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Rezensionen zu
Das Geheimnis der Hutmacherin

Natalie Meg Evans

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Leider konnte mich der Roman von Natalie Meg Evans nicht überzeugen, schon das Cover wirkt sehr unruhig und der Blick des Betrachters schweift unruhig umher. Für mich ist im Nachhinein das Cover so extravagant wie das Buch selber und somit passt es schon irgendwie zusammen. Der Klappentext bietet eine kurze und knappe Zusammenfassung, reißt aber letztlich nur die eigentliche Geschichte an. Was mich an dem Buch interessierte war die Zeit, der historische Rahmen der Geschichte. Der Einmarsch der Deutschen Truppen in Paris und Frankreich nehmen automatisch einen Raum in der Geschichte ein. Ich konnte leider zu keiner Zeit eine Beziehung zu Cora während des Romans aufbauen, sie blieb mir fern, ich hatte das Gefühl sie nicht als Figur greifen zu können. Aber auch die anderen Figuren konnten mich leider nicht überzeugen, viele blieben für mich oberflächlich und unnahbar. Ich muss nicht zwingend eine positive Bindung zu einer Romanfigur aufbauen, ich kann sie auch von Herzen ablehnen bzw. hassen, aber ein Protagonist muss Gefühle in mir auslösen und dies passierte leider bei diesem Roman nicht. Der Roman ist insgesamt in sechs Teile gegliedert und wird größtenteils chronologisch erzählt, lediglich Rückblenden knüpfen an die Vergangenheit an. Zeit- und Ortsangaben am Anfang der Kapitel dienen der Orientierung, was gerade bei Zeitsprüngen bzw. Zeitraffungen hilfreich ist. Der Schwerpunkt dieses Romans liegt definitiv auf der modischen Komponente. Es geht nicht nur um die verschiedenen Damenhüte, sondern auch um die Herstellung, Gestaltung und ein modisches Gesamtkonzept, welches für jede Frau individuell angefertigt werden sollte. Eine gewisse Affinität zur Mode und Hüten sollte bei den Lesern somit vorhanden sein. Mir persönlich ist der historische Kontext ein klein wenig zu kurz gekommen, zwar wurde er immer wieder mal thematisiert, aber eine gewisse Stringenz habe ich vermisst. Der Schreibstil der Autorin hat mir leider auch nicht sehr zugesagt, ja er ist lesbar, aber ich habe oft die Lebendigkeit in den Dialogen vermisst, noch habe ich die ausschweifenden Beschreibungen gerne gelesen, sondern eher nur „quer“, weil ich wollte, dass die Autorin weitererzählt. Leider kann ich für diesen Roman nur eine eingeschränkte Leseempfehlung aussprechen, da er mich nicht überzeugen konnte, weder von seinem historischen Kontext, noch in der Zeichnung der Figuren.

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Cora Masson arbeitet in einer Hutfabrik und lebt bei ihrem gewalttätigen Vater in London. Als sie sich eines Tages zu einem Pferderennen stiehlt, trifft sie dort auf den deutschen Kunsthändler Dietrich, mit dem sie kurzerhand nach Paris geht. Sie beginnt eine Affäre mit ihm und nimmt eine neue Identität an, um ihre wahre Herkunft zu verbergen. Als Coralie de Lirac träumt sie von einer Karriere als Hutmacherin. Als Dietrich eines Tages verschwindet, sitzt Coralie von jetzt auf gleich arbeitslos auf der Straße. Durch harte Arbeit und Beharrlichkeit schafft sie es, ihr Talent unter Beweis zu stellen und sich tatsächlich einen Namen als Hutmacherin zu machen. Auf ihrem Weg lernt sie die unterschiedlichsten Menschen kennen, schließt Freundschaften, wird Mutter und heiratet, bekommt aber auch immer wieder neue Steine in den Weg gelegt. Ein Mädchen aus der Arbeiterklasse, das es wagte, nach seinen hochfliegenden Träumen zu streben, traf auf jede Menge Leute, die es wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholten. (Zitat aus dem Roman) Als der zweite Weltkrieg ausbricht und die Deutschen langsam in Paris einfallen, ist nicht nur ihr Geschäft in Gefahr, sondern auch die ein oder andere ihr nahe stehende Person. Wem kann sie noch trauen? Welche Beziehungen darf sie noch pflegen? Coralie trifft immer wieder auf Dietrich, der eines Tages wieder in Paris auftaucht, kann ihn jedoch nicht mehr richtig einschätzen. Welches Geheimnis verbirgt er? Und kann er ihr helfen, ihr Geschäft zu retten? *Das Geheimnis der Hutmacherin ist nach *Die Kleiderdiebin der zweite Roman von Natalie Meg Evans, in dem es um eine starke, mutige Frau geht, die sich in den 30er, 40er Jahren ihren Platz in der Welt erkämpft. Starke Charaktere, ein flüssiger Schreibstil und eine sehr anschaulich beschriebene Umgebung machen die Geschichte aus. Es handelt sich aber auf keinen Fall um leichte Kost, die man mal eben nebenbei liest. Für diesen Roman muss man sich Zeit nehmen, denn durch die vielen Schauplätze, Verwicklungen und Handlungsstränge, braucht es seine Zeit, bis man richtig in die Geschichte eingetaucht ist. Normalerweise lese ich problemlos Abends auf der Couch während der Fernseher läuft, aber mit dem Geheimnis der Hutmacherin habe ich mich in die Badewanne zurückgezogen, um mich ganz in Ruhe auf die Geschichte konzentrieren zu können. Wer gerne Bücher über starke Frauen liest und sich für die Kriegszeit interessiert, wird Das Geheimnis der Hutmacherin mögen.

