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Rezensionen zu
Herzensräuber

Beate Rygiert

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Oft entscheiden bereits die ersten Seiten darüber, wie die Meinung zu einem Buch aussehen wird, auch wenn es sich im weiteren Leseverlauf noch entwickeln wird. Und dieser„Herzensräuber“ hat auch mein Herz schnell erbeuten können. Einige Romane habe ich nun gelesen, die aus Sicht eines Tieres verfasst worden sind allerdings noch keines, dass die Psyche eines Hundes so gut einfangen konnte. „Ich hebe die Nase und sauge die Luft tief in meine Lunge, und auf dem Weg dorthin prüfe und schmecke ich sie in jedem Winkel meines Mauls bis in meinen Rachen. Die Menschen ahnen ja nicht, dass sich in der Luft die ganze Welt abbildet, so, wie sie uns umgibt.“ - Seite 88 Beate Rygiert hat mit „Herzensräuber“ eben so einen geschaffen, der mich mit seiner wunderschönen Sprache, seinen liebenswerten (wenn auch teilweise klischeehaften) Figuren und der Liebe zum Detail, wenn es um die Lebenserweckung eines fiktiven Hundes geht, völlig überzeugen konnte. Man merkt ihr vor allem ihre Liebe zur Literatur an, die sie auf Tobias und Zola überträgt und hoffentlich auch auf ihre Leser überspringt. „Sie liest von Träumen und vom Lesen, und es sieht ganz so aus, als sei meine Vermutung, Lesen sei ein bisschen wie Träumen, zutreffend, falls ich es richtig verstehe, denn im Grunde ist das alles ziemlich kompliziert.“ - Seite 201 Die Art und Weise, wie der Roman aus Zolas Sicht erzählt wird, lässt eine Blickwinkel auf die Charaktere zu, wie man sie selbst aus der ersten Person nicht oft erhält. Dabei merkt man, wie sehr bemüht die Autorin gewesen ist, ihren fellbesetzten Protagonisten realistisch erscheinen zu lassen. Dass dies hin und wieder ins Überzeichnete abdriftet, ist in Bezug auf einen Unterhaltungsroman, nicht wirklich katastrophal. Gut zu wissen: Beate Rygierts Herz schlägt neben dem Schreiben auch für die Malerei, das Musizieren und die Filmemacherei. Genaueres könnt ihr auf ihrer Website nachlesen.

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Was der Klappentext nicht preisgibt, ist die Erzählperspektive - denn diese Geschichte wird vom Hund Zola erzählt. Und das finde ich wirklich wunderbar. Zola kommt aus Spanien, sein altes Herrchen ist verstorben und so lebt er mit anderen Straßenhunden am Strand, bis er auf Tobias trifft. Endlich hat Zola wieder einen Menschen, einen Freund, der sich um ihn kümmert - und Tonias hat ab sofort einen treuen, intelligenten und verlässlichen Begleiter. Die Hundeperspektive ist so unglaublich liebenswert dargestellt, Zola verhält sich so führsorglich und aufmerksam, dazu gibt es einige Formulierungen zum Schmunzeln; z.B. beim Gassigehen: "Ich führe meinen Menschen durch die Stadt". Natürlich ist diese Sicht nicht realistisch, denn so viel Verstand wie Zola hat leider kein Hund. Aber ich habe es dieser Geschichte zu einhundert Prozent abgenommen und das ist doch das Beste bei Büchern - sie machen das Unmögliche möglich. So spricht Zola von Gefühlsfarben; von Gerüchen, die Menschen bei verschiedenen Empfindungen absondern. Hundenasen können mehr riechen als wir Menschen uns vorstellen können und kennen auch all die Emotionen, die Menschen beim Lesen empfinden. Sie haften zwischen den Seiten und geben jedem Buch ihren eigenen Geruch, den nur Hunde wahrnehmen können. Da Zolas neuer Mensch ein Antiquar ist, steckt der Hund von nun an seine Schnauze sehr oft in Bücher (er nennt sie immer "Herzensräuber") und weiß, auch ohne sie lesen zu können, wovon sie handeln - von Freude, Liebe, Abenteuer oder Angst und Schrecken. Alle Nebencharaktere, die man im Laufe der Geschichte kennenlernt, werden von Zola sehr schön beschrieben, da der Hund ja jede Empfindung nach ihrem Geruch beurteilt und man somit als Leser ein umfangreiches Bild zu jeder Person erstellen kann. Man hört jedes Gespräch und der Hund geht auch oft selbst auf Entdeckungstour, um noch mehr Details zu erfahren. Die Geschichte entwickelt sich wunderbar, aber zu viel möchte ich nicht verraten. Auf jeden Fall steckt mehr in diesem Buch, als der Klappentext verrät - es geht nicht nur um Tobias Liebesleben, das ist eigentlich nur eine Nebensache. Es geht um Tobias' unerwartetes Erbe, es geht um die Zukunft von Alice und ihrer Tochter Emma, es geht um die mürrische Frau Kratzer und um die gemeine Exfreundin Vanessa. Zola wird zum beliebten Bücherhund und macht Kunden glücklich. Er freundet sich eng mit der kleinen Emma an und versucht, die Probleme jedes Nebencharakters herauszubekommen und zu helfen. Als dann noch Tobias‘ gierige Exfreundin wieder auf der Matte steht, wird die Geschichte so mitreißend, dass man das Buch bis zum erhofften Happy End nicht mehr aus der Hand legen will!

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Das Cover spricht für sich, denn hier wird die "Hauptperson" dargestellt und durch die Farbgebung auf ein vielseitiges Buch hingewiesen. Der Titel, der auf ein Herunterpurzeln schließen lässt, reiht sich hier ebenfalls ein. Das Cover ist einfach genial und passt "wie die Faust auf´s Auge" zum Inhalt. Vom Schreibstil der Autorin bin ich total geflasht. Das Buch konnte ich einfach nicht mehr beiseite legen, denn es lässt sich flüssig lesen und macht immer wieder neugierig auf das, was da noch kommen mag. Und hier wird man dann auch nicht enttäuscht, denn der Spannungsbogen, der aufgebaut wird, wird auch durch spannende und mitreissende Szenen gekrönt. Die Charaktere werden so lebhaft geschildert, dass ich mich auf Du-und-Du mit den Beteiligten gefühlt habe. Die Herangehensweise, einen Roman aus Sicht eines Hundes aufzubauen, ist hier phänomenal gelungen. Auf keiner Seite war Kitsch oder dergleichen zu finden. Die Themen, die die vielfältigsten Genre abdecken, werden intensiv und tiefgründig erläutert. Mein Fazit: Vorsicht vor diesem Buch, denn wenn man einmal anfängt zu lesen, kann man nicht mehr aufhören

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