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Rezensionen zu
Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands

Salvatore Basile

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Auf "Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands" bin ich wegen der Inhaltsangabe neugierig geworden. Denn von Außenseitern, die etwas schrullig schon in der Inhaltsbeschreibung wirken, lese ich irgendwie gern. Und in der Hinsicht bin ich hier auch nicht zu kurz gekommen mit Michele. Der lebt seit seiner Geburt im Bahnhofshäuschen eines kleinen italienischen Ortes und hat etwa seit seiner Jugendzeit kaum Kontakt zu Menschen mehr. Sein Leben bestimmen die Abfahr- und Ankunftszeiten des einzigen Zuges, der in seinem Bahnhof hält. Das sind die einzigen Highlights seines Tages, wenn man es mal so ausdrücken möchte. Ein anderes Leben kennt er nicht und will er scheinbar auch nicht haben, auch wenn er sich schon hin und wieder fragt, warum seine Mutter ihn damals bei seinem Vater zurück gelassen hat und einfach verschwunden ist. Jeden Tag dasselbe Einerlei bei Michele also, bis - ja, bis plötzlich gleich zwei wesentliche Dinge in seinem Leben passieren. Zum einen taucht Elena auf, die Gefallen an ihm findet und ihn irgendwie gar nicht mehr wirklich allein lassen mag. Und Micheles Tagebuch, in das er als Kind schrieb und das zusammen mit seiner Mutter verschwand, findet auf einmal den Weg zu ihm zurück. Das kann dann selbst Michele nicht ignorieren und so macht er sich auf die Suche nach seiner Mutter, unterstützt von Elena. Micheles Geschichte fand ich sehr schön, an mancher Stelle unerwartet, an mancher leider sehr ehrlich und - wie Michele am eigenen Leib erfahren muss - auch brutal. Klar, am Ende spielt selbst für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr der Zufall in die Geschichte rein. Manche Sachen, die passieren, könnte man hinterfragen - wenn man will. Hab ich aber nicht, immerhin ist es nun mal eine Geschichte, da können sich dank der Fantasie des Autors ja auch einige Dinge einfach so fügen, wie sie es hier tun. Schön ist vor allem zu sehen, wie Michele auftaut und sich nach und nach den Menschen und dem Leben öffnet. Aus dem eigenbrötlerischen Außenseiter wird ein aufgeschlossener junger Mann, der verstanden hat, dass das Leben auch mehr sein kann als ein einsames Bahnhofshäuschen, in dem man sich nur mit Fundsachen unterhalten kann. Die letzte Seite habe ich sehr zufrieden zugeklappt.