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Im Jahre 1937 lebt die junge Cora Masson allein bei ihrem gewalttätigen Vater in London. Ihren Unterhalt verdient sie in einer Hutfabrik, doch das mühsam erarbeitete Geld wird von ihren Vater in Alkohol umgesetzt. Durch Zufall lernt sie den Deutschen Dietrich von Elbing, bekannter Kunsthändler, auf der Rennbahn kennen. Er bietet ihr an, sie mit nach Paris zu nehmen. Zunächst zögert sie, doch als ihr Vater sie wieder einmal angreift, flüchtet sie Hals über Kopf mit Dietrich. Zunächst lebt sie als seine Geliebte in Paris, doch plötzlich taucht er nicht mehr auf. Cora ist allein in Paris, schwanger und ohne Arbeit. Doch sie hat ein großes Talent beim Entwerfen von Hüten und ihr sehnsüchtigster Traum ist es, eines Tages die berühmte Hutmacherwerkstatt La Passerinette zu besitzen. Doch bis dahin ist es ein langer Weg, die Deutschen drohen ins Land einzufallen und der Krieg, der noch so weit weg schien, wird immer realer. Meine Meinung: Zugegeben, ich habe eine ganze Zeit benötigt, um mich so richtig in die Geschichte zu lesen und mich auch wirklich zurecht zu finden, denn der Schreibstil ist zwar flüssig, aber durchaus detailreich und auch sprachlich sehr zur Zeit passend, in der die Geschichte spielt. Dabei ist der Stil durchaus sehr schön, fast schon poetisch klingend, aber auch gewöhnungsbedürftig. Erschwerend für mich kam hinzu, dass in Paris unglaublich viele Charaktere auf mich einstürmten und nun ja, diese Namen klingen natürlich im Französischen ähnlich und so musste ich immer überlegen: wer war das noch gleich? Doch mit Beginn des zweiten Teils des Buches begann auch die Geschichte mehr Tempo aufzunehmen und ich war plötzlich mitten in Paris, gemeinsam mit Cora, bzw. Coralie, wie sie sich in Frankreich nennt. Durch die Beschreibungen wird das gesamte Setting durchaus lebendig, ich hatte detailreiche und farbenfrohe Bilder vor Augen, die mich mitten ins Geschehen zogen und gedanklich teilhaben ließen. Es war so lebhaft erzählt, dass ich schon den Eindruck hatte, gleich sogar die Geräusche und Gerüche wahrnehmen zu können. Mit Worten umgehen und Ereignisse darstellen kann die Autorin absolut. Auch die Gefühle, das Denken und Handeln im besetzten Frankreich wurden hier sehr gut beschrieben und ich konnte mich gut in die Charaktere hineinversetzen. Aber auch das ganze Geschehen wird immer spannender. Cora muss recht schnell selbstständiger werden, die gesamte Situation Frankreichs beginnt sich zu verändern und ich war auf einmal wie gebannt von der Geschichte. Die Geschichte wird von einem autarken Erzähler wiedergegeben, dabei lernen wir nicht nur die Protagonistin sehr gut kennen, sondern erhalten eine gute Draufsicht aufs Geschehen und das Verhalten der weiteren Charaktere. Die gesamte Entwicklung der Protagonistin Cora hat mir sehr gut gefallen. War sie mir zu Beginn noch nicht sehr sympathisch, wuchs sie mir im Laufe der Geschichte durchaus ans Herz. Denn aus dem doch schon recht naiven und gutgläubigen Mädchen wird eine junge Frau, die auf sich allein gestellt ist und ihr Leben in die Hand nehmen muss. Nicht immer gelingt es ihr und oftmals hat sie einen sehr schweren Weg zu bestreiten, doch sie durchaus eine Kämpferin mit Herz und Seele. Neben Cora gibt es aber auch noch eine Menge weiterer Personen, bei denen ich schon häufiger blättern musste, um mir noch einmal vor Augen zu rufen, wer es denn war. Interessant sind hier Coras Freundinnen Una McBride und Ottilia von Elbing, beide so unterschiedlich und doch sehr authentisch. Una ist eine Lebefrau, die kämpfen kann. Ottilia, einst steinreich, völlig überfordert von ihrer Situation in den Kriegszeiten und auch sonst recht realitätsfern. Das fand ich schon sehr anschaulich und realistisch dargestellt. Dann ist da auch noch Dietrich von Elbing, den ich zunächst eher für einen Lügner und Betrüger hielt, doch auch ihn lernte ich im Laufe der Geschichte sehr gut kennen und er wurde mir durchaus sympathisch. Ansonsten gibt es hier wirklich eine große Anzahl an Charakteren, die zwar das ganze sehr lebendig machte, aber auch das Lesen erschwerte. Es ist auf keinen Fall ein Buch, das sich mal eben nebenbei lesen läßt, sondern durchaus seine verdiente Aufmerksamkeit fordert. Mein Fazit: Ein Buch über das Leben und darüber, für seine Träume zu kämpfen. Dabei sehr blumig, aber auch lebendig erzählt und nach den ersten Einstiegsproblemen war ich durchaus gefesselt von der Geschichte. Interessante Entwicklungen der Charaktere in einer schweren Zeit, dabei werden aber auch diese mit sehr viel Leben versehen. Alles ist greifbar und vorstellbar. Freunde von Romanen aus dieser Zeit werden hier durchaus ihre Freude an dem Buch haben.

