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Rezensionen zu
Die Klinge des Waldes

Royce Buckingham

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Royce Buckingham hat schon eine ganze Reihe von Büchern geschrieben, die ich dem Namen nach kannte, doch die Klinge des Waldes war das erstes Buch, das ich von ihm gelesen habe – und wahrscheinlich wird es auch das letzte von ihm bleiben. Grundsätzlich hat mir die Handlung des Buchs gut gefallen. Mein Problem waren jedoch die Charaktere – vor allem der Hauptcharakter Flora. Ich fand sie höchst unsympathisch und konnte ihr Handeln sehr oft überhaupt nicht nachvollziehen. Sowohl sie, als auch ihre Schwester verhalten sich nicht wie Mädchen im Alter von 14 und 17. Dadurch wirkt die Handlung oft sehr erzwungen. Gleichzeitig scheint Flora überhaupt keine Moral und keine Reue zu besitzen. Sie handelt aus Launen heraus ohne darüber nachzudenken. Nicht einmal im Anschluss denkt sie darüber nach. Eigentlich denkt sie praktisch gar nicht. Als Leser merkt man schnell, dass der Autor offenbar keine Ahnung von Frauen hat. Ich war an manchen Stellen entsetzt, wie er das Denken, Fühlen und Verhalten der weiblichen Charaktere beschrieb. Bei einigen Stellen konnte ich nur die Augen verdrehen und bei anderen wollte ich am liebsten das Buch gegen eine Wand werfen. „Der Wind kitzelte außerdem Floras empfindliche Haut und bedeckte ihre Arme mit einer Gänsehaut, ließ ihre Brustwarzen hart werden und ihr Haar im Nacken zu Berge stehen.“ (S.469) „Als sie sich das Kleidungsstück endlich über den Kopf gezogen und es weggeworfen hatte, fielen ihre Brüste über die breiten Bandagen, die der Muntere Heiler ihr um den Leib gewickelt hatte.“ (S. 614 f.) Solche Szenen findet man durch das ganze Buch hindurch. Was als einzelnes zwar auch nicht toll ist, aber noch akzeptabel, finde ich in dieser gehäuften Form ziemlich unrealistisch, unpassend und sehr nervend. Man sollte sich dabei nochmal ins Gedächtnis rufen, dass Flora knapp 17 Jahre alt ist. Allgemein geht es in dem Buch sehr viel um Sex, Gewalt und Mord. Auch mit Schimpfworten wird nicht gespart. Manchmal ist weniger mehr. Man muss nicht alles ausformulieren, um klar zu machen, wie schrecklich eine Situation ist. Gleichzeitig ist der Schreibstil sehr unnahbar und unemotional. Er konnte mich nicht mitreißen. Was mit den Charakteren und dem Waldkönigreich passierte war mir so ziemlich egal. Das fand ich sehr schade. Und so schien es auch den meisten Charaktern zu gehen – auch sie waren nicht sonderlich beeinflusst von großen Ereignisschlägen und kamen schnell wieder auf die Beine. Probleme waren nie lange Probleme und wirken dadurch einfach nicht wie Hürden, an denen die Charakter wachsen.

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Der Schreibstil ist mir nicht sonderlich negativ oder besonders positiv aufgefallen. Es war ok zu lesen. Allerdings weiß ich nicht ob es am Plot oder Schreibstil lag, aber mir plätscherte die Story zu sehr vor sich hin. Gerne hätte ich mir vielleicht einen etwas romantischeren Schreibstil gewünscht. So viel es mir teilweise schwer das Buch wieder zur Hand zu nehmen. Zunächst lernen wir Flora als junges, naives Mädchen kennen. Im Laufe der Story entwickelt sie sich jedoch weiter und wird eine mutige junge Frau. Ihre Schwester Amora dagegen war von Anfang an eher das Gegenteil und hatte ordentlich Hummeln im Hintern. Die Handlung, wie schon erwähnt hatte mir ein wenig mehr Spannung und Action vertragen können. Die interessantesten Szenen waren dann in "Schmutz", der Stadt in die Flora kommt. Da merkt man besonders die Unterschiede ihres bisherigen Lebens und das des Volkes. Diese Szenen und vor allem die Charaktere konnten mehr mein Herz berühren und ziemlich punkten. Gern hätte ich noch mehr davon gelesen. FAZIT: Im Großen und Ganzen eine nette Geschichte mit interessantem Handlungsstrang. Doch gern hätte ich mir mehr Liebe zum Detail und Tiefe, sowie einen höheren Spannungsbogen gewünscht.