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„Literaturwerkstatt- kreativ“ rezensiert Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands von Salvatore Basile Der Protagonist des Romans ist der dreißigjährige Michele. Er lebt und arbeitet in dem kleinen Dorf Miniera di Mare in Italien. Er hat die Stelle als Bahnhofswärter von seinem Vater übernommen. Seine Mutter hat die Familie verlassen, da war er 6 Jahre alt. Michele sah seine Mutter in den Zug einsteigen und dann nie wieder. Dieser tiefe Einschnitt in sein Leben führt dazu, dass er alleine und isoliert in dem Wärterhäuschen, das zum Bahnhof gehört, wohnt. Michele ist introvertiert und vertraut niemandem. Er verlässt nie das Bahnhofsgelände und alles was er zum Leben braucht, lässt er sich anliefern. Mittlerweile hält nur noch einmal ein Tag ein Regionalzug, für den Michele verantwortlich ist. Jeden Abend macht er den Zug sauber und sammelt die zurückgebliebenen Gegenstände ein. Diese Fundstücke bewahrt er in einem Zimmer des Wärterhäuschen auf.Bei einem seiner Rundgänge durch den Zug findet er eine kleine Puppe. Am gleichen Abend noch steht die lebhafte, junge Elena vor ihm und fragt nach dieser Puppe, die ihrer Zwillingsschwester Milù gehört. Elena ist die Erste die nach langer Zeit wie ein Wirbelwind in sein Leben tritt und ihn aus seiner Lethargie heraus holt, ihn jedoch auch oft überfordert. Der Autor beschreibt dies an einer Stelle sehr schön. Beide sitzen abends zusammen: „Michele warf einen suchenden Blick zum Himmel, als wollte er sich vergewissern, das wenigstens er noch an seinem Platz war.“ An einem Tag findet Michele im Zug sein eigenes altes rotes Tagebuch. Dieses hatte seine Mutter mitgenommen, als sie fortgegangen war. Elena ermutigt Michele seine Mutter zu suchen. Dieser nimmt nun all seinen Mut zusammen und macht sich auf den Weg . Auf dieser Reise begegnen ihm sehr unterschiedliche Menschen – nicht alle sind gut zu ihm – und trotzdem bringen all diese verschiedenen Begegnungen wichtige Erfahrungen mit sich, die ihm helfen ins eigentliche Leben und so auch zu sich selbst zurückzufinden. Während der Reise bleiben Michele und Elena in Kontakt. Warum Elena sich besonders zu Michele hingezogen fühlt hat natürlich auch einen Grund und ist eng mit ihrer eigenen Lebensgeschichte verknüpft. Am Ende der Reise kommt es zu einer Begegnung zwischen Michele und seiner Mutter, die aber doch ganz anders ist, als Michele es sich immer wieder während der Reise ausgemalt hat. Fazit: Angesprochen hat mich auf Anhieb das Cover mit der italienischen Landschaft und dem anrollenden Zug. Auf eine Reise habe ich mich nun mit Michele begeben. Der Autor Salvatore Basile hat mit seinem klaren, lockeren und doch auch poetischen Schreibstil es sehr schnell geschafft, dass Michele einem sehr Nahe ist und sogar ans Herz wächst. Das der Autor auch als Regisseur arbeitet ist in der Dramaturgie des Buches zu spüren. Der Autor hat in kurzen Sequenzen immer neue Impulse und Gedankengänge ins Spiel gebracht. Man verweilt nicht zu Lange an einem Ort, was mir persönlich sehr gut gefällt. Dadurch wurde es nie langweilig und die Seiten flogen dahin. Auch das Auftauchen der einzelnen Personen ist oft nur kurz und trotzdem bleiben sie gut im Gedächtnis. Der Autor schafft es gutes Kopfkino entstehen zu lassen. Alles im Allem ein wunderschön zu lesendes Buch. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir vielleicht eine Prise Humor mehr gewünscht. Eine absolute Leseempfehlung !!!

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http://goldregenbloger.blogspot.de/2017/04/buchrezension-zu-die-wundersame-reise.html ,,Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands'', geschrieben von Salvatore Basile, erschien am 13.3.2017 im blanvalet Verlag. Gebundene Ausgabe: 19,99€ Kindle Edition: 15,99€ Inhalt: Michele lebt am Rande eines Dorfes in Italien. Allein. Seid dem seine Mutter ihn als Kind verlassen hat, doch Kontakt zu anderen Menschen hat er auch nicht mehr. Nur die verlorenen Gegenstände in der Bahn, die er in seiner Wohnung sammelt, hat er um sich. An jenen Tag begegnet er Elena und muss sich selbst gestehen, dass er sie nicht einfach so gehen kann und fand er noch sein altes Tagebuch, welches seine Mutter bei ihrer Abreise mitnahm. Und das war der Beginn einer wundersamen Reise. Gestaltung: Das Cover zeigt einen Bahnhof, Micheles Zuhause. Doch nicht nur der anfahre Zug gibt hinweise der Reise, auch die gepackten Koffer und dir Tasche. Von der Farbwahl wurde das Cover warm gehalten und lädt zum lesen ein. Das Grün der Koffer und des Zuges beschreibt die Hoffnung und den Wachstum der Geschichte und allgemein lässt sich das Cover wunderbar interpretieren.+-Punkt: Die Farben sind matt und nicht auffällig schreiend:,,Greif nach mir''. Es ist ein Buch, welches durch Ruhe gefunden und geliebt wird. Schreibstil/Textaufbau usw.: Die Geschichte wird als personaler Erzähler aus der Sicht von Michele und gelegentlich von Elena auf 348 Seiten zu Papier gebracht. Zudem ist in dem Vorwort noch ein Zitat von Antoine de Saint-Exupery beigebracht, bei welchem die poetische Stimmung anfängt und sich nur das Buch zieht. Der Schreibstil manchmal einfach und dann wieder gefühlsvollem poetisch, welches also eine gute Mischung aus leicht-flüssig und nachdenklichem Lesen ist. Die Charaktere wurden mit Bedacht und genauen Vorstellungen erfunden und lassen die Geschichte real wirken, auch wenn zum Schluss Micheles Weiterentwicklung sehr schnell geht. Dank Elena hat man eigentlich genau das Gegenstück zu Michele und durch sie, sieht er die Welt auch anders. Das Buch verspricht auf jeden Fall eine schönen ruhigen und nachdenklichen Abend zur Besinnung. Fazit: Ich kann das Buch gerne weiter empfehlen, aber eher für Menschen, die poetische und tiefgründige Geschichten lieben. Am Anfang hatte ich auch paar Streitereien mit dem Buch, doch wo die Reise anfing, konnte ich das Buch so gut wie nicht mehr aus der Hand lassen.

