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Rezensionen zu
Der Verrat

Ellen Sandberg

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Mit ihrem Roman “Der Verrat” wagt sich Ellen Sandberg in ein Milieu, das auf den ersten Blick wenig spannend wirkt. Aber das Spannungsverhältnis der Winzerfamilie hat großen Potenzial. Wir haben es einerseits mit hemdsärmeligen Bauern zu tun, die allerdings Aussicht auf einen hohen Umsatz und somit Reichtum haben, der sich aus dem Weinbau an der Saar erzielen lässt. Nane, eine der Hauptfiguren, wird nach zwanzig Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen, sie ist der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Als Leserin oder Leser ist man natürlich sofort stark daran interessiert zu erfahren, warum eine junge Frau für so lange Zeit weggesperrt wird. Was hat sie sich zu Schulden kommen lassen? Doch Sandberg hält uns an der langen Leine, wirft uns Brotkrumen hin und weiht uns alle immer etwas weiter in den großen Kreis der beteiligten Familienmitglieder ein. An Nanes Freilassung auf Bewährung stört sich am meisten ihre Schwester Pia, die eigentlich zufrieden mit ihrem Mann auf dem Weingut Graven lebt. Der lange zurückliegende Grund dafür ist das Geheimnis. Ruhe oder Gerechtigkeit? Ellen Sandberg folgt in “Der Verrat” ihrem üblichen Schema und bleibt sogar der Schwesternkonstellation treu. Man ist also mit ihrer Schreibweise vertraut, maßt sich wahrscheinlich sogar schon an, Rückschlüsse auf die Persönlichkeit der Autorin schließen zu können. Doch die bekannte Wortwahl und Konstruktion der unterschiedlichen Handlungsstränge mindert nicht die Spannung. Menschen sind eben von Grund auf neugierig und dementsprechend möchte man unbedingt erfahren, was im Juli 1998 der Auslöser für die Missverständnisse und Verwirrung innerhalb der Familie war. Das bisher bewährte Stöckchen hinhalten und dann wegziehen, funktioniert dieses Mal allerdings nicht so gut. Wir halten uns eher intensiv mit dem Weg auf, aber die initial eingepflanzte Ahnung bestätigt sich dann doch am Ende. Jedoch hadert man wieder mit seinen eigentlich fest verankerten Werten und stellt sich die Frage, ob man manches nicht tatsächlich besser ruhen lassen sollte. Wie weit willst du gehen? Die wesentliche Frage in “Der Verrat” von Ellen Sandberg ist eigentlich: Wie weit willst du gehen? Was und wen bist du bereit, für deinen eigenen Vorteil zu opfern? Im Vergleich zu “Die Schweigende” und “Das Geheimnis“, vereint Ellen Sandberg hier allerdings sehr viele – zu viele – menschliche Abgründe auf einmal. Rivalität, Rache, Liebe, Eifersucht, Lügen und Schuld, es gibt einiges zu verantworten, sodass es noch schwieriger ist, sich emotional auf eine Seite zu schlagen. Genau dieses Hadern mit den Beweggründen und das ständige Wechseln der Seiten, auf die man sich als Leserin oder Leser schlagen möchte, machen in diesem Fall den Reiz aus, überfordern aber auch. Als besonders bedrückend kann man das Schweigen empfinden, leider eine häufige Angewohnheit von Familien. Wobei Familien in diesem Roman eigentlich nur die Übersetzung für zufällig genetisch verbunden zu sein scheint, denn von positiven, emotionalen Verknüpfungen kann kaum die Rede sein. Die eingangs erwähnte Möglichkeit, die Gegensätze im Leben einer Winzerfamilie aufzudröseln, wurden bedauerlicherweise nicht vollends ausgespielt. Der Roman wurde auf Basis eines Hörbuchs rezensiert, was auf jeden Fall einen anderen Eindruck, eben den durch den sprachlichen Ausdruck beeinflussten, hinterlässt.