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Viele Steine liegen Flora Evangelin im Weg von der königlich-verwöhnten Tochter zur Verbannten und schließlich zu ihrem langsamen Aufstieg in den Rang als gewissenlose Meuchelmörderin. Von der unsicheren Göre entwickelt sich Flora langsam und reell zu der Person, die von Geburt an in ihrem Herzen steckt. Sie weiß es nicht immer besser, sie macht Fehler und sie ist nicht unbedingt immer ein Charakter, den man besonders gerne mag. Aber das macht gar nichts, es gibt ihr die Kanten, die sie braucht. Auch wird sie nicht über Nacht zur Heldin, was ich ebenfalls wirklich gut fand. Nach ihrer Verbannung macht sie sich auf den Weg in die Stadt Schmutz. Und der Name der Stadt lässt bereits erahnen, dass die Namen der Bezirke und die ihrer Herzoge und Herzoginnen ihren Produkten und Eigenschaften entsprechen. Die 35 Bezirke der Stadt teilen sich auf in die Bereiche Wein, Glas, Lehm, Stahl, Gewand, … Ihr seht, da ist einiges dabei. So merkwürdig es ist, von Herzog Glas zu lesen, der mit seinem Freund Herzog Wein flüstert, so sinnvoll erscheint es. Denn so konnte man die Freundschaften und Feindschaften untereinander recht schnell durchschauen. Doch mit der Zeit wurde ich der teilweise recht abstrusen Namen überdrüssig, ich sehnte mich nach normalen Bezeichnungen. Manch einer mag jetzt sagen, es sind nur Namen, aber irgendwie nahmen sie mir mit der Zeit ein wenig die Freude an der Geschichte. Auch steckte ich ab der Hälfte des Buches fest, kam nicht so recht voran, las lieber anderes oder tat mich schwer, überhaupt zu lesen. Was ich mir gar nicht recht erklären kann, denn die Geschichte ist durchaus interessant, sie ist spannend und an mancher Stelle überraschend blutrünstig und brutal. Doch so richtig wollte der Funke einfach nicht überspringen, so sehr ich es auch wollte. Vielleicht, weil sie dahinplätschert und erst gegen Ende hin wieder etwas an Fahrt aufnimmt. Auch fand ich es merkwürdig, wie viel Verrat und Merkwürdigkeiten Flora in all der Zeit einfach einzustecken scheint. Sie sinnt nicht nach Rache, sie denkt nicht einmal über manches nach, wie mir schien. Nur ganz am Rande tauchte dann noch manchmal die Erwähnung eines Ereignisses auf, als ob dem Autor wieder einfiel, dass einmal etwas vorgefallen war. Die betroffenen Personen wurden jedoch aus Floras Gedächtnis radiert, sie verschwanden und lösten sich auf. Fazit Die bisher durchweg positiven Meinungen zeigen, dass dieses Buch wirklich lesenswert ist für alle Freunde der (ruhigeren) Fantasy, die gern auf die typische 0815-Liebesstory als Sahnehäubchen (oder als dicker Kuchenboden) verzichten können. Dass ich nicht so richtig Zugang zu Flora Evangelin und ihrem Weg vom verwöhnten Gör zur zweigesichtigen Meuchelmörderin fand, ist wohl eher als Ausnahme zu betrachten.

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