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Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, so dass ich mich sehr gefreut habe auf eine wundervolle Reise durch Italien – und auch wenn meine Erwartungen nicht ganz erfüllt wurden, so hat mir das Buch doch schöne Lesestunden geschenkt. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der 30-jährige Michele, der zurückgezogen auf einem kleinen Bahnhof in Italien lebt, seit dem seine Mutter ihn plötzlich und ohne Abschied verlassen hat. Erst als die quirlige Elena bei ihm auftaucht und ihn aus seiner Einsamkeit reißt, macht er sich auf, seine Mutter zu suchen – und entdeckt so sich und das Leben auf eine ganz neue Weise. Der Beginn ist wirklich charmant erzählt und ich konnte gar nicht anders, als die beiden ganz unterschiedlichen Charaktere Michele und Elena ins Herz zu schließen. Michele erweckte zunächst mein Mitleid, wie er sich sein einsames Leben eingerichtet hat, sich jeglicher Gesellschaft entzieht und somit auch den Freuden des Lebens – als er sich dann aber auf die Suche nach seiner Mutter macht, kommt sein wahrer Charakter zum Vorschein. Er ist – wenn auch etwas schrullig und tapsig – ein liebenswerter junger Mann, der zwar etwas braucht, um auf die Menschen zuzugehen, der das Herz aber am rechten Fleck trägt, auch wenn er das oft gut zu verstecken weiß. Ganz anders ist da Elena – sie trägt ihr Herz auf der Zunge, geht auf die Menschen zu und hat eine unglaublich begeisterungsfähige Art, die auch mich sofort eingefangen hat. Auf der Reise selber lernt Michele dann viele unterschiedliche Menschen kennen – und so wie im richtigen Leben, gibt es darunter solche, die es gut mit ihm meinen und solche, die ihm nicht so wohlgesonnen sind. Fand ich den Beginn der Reise anfangs noch sehr gelungen, wurde es mir dann doch ein wenig zu viel der Bekanntschaften und damit leider auch ein wenig unglaubwürdig – denn in wenigen Tagen scheint Michele all das nachzuholen, was er in den Jahren der selbst gewählten Isolation versäumt hat. Es waren viele Nebenhandlungen, die sich durch die neuen Menschen ergaben und dadurch ging der Fokus auf Michele für mich etwas verloren. Am Ende aber schließt sich dann doch noch der Kreis und Michele findet nicht nur, was er sucht, sondern entdeckt sich und das Leben ganz neu. Den Schreibstil fand ich sehr charmant und liebenswert, mit vielen schönen Sätzen, bei denen ich verweilt bin, um über sie nachzudenken. Er wirkt dabei aber sehr leicht und lebendig und - gerade auch wenn Elena ins Spiel kommt - sehr freudig und froh. Es hat wirklich Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen und Micheles Entwicklung zu verfolgen - und am Ende habe ich das Buch mit einem guten Gefühl im Bauch zugeschlagen. Ich gebe dem Buch knappe 4 von 5 Sternen, weil mir Micheles Entwicklung dann doch zu schnell ging und sie daher auf mich ein wenig unglaubwürdig wirkte. Trotzdem ist es eine schöne Geschichte, die ich gerne weiterempfehle. Mein Fazit Eine charmante Geschichte um einen jungen Mann, der sich auf die Suche nach seiner Mutter macht, dabei aber sich und das Lesen ganz neu entdeckt. Die Charaktere sind sehr liebenswert, so dass ich sie gerne begleitet habe, der Schreibstil charmant und oft auch poetisch. Mir hat das Buch schöne Lesestunden geschenkt, so dass ich knappe 4 von 5 Sternen vergebe – den Abzug gibt es nur, weil ich manches dann leider etwas unglaubwürdig fand. Trotzdem habe ich mich beim Lesen wohlgefühlt und empfehle die Geschichte gerne weiter.

