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Rezensionen zu
Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod

Gerhard Jäger

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Dies ist eines der besten Bücher, das ich je gelesen habe, ganz selten hat mich eine Geschichte derart gefesselt. Dieser wunderschöne, wortgewaltige Sprachstil erzeugt Bilder im Kopf, die einen tief in die Handlung wie auch in die beiden Protagonisten Miller und Schreiber selbst eintauchen lässt. Hier hat der Autor eine echte Gabe (von "Begabung" zu sprechen, würde ihm wohl nicht gerecht werden). Passieren an sich tut ja nicht unheimlich viel. Hauptsächlich vermittelt werden vielmehr gewaltige Landschaftsbilder und die Gedankenwelt der beiden Hauptakteure sowie die sozialen Verhältnisse in dem Tiroler Bergdorf, das Ganze mit einem durchaus mystischen Touch, ABER: gerade darin versinkt man restlos (mir ist es jedenfalls so gegangen) und ich hatte Seite für Seite das Gefühl, unmittelbar dabei zu sein (kein Film kann das so exzellent herüberbringen). Man riecht förmlich die frische winterliche Bergluft und spürt hautnah die beißende Kälte, dann wieder die urgemütliche Wärme in den Stuben, den Regen, wenn Schreiber bis auf die Haut durchnässt ist, die nagende Eifersucht und die Sucht Schreibers, von der Dorfgemeinschaft anerkannt zu werden und mit dieser Frau zusammen zu sein in einer Welt, in die er nicht hingehört. Die (Krimi-)Handlung ist dann eigentlich "nur" der Tupfen auf dem i, der der ganzen Sache noch die nötige Spannung und Würze verleiht. Ich tat mich jedes Mal schwer, das Buch aus der Hand zu legen und nicht alles liegen- und stehenzulassen, um die Geschichte in einem Zug fertigzulesen. Wo hat sich dieser geniale Autor bisher nur versteckt ? Da Jäger bis dato leider nur ein Buch veröffentlicht hat, sagt man sich am Ende: schade, lieber hätte ich weiter- und weiter- und weitergelesen. Es wird schwierig sein, noch einen Autor mit einer solch wunderschönen Sprachgewalt zu finden.

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Wenn man den Klapptentext so liest, könnte man glauben, es handle sich um einen Kriminalroman. Doch nein – soweit würde ich nicht gehen. Denn ich lese ja selten Kriminalromane oder Thriller. Sollten sich allerdings künftig eben diesen beiden Genres einer solchen Sprach- und Bildgewalt bedienen, wie es Gerhard Jäger in seinem Roman um das Tiroler Bergdorf gelang, werde ich zum neuen Freund beider Genres! Von Beginn an, war ich sehr beeindruckt von der Fähigkeit des Autor, mir das Gefühl zu vermitteln, mich an dem Ort des Geschehens zu befinden. Gekonnt beschreibt er düster und beklemmend die Kraft der winterlichen Natur in den Bergen. Vor allem die Bedrohlichkeit der Lawinen hat mich atemanhaltend weiterlesen lassen. Doch auch die Naturbeschreibungen, während Max Schreiber erstmal alleine in den Bergen umher geht und von einem heftigen Starkregen erwischt wird, war wunderbar beschrieben. Mit viel Poesie gelang es hier dem Autor, mich selbst ganz durchnässt fühlen zu lassen. Abgesehen von der sprachlichen Kraft des Romans hat mir auch die Handlung sehr gefallen. Es gibt wohl Stimmen, die den Plot etwas zu vorhersehbar fanden. Dem kann mich allerdings nicht wirklich anschließen. Ich erwarte nun auch nicht zwingend, dass mich die Handlung eines Buches aufgrund von überraschenden Wendungen aus der Bahn wirft. Beide Figuren, Max Schreiber und auch der alte Mann, der sich auf die Suche nach der Wahrheit macht, sind zudem gut skizziert. Ich mochte vor allem die Figur des alten Mannes, dem ich mich schon zu Beginn des Romans verbunden fühlte, ohne zu wissen warum. Er war so lebensweise, so ruhend und doch so aufgewühlt zugleich. Er war getrieben vom Ankommen, würde ich fast sagen. Das hat mir gut gefallen. Habt Ihr einen Kamin? Dann packt Euch Feuerholz rein und lest dieses Buch! Aber auch, wenn Ihr keinen Kamin habt, das Buch ist für Winterlesestunden geschaffen!

