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Rezensionen zu
SCAR

Jack Ketchum, Lucky McGee

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€ 11,99 [D] inkl. MwSt. | € 11,99 [A] | CHF 17,00* (* empf. VK-Preis)

Im Leben der Familie Cross dreht sich alles um die elfjährige Delia Cross. Sie ist als Darstellerin in Werbeclips die einzige, aber gute Einnahmequelle der Familie. Während ihre Mutter Pat sich um die Vermarktung kümmert und eine Affäre mit Delias Agenten Roman unterhält, soll sich ihr Vater Bart eigentlich um die Finanzen kümmern, vergnügt sich aber lieber mit seinen Spielzeugen wie dem mächtig aufgemotzten Firebird oder dem neuen Riesenflachbildschirm-Fernseher. Dass er darüber vergisst, eine Anschluss-Krankenversicherung für Delia abzuschließen, nachdem er die alte gekündigt hat, kommt der Familie allerdings teuer zu stehen. Gerade als Delia eine Rolle in einer Sitcom mit dem Star Veronica Smalls erhält, sorgt ein tragischer Unfall für das abrupte Ende eines Bilderbuch-Märchens. Während Pat aus jeder Notlage noch Profit zu schlagen versucht und das Schicksal ihrer Tochter in einem Buch und in verschiedenen Fernsehshows ausschlachtet, lehnt sich die nach dem Unfall missgestaltete Delia zunehmend gegen die Pläne ihrer herrschsüchtigen, von Ehrgeiz getriebenen Mutter auf. „Pat bezweifelt, dass das hier jemals ausgestrahlt werden wird, und sie fragt sich, ob überhaupt irgendwas davon ins Fernsehen kommt. Mit einem Mal ist sie stocksauer auf Delia. Sie hat die Schnauze voll von ihren Überraschungen, ihren egoistischen Spielchen. Warum zum Teufel folgt sie nicht dem beschissenen Drehbuch wie alle anderen auch? Für wen hält sie sich?“ (S. 224) Allmählich geraten vor allem Delias treue Gefährtin, die Australian-Cattle-Hündin Caity, und Delias eifersüchtiger Bruder Robbie ebenso in emotionale Schieflagen wie der an sich gutmütige, aber kaum mannhafte Bart. Der steigende Alkoholkonsum von Delias Eltern führt schließlich zur Katastrophe … Dass Jack Ketchum auf bislang fünf Bram Stoker Awards und eine wachsende Anzahl von Verfilmungen seiner Werke („Red“, „Beutegier“) zurückblicken kann, kommt nicht von ungefähr, denn mit seiner klaren Sprache und einem ausgeprägten Sinn für knackige Plots und detailliertes Grauen entwirft der ehemalige Literaturagent von Henry Miller und Babysitter von Lady Gaga regelmäßig Drehbücher für das blutige Kino im Kopf. Die erneute Zusammenarbeit mit Lucky McKee nach der Verfilmung von „Beuterausch“ kann an diese Qualitäten leider nur bedingt anknüpfen. Im Vordergrund von „Scar“ steht die ungewöhnlich innige Beziehung zwischen der hübschen und talentierten Delia und ihrer Hündin Caity, die bis zum blutigen Finale eine Schlüsselrolle in der Geschichte einnimmt. An die inneren Monologe gerade des Hundes muss sich der Leser dabei ebenso gewöhnen wie an die grob und oberflächlich gezeichneten Figuren. Bei dem mehr als überschaubaren Ensemble wäre an dieser Stelle durchaus mehr Sorgfalt angebracht gewesen. So gerieren sich vor allem Delias Eltern als ganz und gar unsympathische Nutznießer des Ruhms, den Delia der Familie beschert. Wie sehr Pat dabei den Bogen überspannt und für die katastrophale Entwicklung der Ereignisse sorgt, macht die Geschichte aber nicht glaubwürdiger. Selbst die offensichtliche Kritik an der Rolle der Medien bei der Ausschlachtung von persönlichen Tragödien und an der Raffgier ehrgeiziger Eltern, die die Fürsorge ihren Zöglingen gegenüber aus den Augen verlieren, bleibt allzu oberflächlich. Zwar bietet „Scar“ ein rasantes Leseerlebnis, wartet mit leicht übernatürlich inszenierten Elementen auf und einem straff inszenierten Plot, doch bleibt das Buch in Sachen Spannung und Horror weit hinter den bisherigen Ketchum-Werken zurück.

