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Rezensionen zu
Oh, William!

Elizabeth Strout

Die Lucy-Barton-Romane (3)

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Ein großartiger und berührender Roman

Von: Bücherfreundin

25.11.2021

Ich kenne alle Bücher von Elizabeth Strout, die für "Mit Blick aufs Meer" 2009 den renommierten Pulitzerpreis erhalten hat. Meine Freude war daher sehr groß, als ihr neues Buch "Oh William!" erschienen ist, in dessen Mittelpunkt wieder Lucy Parton steht, die Protagonistin aus den beiden Büchern "Die Unvollkommenheit der Liebe" und "Alles ist möglich". Lucy Parton, 64 Jahre alt, ist erfolgreiche Schriftstellerin und mittlerweile viele Jahre von William Gerhardt, einem Forscher auf dem Gebiet der Biologie, geschieden. Die Ehe zerbrach, als Lucy feststellen musste, dass William ihr bereits etliche Jahre untreu war. Ihr zweiter Ehemann David, ein Musiker, ist vor einem Jahr verstorben. William, inzwischen 71 Jahre alt, zum dritten Mal verheiratet und in seiner jüngsten Ehe Vater einer Tochter, wird von seiner Ehefrau Estelle verlassen. Es geht ihm sehr schlecht, und er sucht Trost und Beistand bei Lucy, für die er seinerzeit da war, als David starb. Lucy und William sind sich freundschaftlich verbunden und haben sich auch nach ihrer Scheidung regelmäßig getroffen. Bevor Estelle William verließ, schenkte sie ihm einen Zugang zu einem Portal für Ahnenforschung. William ist einem Familiengeheimnis auf der Spur und bittet Lucy, ihn auf eine Reise in die Vergangenheit zu seinen Wurzeln nach Maine zu begleiten. Auf dieser Reise reden beide über glückliche Zeiten mit ihren beiden Töchtern Chrissy und Becka, Williams Alpträume, aber auch über Verletzungen, die sie einander zugefügt haben. Parallel zum Hier und Jetzt erzählt die Icherzählerin Lucy in kleinen Episoden aus ihrer schwierigen Kindheit in ärmsten und dabei lieblosen Verhältnissen, den Schwierigkeiten in ihrer Ehe, dem Verhältnis zu ihrer scheinbar herzlichen Schwiegermutter und der glücklichen Zeit, die sie mit ihrem zweiten Ehemann David verbrachte. Sie erzählt auch von ihren beiden mittlerweile verheirateten Töchtern, zu denen sie ein liebevolles und inniges Verhältnis hat. Diese großartige und berührende Geschichte mit viel Tiefgang über Liebe und Freundschaft hat mich von Anfang an gefesselt, der gewohnt flüssige und wunderbar kluge, dabei aber ruhige und sensible Sprachstil von Elizabeth Strout begeistert mich immer wieder. Ich liebe die wunderbaren Charakterisierungen in Elizabeth Strouts Büchern sehr und freue mich bereits jetzt auf ihr nächstes Buch. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung und 5 Sterne!

