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Rezensionen zu
Sau am Brett

Oliver Kern

Fellinger-Serie (2)

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

In dem Hörbuch "Sau am Brett" darf Lebensmittelkontrolleur Berthold Fellinger wieder auf Ermittlungsjagd gehen. Der leidenschaftliche Hobbydetektiv leidet eindeutig unter dem Batman-Syndrom: Verbrechen aufklären ohne Auftrag. Wenn er nicht sein kaputtes Knie hätte, wäre er mit Sicherheit ein begnadeter Polizist geworden, aber darum soll es in diesem Teil nicht gehen. Der Autor Oliver Kern hat wieder einen angenehmen, spannenden und teilweise klischeehaften Regionalkrimi verfasst. Dieser wird nicht nur der bayrischen Kultur, sondern auch der Mentalität der Menschen im Bayrischen Wald gerecht. Der 43-jährige Niederbayer begibt sich wieder eigenständig auf Spurensuche um den mysteriösen Vergiftungstod des Geschäftsmannes Herrn Hansen beim Kirchenwirt aufzuklären. Zum einen will er sich selbst von den Bestechungsvorwürfen reinwaschen, aber zum anderen auch der örtlichen Polizei ein wenig unter die Arme greifen, denn so richtig traut er denen nicht zu, dass sie das Verbrechen schnell genug aufdecken werden. Dass er sich dabei selbst mehrmals in ernsthafte Gefahr bringt wird dem Fellinger erst bewusst, als die Situationen brenzlig und unausweichlich werden. Aber wie sagt das Sprichwort so schön: "Unkraut vergeht nicht" - so auch bei unserem bayrischen Urgestein. Natürlich hat dieser Heldenmut auch einen positiven Nebeneffekt. Selbst als er verletzt bei der Höllmüllerin auf dem Untersuchungstisch liegt, macht Fellinger bei der Ärztin, seiner Jugendliebe einen Chancentest. Der Schriftsteller baut am Rande eine leichte Liebesgeschichte mit ein, die in keinster Weise einen dominierenden Part einnimmt sondern sachte im Hintergrund mitläuft und den Krimi im Gesamten auffrischt. Fazit: Spannende Verfolungsjagden, wortwitzigen Metaphern die exakt auf den Punkt gebracht werden und sprachlichen Spielereien machen den zweiten Teil der Fellinger-Serie absolut hörens- bzw. lesenswert. Der Unterhaltungswert ist konstant an der oberen Grenze, was unter anderem dem Synchronsprecher Michael Schwarzmeier positiv zuzuschreiben ist. Ich bin jetzt schon gespannt wie die "Obandelversuche" bei der Höllmüllerin weitergehen werden. Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen

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Berthold Fellinger, seines Zeichens Lebensmittelkontrolleur, will beim Kirchenwirt Ferdl Löffelmacher nach der Kontrolle nur kurz sein Feierabendbier trinken und fordert bei der Gelegenheit gleich mal seine Spielschulden vom letzten Schafkopfen ein. Da wird ein Gast während des Essens erst rot, dann grün im Gesicht und dann fällt sein Kopf auf den Teller. Tot. Vergiftet, wie Ärztin Franziska Höllmüllerin, Fellingers Jugendliebe, kurz darauf feststellt. Das Unheil nimmt seinen Lauf, als ein Gast sagt: „Der Herr Fellinger hat Geld vom Herrn Löffelmacher angenommen.“ (S. 33) Jetzt geht’s erst richtig los. Die KTU wird angefordert und die Restaurantküche auf links gedreht. Hat Fellinger etwa ein Auge zugedrückt oder wirklich was übersehen? Ihm droht die Suspendierung. Das kann er natürlich nicht auf sich sitzen lassen und stellt auf eigene Faust Ermittlungen an. Wie schon in „Eiskalter Hund“ zieht auch dieser Fall weite Kreise. Der Tote stammte aus Hamburg und war nicht der harmlose Geschäftsmann, für den er sich ausgab. Doch auch dem Ferdl Löffelmacher und dessen Familie traut Fellinger nicht mehr, als man ihm mehr über die ungewöhnlichen Unfälle und Selbstmorde erzählt, die sich da ereignet haben. Der Ferdl selber meint ja, er sei nach dem Tod seines Bruders vor 20 Jahren verhext worden. Auch Fellingers Privatleben ist in Aufruhr. Die neue Bedienung des Kirchenwirts bringt sein Blut in Wallung, seine Jugendliebe Franziska lässt sich endlich von ihm zum Abendessen einladen und seinen Eltern hat ein windiger Tourismusmanager eingeredet, dass sie unbedingt eine Ferienwohnung einbauen sollen. Die Gäste hätte er schon zur Hand. Es brennt also an allen Ecken und Enden. Fellinger weiß manchmal nicht, wo er anfangen soll, und wird das Gefühl nicht los, dass er irgendwas übersieht. Dazu kommt noch, dass in so einem kleinen Ort jeder sofort alles weiß: „Die Jahre meines Exils in dieser Ortschaft haben mich gelehrt, dass Geheimnisse hier die fragile Konsistenz von Seifenblasen haben. Sie platzen schneller, als einem lieb ist.“ (S. 42) Beim ersten Fall war ich ja noch unsicher, wie ich den Fellinger finde, aber inzwischen mag ich ihn sehr. Er ist zwar ein etwas verschrobener Einzelgänger und steckt seine Nase gern in Dinge, die ihn nichts angehen, aber wenn er sich einmal an einer Sache festgebissen hat, gibt er nicht auf. Außerdem hat mit gefallen, wie er sich dieses Mal um seine Angebeteten und seine Eltern gekümmert hat, auch wenn er dabei manchmal etwas stoffelig ist. Die Ermittlungen gestalten sich sehr rasant und verzwickt, da es immer mehr Verdächtige gibt und Fellinger mehrfach in Lebensgefahr gerät. Er traut dabei weder seinem Vorgesetzten noch dem Kommissar aus Passau und ist der Polizei immer eine Nasenlänge voraus. Mein Fazit: Eine tolle Fortsetzung, die Lust auf weitere Bände macht. Sehr spannend, mit einem eigenwilligen Humor, schönen bayrischen (Schimpf)Wörtern und viel Lokalkolorit.

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