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Rezensionen zu
Konklave

Robert Harris

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Das Buch hat mich am Anfang noch etwas zweifelnd stehen gelassen, weil es mich nicht wirklich mitgerissen hat. Doch dann hat es mich gepackt und nicht mehr losgelassen! Dieses Gefühl, einfach durch die Seiten zu fliegen und das Buch unbedingt in einer Nacht zu verschlingen, hat mich schon so lange nicht mehr gepackt wie bei diesem Buch.
 Die Story hat mir wahnsinnig gut gefallen. Robert Harris schafft es ein Stück Geschichte lebendig und gleichzeitig authentisch rüber zu bringen. Im Großen und Ganzen geht es um das Konklave und die dahinter steckenden Wahlkämpfe und Intrigen der Kardinäle. Man erhascht in dem Buch einfach einen fiktiven Blick hinter die Kulissen. Natürlich ist es kein echter Bericht, denn niemand weiß wirklich was während der Konklave in der Sixtinischen Kapelle vorgeht. 
Ich liebe ja Geschichte im Allgemeinen und gerade deswegen hat mich dieses Buch so begeistert. Robert Harris bringt dem Leser die Traditionen des Vatikans während des Konklaves näher und auch wie z. B. die Kardinäle ihr Amt erhalten.
 Mein Fazit:
 Das Buch hat mir wahnsinnig gut gefallen und zählt definitiv zu meinen Jahreshighlights! Deswegen bekommt das Buch von mir volle 5 Sterne. 🌟🌟🌟🌟🌟

