Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Oh, William!

Elizabeth Strout

Die Lucy-Barton-Romane (3)

(29)
(23)
(12)
(1)
(1)
€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Lucy erzählt

Von: RuLeka

09.12.2021

Elizabeth Strout- Lesern ist die Protagonistin aus „ Oh William“, die Ich- Erzählerin Lucy Barton, keine Unbekannte. Aus bisher zwei Romanen kennen wir sie: Wir wissen um ihre Kindheit aus prekären Verhältnissen, von ihrem Aufwachsen in einer lieblosen und gewalttätigen Familie und wir kennen ihr zwiespältiges Verhältnis zu ihrer Mutter. ( Das Buch lässt sich aber sehr gut ohne die Vorgängerromane lesen.) Mittlerweile ist sie Anfang Sechzig, eine sehr erfolgreiche Autorin und in zweiter Ehe mit David, einem Cellisten, verheiratet. Lucy Barton ist wie eine alte Freundin für uns und so werden wir auch angesprochen von ihr. „ Ich muss noch etwas über meinen ersten Mann sagen, William.“ So beginnt der Roman und in diesem Plauderton erzählt sie weiter. Mit William, inzwischen 69 Jahre alt, war sie zwanzig Jahre lang verheiratet, die beiden haben zwei Töchter großgezogen. Doch irgendwann hat sie ihn verlassen. Trotz der Scheidung haben sie aber immer noch Kontakt zueinander, mal mehr, mal weniger intensiv. Und nun braucht William sie, ihren Zuspruch und Rat. Er leidet seit einiger Zeit unter Panikattacken und seine dritte, wesentlich jüngere Ehefrau hat sich von ihm getrennt. Auch Lucy fühlt sich gerade einsam, denn David ist nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Als William noch herausfindet, dass seine verstorbene Mutter ihm ein Leben lang Wesentliches über sich verschwiegen hat, begleitet ihn Lucy auf eine Fahrt zurück zu seinen Wurzeln. Dabei kommen sie in Gesprächen sich selbst und dem anderen sehr nahe. Es ist aber nicht das Wiederaufleben einer alten Liebe, sondern eine Vertrautheit, die sich durch viele Gemeinsamkeiten ergeben hat. „ Wir sind ein gutes Gespann“, so mailt es Lucy ihrer Tochter. Elizabeth Strout lässt ihre Figur sprunghaft erzählen, immer wieder schweift sie ab; geht vom Jetzt in die Vergangenheit und reflektiert alles. Mal geht es um die Höhen und Tiefen der gemeinsamen Ehe, mal um die Töchter und deren heutiges Leben, mal um Parallelen in der Kindheit. Was macht uns aus? Wie wurden wir zu dem Menschen, der wir heute sind? Wie ist unser Blick auf uns selbst und wie sehen uns andere? Antworten auf solche Fragen versucht Elizabeth Strout in all ihren Büchern zu finden. Dabei erzählt sie leicht und schnörkellos , in einem ruhigen Ton und einer klaren Sicht auf Details. Ihren Figuren begegnet sie mit viel Empathie und Menschenkenntnis. Das liest sich unterhaltsam und hat trotzdem Tiefe. „ Wir kennen niemanden wirklich, auch nicht uns selbst….Aber im Kern bleiben wir alle Geheimnisse. Mythen. Wir sind alle gleich unerforschlich,…“ heißt es am Ende. Elizabeth Strout hat mit „ Oh William!“ wieder einen klugen und menschenfreundlichen Roman geschrieben. Gewidmet allen, „ die es vielleicht brauchen können.“ und wer bedarf nicht des Trostes? Auch wenn es nicht an ihren erfolgreichsten Roman „ Mit Blick aufs Meer“ herankommt, lohnt sich doch die Lektüre. Und für Fans der amerikanischen Autorin ein unbedingtes Muss.

