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Rezensionen zu
Die Weiße Rose

Miriam Gebhardt

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Für mich war dieses Buch ein sehr beeindruckendes Werk. Es war kein trockenes Sachbuch, in dem einfache Tatsachen beschrieben wurden, sondern ein sehr emotionales Werk über das Schicksal von 6 Menschen. Gebhardt schreibt das Werk unter der Frage, wie „normale“ Menschen zu Widerstandskämpfern gegen ein Regime werden, dem sie doch aussichtslos unterlegen sind. Für mich war es unglaublich spannend in die Lebenswelt dieser sechs noch so jungen Menschen einzutauchen. Nicht nur Hans und Sophie, über die ich ohnehin schon viel wusste, sondern auch die 4 anderen Gründungsmitglieder der Weißen Rose werden beleuchtet und man bekommt ein unglaublich detailliertes und menschliches Bild dieser Personen, die man sonst nur aus sachlichen Dokus und dem Geschichtsunterricht kennt. Mitgenommen haben mich vor allem die anderen beiden Teile. In der Auseinandersetzung erlebt man die Geschichte der Gruppe, ihre Entstehung und ihr Wachsen und auch ihre Kämpfe gegen das Regime. Man taucht ein in diese Welt, in der sich Hans, Sophie und die anderen bewegt haben, immer im Bewusstsein, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sie überleben werden, sehr gering ist. Der dritte Teil beginnt nach der Verhaftung und Ermordung von Hans und Sophie, also nach dem 18.2.1943. Dieser Teil war für mich besonders berührend. Gebhardt hat zusammengetragen was nach der Verhaftung geschehen ist. Die letzten Worte der Ermordeten zu denen neben Hans und Sophie noch viel mehr Mitglieder zählen, aber auch die Berichte derjenigen, die überlebt haben, die ihre Freunde verloren haben waren sehr emotional und treffend. Das Besondere an diesem Werk ist aber, dass nicht nur Opfer, sondern auch die Täter zu Wort kommen. Man liest nicht nur von denen, die gelitten haben, sondern auch von denen, die getan haben und am Ende konnte ich kaum sagen, wessen Schmerz eigentlich größer ist. Die Weiße Rose ist ein sehr berührendes Buch, das für mich unglaublich wichtig ist, weil es ein Stück Geschichte erzählt, die nicht vergessen werden sollte. 5 von 5 Sterne dafür.

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Bereits am Ende des Vorwortes weiß man als Leser, dass man es hier nicht mit einem alt bekannten Sachbuch zum Thema Widerstand im Nationalsozialismus am Beispiel der Gruppe Weiße Rose zu tun hat. Vielmehr schafft es Miriam Gebhardt bereits nach nur wenigen Seiten das Interesse für einen neuen Blickwinkel auf die Forschung zu wecken- und das alles, indem sie eine für mich ganz neue Forschungsfrage in den Raum stellt: Was macht gerade diese Gruppe an jungen Menschen zu Widerstandskämpfern. Was unterscheidet sie von anderen? Wo liegen ihre Ressourcen? „Wie tickt jemand, der sein junges, bequemes Leben aufgibt, um gegen das Unrecht zu kämpfen?“ (S.16) Eine weitere Besonderheit des Buches ist, dass das Hauptaugenmerk nicht wie in vielen Veröffentlichungen bisher auf den Scholl Geschwistern liegt, sondern auf allen 6 Haupt- Mitgliedern der Widerstandsgruppe. Das Buch ist in drei Abschnitten unterteilt. Im Ersten – Wachstum – wird detailliert das Leben von Hans und Sophie Scholl, Christoph Probst, Willi Graf, Alexander Schmorell und Kurt Huber beleuchtet. Sehr gründlich wird hier ein Bild von den verschiedenen Schicksalen gezeichnet, in welches Elternhaus wurden die sechs geboren, was waren ihre Schwierigkeiten und ihre Stärken, mit welchen Schicksalsschlägen hatten sie zu kämpfen? Und vor allem- wie erlebten sie den Aufstieg des Nationalsozialismus, welche Rolle spielten sie im System und wie haben sie dieses wahrgenommen. Im zweiten Teil des Buches, Auseinandersetzung, wird auf die Entwicklung der Widerstandsgruppe Bezug genommen, wie ist diese gewachsen, wer hatte welche Aufgaben und was war der Inhalt der berühmten Flugblätter. Münden wird dieser Abschnitt in der Beschreibung der Geschehnisse des 18 Februar 1943, rund um die Verhaftung der Scholl Geschwister. Im dritten Abschnitt, Bewährung, dann die schmerzhafte Auseinandersetzung mit den Verhören und der Ermordung der Widerstandskämpfer der Weißen Rose durch das Deutsche Reich. Und auch hier bekommt man ein gutes Bild der Geschehnisse, Miriam Gebhardt zitiert die letzten Worte der Widerstandskämpfer, lässt Überlebende und Täter zu Wort kommen und den Schmerz der Angehörigen Teil der Geschichte werden. Zusammenfassen kann ich also die Stärken des vorliegenden Sachbuches folgendermaßen: Die Autorin zeigt hier die Gründe für die bisherige Darstellung der Weißen Rose auf, wer dafür verantwortlich ist und entmythologisiert sie diese. Das alles jedoch, ohne den Teilnehmern der Gruppe etwas abzusprechen, nein, vielmehr macht sie diese menschlicher, angreifbarer, fehlbarer und vielleicht gerade deshalb auch zu stärkeren Vorbildern als bis jetzt. Denn wenn dieses Sachbuch eines zeigt, dann wohl das es immer Menschen braucht, die in einem abscheulichen System aus den Reihen treten und zeigen das die Menschlichkeit nicht komplett abhandengekommen ist.