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"Oh, William!" ist der dritte Teil einer Buchreihe, die das Leben der Schriftstellerin Lucy Barton portraitiert. Ich selbst habe die beiden vorherigen Bände nicht gelesen. Und obwohl in "Oh, William!" immer wieder Andeutungen auf diese Vorgänger-Romane gemacht werden und hier einiges aus Lucys Vergangenheit im Dunkeln bleibt, hat das meiner Lesefreude keinen Abbruch getan. Während also in "Die Unvollkommenheit der Liebe" und "Alles ist möglich" Lucy einen Weg aus ihrem durch bittere Armut geprägten Leben findet, widmet sich dieser dritte Band ihrem späteren Leben. Sie ist nun schon über sechzig und seit kurzem Witwe. Ihr zweiter Ehemann verstarb vor einem Jahr und sie erinnert sich im Laufe der Handlung immer mal wieder liebevoll an ihre gemeinsame Zeit. Doch das Hauptthema ist die Beziehung zu ihrem ersten Ehemann William, der sich mit schwierigen Familienthemen konfrontiert sieht. Da Lucy und William sich über die Jahre hinweg ein freundschaftliches Verhältnis bewahrt haben, bittet er sie um Hilfe. Und so verfolgen wir diese beiden unterschiedlichen Menschen auf ihrem aktuellen Weg und bei ihren Erinnerungen an die gemeinsame Zeit, die nicht immer einfach war. Dank der scharfsinnigen Beobachtungsgabe Elizabeth Strouts war die Lektüre wieder eine wahre Freude. Man bekommt einen tiefen Einblick in das Seelenleben der Menschen, die sie portraitiert und mag sich gar nicht von ihnen trennen, da sie einem auf diesen wenigen Seiten so nahe kommen. Mit dem brillant geschriebenen "Oh, William!" ist Elizabeth Strout also endgültig in die Riege meiner meistgeliebten Autorinnen aufgestiegen. Es ist so ein wundervolles Buch voller Herzenswärme und einer beeindruckend melancholischen, aber gleichzeitig hoffnungsvollen Stimmung. Ich freue mich sehr, dass ich nun noch zwei Romane vor mir habe, in denen ich Lucy Barton erneut begleiten darf.

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Lucy erzählt

Von: TochterAlice

24.11.2021

Lucy Barton, Strout-Fans bereits aus zwei Vorgängerbänden bekannt, beschäftigt sich hier mit ihrem ersten Mann William. Er ist ein der Vater ihrer beiden Töchter - ein verständlicher Grund, warum der Kontakt bestehen blieb. Und das, obwohl er Lucy sehr enttäuscht hat - es zeigte sich nämlich, dass er während ihrer etwa zwanzig Jahre währenden Ehe eine ganze Reihe von Affären gehabt hatte. Dennoch entstand mit den Jahren eine gute Freundschaft zwischen ihnen - vielleicht gerade, weil beide wieder geheiratet hatten: William zum zweiten und zum dritten Mal, wogegen Lucy in dem Cellisten David ihre große Liebe fand. Leider hatte ihre glückliche Ehe nicht allzulang Bestand, da David erkrankte und binnen eines Jahres verstarb. Lucy ist es, an die sich William wendet, als ihm etwas unerwartet Furchtbares passiert und sie ist es auch, die er nach einer weiteren verstörenden Nachricht darum bittet, mit ihm in seine Vergangenheit zu reisen, eine Vergangenheit, die in Maine ihren Anfang nahm. Und Lucy fühlt sich nicht nur einmal bemüßigt, "Oh, William" zu sagen bzw. zu denken. Wie einst.... Elizabeth Strout gelingt es einmal mehr, ihrer Protagonistin eine Stimme, einen eigenen Charakter zu verleihen. Hier residiert Lucy Barton, ein ganz anderer Mensch, als es Olive Kitteridge aus "Mit Blick aufs Meer" und "Die langen Abende" ist. Sie ist deutlich beständiger, nicht so widersprüchlich und deutlich duldsamer und kann mich vielleicht gerade deswegen nicht ganz so packen, wie es Olive tat. Was möglicherweise unfair ist ihr gegenüber, denn auch sie macht sich so ihre Gedanken über das Leben im Allgemeinen und ihr Umfeld im Besonderen und sie sind genauso lesenswert wie die von Olive. Ich glaube, es liegt daran, dass Strouts Charaktere Leben: sie bleiben nicht auf den Seiten des Buches, sondern steigen daraus hervor, begleiten den Leser während der Lektüre und da ist es eben so wie im wahren Leben: ich lasse mich lieber von Olive und den ihrigen unterhalten als von Lucy. Das ist aber kein Grund, "Oh, William" nicht zu lesen - ich mochte beide Bücher und genieße den stets leicht sarkastischen, manchmal gar zynischen Stil der Autorin, die es einfach drauf hat: nämlich mir unterhaltsame, lehrreiche, witzige und sehr berührende Lesestunden zu bereiten!