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Eine wundersame Reise, die einige Leben verändert... Michele Airone war damals noch ein Kind, als seine Mutter mit einem Koffer in den Zug stieg und damit aus seinem Leben verschwand. Heute ist Michele dreißig Jahre alt und lebt abgeschottet in dem kleinen Bahnhofshäuschen in Miniera di Mare, einem idyllischem Küstenort in Italien, wo er jeden Tag die Ab- und Einfahrt des Zuges erwartet. Abends macht er seinen Kontrollgang durch den Zug und sammelt liegengebliebene Gegenstände ein - diese sind die einzige Gesellschaft in seinem kleinen Zuhause. Doch sein zurückgezogenes Dasein ändert sich mit der Begegnung der sympathischen Elena, die sein sonst so geplantes Leben mit ihrer heiteren Art ordentlich durcheinanderbringt. Kurze Zeit später entdeckt Michele im leeren Zug ein kleines rotes Notizbuch, das ihm sofort bekannt vorkommt: Sein geheimes Tagebuch aus Kindertagen, das seine Mutter damals mitgenommen hat. Wie kommt an diesen Ort? Elena ermuntert ihn schließlich, sich auf die Suche nach seiner Mutter zu machen. Und so beginnt für Michele schließlich eine Reise, die sein Leben verändert... "Er spürte, wie die Erinnerung an die Gefühle des vorigen Abends verblasste, während die Schatten der Pappeln, die den Bahnhof umstanden, mit dem Lauf der Sonne länger wurden und sich über einen Nachmittag legten, den er ebenso wie alle anderen in Einsamkeit verbrachte. Dann kam der Zug zurück. Pünktlich auf die Minute erreichte er sein Ziel und brachte die abendliche Dunkelheit mit" - Seite 27, eBook Auf den ersten Seiten dieses Buches merkt man schon diesen kleinen Zauber der Geschichte. Die Handlungsorte, wie beispielsweise am Anfang der kleine Bahnhof, der Micheles Zuhause ist, oder auch die kleinen italienischen Orte auf seiner Reise werden auf eine schöne idyllische Art und Weise beschrieben. Auch sein kleines Häuschen, in dem er die unzähligen verlorenen Gegenstände liebevoll aufbewahrt, wirkt etwas verwunschen. Die Hauptfiguren lernt man schnell gut kennen: Der in sich gekehrte Michele, der auch nach so vielen Jahren den Weggang seiner Mutter nicht überwunden hat und Elena, die wie ein Wirbelwind in dessen Leben einbricht. Aber auch die so verschiedenen Nebencharaktere, die nach und nach auftauchen, machen die Geschichte interessant. Micheles Reise beginnt ruhig und steigert sich langsam, er erlebt das ein oder andere Abenteuer. Allerdings fand ich den zweiten Abschnitt seiner Reise etwas zu überladen. Der idyllische Flair, den die Geschichte anfangs ausmachte, geht hier ein wenig verloren. Das Ende hat mir dann aber wieder gut gefallen. Sehr schön ist hier die Covergestaltung, die mit der Bahnhofsuhr, den Koffern und dem einfahrenden Zug den Inhalt sehr gut präsentiert. "In diesem Moment erkannte sie in ihm das Kind im Körper des Erwachsenen, selbst ein Verlorener unter seinen verlorenen Gegenständen, den leblosen Dingen, die er im Zug gefunden und sich zu eigen gemacht hatte, als würde er über ihr Schicksal wachen. Michele hatte ihnen ein Happy-End beschert, dachte Elena plötzlich." -Seite 59, eBook Mein Fazit: Eine sehr schöne Geschichte, die in einem passenden, leicht märchenhaften Stil erzählt wird. Man findet hier viele Facetten: Es wird mal fröhlich und traurig, mal nachdenklich und berührend, aber auch abenteuerlich - und natürlich darf eine kleine Liebesgeschichte hier nicht fehlen. Bis auf einen etwas zu überladenen Zwischenteil hat es mir gut gefallen. Ein lockeres Buch mit idyllischem italienischen Flair, das man sehr gut zwischendurch lesen kann.