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Das Werk „Die Weiße Rose“, erzählt in einem neuen Blickwinkel, die Geschichte der gleichnamigen Widerstandsgruppe und ihrer sechs Hauptfiguren, die sich mit Flugblattaktionen gegen das NS-Regime stellten. In ihrem Buch wirft die Autorin die Frage auf, wie aus ganz normalen Deutschen, widerstandskämpfer wurden. Das Buch ist in drei große Teile gegliedert. Im ersten Teil, wird auf das Leben der sechs Hauptakteure, Sophie Scholl, Hans Scholl, Christoph Probst, Willi Graf, Alexander Schmorell und Kurt Huber und ihr Leben als Kinder und Jugendliche, eingegangen. Sei es ihre familiäre Situation, der Glaube, oder dergleichen. Keiner der Hauptakteure, zeigt große Gemeinsamkeiten auf. Wobei auch einige der Mitglieder zuvor selbst positiv der Idee des Nationalsozialismus gegenüberstanden. Im zweiten Teil, wird dann sehr detailreich auf die Pläne, die Entwicklung und die Aktionen selbst eingegangen. Im dritten und letzten Teil des Werkes, wird dann auf die Verfolgungen, den Verhören, den Prozessen und den Hinrichtingen eingegangen. Dieses schafft die Autorin so detailliert zu beschreiben, das man sich doch ein wenig in die schreckliche Situation der Mitglieder und deren Angehörigen, einfühlen kann. Natürlich erfährt man über das gesamte Buch hinweg, viele Details über die Zeit des Nationalsozialismus. Wie die Kinder indoktrinierten wurden zum „Wohle“ für die Gemeinschaft, Feinde des Regimes verfolgt, diskriminiert und zum Schluss ermordet wurden, uvm. Im Epilog werden dann noch die eher nicht so bekannten Mitglieder der Weißen Rose aufgezählt. Auch versucht die Autorin, den bis heute so endlos großen Mythos um die Weiße Rose, zu lüften und aber auch, auf alle Mitglieder einzugehen und nicht wie anderen Schriften, nur auf die Geschwister Scholl. Zusammengefasst: Ein sehr interessantes Buch und empfehlenswertes, wo hervorgeht, dass es in einem System wo die Unmenschlichkeit und Ungerechtigkeit herrscht, es Menschen geben muss, die sich dagegenstellen.

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Die Weiße Rose ist ein Begriff, der aus der deutschen Geschichte nicht mehr wegzudenken ist. Der Mythos dieser Widerstandsgruppe, die mit Flugblättern das Grauen der nationalsozialistischen Herrschaft aufzudecken versuchte, und gleichzeitig andere zum Mitmachen animieren wollten, ist enorm. Zentral dabei die Geschwister Scholl und vor allem Sophie Scholl. Straße, Schulen, Denkmäler wurden benannt. Erst kürzlich hat der Film über die letzten Tage von Sophie Scholl diesen Mythos weiter befeuert. Dabei war die Weiße Rose weit mehr. Miriam Gebhard setzt früh an. Sie versucht die unterschiedlichen Theorien zum Grund für den Widerstand aufzuarbeiten. Dabei trifft sie auf ganz unterschiedliche Gründe bei den einzelnen Mitgliedern. So unterschiedlich sind die Vorgeschichten der Münchener Widerstandsgruppe, so vielseitig die Hintergründe. So zeigt das Buch, dass ein gemeinsamer Grund ebenso unglaubwürdig ist, wie ein gemeinsames Ziel. Die Münchener Gruppe wollte viele verschiedene Dinge. Sie war sich allein darin einig, dass die nationalsozialistische Regierung weg musste. Ich fand es unheimlich spannend, tiefer in diese Materie einzudringen. Dass Miriam Gebhard zu Beginn die Mitglieder der Gruppe einzeln fokussiert, fand ich sehr gut. So wurde nicht nur die unterschiedliche Position der Akteure klar. Gleichzeitig wurden Sophie und Hans Scholl eingeordnet, von dem Podest gehoben, das im gleichen Rahmen auch erklärt wurde. Dieser Blick erzeugte eine gewisse Nähe. Und auch der weitere Verlauf, die Geschichten hinter den Flugblättern, war so interessanter und konnte sehr gut verfolgt werden. Das Buch ist deshalb so gut, weil es relativiert, Unstimmigkeiten in dem bisherigen Mythos um die Weiße Rose aufzeigt und dann entmythologisiert. Wie aus ganz normalen Deutschen Widerstandskämpfer wurde heißt auch diese „Normalität“ zu zeigen. Die Verbindungen und Abgrenzungen zum Nazi-Regime. Die individuellen Beweggründe und Verläufe. Das große Problem der Aufklärung um die Münchener Gruppe, da gerade die ersten Berichte maßgeblich von der Schwester von Hans und Sophie geleistet wurden. Es ist, was es sein soll. Ein Sachbuch, das nicht wertet. Eines, dann zugibt, wenn es an seine Grenzen kommt. An die Grenzen kommt es beispielsweise auch, wenn es um den Tag der Verhaftung von Hans und Sophie geht. Weil niemand weiß, warum die beiden sich nicht an das bisherige, sicherere Prozedere hielten, weil niemand weiß, warum sie nicht weggelaufen sind, weil so viele Dinge danach unklar werden. Die Befragungsberichte beispielsweise seien, so das Buch, erst nachträglich aufgeschrieben worden. Verfälschungen also, Unklarheiten, Mutmaßungen und Berichte aus dritter Hand. Dieses Buch hat die Größe, die Weiße Rose zu betrachten, ohne einen Märtyrermythos zu erzeugen. Großartig schafft es Tiefe und Nähe, ohne zu werten. Die Lücken, die es gibt, werden aufgezeigt, Probleme bei der Historizität zugegeben. Es ist ein ehrliches Buch, das mag ich sehr. Eines, das fesselt, das eine ganz eigene Spannung erzeugt. Eines, das wirklich Geschichte vermittelt, Hintergründe, Argumentationen. Und eines, das nicht bei den Mitgliedern der Münchener Gruppe aufhört. Es verrät auch etwas über die Gegner, den Richter, den Beamten beim Verhört, den Scharfrichter. Dadurch entsteht ein rundes Bild. Lesenswert.