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Inhalt Delia Cross ist elf Jahre alt und der Star ihrer Familie. Sie ist diejenige, die die Kassen füllt und den hohen Lebensstandard der Familie finanziert. Ihre Mutter ist getrieben von einem ungesunden Ehrgeiz und verlangt immer mehr von ihrer kleinen Tochter, während der Vater in Verschwendungssucht lebt und das Geld seiner Tochter für alle möglichen Dinge ausgibt. Delias Zwillingsbruder fühlt sich vernachlässigt und unbeachtet. Nur ihre Hündin Caity steht fest an Delias Seite, erwartet nichts von ihr, sondern ist einfach für sie da. Ihre beste Freundin, ihr Fels in der Brandung. Und dann passiert der Unfall. Delias Gesicht ist entstellt, die einzige Einnahmequelle der Familie scheint versiegt, aber der Ehrgeiz der Mutter kennt keine Grenzen: sie vermarktet nun die Narben ihrer Tochter. Bis zu dem Moment, an dem Delia sich zu wehren beginnt. Ein Buch, das so vielversprechend klang und dann doch auf ganzer Linie versagt hat. Ich weiß nicht mehr genau wie ich auf „Scar“ aufmerksam geworden bin, doch einer der Autoren, Jack Ketchum, ist schon länger auf meiner Liste derer gestanden, von denen ich unbedingt mal etwas lesen möchte. Aus dem Heyne Hardcore Verlag habe ich außerdem noch nie etwas gelesen und ich war deshalb besonders gespannt darauf ein grauenerregendes Buch zu lesen, das entweder blutig und brutal ist oder Elemente von Horror enthalten. Dank dem Bloggerportal konnte ich das Buch bald in den Händen halten! Vielen Dank dafür. Zu Beginn der Geschichte lernt man die Familie Cross sehr gut kennen. Allen voran natürlich Delia, die als hübsches, junges und auch talentiertes Mädchen das Geld der Familie verdient und ihre Hündin Caity, die ihr auf Schritt und Tritt folgt und sie nie wirklich aus den Augen lässt. Die beiden sind ein eingespieltes Team, die sich gegenseitig vertrauen. Beste Freunde wenn man so will. Delia will nur das Beste für ihre ganze Familie und ihr macht es Spaß vor der Kamera zu stehen und so zu tun als wäre sie jemand ganz anderes. Sie weiß, wie sie sich verhalten muss und fügt sich allem, was ihre Mutter ihr vorschlägt. Wie jede 11jährige wünscht sie sich allerdings auch noch eine andere Art Aufmerksamkeit. Sie möchte in eine richtige Schule gehen, mit Kindern in ihrem Alter spielen. Keinen Privatunterricht. Doch das ist für sie nicht möglich und das kleine Mädchen hat ein gutes Herz, sie widersetzt sich nicht. Der Rest der Familie passt nicht so wirklich zu ihr dazu. Patricia, ihre Mutter, ist getrieben von krankhaftem Ehrgeiz. Sie will ihre Tochter immer weiter und weiter treiben. Delia soll um jeden Preis berühmt werden und sie, als ihre Mutter, würde dann mit ihr im Rampenlicht stehen. Ihr Vater Bart hat ein eher ruhigeres Gemüt, unternimmt aber nichts gegen seine Frau, denn auch er zieht Vorteile aus Delias Einkünften: er kann jegliches Spielzeug kaufen, das er begehrt. Geld spielt schließlich keine Rolle, wenn die kleine Tochter es mit nach Hause bringt. Delias Zwillingsbruder Rob ist geplagt davon, dass er nicht die Aufmerksamkeit geschenkt bekommt, die ihm vielleicht zustehen würde. Er wünscht sich nichts sehnlicher als auch einmal von seinen Eltern beachtet zu werden. Die Eifersucht sickert immer stärker durch seine Gedanken und lässt ihn für das, was seine Schwester durchmachen muss, blind werden. Die Familie bis zu dem schrecklichen Unfall begleiten zu können hat mir Spaß gemacht. Man spürt die Dramatik der kaputten Familie durch jede Seite hindurch. Nicht die Liebe und der gute Umgang miteinander stehen im Vordergrund, sondern einzig Delia, die um jeden Preis Geld verdienen muss. Ihr wird keine Zeit gelassen Kind zu sein, denn sie hat zu arbeiten. Vorsprechen um Vorsprechen wird organisiert, Tanzstunden werden genommen, Texte werden gelernt, Freizeit kennt Delia gar nicht. Es ist für mich als Leserin grauenvoll gewesen, wie sehr die 11jährige ausgebeutet wird. Von ihrer eigenen Familie. Daher ist es auch wenig verwunderlich, dass sie und ihre Hündin Caity eine so besondere Beziehung zueinander haben. Doch auch mit dieser Beziehung beginnt das Buch ein wenig merkwürdig zu werden. Zunächst war es noch recht interessant auch aus der Sicht des Hundes zu lesen, doch je weiter man in dem Buch voran gekommen ist, desto häufiger kam Caity zu Wort. Die Verbindung zwischen Kind und Hund wurde immer enger und die Grenzen sind teilweise sehr stark verwischt worden. Ob der Verlag aus diesem Grund entschieden hat, das Buch bei Heyne Hardcore erscheinen zu lassen? Denn nichts, was in diesem Buch geschehen ist, hat mich verstört, erschrocken, aus dem Konzept gebracht oder auch nur ansatzweise gegruselt. Das Buch war ein einfaches Familiendrama, das ein Ende nimmt, das hätte ganz klar verhindert werden können, wenn die einzelnen Familienmitglieder mehr auf die Bedrüfnisse der anderen eingegangen wären. Doch „Hardcore“ war an dieser Geschichte gar nichts. Mir hat die Spannung und der Thrill gefehlt, auch wenn das Buch als Roman deklariert wurde, ist es dennoch in einem Verlag erschienen, das eine andere Erwartungshaltung vermittelt. Es war mir eher zu langweilig und irgendwann schon fast zu merkwürdig, als spannend oder gruselig. Da trotzdem sehr viele von Jack Ketchum schwärmen, werde ich es noch einmal mit ihm versuchen und hoffen, dass er mir dann besser gefällt. Fazit Wenn ihr eine erschreckend, grausame und furchterregende Geschichte um eine zerrüttete Familie lesen wollt, seid ihr mit diesem Buch leider an der falschen Adresse. Scar beleuchtet auf dramatische Weise, wie eine Familie zugrunde geht, doch nichts davon ist besonders schrecklich. Das Buch lässt sich zwar sehr leicht und schnell lesen, denn der Schreibstil ist eingänglich, doch viel mehr ist es nicht. Herzlichen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Hardcore Verlag für das Rezensionsexemplar!

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