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Immer wieder bin ich auf der Suche nach spannenden Hörbüchern, die etwas Besonderes zu bieten haben. In diesem Zusammenhang stieß ich auf „Konklave“ von Robert Harris. Es ist einige Jahre her, dass ich ein Buch von Harris las, doch damals wurde es prompt zu meinem Lieblingsbuch. Und weil ich nur gute Erinnerungen an die Geschichten von Robert Harris hatte, griff ich zum Hörbuch „Konklave“. Der Klappentext sagte nicht allzu viel aus und dennoch ist das Thema der Papstwahl von Anfang an unglaublich faszinierend. Waren die ersten Minuten noch etwas langatmig, geriet ich mit der Zeit immer tiefer in den Sog der Geschichte und versank in ihr. „Konklave“ ist ein unglaublich gutes, spannendes und intelligentes Buch und sein Sprecher ist einfach ideal für diese Geschichte! Meine absolute Empfehlung! Klappentext Der Papst ist tot. Die um den Heiligen Stuhl buhlenden Gegner formieren sich: Traditionalisten, Modernisten, Schwarzafrikaner, Südamerikaner ... Kardinal Lomeli, den eine Glaubenskrise plagt, leitet das schwierige Konklave. Als sich die Pforten hinter den 117 Kardinälen schließen, trifft ein allen unbekannter Nachzügler ein. Der verstorbene Papst hatte den Bischof von Bagdad im Geheimen zum Kardinal ernannt. Ist der aufrechte Kirchenmann der neue Hoffnungsträger in Zeiten von Krieg und Terror oder ein unerbittlicher Rivale mit ganz eigenen Plänen? Die Welt wartet, dass weißer Rauch aufsteigt ... Meinung Zu Beginn hatte ich so meine Probleme mit dem Hörbuch und das hatte verschiedene Gründe. Ich fand den Sprecher ein bisschen langweilig, obwohl er sehr gut artikuliert liest und die richtigen Passagen zu betonen weiß. Die Stimme von Frank Arnold klingt relativ alt, dadurch aber weise. Das empfand ich anfangs als langweilig. Mit der Zeit aber fand ich seine Stimme immer angenehmer, denn eigentlich passt sie wie die Faust aufs Auge zur Geschichte. Durch Arnold bekommen die Kardinäle eine besondere Note und seine Stimme passt einfach gut zu den Rollen! Außerdem ist seine Tonlage und sein Tempo sehr angenehm. Und obwohl ich Frank Arnold anfangs mit Skepsis betrachtete, war ich am Ende des Hörbuchs einfach nur beeindruckt. Ich hatte aber nicht nur wegen des Sprechers Einstiegsprobleme. Nein, vielmehr lag das an den verschiedenen internationalen Namen der 117 Kardinäle. Mich verwirrte lange die Kombination von Lomeli und O’malley, oder auch Bellini. Hinzu kamen die ganzen afrikanischen oder asiatischen Namen – es war die absolute Verwirrung. Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um die verschiedenen Personen auseinander zu halten, denn Robert Harris wählt anfangs keinen klaren Protagonisten. Erst nach einiger Zeit kristallisiert sich eben Lomeli, der Vorsitzende der Papstwahl, als eine Art Protagonist heraus. Neben ihm spielen aber unglaublich viele Personen eine Rolle und da es sich zumeist nur um Männer in der gleichen Position handelt, ist es nicht ganz leicht, den Überblick zu behalten. Aber auch das Problem konnte beseitigt werden, denn nach einiger Hörzeit ist man einfach in der Geschichte gefangen. Und obwohl „Konklave“ kein typischer Thriller ist und kein Mord geschieht, ist das Buch unglaublich spannend und mit vielen Intrigen und Verschwörungen gespickt. Die Spannung liegt hier in kleineren Dingen, aber genau das macht das Buch so besonders. Jedes Mal, wenn das Konklave zur Wahl schreitet, ist man unglaublich gespannt, wer denn nun Papst werden könnte. Ich fand die Situationen und Intrigen logisch und möglich. Natürlich ist es ein wenig weit hergeholt, dass so viel auf einmal geschieht. Aber woher soll die Außenwelt wissen, was sich bei den verschiedenen Konklaves in dieser Welt schon zugetragen hat? Die gesamte Entwicklung ist unglaublich spannend und die Thematik sehr, sehr interessant! Ich bin nicht katholisch und kenne mich deswegen nicht gut mit der Papstwahl und den Traditionen aus. Das Buch regte mich allerdings zum Googeln an und soweit ich es beurteilen kann, ist der Vorgang sehr realistisch dargestellt. Auch für den Laien wird das Konklave durch dieses Hörbuch zu einer unglaublich interessanten und faszinierenden Angelegenheit! Sehr interessant fand ich auch die Figurenzeichnungen. Die meisten Charaktere sind Kirchenmänner und dementsprechend spielt der Glaube an Gott eine große Rolle. Ich fand es unglaublich authentisch, wie Harris die Gedanken der Kardinäle beschreibt, die Bedeutung von Gott für ihr Leben und den Lauf der Zeit. Man wird wirklich in eine kleine Nischenwelt hereinkatapultiert, von der man vielleicht zuvor noch nie etwas ahnte – und genau das machte das Buch für mich so grandios! Ich hatte das Gefühl, dass ich viel gelernt habe und nebenbei ein sehr spannendes Hörbuch anhörte. Der Stil von Harris ist toll und auch dank diesem findet man sich eben irgendwann in dem Chaos der Kardinäle zurecht. Ich glaube, dass das Lesen leichter sein kann, als das Hören, denn so kann man über die Namen den besseren Überblick behalten. Aber dann hat man eben nicht die tolle Interpretation von Frank Arnold. Noch ein paar Worte zum Ende: Ich hatte mit dem Ausgang der Papstwahl nicht sofort gerechnet. Dass die Kardinäle am Ende zu einem Ergebnis kommen, war abzusehen. Auf wen letztendlich die Wahl trifft, war nicht unbedingt zu erwarten und dennoch war es eine interessante und gute Wahl. Der Leser kann die ganze Zeit mitraten und wird am Ende ja doch überrascht. Der neue Papst hat allerdings auch ein Geheimnis, das in der katholischen Kirche mehr als umstritten sein muss. Ich finde, dass Harris sich damit einen kleinen Spaß erlaubt hat und auch, dass man das Ende nicht mögen muss. Andererseits: Wer weiß, ob es so etwas nicht schon gab oder noch geben wird? Die Päpstin ist ja auch ein bekannter Mythos… Ich will nun aber nicht zu viel verraten. Über das Ende lässt sich auf jeden Fall streiten und ich muss sagen, dass ich lieber wen anders mit den Schlüsseln des Petrus betraut hätte, hätte ich die Wahl gehabt. Aber das sei nur nebenbei erwähnt. Fazit Robert Harris hat mit „Konklave“ ein unglaublich spannendes, interessantes und faszinierendes Buch geschrieben, das sich wunderbar als Hörbuch eignet. Frank Arnold liest überzeugend, angenehm und passend und verleiht der Geschichte so seine eigene Note. Das Buch hat seine ganz eigene Spannung, die durch Intrigen und Verstrickungen zum Vorschein kommt. Außerdem sind viele Figuren sehr sympathisch oder vielschichtig. Alles in allem ist dieses Hörbuch das reinste Erlebnis und ich vergebe deswegen volle fünf Spitzenschuhe.