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1940 lebt Cora als einfaches Mädchen in der Londoner Arbeiterklasse, geschlagen von ihrem Vater und doch mit einem starken Willen, eine Veränderung in ihrem Leben herbei zu führen. Diese Chance bietet ihr ein deutscher Kunsthändler, den sie auf der Pferderennbahn kennenlernt. Der reiche Dietrich nimmt sie mit nach Paris, wo Cora nicht nur seine Geliebte wird, sondern auch ihren Namen und Identität in Coralie de Lirac ändert. Die Zeit der schönen Erlebnisse ist kurz, nach wenigen Monaten verlässt Dietrich sie quasi über Nacht und Coralie steht ohne Hab & Gut, aber in guter Hoffnung auf der Straße. Durch Zufall, mit etwas Glück und getrieben von ihrer Willensstärke findet sie eine Unterkunft bei neuen Bekannten und eine Arbeit – bei einer Hutmacherin... Nun nimmt das Schicksal seinen Lauf und die Autorin nimmt uns mit auf eine lange Reise durch das Paris der Vorkriegszeit. Gut recherchiert baut Natalie Meg Evans Schritt für Schritt den Wandel der Modestadt Paris in ein von Nazis belagertes Frankreich ein – Coralie erlebt als Protagonistin den grausamen Krieg, den Umgang der Nationalsozialisten mit „Andersartigen“ und weiß mit Geschick, Wandlungsfähigkeit, Zähigkeit und dem Quentchen Glück immer wieder ihren Weg nach vorne zu gehen. Ihr ehemaliger Liebhaber Dietrich erscheint immer wieder auf der Bildfläche und wird im Laufe des Romans zu einer festen Figur, von der wir LeserInnen weitere Details aus seinem Leben erfahren. Zugleich erscheinen weitere Personen auf der Bildfläche, die wichtig für den Roman sind, so dass das Ganze zeitweise für mich unübersichtlich wirkt und auch anstrengend zu lesen war. Unübersichtlich aus dem Grund, weil wir nicht nur Coralies Liebesgeschichte miterleben, sondern auch ihren Kampf um die berufliche Existenz mit den Kokurrentinnen in der Hutmacherszene, den Eigenartigen ihrer sehr unterschiedlichen Freundinnen, den politischen Entwicklungen und Verschwörungen, in welche nicht nur sie selbst verwickelt ist, sondern auch ihr nahestehende Personen – es gibt also eine Menge Schauplätze in diesem Buch... und genau diese Verwirrungen macht das Buch für mich so schwierig. Einerseits eine wunderbare bildliche Sprache, bei der man sofort entsprechende Bilder vor Augen hat bzw. mit den beschriebenen Personen mitlebt – andererseits wird man durch die schnellen Themen-/Szenenwechsel immer wieder aus diesen Bildern im Kopf herausgerissen, ohne vorher die Chance bekommen zu haben, diese zu verarbeiten. Meiner Meinung nach wollte die Autorin zu viel und hat jede Menge – zugegebener Maßen spannende – Geschichte in diesen Roman gepackt. Daher bin ich bei meiner Bewertung wirklich hin und her gerissen: das Thema interessiert mich wirklich sehr und Natalie Meg Evans hat dieses Thema eindrücklich in ihrem Roman platziert, so dass ich auch Tage nach dem Lesen immer wieder über dieses Buch nachdenke. Andererseits war das Lesen manchmal wirklich anstrengend und nicht nur einmal dachte ich daran, abzubrechen und das Buch beiseite zu legen. Daher ist das Ganze nicht komplett gelungen – aber wer Historienromane der jüngeren Geschichte liebt, verbunden mit bildlicher, fantasievoller Sprache, der ist bei „Das Geheimnis der Hutmacherin“ gut aufgehoben.