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Die Weiße Rose ist eine der bekanntesten Wiederstandsgruppe in der deutschen Geschichte. Die Gruppe von Aktivisten wendeten sich mit ihren Flugblättern an das Volk um sie zu ermutigen sich gegen den Nationalsozialismus und die Führung Hitlers zu stellen. In diesem Buch stellt Miriam Gebhardt nicht nur die Mitglieder vor sondern erzählt die ganze, leider sehr kurze, Geschichte der Organisation Die weiße Rose. Wenn es darum geht ein Vorbild zu nennen, gibt es viele Menschen denen sofort die junge Sofie Scholl in den Sinn kommt. Kein Wunder, sie war eine mutige, intelligente Frau die das Wohlergehen aller über ihr eigenes Leben gestellt hat. Das ist wirklich bewunderswert und dafür verdient sich es für immer in Erinnerung der Menschen zu bleiben. Ein Thema, dass die Historikerin Miriam Gebhardt in ihrem Buch aber auch anspricht ist, dass man mit der Gruppe Die weiße Rose (die erst viel später diesen Namen erhalten hatte) oft nur die Geschwister Scholl verbindet, obwohl es so viel mehr Mitglieder gibt die ihr Leben durch die Zugehörigkeit der Organisation verloren haben. Für mich was es sehr interessant und bewegend das Buch zu lesen. Begonnen hat es mit einer ausführlichen Biografie über die wichtigsten Mitglieder. Dabei versuchte die Historikerin Miriam Gebhardt vor allem herauszufinden, ob es ein bestimmtes "Rezept" gibt, wie aus jungen Menschen Widerstandskämpfer und kritische Denker werden. Eine spannende Überlegung. Besonders gut fand ich auch, dass Miriam Gebhardt die Biografien nicht einfach nur abgedruckt hat, sondern immer wieder mit den Biografien anderer Mitglieder in Relation gesetzt um daraus auf die Entwicklung zu schließe. Für ein Sachbuch war es auch fesselnd geschrieben, mit einem flotten Schreibstil der es mir stellenweise unmöglich machte das Buch niederzulegen. Die Geschichte ist mir sehr nahe gegangen und die Tatsache, dass das vor vielen Jahren tatsächlich passiert ist, hält mich immer noch in Atem. Die Mitglieder sind wirklich beeindruckende Menschen. Oft wurden im Buch auch Briefe und Aussagen von ihnen zitiert und einige davon habe ich mir herausgeschrieben, da ich sie sehr beeindruckend und bewegend finde. So möchte ich meine Rezension mit einem Zitat von Christoph Probst abschließen: "Das Leben des Einzelnen ist immer eingebettet in den Zustand der Welt, wenngleich es seine eigenen Gesetze und Strebungen hat. Was nun, wenn diese welt immer tiefer ins Unheil gleitet? Diese Vorstellung ist mit der des jungen, blühenden Lebens nicht vereinbar." FAZIT: Die Historikerin Miram Gebhardt erzählt detailgenau über das Leben der Mitglieder und den Aufbau der Widerstandsorganisation "Die weiße Rose". Ein Sachbuch, dass einen tiefen Einblick in das Leben der jungen Leute gibt, die mit ihren Flugblättern und ihrem Einsatz ein Zeichen gesetzt haben. Absolute Empfehlung!

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