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Rezensionen zu
Der offene Sarg

Sophie Hannah, Agatha Christie

Agatha-Christie-Krimis (2)

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Der offene Sarg von Sophie Hannah ist der zweite Band der Poirot-Reihe, wobei diese Reihe von Sophie Hannah geschrieben wurde, aber als offiziell bestätigte Auskopplung vermarktet wird. Poirot und sein Freund Catchpool von Scotland Yard wurden unabhängig voneinander nach Lilieoak eingeladen. Sie kennen sich von einem früheren Fall. Beide spekulieren was sie auf dem Landsitz von Lady Athelinda Playford sollen. Nach und nach stellt sich heraus, dass sie geplant hat, ihr Testament zu ändern und sie womöglich mit einem Mord, vielleicht sogar an ihr, rechnet. Am Abend essen die Gäste gemeinsam. Auf dem Landgut und damit beim Essen anwesend sind: Poirot und Catchpool (außerdem eine Köchin, eine Küchenhilfe und der Butler), Lady Playford, deren jüngster Sohn Harry, dessen Frau Doro, Claudia (die Tochter von Lady Playford), deren Verlobter Dr. Kimpton, außerdem sind die zwei Anwälte der Familie anwesend, die sich um das Testament von Lady Playford kümmern sollen. Obwohl zum Personal gehörend, gehören sie doch eher zur Familie: der Sekretär Joseph Scotcher und dessen Pflegerin Sophie. Kurz nach dem Abendessen, bei dem die bekannte Kinderkrimiautorin Athelinda Playford ihrer Familie gesteht, dass sie ihren schwerkranken Sekretär als neuen Erben einsetzen möchte und ihre beiden Kinder komplett enterbt, geschieht ein Mordfall. Joseph wird tot geprügelt im unteren Stockwerk des Hauses aufgefunden. Sophie, die sich noch beim Abendessen mit dem Mann verlobt hatte, findet ihren Verlobten tot auf und schreit das gesamte Haus zusammen. Kurz darauf sagt sie aus, dass sie gesehen hat, dass Claudia den Mord begangen hat. Diese leugnet und erhält von ihrem Verlobten ein Alibi. Außerdem kommt auch der zeitliche Ablauf nicht hin, sodass Sophie zugibt, dass sie diese Unstimmigkeiten nicht erklären kann. Poirot und Catchpool ermitteln, befragen die Anwesenden, decken Motive auf und dann macht Poirot eine Reise, die ihm neue Hinweise liefert… Bei Der offene Sarg von Sophie Hannah handelt es sich um den zweiten Band, den die Autorin mit Agatha Christies Ermittler Hercule Poirot verfasst hat. Ich habe den Krimi als Hörbuch gehört und werde deshalb sowohl auf den Inhalt als auch auf das Medium eingehen. Als ich gesehen habe, dass es noch mehr Krimis mit Hercule Poirot gibt und diese sogar offiziell lizenziert sind, war ich begeistert. Obwohl ich natürlich weiß, dass Hercule Poirot eine scharfe Zunge hat und seine Meinung über seine eigenen Fähigkeiten sehr positiv (und die über die Fähigkeiten von anderen eher negativ) ist, fand ich Poirot in diesem Krimi sehr gemein. An einigen Stellen verletzt er mit seinem Verhalten Catchpool, der an Captain Hastings erinnert, und stößt auch einige der Zeugen vor den Kopf. Für mich ist Hercule Poirot einfach nicht so und ich konnte ihn deshalb in diesem Krimi an einigen Stellen kaum widererkennen. Die Handlung und der Fall selbst sind typisch britischer Krimi: Ein Mord in einem Herrenhaus, eine Adelsfamilie versammelt und viele mit einem Motiv. Die Wendungen machen den Krimi abwechslungsreich, doch leider fand ich alles so konstruiert, dass mir immer etwas an Tiefe gefehlt hat. Für mich war einfach von Anfang an klar, warum es wer getan hat und obwohl es einige unerwartete Wendungen gab, konnte mich das nicht von meinem Verdacht abbringen, der dann final auch noch bestätigt wurde. Ich hatte mir einen nicht so brutalen Krimi erhofft, bei dem der Mord und der Tatort, wie bei Christie meistens üblich, nicht zu blutig sind. Das habe ich nicht bekommen. Der Mord wird, genau wie das Opfer, in allen grausigen Einzelheiten beschrieben. Obwohl der Erzähler noch sagt, dass er, weil der Anblick so furchtbar ist, nicht zu viele Einzelheiten beschreiben möchte, schildert er in allen Einzelheiten die brutalen Verstümmelungen des Opfers. Zu den Figuren habe ich leider auch samt und sonders keinen Zugang gefunden. Sie wirken alle so distanziert, eingebildet und wirken gar nicht wie echte Menschen. Ich fand es auch sehr schade, dass sich die Ermittlungen ständig im Kreis drehten und einige der Figuren offenbar von jeglichem Verdacht befreit wurden und somit keine Rolle mehr spielten. Ich konnte mich in die Figuren überhaupt nicht reinversetzen und hatte im Gegenteil noch das Gefühl, dass ich deren Handlungsweise (und Aussagen) überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Eingesprochen wurde der Krimi von Wanja Mues, den ich eigentlich ganz gerne mag als Sprecher. Auch in diesem Hörbuch mag ich ihn grundsätzlich ganz gerne, einzig in den Teilen, in denen er Hercule Poirot spricht, fand ich die Stimme nicht so passend, obwohl er die beiden Figuren wirklich sehr unterschiedlich klingen lässt und auch Poirots Redeweise interessant interpretiert. Insgesamt hat mir Der offene Sarg von Sophie Hannah nicht so gut gefallen. Für mich handelt es sich einfach nicht um einen richtigen Hercule Poirot-Krimi. Der Krimi hätte auch mit einem anderen Ermittler gut funktioniert und hätte mir wahrscheinlich mehr Spaß gemacht. Dennoch waren auch die Figuren für mich ein großes Problem. Ich fand sie einfach alle platt und unsympathisch. Der Fall war durchschaubar und damit langweilig, obwohl es sich um einen Whodunit handelte, die ich normalerweise gerne mag.

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