Von:
tüpflischisser
08.05.2019
Fellinger, Lebensmittelkontrolleur und verhinderter Polizist, sitzt nach verrichteter Arbeit im
Landgasthof vor seinem verdienten Feierabendbier, als ein Gast über seinem Schweinebraten
zusammenbricht. Schnell ist klar, dass der Tote, eine Kietzgröße aus Hamburg, einem Mordanschlag
zum Opfer gefallen ist. Für Fellinger, den Hobby-Sherlock Holmes, ein gefundenes Fressen, zumal er
von der überforderten Polizei der liederlichen Arbeit und gar Bestechlichkeit bezichtigt wird. Der
sympathische Grantler gerät während seiner Schnüffeleien ins Fadenkreuz des Mörders. Sehr zum
Leidwesen der Polizei hält ihn das aber nicht von weiteren gefährlichen Ermittlungen ab.
Der verschrobene Einzelgänger wohnt alleine ohne Anhang, und wenn er gerade mal nicht ermittelt,
besucht er seine Eltern auf dem Bauernhof oder bandelt mit der neuen Bedienung vom Landgasthof
an, die während eines abendlichen Rendez-vous am See plötzlich verschwindet. Fellinger hat kein
Glück bei den Frauen. Seine Jugendliebe, die Dorfärztin konsultiert er öfters, um Verletzungen
bedingt durch seine Detektivarbeit behandeln zu lassen. Für mehr findet er kein Gehör bei ihr. Ein
weiterer Mord passiert. Fellinger gerät in ernsthaften Schwierigkeiten.
Das Cover ist für meinen Geschmack etwas fantasielos. Der Schreibstil ist trotz teils langer,
verschachtelter Sätze flüssig und gut lesbar. Die Sprache derb/komisch, mit viel Lokalkolorit ist dank
eines angehängten Glossars auch für Leser außerhalb Bayerns gut verständlich. Eine gelungene
Geschichte, die mit einem Augenzwinkern geschrieben wurde und die Lust auf eine Fortsetzung
macht.