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Rezensionen zu
Goodbye, Moskau

Wladimir Kaminer

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€ 12,99 [D] inkl. MwSt. | € 13,40 [A] | CHF 18,50* (* empf. VK-Preis)

2017 ist das Jahr, in dem sich russische Revolution zum hundertsten Mal jährt. Passend dazu gibt es viele Neuerscheinungen zum Thema Russland, unter anderem auch Goodbye, Moskau: Betrachtungen über Russland von Wladimir Kaminer. Kaminer ist selber gebürtiger Russe, welcher seit 1990 in Deutschland lebt und arbeitet. Ich muss zugeben, dass ich vorher noch nichts von Kaminer gehört oder gelesen habe, aber die Beschreibung des Buches und seine Gestaltung haben mich sofort angesprochen. Was den Untertitel von Goodbye, Moskau angeht, bin ich etwas zwiegespalten – irgendwie impliziert Betrachtungen für mich etwas leicht anderes, als man in dem schmalen Buch zu lesen bekommt, aber das tut dem Lesevergnügen selbst ja keinen Abbruch. In Goodbye, Moskau finden sich 33 Geschichten oder Anekdoten, die teils Kaminer selbst, seinen Freunden oder Verwandten so oder so ähnlich zugestoßen sind. Vom lärmenden Kühlschrank über das Abenteuer Moskauer Metro bis hin zur Gottesmutter, die partout nicht mit Putin reden möchte: Die Geschichten sind mit Witz und Humor geschrieben. Man merkt, dass Kaminer öfter Kolumnen verfasst, weil sich die kurzen Abschnitte eben genauso lesen. Es fließen immer wieder Anspielungen auf die Sowjetunion und aktuelle Ereignisse wie die Krimanektion ein, aber dem Leser wird kein umfassendes Vorwissen abverlangt. Tatsächlich beschreibt Kaminer vieles mit erstaunlich einfachen Worten und Bildern, die gut verständlich sind, auch falls man sich noch nie mit Russland und seiner Geschichte auseinandergesetzt hat. Diese Stärke ist allerdings auch immer zeitgleich eine der Schwächen von Goodbye, Moskau: Ein Sachbuch sucht man zwischen den Buchdeckeln hier vergebens. Durch den persönlichen Bezug zu Kaminer sind die meisten Geschichten geprägt und keine objektiven Betrachtungen, und der Humor muss einem als Leser schon zusagen. Zwar hat es mich nicht direkt gestört, aber vom Klappentext her hatte ich doch mit einer stärkeren Bezugnahme auf Russland selbst beziehungsweise dem 100. Jahrestages der Oktoberrevolution in den Geschichten gerechnet. Kaminer erzählt zwar von Ereignissen in seinem Heimatsland, aber der Fokus liegt doch mehr auf den Menschen und wie teils unterschiedliche Kulturen aufeinandertreffen, als auf geschichtlichen Ereignissen. Türme aus purem Gold war dabei meine liebste Geschichte, dicht gefolgt von Die französische Suppe Bouillabaisse. Mir haben die Lesestunden mit Goodbye, Moskau Spaß gemacht und ich mag definitiv noch mehr von diesem Autor in Zukunft lesen.

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