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Rezensionen zu
Grandhotel Angst

Emma Garnier

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Mystic-Romance im Stil von Daphne du Mauriers "Rebecca"

Von: Marakkaram aus Lingen

19.08.2017

Ich sah hinüber zum Hotel, dessen weiße Fassade unschuldig in der Sonne strahlte. Rein sah es aus, einladend in seinem Luxus. Hätte ich nicht selbst erlebt, wie es dieses Gebäude vermochte, einen mit seiner düsteren Atmosphäre zu durchdringen, ich hätte jeden, der hier einen Spuk vermutete, für verrückt erklärt. Wir schreiben das Jahr 1899 und das Grandhotel Angst ist das luxuriöseste, was die ligurische Küste zu bieten hat, der Titan unter den mondänen Grandhotels der Zeit. Die junge Nell, die hier ihre Flitterwochen verbringt, ist beeindruckt von seiner Pracht und Eleganz, aber auch gleichzeitig ein wenig erschlagen von der Größe und Noblesse. Und nicht nur den Namen "Angst" findet sie beunruhigend. Die Legende, die sich um das Gebäude rankt, zieht Nell immer mehr in ihren Bann; denn warum ist ihr Ehemann plötzlich so nervös und aufbrausend? So kennt sie ihn gar nicht, aber sehr schnell muss sie sich fragen, kennt sie Oliver überhaupt? Welche Geheimnisse verbirgt er vor ihr? ~ * ~ * ~ * Als Fan von Daphne du Maurier, Victoria Holt etc. habe ich Emma Garniers "Grandhotel Angst" verschlungen. Ich muss gestehen, es war ein absoluter Spontankauf am Erscheinungstag. Ich liebe Geschichten um alte Hotels, Häuser und deren Legenden und nachdem ich die Fotos damals/heute in der Buchklappe gesehen hatte, war es ganz klar meins. Denn das Hotel ist, im Gegensatz zur Geschichte, keine Fiktion und war das angesagteste Grandhotel der Jahrhundertwende. Schon damals rief der Name Fragen auf. Fakt ist wohl, dass der Besitzer Adolf Angst es nach sich benannt hat, aber sehr bewusst auch mit dem Namen kokettiert. Trotz allem war ich, wahrscheinlich aufgrund des Covers, total überrascht, einen Roman im "alten" Stil oder besser gesagt, dieses Genres vorzufinden. Vielleicht sollte das im Vorfeld ein wenig mehr hervorgehoben werden. Das Hotel ist der perfekt gewählte Schauplatz für diese mystisch angehauchte Geschichte, in der es in erster Linie um eine junge Frau geht, die rasch erkennen muss, dass sie gar nicht weiss, wen sie da geheiratet hat. Und damit spielt die Autorin sehr geschickt und hält dieses Verwirrspiel bis zur letzten Seite. Der Schreibstil von Emma Garnier (hinter der sich Heike Koschyk verbirgt) ist atmosphärisch sehr dicht. Und das sowohl in der lebendig leichten Beschreibung der Umgebung, der Natur, schlicht der Riviera als auch in der düster-beklemmenden Grundstimmung, des Hotels und der Legende. Sie baut den Fluch, der Nells Zerissenheit nur noch verstärkt, ganz geschickt ein. Fazit: Nein, es ist kein typischer Krimi oder Schauerroman, sondern eine Romance der Jahrhundertwende mit Elementen von beidem. Das Setting ist großartig gewählt und die Figuren scheinen direkt aus der Zeit gegriffen. Man merkt, das hier viel Herzblut und eine fundierte Recherche drinsteckt. Von mir eine ganz klare Empfehlung für alle Fans des Genres.

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Diesen Roman habe ich von einem Tag auf den anderen gelesen, denn ich war sofort von diesem Ambiente des Grandhotels fasziniert. Eine wundervolle Kulisse für einen historischen Roman. Allein schon die Beschreibungen wie es dort ausgesehen hat sind gut vorstellbar. Weißer Marmor, Säulen und hohe Decken, zudem stuckverzierte Bögen und eine elegante, breite, mondäne Treppe in die oberen Stockwerke. Beim Lesen spürte ich richtig das Flair der alten, prachtvollen Zeit und ich hörte die Wellen sich an den Felsen brechen. Die Autorin kann hervorragend Orte, Landschaften und Charaktereigenschaften beschreiben, so das man vollkommen gefangen genommen wird. Als Hauptprotagonistin begleitet man Eleonore Dickinson, kurz auch Nell genannt, durch die Geschichte. Nach ihrer überstürzten Hochzeit mit dem Kunsthändler Oliver verbringen sie ihre Flitterwochen im Grandhotel Angst in Bordighera, Italien. Doch kaum angekommen verhält sich Oliver Nell gegenüber verschlossen und verstrickt sind in Widersprüche, so das Nell immer mehr ein ungutes und beklemmendes Gefühl bekommt, ob sie das richtige getan hat. Eines morgens liegt Oliver im Hotelbett, ist mit Blut überströmt und Nell hält ein Messer in der Hand mit einer blutigen Klinge. Ab diesem Zeitpunkt ist nichts mehr wie es war und Nell muss sich entscheiden, wem sie glauben und vertrauen kann und wem nicht. Doch das ist nicht so einfach, in einem fremden Land, dessen Sprache sie nicht spricht und wo sie niemanden kennt. Hinzu kommt der Gruselfaktor, wenn über die vorherige Besitzerin des Grundstücks gesprochen wird, auf dem das Hotel nun steht. Diese soll nachts durch das Hotel streifen und Angst verbreiten, nachdem sie ihren Grund und Boden nicht freiwillig verkaufen wollte und so dem Grundstein des Hotelbaus um Wege stand. Das Ende hat mir sehr gut gefallen und lässt mir als Leserin den gedanklichen Freiraum wie es mit Nell weitergehen könnte. Fazit Ein historisch spannend geschriebener Krimi, mit einigen Gruselelementen die sich mit dem Rest der Geschichte gut verbunden haben. Mir hat das Buch außerordentlich gut gefallen, vor allem das Hotel Angst hat es mir angetan und mich restlos fasziniert.

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