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Micheles Mutter hat die Familie verlassen, als er noch klein war. Ihr Verschwinden hat damals sein Weltbild zerstört. Inzwischen ist er 30 und lebt auf dem Bahnhof, dessen einzigen Zug er jede Nacht wartet. Die Fundstücke aus dem Zug bilden seine einzige Verbindung zu Außenwelt. Eines Tages stürmt Elena in sein Haus, weil auch sie etwas im Zug vergessen hat und bringt sein Leben durcheinander. „Elena war einfach nur die erste Frau, mit der er nach langen Jahren des Schweigens gesprochen hatte, die erste Person, die zu ihm ins Haus gekommen war und seine Isolation mit einem wahren Paukenschlag durchbrochen hatte.“ S. 31 Kurz darauf findet in seinem Zug sein Tagebuch, dass seine Mutter bei ihrem Weggang mitgenommen hat. Nachdem er sich die letzten Jahre im Bahnhof regelrecht versteckt hat, muss er diese Schutzhülle nun verlassen, wenn er sie wiederfinden will. Eine abenteuerlichen Reise quer durch Italien beginnt ... Michele ist zu Beginn extrem introvertiert, lebt in seiner eigenen kleinen geschlossenen Welt. „Im Grunde war der Zug ein Teil seines Lebens, quasi eine Erweiterung seines Hauses.“ S. 125 Ausgerechnet dieser Zug, der so wichtig für ihn ist, bringt ihm die impulsive Elena, welche oft erst denkt und dann handelt. Sie verguckt sich sofort in ihn und will ihm um jeden Preis helfen, „überrollt“ ihn mit ihren Ideen und Gefühlen. Natürlich weckt diese Begegnung beim Leser sofort die Erwartungshaltung, dass aus den beiden ein Paar wird. Aber Michele kreist nur um sich, will / kann Gefühle nicht zulassen – aus Angst, enttäuscht zu werden, und verprellt die Menschen um sich herum. Auf seiner Reise erlebt er all das, was er die ganzen Jahre verpasst hat – und das war mir manchmal etwas zu viel auf einmal. Er lernt die unterschiedlichsten Menschen kennen und nicht alle sind ihm wohlgesonnen. Aber jede Begegnung, ändert ihn. Er streift die alten Fesseln ab, wagt Neues und fühlt sich endlich als Mitglied der Gesellschaft, nicht mehr nur als Beobachter Eine besonders geheimnisvolle Komponente erhält die Handlung durch Elenas Zwillingsschwester Milù - lange ist nicht klar, ob es sie wirklich gibt oder nur ihrer Fantasie entspringt. Das Buch lässt mich sehr zwiegespalten zurück. Es ist poetisch und berührend, gespickt mit vielen Lebensweisheiten und liest sich wunderbar leicht – wenn man darüber hinweg sieht, dass es manchmal zu viele Zufälle braucht, damit die Geschichte rund wird und sie deswegen sehr phantastisch – fast wie ein modernes Märchen – wirkt.