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Soviel Hass

Von: wiechmann8052

17.01.2022

Als Nane nach zwanzig Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen wird, hat sich vieles verändert. Nicht aber die Schuld, die weiter auf ihr lastet. Nicht die Erinnerung an die Nacht, die ihr Leben zerstörte und schon gar nicht das Verhältnis zu ihrer Schwester Pia. Pia hat es gut getroffen. Die erfolgreiche Restaurateurin lebt mit ihrem Mann auf einem idyllischen Weingut an der Saar. Da lässt es sich gut verdrängen, auf welch zerbrechlichem Fundament ihr Glück gebaut ist. Doch dann tritt ihre Schwester Nane wieder in ihr Leben und Pia ahnt: Es ist Zeit für die Wahrheit. Und damit Zeit für Rache – oder Vergebung. Diese Geschichte ist verstörend denn keine der Hauptfiguren ist sympathisch weil alle so egoistisch sind, das sie erst Handeln bevor sie denken und damit für sich und andere die schlimmst möglichen Folgen hervor rufen. Die Autorin schreibt so mitreißend das man das Buch, erst nach dem man es durch gelesen hat, aus der Hand legen kann. Ein solcher Roman ist mir bisher nicht untergekommen, ich glaube so etwas ist selten, denn eigentlich erwarten wir Leser eine Figur mit der wir uns zu mindestens identifizieren können. Es ist mutig von der Autorin so etwas zu schreiben und obwohl das Buch mich lange nicht loslassen wird, möchte ich mehr von Frau Sandberg lesen

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Wenn Liebe zum Verhängnis wird

Von: mirabellaparadise

06.02.2021

Nach einer 20jährigen Gefängnisstrafe muss Nane ihren Platz in der Gesellschaft finden. Mit Unterstützung ihrer Schwester Birgit hat sie am Anfang ein fertig eingerichtetes Heim und einen Job. Alles könnte so schön sein. Aber Nane, die Erinnerungslücken hat, findet keine Ruhe und entschließt sich, herauszufinden, was in der Nacht, die ihr Leben verändert hat, wirklich geschehen ist. Dabei bewegt sie sich auf sehr dünnem Eis. Sie kämpft gegen die Feindseligkeit ihrer Schwester Pia, die mit dem Mann verheiratet ist, den Nane geliebt hat. Eindringlich erzählt Sandberg von einer medikamentenabhängigen Frau, die unter Verlustängsten leidet und dementsprechend aufgrund ihrer Eifersucht und den daraus folgenden Stalking-Attacken unter Mord-Verdacht gerät, verurteilt und somit unmittelbar aus ihrer Welt gerissen wird und ihre Zukunftspläne begraben kann. Der Thriller skizziert ein beeindruckendes Szenario vor der Kulisse eines Weinbergs und dem dazugehörigen Familienimperium. Skrupellose Familienangehörige, Spekulationen auf Erbschaften spielen ebenso eine Rolle wie falsche Anschuldigungen, Lügen und Intrigen. Gut gefällt mir, dass die Leserschaft in diesem Thriller nebenbei Informationen über Weinbau sowie das Restaurieren von antiken Ölgemälden erlangt. Die Geschichte wird hauptsächlich aus den Perspektiven von 2 der 3 Schwestern erzählt und spielt im Jahr 2018 mit Rückblenden auf das Jahr 1998. Wer wissen möchte, ob es Nane gelingt, die Lösung des Rätsels zu finden, dem lege ich dieses Buch nah ans Herz.

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Was soll ich sagen, aber für mich war der spannende und überraschende Schluss das Beste am ganzen Buch. Mir fiel fast die Kinnlade runter. Der Rest der Geschichte zog sich meines Erachtens aber ein wenig wie Kaugummi. Es passiert wenig, der Roman lebt von einer Mischung aus Gegenwart und Vergangenheit aber das Ganze geht recht unaufgeregt vonstatten. Die Schuld am Tod des Stiefsohns ihrer Schwester scheint klar bei Nane zu liegen, wofür sie ja auch im Gefängnis war. Nane versucht verzweifelt an ihren Schwager Thomas ranzukommen, doch Schwester Pia verweigert ihr den Besuch vehement. Gibt es doch Geheimnisse, die noch nicht ans Licht gekommen sind? Langsam, aber eben leider sehr langsam enthüllt sich dem Leser die Wahrheit … Der Roman hat ein wenig von Wollen und nicht Können. Schade, für mich bis jetzt das schwächste Buch der Autorin, was von mir deshalb nur drei von fünf Sternen bekommt.

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Familiendrama in Krimiform

Von: Lesemaus2704

28.11.2020

Der Verrat von Ellen Sandberg handelt von drei Schwestern: Pia, Nane und Birgit und noch vielen anderen. Da lag bei mir am Anfang das Problem. Zudem es in zwei Zeiten erzählt wird, kommen noch viele Personen dazu und das war dann etwas verwirrend. Irgendwann konnte ich dann alle immer irgendwie zuordnen. Nane kommt nach zwanzig Jahren aus dem Gefängnis und ihre Schwester Birgit hilft ihr wieder in den Alltag zu kommen. Pia möchte absolut nichts mehr mit Nane zu tun haben und versucht mit allen Mitteln Nane von sich und ihrer Familie fernzuhalten. Nach und nach kommen immer mehr Geheimnisse, Intrigen, Lügen, Eifersüchte und stillgeschwiegen Probleme ans Licht. Leider konnte ich irgendwie zu keinem Protagonisten einen Draht finden. Pia fand ich einfach nur egoistisch und arrogant, Nane war mir mit ihrer Tablettensucht und ihre schwere Schuld oft zu langatmig und Birgit kam für mich sehr schwach rüber. Ein Familiendrama in Krimiform.