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Ein neues Buch von Elizabeth Strout - da weiß man im Vorfeld schon, dass einen Großartiges erwartet. Und tatsächlich ist "Oh William" wieder meisterhaft geworden. Die Protagonistin Lucy Barton ist uns bereits aus den Romanen "Die Unvollkommenheit der Liebe" und "Alles ist möglich" bekannt. Nun blicken wir mit ihr zurück. Wir blicken zurück auf ihre Ehe mit William, ihrem ersten Mann, mit dem sie sich nach wie vor verbunden fühlt. Ganz klassisch greift Elizabeth Strout in dieser Lektüre wieder alltägliche Themen auf und  schreibt sehr einfühlsam, aber auch mit einer Prise Humor unter anderem über Ehe, Familie, Trauer und das Älterwerden. Entstanden ist ein Buch voller Herzenswärme - einfach sensationell und absolut empfehlenswert!

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Lucy Barton, Strout-Fans bereits aus zwei Vorgängerbänden bekannt, beschäftigt sich hier mit ihrem ersten Mann William. Er ist ein der Vater ihrer beiden Töchter - ein verständlicher Grund, warum der Kontakt bestehen blieb. Und das, obwohl er Lucy sehr enttäuscht hat - es zeigte sich nämlich, dass er während ihrer etwa zwanzig Jahre währenden Ehe eine ganze Reihe von Affären gehabt hatte. Dennoch entstand mit den Jahren eine gute Freundschaft zwischen ihnen - vielleicht gerade, weil beide wieder geheiratet hatten: William zum zweiten und zum dritten Mal, wogegen Lucy in dem Cellisten David ihre große Liebe fand. Leider hatte ihre glückliche Ehe nicht allzulang Bestand, da David erkrankte und binnen eines Jahres verstarb. Lucy ist es, an die sich William wendet, als ihm etwas unerwartet Furchtbares passiert und sie ist es auch, die er nach einer weiteren verstörenden Nachricht darum bittet, mit ihm in seine Vergangenheit zu reisen, eine Vergangenheit, die in Maine ihren Anfang nahm. Und Lucy fühlt sich nicht nur einmal bemüßigt, "Oh, William" zu sagen bzw. zu denken. Wie einst.... Elizabeth Strout gelingt es einmal mehr, ihrer Protagonistin eine Stimme, einen eigenen Charakter zu verleihen. Hier residiert Lucy Barton, ein ganz anderer Mensch, als es Olive Kitteridge aus "Mit Blick aufs Meer" und "Die langen Abende" ist. Sie ist deutlich beständiger, nicht so widersprüchlich und deutlich duldsamer und kann mich vielleicht gerade deswegen nicht ganz so packen, wie es Olive tat. Was möglicherweise unfair ist ihr gegenüber, denn auch sie macht sich so ihre Gedanken über das Leben im Allgemeinen und ihr Umfeld im Besonderen und sie sind genauso lesenswert wie die von Olive. Ich glaube, es liegt daran, dass Strouts Charaktere Leben: sie bleiben nicht auf den Seiten des Buches, sondern steigen daraus hervor, begleiten den Leser während der Lektüre und da ist es eben so wie im wahren Leben: ich lasse mich lieber von Olive und den ihrigen unterhalten als von Lucy. Das ist aber kein Grund, "Oh, William" nicht zu lesen - ich mochte beide Bücher und genieße den stets leicht sarkastischen, manchmal gar zynischen Stil der Autorin, die es einfach drauf hat: nämlich mir unterhaltsame, lehrreiche, witzige und sehr berührende Lesestunden zu bereiten!