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„Und jetzt fährt dieser Winter mit seiner eisigen Hand in diesen Teil des Dorfes hinein, der doch so weit weg ist von den steilen Hängen.“ S. 324 John Miller ist ein alter Mann um die 80, der vor vielen Jahren von Österreich aus in die USA emigriert ist und dort ein zufriedenes Leben mit seiner Frau Rosalind hatte. 12 Jahre ist es inzwischen her, seit sie starb. Nun entschließt Miller sich, eine letzte Reise in die alte Heimat zu unternehmen. Eine Woche wird er in Tirol verbringen, wo in den 50er Jahren sein Cousin Max Schreiber unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Schreiber war Historiker, lebte zuvor in Wien und kam in ein kleines Tiroler Bergdorf, um dort eine alte Geschichte aus dem 19. Jahrhundert zu recherchieren, als eine Frau unter mysteriösen Umständen starb. Es ist sein Schreibers Manuskript, das Miller liest. Schreiber wird zunächst misstrauisch beäugt. Als Akademiker, der noch dazu in den alten Geschichten des Dorfs wühlen will, ist er den Einwohnern ein Dorn im Auge. Es dauert seine Zeit, bis es ihm dann doch gelingt, Zugang zu finden, Bekanntschaften zu schließen, die vielleicht auch im ein oder anderen Fall zu einer Freundschaft hätten werden können. Doch die Dinge ändern sich, als eine junge, stumme Frau ins Spiel kommt, von der Schreiber fasziniert ist. Schließlich bricht der Winter mit voller Wucht über das Dorf herein und keiner weiß, wie gefährlich die Lage wirklich ist. In Gerhard Jägers Roman „Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod“ sind die Kapitel, die Schreibers Manuskript umfasst, mit eben diesen Worten überschrieben. Das ist schlüssig und passend. Der Titel verspricht Dramatik, und die hat die Geschichte auch zu bieten. Zwischen den einzelnen Kapiteln des Manuskripts, das der Leser mit dem alten John Miller mitliest, finden sich die Schilderungen des Alten, sowohl zu seiner Recherchereise, auf der er sich gerade befindet, als auch zu Erinnerungen an seine verstorbene Frau. Vor allem in den Romanpassagen des Manuskripts ist die Sprache sehr bildreich und ausschmückend, sind die Sätze lang und verschachtelt, dabei ist Jägers Stil aber auch sehr pointiert und durchdacht – jedes Wort sitzt an der richtigen Stelle. Im Laufe der Geschichte aber, vor allem in der zweiten Hälfte des Romans, geraten diese Ausschmückungen oftmals ein wenig zu lang. Um etwas zu betonen, wird es hier gern in anderen Worten wiederholt. Das kann bekräftigend wirken, den Leser aber auch ungeduldig machen, der doch gerade, wenn die Geschichte an Fahrt aufnimmt, wissen möchte, wie es weitergeht. Was Jäger sehr gut gelingt, ist die Abbildung des Dorfes in den 50er Jahren: Die Atmosphäre dort, die einfachen Menschen, die mit den Händen arbeiten, die Gemeinschaft, in der es ungeschriebene Regeln und Gesetze gibt, die Schreiber, der Außenseiter, erst lernen muss. Schreiber, der ein „Studierter“ ist, was den Menschen im Dorf erst einmal höchst suspekt ist. Und über den natürlich viel geredet wird, ab dem Moment, in dem sich herumspricht, dass er da ist. Insgesamt lässt Jäger uns in eine archaische Welt hineinblicken. Vor allem ist der Roman eine Charakterstudie des jungen Schreibers, die dieser in seinem Manuskript selbst abgibt. Einerseits ist diese Selbstreflexion und die scharfsinnige Analyse seiner selbst fesselnd zu lesen, andererseits ist es auch hier so, dass der junge Mann sich oftmals wiederholt. Der Lesefluss gerät so immer wieder ins Stocken. „Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod“ ist ein Roman, auf dessen Tempo man sich einlassen muss. Wer mit einem ausufernden, durchaus auch poetischen Stil Probleme hat, wird an der Geschichte wohl keine Freude finden. Ich war bei der Lektüre hin- und hergerissen. Einerseits hat mir der Stil Jägers sehr gefallen, andererseits empfand ich gerade in der zweiten Hälfte des Romans deutliche Redundanzen. Zudem gelingt ihm nicht jede Wendung schlüssig und glaubwürdig. Gerhard Jägers Roman ist eine Reise in eine andere Zeit und eine andere Welt. Über die Suche eines Mannes gegen Ende seines Lebens nach einer alten Wahrheit. Ein eindringlicher Blick in eine archaische Welt und eine gut geschriebene, atmosphärische Geschichte mit kleinen Mängeln.