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Ich hege seit jeher eine gewisse Faszination für den Vatikan und die Art und Weise wie dieser funktioniert und lebt. Als ich das Hörbuch bei Random House entdeckt habe, wollte ich es unbedingt haben. Mein erstes, großes Lob geht an Frank Arnold, der einen als Kardinal Lomeli so mitreißend in die Welt des Vatikans entführt, dass ich mehr als nur einmal das Gefühl hatte, daneben zu stehen, wenn sich die Kardinäle zum nächsten Wahlgang in die sixtinische Kapelle aufmachen, oder Lomeli ein vertrautes Gespräch mit einem anderen Kardinal führt. Das Buch ist unglaublich unaufgeregt, was mir sehr gefällt. Man lernt die unterschiedlichsten Menschen kennen, die dem Konklave beiwohnen, oder anderweitig im Umfeld der Wahl eine Rolle spielen. Ich habe meine Sympathien und Antipathien schnell verteilt gehabt und am Ende hatte ich auch mit meiner Vermutung recht, wer die „Guten“ und wer die „Bösen sind“ aber Harris schafft es, die Geschichte auf so subtile Weise zu erzählen und aufzubauen, dass ich nie das Gefühl hatte, ja sowieso schon zu wissen, wie es ausgeht. Das Wichtigste und für mich das, was mich an diesem Buch am Meisten fasziniert hat, ist, dass Robert Harris es geschafft hat, den Vatikan, der nach wie vor eine Art Mysterium in unserer Welt ist, für mich als Leserin menschlich zu machen. Die Kardinäle und auch der Papst, egal ob der verstorbene oder der, er am Ende das Konklave als Sieger verlässt, sind menschlich, sie begehen Fehler, oft so schwere, dass man nicht nur außerhalb der Mauern einer „heiligen Stadt“ Schwierigkeiten hätte, sie einem zu verzeihen. Ich war unglaublich fasziniert von dieser Art und Weise, wie Harris es geschafft hat, diesen Zwiespalt darzustellen, zwischen der Liebe zu Gott, die sie irgendwie alle in sich tragen und dem Ehrgeiz und dem Stolz, der sie zu ihren Handlungen antreibt. Ich war mir von Beginn an recht sicher, wer am Ende als neuer Papst hervorgehen würde und ich hatte recht. Allerdings hat mich das keineswegs enttäuscht, sondern gefreut, denn der Weg war authentisch und ehrlich. Mit zwei Ereignissen in diesem Buch habe ich nicht gerechnet, beide haben mich zum Nachdenken gebracht, beide haben mich absolut kalt erwischt, weil ich sie nicht im Ansatz vorausahnen konnte, weil sie mich erschreckt haben und mich auch mit den betreffenden Personen haben mitleiden lassen. Ich habe mich beim Hören so gefühlt, als würden sie wirklich geschehen und wen ein Autor und ein Sprecher das schaffen, dann ist das Buch ein außergewöhnliches Werk, das von mir darum auch 5 von 5 Sternen bekommt.