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Erstklassig

Von: Barbara

25.11.2020

Ich war begeistert.Der Stil ist hervorragend wie alle Bücher von ihr.

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Ellen Sandberg schreibt mitreißend und angenehm lesbar. Das Buch spielt abwechselnd auf zwei Zeitebenen und wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Die einzelnen Personen sind gelungen beschrieben. Man erfährt, was Rache, Wut oder verletzte Eitelkeit aus Menschen machen kann. Alle Protagonisten weisen Schwächen auf, von labil, jähzornig bis emotionale Störung ist alles vorhanden. Insgesamt wieder ein gelungenes Buch von Ellen Sandberg, das man unbedingt gelesen haben sollte. , Ellen Sandberg schreibt mitreißend und angenehm lesbar. Das Buch spielt abwechselnd auf zwei Zeitebenen und wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Die einzelnen Personen sind gelungen beschrieben. Man erfährt, was Rache, Wut oder verletzte Eitelkeit aus Menschen machen kann. Alle Protagonisten weisen Schwächen auf, von labil, jähzornig bis emotionale Störung ist alles vorhanden. Insgesamt wieder ein gelungenes Buch von Ellen Sandberg, das man unbedingt gelesen haben sollte.

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Verrat und Liebe, Sehnsucht und Hoffnungen Die Restaurateurin Pia lebt gemeinsam mit ihrem Mann auf einem schönen Weingut. Sie hat alles erreicht, was das Leben zu bieten hat. Pia ist glücklich mit ihrem Mann und ihrer Tochter. Was macht es schon, dass es ein dunkles Geheimnis aus ihrer Vergangenheit gibt, welches nach etlichen Jahren mit Macht ans Licht kommen will? Nane ist die Schwester von Pia und endlich, nach 20 Jahren Gefängnis, wieder frei. Jetzt muss sie versuchen, sich ein neues Leben aufzubauen, aber ihre Schuld ist immer noch nicht abgetragen, dies jedenfalls glaubt Nane. Werden die Schwestern wieder zueinanderfinden oder ist der Graben, der sie trennt, zu groß? Und was ist damals vor 20 Jahren geschehen, als Nane ins Gefängnis musste? Auf welcher Seite steht die dritte im Bunde? Ellen Sandberg erzählt hier eine Familiengeschichte aus verschiedenen Perspektiven. Es ist die Geschichte der drei Schwestern Pia, Nane und Birgit. Sie alle verbindet eine Kindheit, die jede für sich auf ihre eigene Art, empfunden hat. Erst so nach und nach kommt zutage, wie sie ihre Kindheit verlebt haben und wie ihre Verhältnisse zu den Eltern und untereinander sind. Von Lügen und Verrat ist die Rede. Von Verletzen Gefühlen und Enttäuschungen. Jede für sich hat sich ein Leben aufgebaut oder je nach Sichtweise auch verbaut. Wie das einzelne Verhalten der Schwestern auch das Leben der anderen beeinflusst hat, kommt so nach und nach hervor. Dieses Verwirrspiel hat mir gut gefallen. Geheimnisse werden nur angedeutet und klären sich so nach und nach. Mir hat gefallen, dass durch das Hin und Her wechseln der Zeiten, so nach und nach die Vergangenheit herauskommt. Die Autorin hat es gut verstanden, immer im richtigen Zeitpunkt zu wechseln und so die Spannung zu halten. Auch gibt sie immer nur häppchenweise die Einzelheiten heraus, sodass man beim Lesen durchaus noch mitraten kann, was wirklich geschehen ist. Allerdings gab es auch einige Szenen, die ich so nicht gebraucht hätte und wo ich mir andere Lösungen gewünscht hätte. Dadurch wurde für mich die Handlung teilweise unglaubwürdig. Fazit: „Der Verrat“ ist ein interessanter Roman über Familienbande. Er erzählt davon, wie gerade das Leben der anderen das eigene Leben verändern kann, aber auch von Einsamkeit und Verlustängsten, von Liebe und Verrat und den Wunsch nach Rache und Vergebung.

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