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Diese Geschichte trifft leider nicht meinen Geschmack, denn sie ist langatmig und verwirrend, v.a. wenn man sie - wie ich - Stück für Stück im Auto auf dem Weg zur Arbeit hört. Man muss sich sehr konzentrieren, verliert oft den Faden und ich fragte mich zu oft, wohin das Ganze führen sollte. Ein junger Mann macht sich 1950 auf in ein kleines Dorf, um etwas über einen lange zurück liegenden Todesfall zu erfahren und er trifft auf ein Dorf, das schweigt. Dort "verliebt" er sich und tritt damit in Konkurrenz zu einem ansässigen Bauern. Die ganze Dorfgeschichte endet mit einem Todesfall, bei dem man nicht weiß, warum es dazu kommt. In einer zweiten Zeitebene begibt sich ein alter Amerikaner auf die Suche nach der Geschichte des jungen Mannes und reist anschließend auch in das Dorf. Die Erzählperspektiven sind für mich nicht sauber herausgearbeitet, so sprechen sowohl der junge wie auch der alte Mann ab und zu in der dritten Person von sich. Das sorgt für Verwirrung. Peter Matic ist als Sprecher toll, er strahlt Ruhe und Wärme aus, die Manuel Rubey abgehen. Seine Stimme finde ich sehr monoton und anstrengend und nicht nur einmal habe ich überlegt, das Hörbuch abzubrechen. An ihm liegt es auch, dass ich so schlecht in die Geschichte fand, denn aufgrund der eintönigen Leseleistung blieben die Handlungsschritte nicht im Gedächtnis. Teilweise empfand es als Zeitverschwendung, dieses Hörbuch zu hören, denn weder die Geschichte packte mich noch war der Sprecher Rubey in der Lage, einer tristen Geschichte Leben einzuhauchen. Das finde ich schade, denn mit einem anderen Sprecher hätte die Geschichte anders bei mir ankommen können, wie ich das z.B. bei "Die Grammatik der Rennpferde" mit Martina Gedeck als Sprecherin erlebt habe. Keine Hörempfehlung von mir für dieses Hörbuch.

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John Miller, der als junger Mann nach USA ausgewandert ist, kehrt im Alter in seine Heimat zurück. Allzu lange wird er nicht mehr zu leben haben, umso wichtiger wird es für ihn, sich endlich Gewissheit darüber zu verschaffen, was damals wirklich geschehen ist … Man schreibt das Jahr 1950, als der junge Max Schreiber in einem Tiroler Bergdorf aus dem Bus steigt. Schon von Anfang an begegnet man ihm dort mit Mißtrauen. Ein Fremder im Dorf und ein Studierter obendrein, das kann nicht gut gehen. Trotzdem gelingt es ihm sich nach und nach Achtung bei den Einwohnern zu verschaffen. Doch die kurze Phase der Entspannung ist schnell vorbei, nachdem er erneut die ungeschriebenen Grenzen überschreitet und wenig später überschlagen sich die Ereignisse. Während sich der Winter, in einem bisher noch nie erlebten Maß, austobt und keiner mehr weiß, wie er auf die katastrophalen Verhältnisse reagieren soll, kommt es zu einem Mord. Und Schreiber, der danach wie vom Erdboden verschluckt ist, wird zum Mörder erklärt und die Akten geschlossen. Fazit Ein sehr beeindruckender und stimmungsvoller Roman, der die eigentümliche Atmosphäre eines abgelegenen Bergdorfs aus Sicht eines Gasts schildert, der ungewollt in die Dorfgeschichte hineingezogen wird.