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Wie ein Krimi

Von: wal.li

02.10.2017

Der Papst ist tot. Er erlag einem Herzinfarkt, sehr plötzlich kam es. Der Dekan ist entsetzt und betrübt. Einige Wochen vergehen, die Bestattung, die Zeit der Anreise der Kardinäle. Es naht das Konklave, ein neuer Papst muss gewählt werden. Wird es eine schnelle Abstimmung sein? Oder wird sich die Entscheidung hinziehen. Nach dem ersten Wahlgang gibt es noch keinen Favoriten, doch bald zeichnet sich ab, wer gute Chancen hat, zum Kirchenoberhaupt gewählt zu werden. Doch der Dekan findet heraus, dass der sich abzeichnende Kandidat nicht immer so kirchentreu war wie es sich geziemt. Liest man den Klappentext dieses Buches, kann man sich nicht vorstellen, wie aus dieser Thematik ein Thriller entstehen soll. Die Kirchenmänner sollen doch allem Weltlichen entrückt sein und sich an die zehn Gebote halten. Wahrscheinlich tun sie das auch, grundsätzlich jedenfalls. Zumindest aber ist man zuversichtlich, dass Robert Harris einen guten Roman abliefern wird, schließlich ist er als Schreiber intelligenter und spannender Bücher bekannt. Und tatsächlich schafft es Robert Harris aus einer Papstwahl ein packendes Intrigenspiel mit ungewissem Ausgang zu machen. Je weiter man liest, desto mehr Untiefen tun sich zwischen den Akteuren auf. Wer kann wem trauen und wem gegenüber sollte man besser misstrauisch sein? Die 118 Teilnehmer des Konklave, alle Kardinäle unter achtzig, versuchen aus ihrer Mitte, den Besten heraus zu picken. Dabei werden zunächst ein paar Nieten gezogen, denen man allerdings in keiner Weise zugetraut hätte, dass sie überhaupt ein Wässerchen trüben könnten. Die Teilnehmer werden immer unsicherer, wer die Aufgabe überhaupt erfüllen könnte. Wer kann die Last, die Bürde des Amtes tragen? Welche Ränke sich entspinnen ist schon genial. Gefesselt klebt man an den Seiten. Mit Erstaunen liest man von den unbekannten Abläufen und dankt dem Autor für seine akribische Recherche, die einen ungeahnten Einblick in die Vorgänge hinter verschlossenen Türen zulässt. Ein interessantes Thema, von dem man nie angenommen hätte, das es sich zu einem so packenden Thriller verarbeiten lässt.

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Das Konklave ist eine der geheimsten Wahlen auf der Welt, aber gleichzeitig eine der faszinierendsten. In der Öffentlichkeit bekommt man nichts vom Wahlkampf der Wahlberechtigten mit, weil diese von eben jener Öffentlichkeit abgeschottet werden. So sehr, dass sogar die Fenster ihrer Zimmer vernagelt werden. Man fragt sich immer, was in der Sixtinischen Kapelle während der Wahl vor sich geht, ob Diskussionen, Streitereien, Intrigen stattfinden oder auch komplett andere Dinge – Robert Harris gibt uns mit »Konklave« einen wunderbaren Einblick in die Kirchenwelt. Seit ich »Illuminati« von Dan Brown gelesen habe, fasziniert mich das Konklave zutiefst Diese geheimnisvolle, ja fast schaurige Zeremonie, von der man als Außenstehender nichts mitbekommt, außer den Rauch, der nach einem Wahlgang aufsteigt. Aber wie genau diese Wahl abläuft, hat uns Brown damals nicht erklärt. Harris tut dies in all ihren Einzelheiten. Wir begleiten Jacopo Lomeli, der unser Hauptcharakter ist. Er ist nicht nur Kardinalbischof und damit selbst wahlberechtigter Kandidat für den Heiligen Stuhl, sondern auch noch Dekan des Kardinalskollegiums, und als dieser der Hauptorganisator des Konklave. Das ist besonders geschickt von Harris, denn so bekommt der Leser wirklich alles von der Wahl mit und die Geschichte bekommt außer dem dramaturgischen Aspekt auch noch einen dokumentarischen – einen klassischen Krimi oder Thriller darf man jedoch nicht erwarten. Besonders zu Beginn ist das leider auch zu Lasten der Geschichte, die dadurch relativ zäh wird, erst nach etwa 50 Seiten nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Gleich zu Beginn taucht man in eine ganz spezielle Atmosphäre ein, die etwas Erhabenes hat, aber gleichzeitig etwas völlig Banales, bei dem man merkt, dass Kirchenleute nicht anders sind als Leute, die nichts mit der Kirche am Hut haben Das zieht sich danach durch die ganze Geschichte. Über Lomeli, wie geschrieben unser Hauptcharakter, erfährt man nicht atemberaubend viel, außer, dass er gerne Krimis liest und dies als Laster bezeichnet und ein paar weitere Dinge. Er macht beim Leser einen nicht allzu glücklichen Eindruck. Von allen anderen Charakteren erfährt man höchstens Alter, Herkunft und ihre Auslegung des Amtes (traditionalistisch, liberal, oder irgendwas dazwischen). Vor allem bei Lomeli hätte Harris ein bisschen ausschweifen können und uns nicht nur mit ein paar Fetzen abspeisen brauchen. Die Personalie Benítez, jener Kardinal, den niemand kennt, ist ein geschickt gewählter Charakter. Er ist nämlich Philippiner, der in Bagdad arbeitet; geschickt heißt in diesem Kontext allerdings nicht unbedingt gut, denn Harris nutzt seine Herkunft, um der Geschichte einen besonderen Twist zu verpassen – ein Twist, den man zwar erwarten kann, aber im Kontext ziemlich deplatziert ist. Man merkt, dass Harris irgendetwas benötigt hat, um die Geschichte in eine bestimmte Richtung zu lenken. Der Plot ist sehr fokussiert erzählt, man bekommt fast nur das serviert, was der Titel verspricht – nämlich das Konklave. Vorgeschichte gibt es nur eine kurze, Nachgeschichte fast keine. Einen Showdown in dem Sinne, wie wir es bei konventionellen Krimis und Thriller gewohnt sind, gibt es nicht. Viel eher gibt es mehrere kleine, nämlich immer dann, wenn ein Wahlergebnis feststeht und dieses manifestiert wird. Vor fast jedem Wahlgang gibt es einen Paukenschlag, der das Ergebnis beeinflusst; ab einem gewissen Zeitpunkt ist allerdings absehbar, wer die Wahl gewinnt, da hätte Harris für mein Dafürhalten kreativer und weniger durchschaubar sein können. Den größten Paukenschlag behält sich Harris aber für den Schluss vor und setzt damit letztendlich auch sein eigenes Statement. Fazit: „Konklave“ ist ein akurat recherchierter Roman, der eigentlich weder als klassischer Krimi, noch als Thriller durchgeht, aber doch einiges an Spannung aufweisen kann, wenngleich der Einstieg nicht der leichteste ist. Mehr Rezensionen gibt's auf Krimisofa.com