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Lebenslinien

Von: Blondschopf

24.11.2021

Im Roman von Elizabeth Strout erzählt uns die eigentlich erfolgreiche Schriftstellerin Lucy aus ihrem Leben. Es ist kein strukturiertes Erzählen, eher fühlt man sich wie in einem sehr intensiven Gespräch, in dem ihre Gedanken hin und her springen: Zurück in ihre eigene Kindheit in einem absolut prekären Elternhaus, in die Zeit ihres Studiums, in der sie Menschen kennen lernten, die an sie glaubten und sie unterstützten. Wir bekommen Einblicke in ihre Ehre mit William, die Scheidung und ihr zweites Glück mit David. Auch die Herkünfte der Ehemänner werden skizzenhaft angedeutet. Und schließlich geht es in der Gegenwart um Begegnungen zwischen ihr und William, die eher einer gemeinsamen Reise in die Vergangenheit ihrer Biografien gleichen. Zwischendurch kommen sie zu dem Schluss, dass sie beide aus prekären Herkünften kommen und als Chemiker bzw. Schriftstellerin sich aus diesem Elend emporarbeiten konnten - also den typischen amerikanischen Traum darstellen. Richtig glücklich sind sie dabei nicht geworden. Sie spüren beide - im Alter offensichtlich immer deutlicher - dass sie in ihrem Innersten immer noch mit den Kämpfen ihrer Kindheit bzw. der Vergangenheit ihrer Eltern (beide Väter Kriegsteilnehmer) beschäftigt sind. Viele Erlebnisse, Handlungen und viel Scheitern bleibt deshalb unerklärlich und man hört Lucy seufzen: Oh William. Ja, es ist ein intimer Einblick in das Innerste erfolgreicher Leute, die nach außen den Schein wahren und in ihrem Innersten doch von tiefen Zweifeln geprägt sind.

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Wie gut kennt man einen Mann, an dessen Seite man knapp zwanzig Jahre gelebt und zwei Töchter großgezogen hat? Ich-Erzählerin Lucy Barton ist sich bei ihrem Ex-Mann gar nicht sicher. Eines steht immerhin fest: Es ist William, an den sie sich wendet, als ihr Ehemann David verstirbt. Und er sucht seinerseits Halt bei ihr, als ihn seine Frau Estelle verlässt. So kommen sich die beiden besonders auf einer gemeinsamen Reise durch Maine wieder näher, doch das geschieht weder auf kitschige noch plumpe Weise. Vielmehr ruft die Annäherung bei Lucy Erinnerungen an prägnante Erlebnisse hervor. Sie bemüht sich, einzelne Szenen und ihre Gefühle möglichst genau zu rekonstruieren und dabei richtig verstanden zu werden, weshalb sie häufig bekräftigt: „Das will ich damit sagen.“ Man hat jedoch mehr den Eindruck, dass ihr erst im Nachhinein so manches klar wird, nicht nur über William und ihre Schwiegermutter, die eine zentrale Rolle spielt, sondern auch über sich selbst und ihre Herkunft. Ehrlich und selbstkritisch geht sie ihren widersprüchlichen Gefühlen während ihrer Ehe wie Geborgenheit und Vertrautheit einerseits und Abscheu und Einsamkeit andererseits auf den Grund. Die Erzählweise wirkt zusammenhanglos, steigert aber auch die Spannung, weil man nach jedem Abschnitt eine neue Erkenntnis oder Offenbarung wittert. Elizabeth Strout vereint auf faszinierende Weise einen lockeren Plauderton mit tiefgründigen Themen wie Lucys schwere Kindheit und Unsicherheit und Williams Schuldkomplexe und Ängste.

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Nicht überzeugend

Von: B.S.

24.11.2021

Dieses Buch hat mich leider nicht mitreißen können. Die Autorin beschreibt ihren Exmann, zu dem sie immer noch eine freundschaftliche Beziehung pflegt. Sie erzählt Geschichten von früher, als sie noch verheiratet war und auch von jetzt, als William in die Vergangenheit seiner Mutter eintaucht. Dabei bezieht sich sich immer wieder auf ein früheres Buch über William, das ich nicht gelesen habe und das stört den Lesefluss. Auch kommt immer mal der Satz: Das ist das was ich meine. Diese Erklärungsversuche für die Taten und Gefühle von William haben mich eher gelangweilt als gefesselt. Insgesamt fand ich diesen William nicht so interessant, das darüber 2 Bücher zu schreiben sind.

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