Lesen Sie weiter

Lucy´s Blick auf William

Von: Melea

08.12.2021

Elizabeth Strout erzählt hier einmal mehr durch ihre Figur Lucy Barton. Wer die vorkommenden Figuren nicht schon aus den Vorgänger kennt, kann der Handlung aber problemlos folgen, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Das Cover finde ich sehr ansprechend, dass das Bild einen direkten Bezug zum Inhalt hat, ebenso wie der Titel, finde ich sehr gelungen. Lucy hat auch nach der Scheidung immer noch einen guten und regen Kontakt zu William, dem Vater ihrer zwei Töchter. Den Tod ihres zweiten Mannes David, ihrer großen Liebe, hat sie einigermaßen verwunden, sie hat aus dieser tiefen liebevollen Beziehung eine besondere Stärke und Festigkeit für sich gezogen. David war ihr Seelenverwandter. In diesem Buch erzählt Lucy über William. Wie eine Erzählerin, die einem gegenüber sitzt, schweift sie immer mal wieder ab und es kommen auch andere Themen und Personen vor. William hat sie die zahlreichen Affären, die er während ihrer Ehe unterhielt, verzeihen können. Sie pflegen nun eine gute Freundschaft und so ist es naheliegend, dass er Lucy um Hilfe bittet, als sein Leben ungewollt eine gravierende Wendung nimmt. Über Lucy wird William hier klar porträtiert und teilweise auch analysiert. Seine Familiengeschichte und seine aktuelle Entwicklung sind gut dargestellt und wirken authentisch. Über die Schilderung der gemeinsam verbrachten Zeit in der Vergangenheit und Gegenwart erfährt man auch viel über Lucy, ihr Leben und ihren Charakter. Strout hat wie immer genau hingeschaut und detailliert beschrieben. Es gelingt ihr scheinbar mühelos mit der Betrachtung der Charakter zu fesseln, nebenbei deren Gefühle offenzulegen und die verpassten Gelegenheiten der Vergangenheit aufzuzeigen. Es ist, als würde Lucy dem Leser direkt erzählen. Man fühlt sich angesprochen und hat ein bisschen teil am Leben dieser Menschen. Als Außenstehender kann man hier Parallelen zwischen den Beteiligten erkennen, Fehler und Gelegenheiten erkennen, Herzenswärme miterleben und auch so manches Mal "oh, William" seufzen.

Lesen Sie weiter

Zerbrochene Tulpen und Ehen

Von: amara5

08.12.2021

Auch in ihrem neuen Roman „Oh William“ beweist die preisgekrönte Autorin Elizabeth Strout ein feinfühliges, bewegendes und lebenskluges Fingerspitzengefühl für menschliche Emotionen und quälende Geister der Vergangenheit – als Protagonistin taucht die alte Bekannte Lucy Barton auf. Die Schriftstellerin Lucy Barton war lange mit William verheiratet, zusammen haben sie zwei Töchter großgezogen – William hatte Affären und Lucy hat sich getrennt, doch eine innige und ehrliche Freundschaft ist geblieben. Danach war Lucy mit dem Musiker David verheiratet, eine harmonische Beziehung, bei der beide aus eher traurigen, abgeschiedenen Kindheiten stammten – doch David ist an Krebs gestorben. Nun steht William vor Veränderungen: seine jüngere dritte Ehefrau hat sich getrennt und über ein Ahnungsforschungsportal hat er eine bis dato unbekannte Halbschwester entdeckt. Auch plagen ihn Albträume über Konzentrationslager – sein Vater war deutscher Soldat. Immer wenn sich im Leben der beiden etwas Existenzielles ereignet, stehen sie sich in Krisenzeiten zur Seite und so wird Lucy William nach Maine in seine Vergangenheitsbewältigung begleiten, während sie selbst immer wieder gedanklich zurückblickt in die Stufen und Treppen ihres Lebens, ihrer schwierigen, bitterarmen Kindheit und tief in ihre Ängste, Unsicherheiten und Einsamkeit, ihrem Gefühl, trotz schriftstellerischer Erfolge unsichtbar zu sein. Was bewegt uns im Inneren, was sagt unsere Herkunft über uns aus und was versuchen wir zu verbergen? „Oh William“ ist dabei ein Seufzer von Lucy, wenn sie ihren langen Lebensbegleiter beobachtet und über seine Eigenarten sinniert, aber es ist auch ein emotionaler Ausdruck über schmerzhafte Selbsterkenntnisse und vermeintliche Wahrheiten. Elizabeth Strout lässt Lucy assoziativ und in persönlichem Plauderton in Erinnerungen schwelgen und wichtige Stationen berührend und tiefsinnig resümieren, ohne dass es kitschig oder rührselig wird. Es ist ein unheimlich sensibler, weiser und komplexer Roman über emotionale Wellen von Panik und Verlassenheit, über Traumata in der Kindheit, die weitergegeben wurden, über Familienangehörige, die nicht das waren, was sie vorgegeben haben und eine seelentiefe Geschichte über die Liebe, den Verlust und die Wiederannäherung. Strout geht dabei sehr klar und präzise im Schreibstil vor und verwebt alltägliche Beobachtungen mit zutiefst Menschlichem und kleinen Lebenslügen – das Erzählte trifft unheimlich psychologisch scharf die menschliche Suche nach Glück und Sinn, entlarvt geschickt Makel, aber auch den Wunsch nach Nähe und Zugehörigkeit.