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Ich liebe Hörbücher fast jeglichen Genres 😉 Aber dieses hier hat mich im ersten Moment besonders angesprochen. Selber bin ich evangelisch getauft, habe aber in eine katholische Familie eingeheiratet und dadurch auch das eine oder andere über den Vatikan mitbekommen. Durchaus ein interessantes Thema für einen Roman. Thomas Harris ist mir kein unbekannter, ich habe mich bereits von dem einen oder anderen Titel aus seiner Feder unterhalten lassen. Hier kommt dann Frank Arnold als Sprecher noch obendrauf. Ich mag die ruhige und angenehme Stimme. Das Cover ist schlicht und eindeutig. Und nun zu meinem Eindruck. So richtig begeistert hat mich das Hörbuch nun leider nicht. Grundsätzlich hätte ich mir dann doch noch ein wenig mehr Informationen zum Konklave an sich gewünscht. Auch empfand ich die Geschichte an sich sehr gezogen. Klar in so einem Konklave passiert halt eigentlich nicht wirklich viel aufregendes, Alle versuchen sich eben auf einen neuen Papst zu einigen. Klar das dies mit unter Tage dauert. Aber irgendwie hatte ich mir doch ein wenig mehr ? erhofft. Ja was mehr? Spannung oder vielleicht einfach mal das eine oder andere Detail aus Gesprächen der Kardinäle. Mir ist bewusst das das Konklave der Geheimhaltung unterliegt, aber wenn man einen Roman darum bastelt, erwarte ich eben auch ein wenig Informationen. So im mittleren Teil habe ich für mich gemerkt, das meine Aufmerksamkeit leider ein wenig abflachte, ich spürte wie meine Gedanken trotz der schönen Stimme immer wieder auf Abwege gingen. Schade. Der Schluss soll dann wohl noch etwas herauskitzeln…aber da war bei mir die Große Lust leider schon verrauscht. Grundsätzlich ist es bestimmt nicht das schlechteste Hörbuch, aber mehrmaliges Hören? Nö, ich glaube damit wird es dann auch nicht besser. In meinen Augen hätte das Thema einiges an Potential geboten, was leider nicht eingebaut wurde.

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Gut, aber...