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Die Engländerin Cora Masson arbeitet in einer Hutfabrik. Ihren Lohn vertrinkt der Vater und dankt es ihr mit Schlägen. Cora nutzt die Chance mit einem deutschen Adeligen nach Paris zu flüchten und beginnt dort ein neues Leben als Coralie de Lirac. Sie eröffnet einen Hutladen und versucht für sich und ihre Freunde das Leben vor und während des zweiten Weltkrieges im besetzten Paris zu meistern. Mein Leseeindruck: Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt. Cora, die mit ihrem neuen Namen Coralie alle Brücken nach London und England abbricht, ist eine Frau die durch die Hölle gehen muss. Aber sie lässt sich einfach nicht unterkriegen. Auch wenn sie mal wieder vor dem Nichts steht gibt sie nicht auf und hilft auch ihren Freunden am Leben zu bleiben. Paris während der deutschen Besetzung, das mühsame Überleben und die Angst vor der Gestapo - die Autorin hat eine spannenden Geschichte rund um Coralie geschrieben. Der Schreibstil ist locker, flüssig zu lesen aber immer eindringlich. Ich habe mit Coralie gelitten und einige ihrer Entscheidungen nicht gutgeheißen. Die Hut- und Kleidermode der Zeit ist mir durch diesen Roman näher gebracht worden. Mein Fazit: Ein Lebensgeschichte einer jungen Frau die nie aufgibt und Spannung vom Anfang bis zum Ende.