Lesen Sie weiter

Humorvoll und feinfühlig

Von: forst

08.12.2021

Humorvoll und feinfühlig erzählt die Autorin die Lebensgeschichte ihrer Protagonistin. Von ihren zwei Ehen, ihren Kindern und ihrer Schwiegermutter und ihrem ganz besonderem Verhältnis zu ihrem ersten Ehemann William, das trotz Scheidung nie richtig beendet wurde. Ein Roman mitten aus dem Leben, der mir sehr gut gefallen hat.

Lesen Sie weiter

Der erste Ehemann ist immer da ...

Von: anna

05.12.2021

Das neue Buch von Elizabeth Strout hat mir sehr gut gefallen. Die Protagonistin Lucy war in erster Ehe mit William verheiratet, den sie,obwohl sie wieder geheiratet hat und nun auch Witwe ist, nie ganz losgelassen hat. William ist immer für sie da. Ein witziges Buch mit vielen aberwitzigen Klagerufen über ihren verstorbenen zweiten Mann.

Lesen Sie weiter

Oh William!

Von: Lerche

02.12.2021

Oh, William Mir hat der Roman „Oh, William“, genau wie die beiden Vorgänger zu dem Thema, sehr gut gefallen. Das Buch ist leicht zu lesen, obwohl es „ganz nebenbei“ am Beispiel der beiden Protagonisten großen Themen des Menschseins behandelt. Der Roman handelt von zwei Menschen die lange getrennt waren und sich wiederfinden, dabei aber auch immer wieder mit den Folgen ihrer schwierigen Kindheit bzw. ihrer problembeladenen Ahnenreihe konfrontiert sind. Ein absolut lesenswertes, gewinnbringendes Buch.

Lesen Sie weiter

„Trauern ist etwas, ja, etwas so Einsames, das ist vielleicht das Schlimmste daran. Als würde man an der Außenseite eines gläsernen Wolkenkratzers herunterrutschen, und keiner merkte es.“ Lucy Barton, eine Figur aus vorhergehenden Romanen von Elizabeth Strout, ist in ihren Sechzigern und kürzlich verwitwet. In diesem sehr psychologischem Buch begleitet sie ihren Ex-Mann William auf der Suche nach seiner Halbschwester auf eine Reise nach Maine. Es ist eine besondere Art des Road-Trips, der Lucy mit Erinnerungen an ihre eigene dysfunktionale Familie und ihre einfache Herkunft vom Land konfrontiert. Ihre verstorbene Schwiegermutter hatte sie anfangs deswegen ziemlich von oben herab behandelt und erst jetzt stellt das Ex-Paar fest, dass sie aus noch ärmeren Verhältnissen stammte, als Lucy. Lucy selbst ist nach ihrer Trennung von William eine erfolgreiche Schriftstellerin geworden und erfand zum Ausgleich für ihre harte Kindheit eine fiktive Mutter, die ihr in Krisenzeiten tröstende Worte sagt. „In mir knickte ein Tulpenstiel ab. Das war das Gefühl, das ich hatte. Er ist abgeknickt geblieben, er wuchs nie mehr zusammen. Ab da begann ich, wahrhaftiger zu schreiben.“ Immer wieder reflektiert sie auch ihre geschiedene Ehe mit William, zu dem sie eine freundschaftliche Verbindung pflegt, und die Beziehung zu ihren beiden Töchtern. Es ist eine ganz besondere Heldenreise, bei der schnell klar wird, dass es nicht nur um die Vergangenheitsbewältigung von William geht, und dass ihre Geschichten noch immer eng miteinander verflochten sind. Ein wunderbar unaufgeregtes Buch über Mütter und Väter, Familie und ihre Geheimnisse, Fremdheit und Nähe, Erinnerungen, Einsamkeit, Lieben und Verlassen und das Bestreben, sein Leben im Reinen mit sich und der Familie zu leben und zu beenden.

Lesen Sie weiter

Habe das Buch zügig in fast einem Zug gelesen. Lucy erzählt, Ihre Geschichte über Ihr Leben, Ihre Gefühle und Ihre Ehe, sowie Ihre Beziehungen. Mich hat besonders das innige Verhältnis, zu Ihrem Ex Mann William schwer beeindruckt, wie Sie Ihm, sehr geduldig zuhört und auch bei der Bewältigung seiner Probleme mit Rat und Tat zur Seite steht, Das Buch ist sehr einfühlsam und in leisen Tönen geschrieben. Man möchte immer wissen wie die Story weiter und schließlich ausgeht. Kann das Buch nur zum Lesen empfehlen.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.