Von: Christian aus Moers

15.02.2017

Das Buch ist gut zu lesen und die Charaktere sind gut gewählt. Die Geschichte könnte so ähnlich wirklich stattfinden. Leider kommt zum Ende (ACHTUNG: kl. Spoiler) neben der "überraschenden" Wendung noch on top ein überflüssiges Drama um den neuen Papst. Sehr unnötig, und da es kurz vor Ende des Buches geschieht, bleibt ein fader Beigeschmack. Dennoch ist es spannend, im Konklave Mal Mäuschen zu spielen!

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Das Konklave endet, wenn sich die wahlberechtigten Kardinäle mit einer Zweidrittelmehrheit für einen Kandidaten entschieden haben. Dann steigt weißer Rauch auf und vom Balkon des Petersdoms tönt der Ruf: Habemus Papam. Was genau bei der Papstwahl hinter den Kulissen vorgefallen ist und wer die Kontrahenten des neuen Papstes waren, das ist Geheimsache. Wenn etwas davon an die Öffentlichkeit dringt, dann meist nur auf zweifelhaftem Wege. Der britische Thriller-Autor Robert Harris knöpft sich nun dieses Geheimnis der katholischen Kirche vor. In „Konklave“ erzählt er einen Kirchenthriller par excellence. Eine Hollywood-Dramatik mit Geheimbünden à la „Illuminati“ von Dan Brown hat Harris, der auch schon mit „Pompeji“ zu überzeugen wusste, nicht nötig. Der Vorgang der Papstwahl allein gibt bereits genug Stoff für einen Thriller her. Dabei ist der Roman nicht nur etwas für eingefleischte Katholiken. Wenn ein mächtiges Oberhaupt stirbt, beginnt unweigerlich der Kampf um die Macht. Beim Amt des Papstes geht es schließlich um nichts weiter als die Vertretung des Herren auf Erden. Der Vatikan versteht sich nicht umsonst als Gemeinschaft der Diener Gottes. Doch auch dort geht es um handfeste Politik. Traditionalisten kämpfen gegen Modernisten. Außerdem ist da noch die Dominanz der Europäer im Konklave – und die Frage, wann es den ersten Papst aus Afrika geben wird. Harris inszeniert seine Geschichte über weite Strecken gezielt als klassische antike Heldenerzählung. Nur sollten sich die Leser nicht zu sicher sein, wer dieser Held wirklich ist. Die katholische Kirche ist zu Beginn des Romans gespalten. Je mehr die Gläubigen der Welt den amtierenden Papst lieben, desto größer wurde der Widerstand und auch der Hass auf den Papst in der Kurie. Harris betont zwar in seiner Vorbemerkung: „Trotz gewisser vordergründiger Übereinstimmungen soll der verstorbene Heilige Vater in Konklave kein Porträt des gegenwärtigen Papstes sein.“ Doch die Werte seines fiktiven Papstes liegen sehr nahe bei denen von Papst Franziskus: Armut und Demut – und der Verzicht auf Prunk. Mit diesen Werten ist der fiktive Papst in Harris Thriller vielen Mitgliedern der Kurie auf die Füße getreten. Sie alle sind heilige Männer, doch wenn sie im Roman im Jahr 2018 zum Konklave zusammenkommen, ist jeder von ihnen von irdischem Ehrgeiz angetrieben. Da ist Kardinal Lomeli, der als Leiter des Konklaves nur ein Ziel hat: Alles richtig und nach Recht und Gesetz mit der gebotenen Neutralität über die Bühne zu bringen. Da ist der Bischof von Bagdad, vom verstorbenen Papst im Geheimen zum Kardinal ernannt. Keiner kennt ihn. Keiner kennt seine Pläne. Da ist aber auch der Kardinal von Venedig, der als Traditionalist auf die alten Werte – inklusive der Messen in Latein – pocht. Und auch ein Kardinal aus Afrika mit vielen Unterstützern. Gekonnt verwebt Robert Harris im Laufe des Romans„Konklave“ die Geschichten, Motivationen und Laster dieser Männer zu einer packenden und informativen Geschichte. Ganz ohne Mord, Gift oder Action entsteht bei der Lektüre des Romans eine Neugierde, die den Leser vorwärts treibt. Zu keiner Zeit kommt dabei der fade Beigeschmack eines Hollywood-Thrillers auf. Harris weiß, wie er die Plattitüden der Traumfabrik vermeidet. Am Ende ist es bei Harris der Mensch, der im Konklave die wichtigste Rolle spielt.

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