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Natalie Meg Evans' Romandebüt Die Kleiderdiebin war eines meiner Jahreshighlights 2015 und deswegen habe ich mich sehr auf ihr zweites Buch gefreut. Vor Kurzem ist Das Geheimnis der Hutmacherin erschienen und natürlich musste ich sofort zugreifen. Was mir von Anfang an sehr gut gefallen hat: Evans bleibt ihrem Stil treu und siedelt die Geschichte ihres zweiten Romans wieder im Paris der 1930er und 1940er Jahre an. Ein Setting, das mich immer noch sehr fasziniert und schon allein aufgrund der Geschichte einiges zu bieten hat. Außerdem geht es auch diesmal wieder um eine junge Frau aus ärmlichen Verhältnissen, der sich eine unglaubliche Chance bietet. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die junge Cora, die unter ihrem tyrannischen und gewalttätigen Vater in London aufwächst und die nächstbeste Chance zur Flucht in ein besseres Leben ergreift. Diese Chance heißt Dietrich und kommt aus Deutschland - er macht Cora zu seiner Geliebten und überschüttet sie anfangs mit Liebe und teuren Geschenken. Keine neue Geschichte: Man kann Coras beziehungsweise Coralies (so nennt sie sich in Paris) Verzweiflung verstehen und ihren tiefen Wunsch nach Aufmerksamkeit und Liebe. Anfangs war sie mir noch ziemlich sympathisch, denn es ist offensichtlich, dass sie Dietrich liebt und ihn nicht nur ausnehmen will. Auch nach seinem Verschwinden ist sie stark und nimmt ihr Leben in die eigene Hand, denn das ist auch bitter nötig. Doch im Verlauf der Handlung wurde Coralie für mich zunehmend zu einer unnahbaren, fast schon überengagierten Frau. Alles scheint ihr zu gelingen und wenn doch einmal Steine im Weg liegen, schiebt sie sie federleicht zur Seite. Anstrengend war für mich auch Coralies Liebesleben und ich fand es fast schon ungesund, wie es sie immer wieder zu Dietrich zog (der natürlich vor allem später, während der deutschen Besatzung in Paris, eine denkwürdige Rolle spielt) - ich hatte irgendwie nicht das Gefühl, dass das zwischen den beiden eine tiefe, innige Liebe ist, sondern habe es eher unter Zwang oder Gewohnheit eingeordnet. Viele Entscheidungen, die Coralie in Bezug auf Dietrich trifft, konnte ich jedenfalls nicht nachvollziehen. Und er bleibt ja nicht der einzige Mann in ihrem Leben. Das war mir irgendwie zu viel des Guten, zu viel Verwirrspiel und komplizierte Dreiecksbeziehungen. Interessant fand ich hingegen wiederum den historischen Aspekt: Evans schneidet in ihrem neuen Roman viele Themen an, die ich schon aus Büchern wie Die Nachtigall und eben Die Kleiderdiebin kannte. 1937 lernt man das malerische, das zauberhafte Paris kennen, das nicht nur Coralie, sondern auch den Leser sofort in seinen Bann zieht - mit seinen düsteren Nachtclubs und Spelunken und seinem unvergleichlichen Stil. Mir gefällt es unglaublich gut, dass Evans hier wieder Geschichte und Mode miteinander verbindet, denn schließlich hält ab 1939 der Zweite Weltkrieg Einzug in Frankreichs Hauptstadt und bringt die heile, friedliche Welt der Pariser zum Einsturz. Die Deportation der Juden, die strengen Rationierungen und die ständige Angst vor der Willkür der deutschen Besatzer stellt Evans authentisch und beeindruckend dar. Das einzige, was mir ein wenig zu weit hergeholt und konstruiert erschien, ist, dass irgendwie jeder in Coralies Umfeld (einschließlich ihr selbst) auf einer anderen Seite steht und es so natürlich zu hochgebauschten Konflikten zwischen den Figuren kommt. Mir war das einen Ticken zu dick aufgetragen. Leider muss ich sagen, dass die Handlung mich insgesamt nicht in dem Maße mitreißen konnte, wie das bei Die Kleiderdiebin der Fall war. Die Geschichte ist zweifellos hervorragend recherchiert und wieder sehr überzeugend und solide erzählt, allerdings in meinen Augen nicht ganz so gut durchdacht. Im Mittelteil gibt es viele Längen, für die man jede Menge Durchhaltevermögen braucht, während es am Ende Schlag auf Schlag geht. Manchmal waren die Zeitsprünge zwischen den Kapiteln auch so groß und abrupt, dass ich das Gefühl hatte, etwas verpasst zu haben. Generell habe ich den Eindruck, dass Natalie Meg Evans viel zu viel in die Handlung hineinquetschen wollte und so verliert man beim Lesen ab und an den roten Faden. Ich finde, es ist ihr diesmal nicht ganz so gut gelungen, Geschichtliches mit Romantischem zu verknüpfen. Und leider hatte man auch bei Coralies Geschichte (von ganz unten bis ganz nach oben) das Gefühl, das schon tausendmal so gelesen zu haben. Ich muss sagen: Evans' zweitem Roman fehlt das gewisse Etwas, diese eine Nuance, die die Geschichte einzigartig macht - so wie das bei Die Kleiderdiebin der Fall war. Mein Fazit: Natalie Meg Evans' zweiter Roman Das Geheimnis der Hutmacherin spielt wieder im Paris der 1930er und 1940er Jahre und trifft mit diesem Setting und dem historischen Kontext genau meinen Geschmack. Leider hat man beim Lesen aber auch das Gefühl, dass Evans sich wiederholt - der Geschichte um die junge Coralie und ihre große Liebe fehlt es an Einzigartigkeit und Würze. Und leider braucht man stellenweise auch einen ziemlich langen Atem. Der Roman konnte mich insgesamt nicht derart mitreißen wie Evans' Debüt, ist aber dennoch solide Unterhaltung für zwischendurch.

