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Rezensionen zu
Oh, William!

Elizabeth Strout

Die Lucy-Barton-Romane (3)

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Herzerwärmende Geschichte

Von: josiii

23.02.2022

„Oh, William!" ist der dritte Teil einer Buchreihe, die das Leben der Schriftstellerin Lucy Barton portraitiert. Ich habe die Vorgängerbände nicht gelesen und obwohl in "Oh, William!" immer wieder Andeutungen auf diese Vorgänger-Romane gemacht werden und hier einiges aus Lucys Vergangenheit im Dunkeln bleibt, hat das meiner Lesefreude keinen Abbruch getan. Während also in "Die Unvollkommenheit der Liebe" und "Alles ist möglich" Lucy einen Weg aus ihrem durch bittere Armut geprägten Leben findet, widmet sich dieser dritte Band ihrem späteren Leben. Sie ist nun schon über sechzig und seit kurzem Witwe. Ihr zweiter Ehemann verstarb vor einem Jahr und sie erinnert sich im Laufe der Handlung immer mal wieder liebevoll an ihre gemeinsame Zeit. Doch das Hauptthema ist die Beziehung zu ihrem ersten Ehemann William, der sich mit schwierigen Familienthemen konfrontiert sieht. Da Lucy und William sich über die Jahre hinweg ein freundschaftliches Verhältnis bewahrt haben, bittet er sie um Hilfe. Und so verfolgen wir diese beiden unterschiedlichen Menschen auf ihrem aktuellen Weg und bei ihren Erinnerungen an die gemeinsame Zeit, die nicht immer einfach war. Dank der scharfsinnigen Beobachtungsgabe Elizabeth Strouts war die Lektüre wieder eine wahre Freude. Man bekommt einen tiefen Einblick in das Seelenleben der Menschen, die sie portraitiert und mag sich gar nicht von ihnen trennen, da sie einem auf diesen wenigen Seiten so nahe kommen. Mit „Oh, William!" ist Elizabeth Strout also endgültig in die Ränge der großen Autor*innen aufgestiegen. Es ist so ein wundervolles Buch voll von Wärme und einer beeindruckend melancholischen, aber gleichzeitig hoffnungsvollen Stimmung. Ich freue mich sehr, dass ich nun noch zwei Romane vor mir habe, in denen ich Lucy Barton erneut begleiten darf.

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https://www.denkbar.net/oh-william-von-elizabeth-strout-die-bilanz-einer-ehe/

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Lucys Geschichte erzählt wie es ist, eine Familie zu haben, wie es ist, zu lieben, zu leben, zu verlieren, zu hoffen, zu staunen. Und wie sich alles verändern kann, wenn einen Geschehnisse aus der Vergangenheit einholen, von denen niemand auch nur etwas ahnte. <<Wie typisch für das Leben>> sagt Lucy. <<Über so vieles werden wir uns erst klar, wenn es zu spät ist.>> Oh William von Elizabeth Strout ist der dritte Band den uns die Autorin von Lucy Barton erzählen lässt. Leider habe ich die ersten Bände »Die Unvollkommenheit der Liebe« und »Alles ist möglich nicht gelesen, konnte aber dennoch tief in die Geschichte einsteigen, fühlte mich unsagbar angekommen und zu Hause. Natürlich werde ich sobald es geht die Vorgänger lesen und dann sogar vielleicht noch einmal Oh William ! Die Erzählweise von Elizabeth Strout ist wunderbar zart und tief und macht Lucy und ihre Geschichte so lebendig. Selten haben mich Zeilen so tief berühren könne wie hier. „Trauern ist etwas, ja etwas so Einsames das ist, vielleicht das Schlimmste daran. Als würde man an der Außenseite eines gläsernen Wolkenkratzer herunterrutschen, und keiner merkte es.“ „Aber im Kern bleiben wir alle Geheimnisse. Mythen. Wir sind alle gleich unerforschlich, das will ich damit sagen.“ Von mir eine extra große Leseempfehlung für dieses Buch voller Herzenswärme. 🥰🌸💕