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"Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands" von Salvatore Basil ist 2017 bei Blanvalet erschienen. Zum Inhalt: Der dreißigjährige Michele lebt, seitdem ihn seine Mutter als Kind verlassen hat, abgeschottet von der Außenwelt in einem Bahnhofshäuschen eines kleinen Dörfchen in Italien. Seine Einsamkeit kompensiert er mit Gegenständen, die in den Zügen liegen bleiben und die er aufsammelt und verwahrt. Eines Tages begegnet ihm jedoch Elena, die ihre eigenen Geister mit sich herum schleppt, die es aber trotzdem schafft, ihn aus seiner Melancholie zu reißen. Und als dann plötzlich genau das Tagebuch von Michele in einem der Züge auftaucht, das seine Mutter damals bei ihrem Verschwinden mitnahm, bricht Michele zu einer Reise durch Italien auf, die ihn komplett verändern wird.... Was für ein schönes Buch! Der Drehbuchautor und Regisseur Salvatore Basil, geboren in Neapel, nimmt uns hier in seinem ersten Roman mit auf eine wundersame Reise. Von Beginn an ist man als Leser ganz bei Michele, der in seiner Einsamkeit und Verlassenheit die Mauern hoch gebaut hat und sich mit Fundsachen umgibt, bei denen er weiß, dass diese ihn nicht verlassen oder enttäuschen können. Als die quirlige Elena auftaucht, gibt es jedoch einen Riß in seiner vermeintlichen Sicherheit und er beginnt sein Leben zu hinterfragen. "Das war fast elf Jahre her (die Beerdigung seines Vaters), und jetzt wurde ihm bewusst, dass er keine Übung mehr hatte im Umgang mit Menschen...... Wie hatte das nur geschehen können, und wann hatte die Einsamkeit die Oberhand in seinem Leben gewonnen? Wann war die Stille hier eingezogen, wann waren die täglichen Verrichtungen und die Abwesenheit anderer zur Essenz seines Lebens, oder vielleicht besser, Überlebens geworden?" Das Tagebuch, das plötzlich in dem Zug auftaucht, überzeugt ihn davon, dass seine Mutter dort gewesen sein muss. Da dieser Zug nur drei Stationen anfährt, macht er sich auf, die Strecke abzufahren und die damit verbundenen Dörfer aufzusuchen und nach seiner Mutter zu suchen. Dabei begegnen ihm einige Menschen - manche sind ihm wohl gesonnen, andere nicht. Von jedem dieser Menschen lernt er etwas. Für mich scheint es fast so, als würde er alles, was er vorher in seiner Isolation nicht erleben konnte oder wollte, in wenigen Tagen nachholen. Das ist auch für mich als Leser zwischendurch anstrengend und scheint leider manchmal auch ein wenig überhastet und somit leicht unglaubwürdig. Dies nimmt dem Buch aber nicht die Faszination. Sprachlich und auch vom Aufbau erinnert es mich tatsächlich ein wenig an den "Kleinen Prinzen", mit wunderschönen Sprüchen und Aussagen, die ich noch lange in mir hin und her bewegt habe. "Hör ihr zu. Erst dann kannst du dich entscheiden, ob du dich wirklich rächen willst für das, was sie dir angetan hat, und ihr im Gegenzug auch wehtun willst, oder ob du ihr einfach verzeihst. Denn nur, wenn du das tust, kann sich die Wunde wirklich schließen." Am Ende steht das Verzeihen und Michele ist ein anderer Mensch, als zu Beginn seiner Reise und damit auch bereit, in seinem Leben neue Wege zu gehen. "Michele hatte erkannt: Es gab nicht nur die Erklärung für eine Tat oder ein Geschehnis, die zählte. Und es kam nicht immer bloß darauf an, ob etwas richtig oder falsch war. Entscheidend war das Ergebnis, das am Ende dabei heraus kam. Er hatte verstanden, dass selbst dieses Ergebnis immer ambivalent sein würde, bis ganz zum Schluss, dass es aber unsere eigenen Handlungen waren, die über unser Leben entschieden, und nicht die der anderen, auch wenn es manchmal so aussah." Dies ist ein ganz wunderbares, berührendes Buch, das leicht daher kommt, ohne seicht zu sein und das mich wieder einmal erfahren lässt: "Der Weg ist das Ziel ..."

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Hugo Dorn GmbH & Co. KG

Von: Erika Dietrich-Kämpf aus Bad Windsheim

03.03.2017

Ich mag es einfach, wie die Italiener schreiben, ich mag den Roman von Salvatore Basile!! Und ich mag Michele und Elena, ganz begeistert habe ich die letzten Zeilen gelesen...

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