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Das Geheimnis der Hutmacherin

Von: Gelinde aus Neresh.

03.12.2016

Das Geheimnis der Hutmacherin, von Natalie Meg Evans Cover: Ein schönes nostalgisches Cover, das neugierig macht. Inhalt: Beginn 1940 / Ende 1961. Handlungsort: Beginn London, über Paris (Haupthandlungsort), am Schluss sind wir wieder in London. Cora Masson will mehr vom Leben. Als der Kunsthändler Dietrich ihr die Chance bietet, mit ihm von London nach Paris zu gehen, willigt sie über Nacht ein. Dort steigt sie, unter falschem Namen, Coralie de Lirac, in der Modewelt als Hutmacherin mit eigenem Geschäft ein. Anfänglich wird sie von Dietrich protegiert und beginnt auch eine Affäre mit ihm. Dann bricht der Krieg aus! Kann sie ihre Existenz und ihr Geheimnis wahren? Meine Meinung: Ein ungemein fesselndes Buch. Der Leser geht mit Cora, die dann zu Coralie wird, mit in ihre Welt hineingezogen. Coralie ist die Hauptprotagonistin, ein „Stehaufmännchen“, das Unglaubliches durchmacht. Privat wie beruflich macht sie mehr als nur eine Achterbahn der Gefühle durch. Sie steigt auf in die hohen gesellschaftlichen Schichten und stürzt aber auch genau so tief wieder ab, und doch versteht sie es, ihr Leben immer wieder in die Hand zu nehmen und von vorn zu beginnen. Genauso ihre Affäre, die auch zu ihrer Liebe wird, hier weiß sie oft nicht, kann sie Dietrich noch vertrauen, liebt sie ihn noch, oder er sie? Vor allem als der Krieg ausbricht und sie in ein Komplott mit eingezogen wird, wird es sehr gefährlich für sie. Der Schreibstil ist sehr eindringlich und wir können die Gefühle der Protagonisten und die Handlungen immer sehr gut nachfühlen. Es geht um Liebe und Vertrauen, Krieg und Intrigen, Geheimnisse und Verrat! Aber irgendwie geht das Leben immer weiter und Coralie sitzt irgendwie immer zwischen den Stühlen. Und dann, was für ein Finale........... Unglaublich spannend.......... Unglaublich nervenaufreibend.......... Unglaublich versöhnlich............. Autorin: Natalie Meg Evans gab einst ihren Platz an der Kunstakademie auf um einem Londoner Experimentiertheater beizutreten. Heute lebt sie mit ihrem Mann im ländlichen Norden von Suffolk. Mein Fazit: Eine unglaubliche Frau geht ihren Weg. Dies alles wird mit so viel Herzblut und Emotionen erzählt, dass ich als Leser gar nicht anders kann, als in diese Welt zu versinken. Ich befinde mich mit Coralie im Paris von 1940, erlebe die schlimme Kriegszeit, aber auch den unglaublichen Willen das Leben anzunehmen und selbst aktiv zu gestalten. Hut ab vor so viel Energie und dafür von mir 5 Sterne.

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Ein spritziger Roman, der seine Leserinnen sofort in den Bann zieht. Es beginnt und endet ungewöhnlich, die Spannungsbögen sind gut gesetzt. Die Autorin setzte ihre Geschichte in das Paris der 1937-er bis 1940-er Jahre. Sie nimmt historische Zusammenhänge mit hinein mit denen ihre drei Hauptakteurinnen und die Satelliten um sie herum fertig werden müssen und teilweise auch darin verwickelt werden. Sie bringt einen geheimnisvollen Mann hinein, über den nach und nach mehr bekannt wird. Der einerseits als Kunsthändler unterwegs ist und später als Gestapo zugehörig scheint, der seinerseits viel zu verbergen hat. Die Geschichte ist locker geschrieben und niemals langatmig. Sie spielt in der Welt der Hutmacher und Modisten, aber auch in der Welt am Montmatre in Bars und Clubs, zeigt das Leben im Paris unter deutscher Besatzung. Bleibt dabei im belletristischen Stil des Unterhaltungsromans ohne tiefgründig zu sein. Alle Akteure kann man sich gut bildlich vorstellen, wie sie handeln, welche Wünsche sie umtreiben. Ein spannender Schmöker!

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