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Rezensionen zu
Mein Körper, mein Trauma, mein Ich

Franz Ruppert, Harald Banzhaf

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€ 30,00 [D] inkl. MwSt. | € 30,90 [A] | CHF 40,90* (* empf. VK-Preis)

“Mein Körper, mein Trauma, mein Ich” von Franz Ruppert und Harald Banzhaf ist ein Fachbuch. Ich empfehle es Therapeuten, Psychologen, Psychiatern, Psychotherapeuten und interessierte Laien. Für Fachpersonal müsste es eigentlich eine Pflichtlektüre sein – aus zwei Gründen: Erstens um ein Bewusstsein für kindliche Traumatisierungen und deren Folgen zu entwickeln. Zweitens um die Zusammenhänge zwischen Körper und Psyche zu verstehen und eine ganzheitliche Medizin entwickeln zu können. Während der Lektüre sind mir meine eigenen Traumatisierungen (wieder) bewusst geworden. Gleichzeitig habe ich neue Aspekte erkannt. Deshalb ist es kein “einfaches Buch”, auch wenn es verständlich und spannend geschrieben ist. Auf den ersten hundert Seiten erklären Franz Ruppert und Harald Banzhaf die biologischen und neurobiologischen Hintergründe von Kindheitstraumata und emotionalen Traumatisierungen. Auf weiteren zweihundert Seiten schildern verschiedene Autoren Systemische Aufstellungen nach der Anliegenmethode von sich selbst oder von Klienten. Es werden viele verschiedene Krankheiten aufgestellt und die Zusammenhänge zwischen körperlichen Symptomen und emotionalen Traumatisierungen werden verständlich erklärt. Außerdem lernen die Leser das Prinzip von Systemischen Aufstellungen mit der Anliegenmethode (die Franz Ruppert entwickelt hat) in Grundzügen kennen.

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Ich besuchte mehrmals Familienaufstellungen bei Franz Ruppert und war überwältigt von dem enormen Zulauf den er hatte. Er bot seine Aufstellungsabende kostenlos an und irgendwann musste er Online-Anmeldungen und Wartelisten einführen, da um die 100 Menschen an einem solchen Abend kamen. Seine selbst entwickelte Aufstellungsmethode war so ganz anders als die anderen Familienaufstellungen, die ich bis dahin miterlebt hatte. Ich verstand sie damals nicht wirklich, muss ich zugeben. Inzwischen habe ich mich viel mit Aufstellungen und Psychologie allgemein beschäftigt und auch einige Interviews von Franz Ruppert gelesen, sodass ich heute sagen kann, die Methode von Franz Ruppert verinnerlicht zu haben. In seinem Buch "Mein Körper, mein Trauma, mein Ich" geht er auch auf das Prinzip seiner Aufstellungsmethode ein, die er identitätsorientierte Psychotraumatherapie auf der Basis der Anliegenmethode nennt. Er beschreibt, wie durch die jahrzehntelange Arbeit mit Menschen diese Methode entstand, die überaus wirkungsvoll ist und gleichzeitig eine Retraumatisierung ausschließt. Vor allem erklärt er wie die Psyche auf den Körper wirkt und wie das physisch zu erklären ist. In keinem anderen Buch habe ich bisher eine anschaulichere Darstellung von Psychosomatik und auch Epigenetik gefunden als in den Ausführungen von Franz Ruppert in diesem Buch. Er geht auf die Polyvagaltheorie ein, die ich selbst erst seit wenigen Monaten kenne, die allerdings für jegliche therapeutische Arbeit Grundvoraussetzung ist. Folglich wundert es nicht, dass auch die Arbeit von Franz Ruppert auf der Polyvagaltheorie basiert, denn sie liefert die Erklärung für die Entstehung von Traumata und dementsprechend auch die Lösung. Dabei nimmt der Text von Franz Ruppert nur 80 von den über 300 Seiten des Buches ein. Im überwiegenden Teil des Buches schildern mehr als 20 Kollegen, die bei Ruppert gelernt haben, anhand von Praxisbeispielen die Auswirkungen von Traumata auf verschiedene Bereiche des Körpers und wie diese mithilfe der Anliegenmethode beeinflusst und auch beseitigt werden konnten. Ruppert hat sich wie kaum ein anderer in Deutschland mit dem Thema Trauma auseinandergesetzt. Ich habe noch nie einen Menschen erlebt, bei dem das Ego so in den Hintergrund getreten ist und dem es spürbar darum geht, Menschen mit seinem Wissen und seinen Methoden zu dienen.

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Was nehmen wir uns, zu sehr zu Herzen, was geht uns an die Nieren, lässt uns aus der Haut fahren? Wieso fühlen wir so wenig auf den Zahn statt ihn abzutöten und Kronen darauf zu setzten? Wann fangen wir an, integral zu betrachten, statt nur schulmedizinisch? Leider oft erst dann, wenn die Schulmedizin versagt und uns das Schulterzucken der Fachleute, den Funken Willenskraft schenkt, den es braucht, sich auf die feinstoffliche Ebene einzulassen. Die Bereitschaft sein Körper verstehen zu wollen, sowie das eigene Anliegen aufzustellen, ist keine Wunderheilungerwartung – es ist theoretisch sehr altes wirksames Wissen um neurologische Zusammenhänge. Der erste Teil des Buches enthält eine sachliche Einleitung zur Psyche und Verarbeitung in Zusammenwirkung des Körpers und warum eine identitätsorientierte Psychotraumatherapie Sinn ergibt. Während Ruppert und Banzhaf das theoretische Hintergrundwissen beisteuern, beschäftigt sich der Großteil des Buches mit praktischen Beispielen der Anliegen hinter verschiedenen Erkrankungen, in Form von 23 Gastautorenbeiträgen aus dem Praxisalltag. Lungen-, Kreuz- und Augenleiden werden beschrieben, als Traumafolge und mit dem Bewusstsein darüber kann sich viel bewegen.

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