elena. Ich bin dankbar, das ich in einer Zeit lebe, in der Frauen mehr Rechte zustehen und ich als Frau anerkannt leben darf. Unterordnung und Gewalt wird deutlich und hat mich manches Mal wirklich wütend werden lassen. Das Recht auf Bildung für Frauen ist eher eine Seltenheit. Stattdessen wird Frauen der Mund verboten und sie müssen sich innerhalb ihrer Familie anpassen. Wie kann man dieses aushalten? Die Unterschiede von Lila und Elena werden schnell deutlich. Es wird auch schnell klar, das Elena und Lila zwar Freundinnen sind, aber auch ein leichter Konkurrenkampf vorhanden ist. Während Elena weiterhin die Schule besuchen darf, muss Lila in der Familienschusterei mitarbeiten. Sie entwirft ein paar Schuhe, das immer wieder Hauptthema ist. Es ist anmaßend, das eine Frau über das Geschick und Talent verfügt ein paar Schuhe herzustellen, die nicht nur praktisch sind, sondern auch ins Auge stechen. Leider wird bis zum Ende des Hörbuchs nicht deutlich, warum Lila verschwunden ist. Konnte sie das eintönige Leben in ihrem Dorf nicht ertragen? Das Anpassen und die Unterdrückung? Die Zeit scheint stehengeblieben zu sein und für Frauen ist definitiv keine Weiterentwicklung möglich. In mehr als 11 Stunden lauschte ich dieser ganz besonderen Freundschaft und bekomme ein recht genaues Bild über die Eintönigkeit in Lilas Leben. Sie ist aufsässig und ohne Furcht. Sie geht ihren Weg der gepflastert ist durch Lieblosigkeit und Gewalt. Ein Leben in einer Welt, in der Frauen wenig zu sagen haben und dem folgen, was das Familienoberhaupt bestimmt. Selten tritt Lilas Mutter für sie ein. Ich kann die innere Rebellion deutlich spüren und es Lila auch nicht verdenken eigene Ziele und Wünsche zu entwickeln. Ich vermute darin ihre Flucht, aber ich lasse mich auch gerne überraschen. Die Story ist hochkarätig und konnte mich sehr begeistern, dennoch muss ich eingestehen, das es mir vielleicht doch mehr gefallen hätte, das Buch selbst zu lesen. Die Stimme von Eva Matthes klingt oft emotionslos und getragen, was manchmal dem Hörfluss etwas einschränkte. Natürlich liegt es auch an der Geschichte die vorgetragen wurde, dennoch gab es auch Elemente, die ein klein wenig mehr Power in der Stimme benötigt hätten. Mein Interesse ließ manchmal ein klein wenig nach und ich schweifte ab, daher benötigte ich hin und wieder einige kleine Pausen, um mich wieder auf das Hörbuch konzentrieren zu können. Da es sich hier nur um einen Ausschnitt der Kindheit und frühen Jugend von Elena und Lila handelt passiert zwar schon sehr viel, verdeutlicht aber noch nicht, warum Lila auszubrechen droht aus dem ihr vorbestimmten Leben an der Seite eines Mannes, der ihr ein bequemes Leben bieten kann. Wird ihr das nicht genügen? Gerne möchte ich eine Hörempfehlung aussprechen, obwohl die Story ein paar wenige Längen aufweisen konnte, ist es doch eine Lebensgeschichte, die der Zeit in der sie spielt angemessen ist. Mir fehlte mitunter die Lebensfreude der Italiener. Aus dieser Sicht betrachtet bietet "Meine geniale Freundin" wenig Freude oder Schönheit. Geboten bekam ich Unzufriedenheit, Alkoholmissbrauch, Gewalt und Unterdrückung von Frauen. Interessant auf der einen Seite, abstoßend auf der anderen Seite. Trotz allem Unmut meinerseits sehr authentisch geschrieben und interessant in ein anderes Zeitgeschehen einzutauchen.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.