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Wer sich auf die kalte Jahreszeit einstimmen möchte, liegt mit diesem Hörbuch genau richtig. Am besten macht man es sich mit einem heißen Kakao und warmer Decke bequem und lauscht den Sprechern Peter Matić und Manuel Rubey, die uns in die winterliche Bergwelt entführen. Die Geschichte handelt von dem Wiener Historiker Max Schreiber, der im Herbst 1950 in ein abgeschnittenes Tiroler Bergdorf reist, um einem 100 Jahre zurückliegenden mysteriösen Todesfall auf den Grund zu gehen. Eine Hexe soll damals verbrannt worden sein. Mit seinen Recherchen kommt Schreiber jedoch nicht weit, denn überall stößt er auf Ablehnung. Die Dorfbewohnter behandeln ihn wie einen Störenfried und weigern sich stur, über die Vergangenheit zu sprechen. So ist Schreiber gezwungen, im Alleingang Fakten zu sammeln und sich die fremde Welt zu erschließen. Als er sich in die stumme Maria verliebt und kurz darauf ein Bauer tödlich verunglückt, wächst das Misstrauen der Dorfgemeinschaft nur noch mehr. Das Unglück nimmt weiter seinen Lauf, bis plötzlich tödliche Lawinen das Dorf verschütten. Eingebettet ist dieses Geschehen in eine Rahmenhandlung, in der sich ein 80-jähriger Amerikaner 50 Jahre später ebenfalls auf die Suche nach der Wahrheit begibt. Er hofft, im Tiroler Landesarchiv mehr über den verheerenden Lawinenwinter herauszufinden und stößt auf das Manuskript von Max Schreiber. Berge hatten für mich schon immer zwei Gesichter: friedlich und kraftvoll einerseits, bedrohlich und unberechenbar andererseits, besonders wenn die Witterung ins Spiel kommt. Durch seine bildhafte Sprache gelingt es Gerhard Jäger, uns in diese archaische Bergwelt hineinzuziehen und sie sinnlich zu erleben. Immer wieder schafft er scharfe Kontraste: zwischen der winterlichen Kälte und der lodernden Leidenschaft Schreibers zu Maria, zwischen der Schneelandschaft und der Verbrennung, die im Roman eine zweifache Rolle spielt. Einzelne Wörter und Sätze werden überdeutlich artikuliert, wiederholt und die Wirkung bekräftigt, was in starkem Gegensatz zur Stummheit von Maria steht. Man hat fast das Gefühl, dass Natur und Sprache miteinander verschmelzen. Manchmal geschieht dies sehr plakativ, was schon der Titel andeutet oder am Anfang der Geschichte, als eine tote Frau im Schnee beschrieben wird, „die Haare schwarz, die Kleidung grau, der Schnee weiß“. Der Autor lädt die Szenen gern pathetisch auf, was vielleicht nicht jedermanns Sache ist, die bedrohlich anmutende Melange aus Mistrauen und Aberglaube, auf die Max Schreiber trifft, und seine aus den Fugen geratenden Emotionen, jedoch gut einfängt. Der melancholisch-düsteren Stimmung und der zunehmenden Spannung und Dramatik kann man sich bis zum überraschenden Ende kaum entziehen.

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Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod

Von: Andre Wenske aus Gelsenkirchen

24.10.2016

Ein wirklich großartiges Buch. SPOILER Die Geschichte handelt von einem alten Mann, der auf der Suche nach seiner Vergangenheit ist. Der Schreibstil des Autors ist sehr markant und unnachahmlich. Er verwendet viele Metaphern. Möglichst so, dass sich der Leser jede Person, jeden Gegenstand und jeden Ort genau ins Detail vorstellen kann. Es ist weniger die Spannung, die Ungewissheit, die einen antreibt weiterzulesen, sondern es liegt eindeutig daran, wie Ereignisse umschrieben werden. Dieses Buch ist wirklich großartig und jeder, der ein Fan von Romanen ist, sollte hier unbedingt zuschlagen. Dieses Buch ist ein guter Mix aus abtauchen in eine Fantasiewelt, Geschichte, ein bisschen Komik und ein wenig Drama.

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Tiroler Bergdorf

Von: Theda Uphoff aus Delmenhorst

23.10.2016

Der Roman von Gerhard Jäger hat mich so gefesselt, ich konnte das Buch gar nicht aus den Händen legen. Der Autor schafft durch seine bildgewaltige Sprache eine unglaublich dichte Atmosphäre. Der Roman nimmt einen mit in die 1950er Jahre eines Tiroler Bergdorfes und man fühlt sich direkt in diese Zeit hineinversetzt. Die Geschichte um die isolierte Dorfgemeinschaft mit ihren dunklen Geheimnissen und den aus Wien stammenden Historiker, der plötzlich in ihr Leben tritt, ist bis zur letzten Seite spannend! Ein wunderbares Buch und absolut empfehlenswert!

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