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Nach "Blick auf das Meer" und "Alles ist möglich" war dies das 3. Buch, das ich von E.Strout gelesen habt und erneut wurde ich nicht enttäuscht. E. Strouts Protagonisten aller Bücher stammen aus einem unscheinbaren, nichtssagenden Ort im Mittleren Westen. Er dient als Klammer um die jeweiligen Geschichten. Jeder ihrer Figuren findet einen Weg aus der beklemmenden Enge ihrer Herkunft, die für sie prägend war. Auch in "Oh, William" stammt die Hauptfigur aus diesem Ort und aus vorangegangenen Büchern wissen wir, welches Schicksal sie als Kind erlitten hat. Sie nun als erwachsene, geschiedene Frau kennenzulernen, die mit ihrem Ex-Mann auf einen Road-Trip geht, liest sich tiefsinnig, traurig, anrührend und ermutigend zugleich. Es ist die Geschichte einer Ablösung vom Elternhaus, einem Emanzipationsprozess im Alter und vor allem einer großen Liebe, die auf körperlichen Ebene schon lange erloschen ist, aber tiefer geht als alles andere. Keiner kann ohne den anderen und begleiten sich dabei, endlich zu sich selbst zu finden. Toll! Ich freue mich auf weitere Bücher dieser hervorragenden Autorin, die ich leider viel zu spät für mich entdeckt habe.

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Oh William!

Von: Letteratura

04.01.2022

Wie macht sie das eigentlich? Ich liebe Elizabeths Strouts Romane, ich liebe es, zurückzukehren in ihre Welt, wenn ein neues Buch von ihr erschienen ist, und jedes Mal bin ich nach wenigen Seiten mittendrin in der Geschichte, lasse mich treiben und mitnehmen und denke dann schon nicht mehr darüber nach, wie sie das eigentlich macht. Wenn ich dann aber überlege, was ich über den neuen Roman schreiben soll, wird es mir wieder bewusst: Es ist schwierig, den Finger darauf zu legen. Vielleicht ist das aber auch gerade die hohe Kunst, die Strout beherrscht: zu fesseln, zu berühren, auf hohem Niveau zu unterhalten, uns Leser:innen das Gefühl zu geben, wir wären Teil ihrer Welt, uns dazu zu bringen, dass wir uns wieder erkennen in ihren Figuren, dass wir uns einfach fallen lassen in ihre Geschichten. Strout lässt ihre Protagonist:innen aus früheren Büchern gern wieder auftauchen in neuen Romanen. Das hat sie bereits getan, als sie ihrer wohl berühmtesten Heldin Olive Kitteridge aus „Mit Blick aufs Meer“ mit „Die langen Abende“ einen neuen Roman widmete. Und auch Lucy Barton ist treuen Leser:innen der Autorin bekannt. Aus ihrer Sicht wird „Oh William!“ erzählt. Man kennt sie aus „Die Unvollkommenheit der Liebe“ und „Alles ist möglich“. All diese Romane kann man aber problemlos unabhängig voneinander lesen. In meinen früheren Besprechungen zu Strouts Büchern habe ich mich immer wieder über die Titelübersetzungen gewundert, die ich teils eher unglücklich fand, diesmal hat man sich dazu entschieden, den Titel aus dem Original zu belassen, was meiner Meinung nach eine gute Entscheidung ist. Dieser William aus dem Titel ist der erste Mann Lucy Bartons, die wie ihre Schöpferin Strout auch Autorin ist. William und Lucy sind bereits seit vielen Jahren getrennt, William hat nach Lucy noch zwei weitere Male geheiratet, Lucy war sehr glücklich mit David, der inzwischen verstorben ist und um den sie sehr trauert. William und Lucy haben es aber irgendwie geschafft, befreundet zu bleiben, und sie haben viel Kontakt und benötigen die beiden gemeinsamen Töchter nicht, um sich zu sehen. Ohnehin sind die längst erwachsen und haben eigene Familien. Lucy erzählt scheinbar so wie es ihr in den Sinn kommt mal längst vergangene Episoden, mal von dem, was in der Gegenwart passiert. Als William nun erfährt, dass er vielleicht eine Halbschwester hat, ist es Lucy, die mit ihm losfährt, um der Sache auf den Grund zu gehen. Wie immer bei Strout treffen sich auch in ihrem neuen Roman das Alltägliche und das Bedeutende, vermischen sich die kleinen, vermeintlich nichtigen Momente mit den großen Verlusten, den Krisen, die zu einem Menschenleben dazu gehören. So gibt es immer ein wenig Melancholie in „Oh William!“, aber eben auch eine Zugewandtheit, eine Menschlichkeit und eine Zuversicht, die dazu führt, dass man sich so wohlfühlt in Strouts Kosmos. Dabei erzählt die Autorin mit reduzierten Mitteln, sie macht nicht zu viele Worte, ihre Sprache ist auf den Punkt und sie schafft es, dass man schon nach wenigen Seiten völlig drin ist in ihrer Welt, dass man das Gefühl hat, man gehöre dazu, so lebendig sind ihre Figuren, dass sie für die Zeit der Lektüre zu Freunden werden. „Oh William!“ erzählt wie auch schon „Die langen Abende“ eine Geschichte aus den späteren Jahren ihrer Protagonist:innen, um das Große und das Kleine, um die Suche nach dem Glück, um Liebe und Freundschaft, Familie und Beziehungen. Große Empfehlung.

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Wie immer ein Genuss

Von: Nack, Catrin

30.12.2021

Zum nun dritten Mal kehrt Elizabeth Strout, seit "Mit Blick aufs Meer" eine meine Lieblingsschriftstellerinnen, zu Lucy Barton zurück. Deren Geschichte sind Leser bereits in "Die Unvollkommenheit der Liebe" (eng. I am Lucy Barton) und "Alles ist möglich" (eng. Anything is possible) begegnet. Im jüngsten Roman "Oh William" blickt Lucy auf ihre Ehe mit William Gerhardt zurück, sie war also gar nicht immer Lucy Barton. Wie in allen ihren Büchern ist es das Sparsame, das begeistert. Sparsam in Worten, es ist wirklich kein Wort zuviel, aber auch sparsam in "Dramatik". Wer Spannung und wirkliche Aufregung sucht, der sollte nicht zu Strout greifen, wem es aber genügt, auf das Leben mit all seinen Wendungen, Irrungen, Wirrungen und seiner "Dramatik" zurückzublicken, der könnte nicht in besseren Händen sein. "Oh William" kann sicherlich als alleinstehender Roman gelesen werden, und er bedarf keiner Vorkenntnis aus den erwähnten Büchern, macht aber, wenn man sie denn nicht kennt, Lust, diese zu entdecken. (Oder als Auffrischung erneut zu lesen). Wie in eigentlich all ihren Büchern schafft es Strout, mit wenigen Pinselstrichen und einfachen Worten tief in ihre Figuren einzutauchen, ohne sie bloßzulegen. Aber um so - eine Kunst, die mich immer wieder berührt - das Leben an sich zu portraitieren. Ich habe die Vorgänger im englischen Original gelesen; die gute Übersetzung sollte nicht davon abhalten, dies auch hier zu tun. In welcher Sprache auch immer, lesen !

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Wer arbeitet seine Vergangenheit auf?

Von: Margarete

22.12.2021

Ich kenne die beiden vorherigen, dazugehörigen Bände nicht! Dennoch war es kein Problem, den Roman zu verstehen, die Personen wahrzunehmen und ihnen in ihren Handlungen zu folgen. Eine eigenartige Verbindung besteht zwischen Lucy und ihrem von ihr geschiedenen Mann William. In seinen schwierigsten Zeiten wendet er sich an Lucy, und Lucy ist für ihn da so weit es ihr nur möglich ist. Lucy ist eine Schriftstellerin, die sich immer wieder Gedanken über das Leben macht, verstärkt über ihr eigenes Leben. Manches, was sie kritisch hinterfragt, finde ich sehr berührend und es bringt auch mich zum Nachdenken. Am Ende des Romans habe ich mich jedoch gefragt, wer war in diesem Buch wirklich die Protagonistin. War es William oder war es doch Lucy? Eine interessante Frage, die auf die enge Verbindung zwischen den beiden hinweist!

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OH William von Elizabeth Strout

Von: Sandy55

21.12.2021

Ich bin Lucy Barton in diesem Buch zum ersten Mal begegnet. Sie ist schon viele Jahre von ihrem Ex-Mann William, mit dem sie zwei erwachsene Töchter hat, geschieden. Ihr zweiter Ehemann David, ihr Seelenverwandter, den sie sehr liebte, ist bereits verstorben. William und Lucy verbindet eine Freundschaft, die über Jahre angehalten hat. Als William von seiner dritten Frau verlassen wird und den Zugang zu seiner Tochter verliert, stehen sie sich in dieser schwierigen Zeiten zur Seite. William macht sich auf, seine Wurzeln kennenzulernen. Er bittet Lucy ihn auf dieser Reise zu begleiten. Beide machen sich auf den Weg nach Maine. Die Autorin Elizabeth Strout nimmt uns mit auf diese Reise. In ihrem wunderbaren Schreibstil beschreibt die Autorin leicht und hintergründig die Charaktere, deren Kindheit und Schwierigkeiten, die sie miteinander hatten, aber auch die innigen Momente in ihrer Ehe.Und nie lässt sie Traurigkeit oder Bitterkeit aufkommen. Man hat das Gefühl als würde man mit einer guten Freundin plaudernd bei einer Tasse Kaffee zusammen sitzen. Gerne würde man mit ihr so manches Mal in ihren Seufzer "Oh William" mit einstimmen. Dies ist ein Buch über tiefe Freundschaft, Verständnis für einander im Laufe des Lebens und einer erfolgreichen Suche nach sich selbst. Dieses Buch ist als sehr lesenswert zu empfehlen.

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